Seite aufgeteilt: Aktualitäten:1 2 3 4 5 6 Einleitung:7 8 9 Luxusplanung:10 11 12 Handwerker-Quiz:13 Planer-Quiz:14 Deutschland sucht die Super-Planung:15 Bauherren-Quiz:16 Ziel- u. qualitätsbezogene Vergabekriterien für Planung:17 18 19 Sachgerechte Vertragsgestaltung:20 Bestandsaufnahme:21 Honorarzone u. -satz:22 Grundleistungen/Zuschläge:23 Anrechenbare Kosten:24 Substanzsicherung/Nebenkosten/Haftungsausschluß:25 Zusammenfassung:26 Last, but not least: Bauen ohne Planer/Vertragsrecht/Vertragsmuster:27
Die Krönung - das überhaupts nicht ernstgemeinte Bauherren-Quiz
Jeder Bauherr kennt sich beim Bauen aus. Wieso?
A) Er hat schon mal ne Glühbirne ausgetauscht.
B) Sein Vater, Onkel, Freund, Nachbar, Arbeitskollege hat auch
gebaut. Da durfte er zugucken/zuhören.
C) Bauen ist ein Urtrieb. Jeder kennt sich da aus.
D) Er hat sich kompetent beraten lassen - oder ist beim ersten Mal
schon dermaßen gräßlich reingefallen, daß er daraus gaaaanz viel gelernt hat.
Von wem läßt sich ein Bauherr am liebsten besch...?
A) Vom Baumarktregal. Hauptsache billigst. Welch unglaublichen Dinge sich aber hinter den Kulissen abspielen, damit
ein bestimmtes Produkt ins Baumarktregal darf, weiß der Kunde Gottseidank nicht.
B) Vom treuglubschenden Handwerker. Hat zwar keine Ahnung, müllt die Bude mit Schnellbaupfusch zu, der bestenfalls
bis nächstes Jahr hält, und tut dabei noch schrecklich handwerkstolz und gelahrt. Das wirkt.
C) Vom Herrn Planer. Schwarzberockt, mindestsatzunterschreitend, rundbebrillt und ingenieurdiplomiert, doch hin und
wieder nur die verlängerte Hand der Baupfuschindustrie (die dann die Mindestssatzunterschreitungen auf ihre Weise
prächtig aufbessert). Der industriellkrawattierte Bauberater trägt seiner aufgemotzten Diplomheiligkeit
mangels vertiefter Einsicht in Bauqualität und Saniertechnologie immer den neuesten Plunder hochglanzbeworben in
die Hütte, damit darf er dann beim gutgläubig-staunenden Bauherrn prunken, das tut der so oft gekränkten
Seele so guuut! Und wenn das alles nix nutzt - ein heimtückischer Verweis auf Norm und Gesetze - schon springt
der nichtsahnende Bauherr im Dreieck und schmeißt sein Geld für jeglichen Baublödsinn mit vollen
Händen zum Fenster raus.
D) Von Baubeamten jeglicher Couleur. Sie bringen das notwendige Maß an hochherrschaftlichem Beamtentum auf, um
den braven Bauherren sofort zum Kuschen zu bringen. Der tut dann, was die hohen Herren ihm sagen. Sonst gibts keinen
Zuschuß, keine Erlaubnis, kein Baurecht. Daß hinter dem schlaumeiernden Baubeamten auch seltsamste
Kräfte wirken können, die dann für die gewinnbringende Umsetzung untauglichster Konzepte und die
Beauftragung angenehmster Freunde sorgen, egal. Hauptsache ist - der Beamte hat immer Recht. Wenn das schon nicht
Beamtenbeleidigung ist ...
Der Bauherr zwingt den Architekten zur Beauftragung
der Billiglusche. Der Architekt muß dem Druck nachgeben und das böse
Spiel mitspielen. Die Bude stürzt deswegen ein. Wer haftet?
A) Der Architekt
B) Der Handwerker
C) Der Bauherr
D) Die Baubehörde
Nicht gewußt? Hier die Lösung.
Der private Bauherr will bauen. Wie geht er vor?
A) In der niemals bestätigten Hoffnung, es werde diesmal und gerade
bei ihm schon gutgehen, geizt er wieder mal von Anfang an - vor allem an
guter Planung und landet dann doch in größtmöglichem Pfusch
und Kostenexplosion.
B) Er geizt dann weiter - und nimmt obendrein die billigsten
Firmenluschen, die genau den gesteigertsten Pfusch zum am Ende unglaublichsten Preis garantieren.
C) Wenn das Geizen wieder mal so richtig schief gegangen ist, nimmt er sich einen Rechtsanwalt und zahlt seine Rechnungen nicht.
D) Er geizt mit Dummheit, macht deswegen alles richtig und bekommt ein Super-Qualitäts-Haus.
Der öffentliche Bauherr will bauen. Wie geht sein Bauamt vor?
A) Der HOAI-unterschreitendste bewährte Kollege bekommt trotz
und wegen allerlei Vergabemätzchen den Auftrag zugeschustert.
B) Das Bauamt sucht ganz unbefangen die beste Planungsqualität mit
höchster Kostensicherheit und honoriert sie logischerweise auch gem. HOAI.
C) Die beste Handwerksqualität wird dann zum wirtschaftlichsten Preis geplant, öffentlich ausgeschrieben und fair beauftragt.
D) Die dahergelaufenste und unternehmungsfreudigste Oberlusche, die 100 Meter gegen den Wind nach Handwerkspfusch, absichtlicher Minderleistung
und Nachtragsfuchserei stinkt, bekommt unbedingt den Auftrag und zermürbt
dann den billigstnehmenden Planer, bis er und sein beliebter Bauamtskumpel alles durchwinken.
Der Rechnungsprüfer prüft 100% der seit 15 Jahren abgeschlossenen
Altbau-Architektenverträge im Staats- und Kirchbauamt sowie der privaten
Städtebauförderung. Wieviele gesetzestreu der HOAI-entsprechende, nicht mindestsatzunterschreitende Verträge (Honorarzone und
-satz gem. Objektliste/Bepunktungsergebnis, Umbauzuschlag, Mitverwendete
Bausubstanz, Besondere Leistungen, Nebenkosten, ...) findet er?
A) 100 %
B) Joker
C) Joker
D) Keinen
Der Rechnungsprüfer prüft die letzten 1000 Ausschreibungen des Bauamts für die Sanierung der
Kirch-/Schloßfassaden auf Produktneutralität gem. VOB. Wieviele Verstöße entdeckt er?
A) Keinen
B) 99,99 %
C), D) Joker
Und wer hat die verletzte Produktneutralität heimtückisch ins Leistungsverzeichnis bugsiert?
A) Der Firmenberater
B) Der Planer
C) Der Pumuckel
D) Die Tippse
Ei warum denn nur?
A) Das weiß nur der liebe Gott.
B) Das weiß nicht mal der liebe Gott.
C) Weil wer nicht HOAI löhnen will, muß erhöhte Baukosten blechen und bekommt doch nur korrumpierten Baumist dafür.
D) Wegen Weihnachten.
Wie schafft eine bauwütige Kirchengemeinde die totale Kostenexplosion?
A) Sie läßt sich vom kirchlichen Bauamt den mindestnehmenden Planer oder besten Freund/die beste Freundin
des zuständigen kirchlichen Baubeamten (Diözesanbauamt, Landeskirchliches Bauamt) aufschwatzen.
B) Sie glaubt diesem Planer alles und verzichtet damit aus ausreichende Voruntersuchung und Bestandsaufnahme sowie auf
sorgfältigste und kostensicherndste Ausarbeitung der Planung. Die zwangsläufig kommenden Kostenexplosionen
nimmt sie als vom lieben Gott verhängtes Strafgericht und vermeidet tunlichst die Auseinandersetzung mit der
Schuldfrage.
C) Sie glaubt dem Planer (und den unbekannterweise hinter ihm die wahre Planung liefernden Baustoffindustrie-Einflüsterer)
noch mehr als alles und läßt sich folglich auch die unsinnigsten Teuermach-Baumaßnahmen wie
Sanierputz, Horizontalisolierung und Drainage,
Vollwärmeschutz, Fensteraustausch und möglichst moderne
Brutal-und-teuer-Architektur aufschwatzen.
D) Sie beauftragt unter Brechung aller Vergaberegeln die aus Spenden und Steuermittel kofinanzierten Arbeiten durch
unvorstellbar unchristliche Manipulationen an Gemeindemitglieder und Familienmitglieder / Freunde des Pfarrgemeinderats /
Kirchenvorstands / Presbyteriums, die dann ihrerseits alles unchristliche unternehmen, um die Baukosten maximalst
hochzutreiben.
Womit spart der Bauherr am meisten Geld?
A) Bestandsaufnahme und Planung: Verzicht auf "unvorhergesehene" Nachträge und Änderungen.
B) Bestandsaufnahme und Planung: Verzicht auf sinnlose und schädliche Baumaßnahmen, die Hersteller- oder
Baufirmenumsätze optimal steigern und deswegen mit fadenscheinigsten Gründen angepriesen werden.
C) Bestandsaufnahme und Planung: Verzicht auf Bauteilaustausch, wo es sparsame Reparatur auch getan hätte.
D) Ausschreibung: Verzicht auf herstellerbegünstigende Produktnennung
und hersteller/großhändlerorganisierte Bieterpreisabsprachen.
Doch wie schmeißt der Bauherr lieber das meiste Geld heraus?
A) Sparen am falschen Platz Methode "Saving the penny and losing the Pound"
B) Bauen nach wohlfeilen Ratschlägen Unbeteiligter
C) Bauen nach umsatzsteigernden Einflüsterungen Beteiligter
D) Bauen nach eigenem Gutdünken
und schnell noch hinterher "Das Behörden-Quiz"
Sie kommen als privater Bauherr zur Förderbehörde und wollen Zuschuß für ein grundsätzlich
zuschußwürdiges Bauvorhaben. Was sagt der Förderbeamte?
A) HOAI-gerechte Planung wird nicht gefördert, hier ist die
Liste mit den Billigplanern, die mit unseren Nebenkostenpauschalen zufrieden sind.
B) Wir fordern und fördern nur HOAI-gerechte Planung, da wir damit Bauqualität und Kostensicherheit absichern.
C) Es gibt nur eine 10%-Nebenkosten-Pauschalförderung, im Eigenanteil
werden Sie bis zum Anschlag belastet, sehen Sie selbst, wie Sie danach Ihre teure HOAI-Planung noch bezahlen wollen.
D) Fördermittel sind schon aus.
Der ultimative Link - Was darf/soll Planung kosten, was bekommt der Bauherr dafür, und was für die alternative Billigplanung?
Der Bauherr und sein Recht - Licht im Vertragswirrwarr! - ein Fachaufsatz zum Baurecht