Seite aufgeteilt: Aktualitäten:1 2 3 4 5 6 Einleitung:7 8 9 Luxusplanung:10 11 12 Handwerker-Quiz:13 Planer-Quiz:14 Deutschland sucht die Super-Planung:15 Bauherrn-Quiz:16 Ziel- u. qualitätsbezogene Vergabekriterien für Planung:17 18 19 Sachgerechte Vertragsgestaltung:20 Bestandsaufnahme:21 Honorarzone u. -satz:22 Grundleistungen/Zuschläge:23 Anrechenbare Kosten:24 Substanzsicherung/Nebenkosten/Haftungsausschluß:25 Zusammenfassung:26 Last, but not least: Bauen ohne Planer/Vertragsrecht/Vertragsmuster:27
Daß es "der Bauherr" gar nicht anders will, geht aus folgender SZ-Meldung am 23.5.03 hervor (Auszug):
"Fruchthof-Komplex wird immer teurer
Ärger hatte die Stadt bereits genug mit den Kostenexplosionen bei der Sanierung von historischen Bauten (Kammerspiele, Messehallen, Deutsches Theater). Jetzt kommt mitten in der schwierigen Haushaltslage eine weitere Hiobsbotschaft: Die genehmigten 8,4 Millionen Euro zur Renovierung des Fruchthof-Komplexes auf dem Großmarkthallen-Gelände reichen nicht aus."
Und so sah sich der Stadtrat wieder mal gezwungen, die durch
"unzuverlässige Kostenprognosen externer Büros, Planungsänderungen und zu spät entdeckten schlechten Bauzustand"
vorprogrammierte Kostenexplosion - schlappe 1,7 Millionen Euro (ob sie tatsächlich reichen?) - zu beschließen. Daß dies nur durch bessere Planung, die im schlauen Bauamt doch nie einer (bezahlen) will, zu vermeiden gewesen wäre, juckt die dafür Verantwortlichen des Auftraggebers bestimmt wieder nicht. Es ist ja immer ein gut eingeübtes System, dessen Leistungs- und Qualitätsmängel zwangsläufig mit der HOAI-Unterschreitung beginnen.
Wie es dann funktionieren soll, exakte Planung, Ausschreibung und Abrechnung unter einen Hut mit den miesen Honoraren zu bringen, weiß Gott allein. Nur ein Blick ins Bauabrechnungswesen, in die doch so oft nicht prüffähig aufgestellten Rechnungen der Handwerker, in die ohne Vertragsprüfung abgezeichneten Nachträge, in das seltsam durchwobene Geflecht zwischen Firmen, Auftraggeber und Planung, in die Ausschreibungstexte, die jegliche Produktneutralität vermissen lassen und, und und. Aber nein, die Finger nauf, und jede Kostenexplosion geht durch. Ist doch nur das Geld des Steuerzahlers. Und Umsätze sind allerbeste Konjunkturförderung, das wollen wir doch alle.