Was moderne Bauweisen für unerfahrene Bauherren bedeuten können
Periodensystem komplett erklärt. Gesundheitliche und umwelttechnische Auswirkungen der Stoffe inkl.
Was ist von den allgemein anerkannten Regeln der Technik/Baukunst bzw. dem "in Normen geronnenen Sachverstand" ("Meersburgurteil" des BVG zu DIN-Normen) heute zu halten? Darf oder soll man vielleicht gar darüber nachdenken? Wie dichtet doch unser verehrter Friedrich von Schiller zur Urteilsfähigkeit der Mehrheit so nett?
"Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen. Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat? |
Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl? Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt, Um Brot und Stiefel seine Stimm verkaufen, |
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; Der Staat muß untergeh´n, früh oder spät, Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." |
(aus: Demetrius)
Wie beurteilt Schiller doch so schön die Majestät des (Bau-?) Volkes?
"Majestät der Menschennatur! Dich soll ich beim Haufen suchen? Bei wenigen nur hast du von jeher gewohnt. |
Einzelne wenige zählen, die übrigen alle sind blinde Nieten; ihr leeres Gewühl hüllet die Treffer nur ein." |
Was heißt das für uns im Bauwesen, in der erklärten Nachfolge unseres Dichterfürsten? Natürlich ist nicht alles "schlecht", was uns Ingenieure, Bauunternehmen und Baustoffproduzenten anbieten. Wir müssen aber wieder unterscheiden lernen zwischen Marketingsprüchen und dem "Echten", dem wirklich "Bewährten", auch dem glaubwürdigen Neuen! Marketing ist ja nicht böse an sich. Oder wollen wir nur "blinde Nieten" bleiben, wie uns so manche leider "behandeln" - leere Sprüche, hochglänzende Bildchen, im "leeren Gewühl verhüllte" Risikofelder - sorgsam im Kleingedruckten verpackt? Produkte und Verfahren in Büchsen der Pandora? Aber als "intelligentes" Bauen angepriesen! Das mag für die Hirnchen der meisten "Ausführenden" vielleicht grad noch taugen - für Planer und Bauherren ist und bleibt das eine Zumutung.
Prof.
Karl Gertis sagt dazu auf dem Architekten-Seminar der fensterbau 99 in Stuttgart (lt. ibau-Planungsinformationen 19.3.99):
"Wir hätten weniger Probleme, wenn wir nicht intelligent bauen würden."
Gerade im Zeitalter der Global Player dürfen wir uns im stillen
Kämmerlein der Denkmalpflege zumindest manchmal unserer deutschen
Geistes- und Handwerkstraditionen erinnern, die Schillers Attinghausen
in Wilhelm Tell - weitab vom plumpen Nationalismus unseliger Prägung - so schön preist:
"O lerne fühlen, welchen Stamms du bist! Wirf nicht für eitlen Flitterschein Die echte Perle deines Wertes hin ... Die angebor`nen Bande knüpfe fest, |
Ans Vaterland, ans teure, schließ`dich an, Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft. Dort in der fremden Welt stehst du allein, Ein schwankes Rohr, was jeder Sturm zerknickt." |
Nicht alle Bauverfahren und Baustoffe ("der fremden Welt" des industrialisierten Neubaus?) eignen sich gleichermaßen für den Einsatz im Altbau, für Denkmalperlen, in denen unsere "angebor`nen [vaterländischen] Bande" aufscheinen. Und ob sie für den neubau so recht eigentlich geeignet sind und waren, ist angesichts der letzten Dachkatastrophen auch sehr in Frage zu stellen.
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