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Rücksprache 09574-3011/0170-7351557 an mich mailen.
2.1.2 Einsturzchronologie und Kommentare 1990-1996
1990 stürzt die Deckenkonstruktion der reformierten Kirche in Kreuzthalen, Schweiz, ein
Ab 1996 muß das Freizeithallenbad "Kurfürstenbad" in Amberg,
erst 1990 eingeweiht als preisgekrönter Leimbinderbau, wegen gigantischer kondensatbedingter Feuchteschäden in der
Dachkonstruktion millionenschwer schon wieder saniert werden. Im Umfeld metallischer
Dachverbindungen auf den Leimholzträgern kam es angeblich zur Vermorschung. Man bricht das Schaddach ein und baut dann die
Dachkonstruktion um ...
2.1.3 1997-1998
Am 5.2.1997 stürzt die
Glasbau-Kuppel der unter Bodenniveau eingesenkten Sporthalle in Halstenbek (Schleswig-Holstein) noch während des
Baus ein. Schwamm drüber und wieder in die Hände gespuckt. Doch
dann - moderne Baukonstruktion kann immer wieder auch konstruktiv überraschen - am 26.6.1998,
justament nach dem Wiederaufbau, fällt alles wieder in sich zusammen. Gottseidank
keine Menschenopfer - nicht die Schlauheit, sondern offenbar das
Mitleid der Konstruktion. Die Ruine wird nun nicht mehr aufgebaut. Schwamm drüber und fertig.
2.1.4 1999
Am 3.5.1999 stürzt das 150 m² Flachdach des katholischen Gemeindezentrums in Homberg
(Duisburg) ein. Vier Tote, sieben Verletzte. Handwerker hatten auf 118
qm der Dachfläche 28 Tonnen Kies zwischengelagert, anläßlich einer wieder
mal fälligen Dachhautreparatur, diese Lasten konnte das (vorgeschädigte?) Dach nicht mehr aufnehmen.
Am 1.12.1999 bricht das Dach der Berufsschul-Turnhalle in Dachau aus heiterem Himmel in sich zusammen:
Süddeutsche Zeitung 3.12.1999
"Millionenschaden an der Staatlichen Berufsschule Dachau Turnhallen-Dach stürzte in sich zusammen Gutachter soll Ursache für Bruch eines tragenden Deckenbalkens klären [...]
Von Hilmar Klute Dachau - Das Dach der Dreifachturnhalle der Staatlichen Berufsschule in Dachau ist am Mittwoch nachmittag
eingestürzt. (Es) brach ein tragender Balken im Deckengewölbe des Gebäudes. Über die Ursache des
Einsturzes wurde am Donnerstag noch gerätselt. Die Halle war erst vor 16 Jahren als Teil des gesamten
Schulkomplexes fertig gestellt worden und galt als erstklassiges Bauwerk. [...] Reparaturkosten [...] in
Millionenhöhe. [...]
Es
war am Mittwoch gegen 14 Uhr, als es lautstark krachte im Gebälk der
Dreifachturnhalle. Fachlehrer Norbert Wolf und seine zehnte Klasse der
Berufsschule hatten kaum eine halbe Stunde Sportunterricht hinter sich,
"da wackelten der Basketballkorb und die Lampen". Dort, wo die Jugendlichen
Fußball spielten, prasselten Holzsplitter nieder. Wolf sah bedrohliche
Risse im Gebälk und führte die 24 Schüler aus der Halle.
Etwa drei Stunden später stürzte das komplette Dach ein. [...]
Ein 1,2 Meter dicker Trägerbalken war in der Mitte durchgebrochen,
ohne dass das Hallendach in irgendeiner Weise belastet worden war. Die
Turnhalle [...] ist erst 1983 fertig gestellt worden. Das 44 Millionen
teure Bauwerk erhielt damals großes Lob. [...]"
Einige Screenshots aus bisher unveröffentlichtem, sensationellem und exklusivem Filmmaterial von "RTL
München live" wurden mir für diese Seite dankenswerterweise von "München TV" zur Verfügung
gestellt: Das eingestürzte Hallendach von
außen. Die Bruchstelle von innen in der
ungesicherten Unglücksstelle. Details. Der gelöste
Nebenträger. Sind das nasse
Mineralwolledämmplatten zwischen Folien? Dann, einige Wochen
später: Ein zerstörter
Träger bei der Beräumung. Man
sieht die teils in der Leimfuge gelösten Brettschichtlamellen,
ebenso die Verschiebung im Querschnitt an den Bohrungen für
Rohrdurchführungen. Ausgerechnet in der geleimten
Keilzinkenverbindung ist das Profil gerissen! Blick in die gerissenen Verbindungen. Abriss im Detail. Schwarze Punkte - was ist
das? Resorcinleim? Schimmel? Gerissene Keilzinkenverbindung. Ist das kondensationsbedingt angegammeltes
Holz? Seltsame Vergrauung. Noch eine abgerissene Keilzinkenverbindung. Grau ist alle Theorie. Der gerissene Hauptträger wird vom
Stahlbetonstützen-Auflager abgehoben. Detail Bruchstelle. Was ist da und warum so gräulich? Beim Abheben. Die andere Seite. Gute alte Schlossdächer und ein
schlechter Träger.
Nachtrag 1 (geschrieben 1999!): Angeblich sollen allein in Bayern noch ca. 40
derartige Bauwerke vom Einsturz bedroht sein. Tip: Sport in der freien
Luft ist gesund und stählt die Muskeln!
Nachtrag 2: Aus einer AP-Meldung: "In Monate langer Kleinarbeit
kamen die Gutachter der (Dachauer) Unglücksursache auf die Spur: «Es waren Konstruktionsmängel im
System», sagt der Bauamtschef. Querträger wirkten über die Jahre hinweg mit nicht vorgesehenen Belastungen auf
einen Hauptträger und ließen dessen Leimholz zerbersten. «Zum damaligen Stand der Technik war das nicht
absehbar», sagt Meier. Bau und Konstruktion waren ordnungsgemäß abgenommen worden. «Insofern
konnte man niemanden für den Schaden haftbar machen», fügt er hinzu. Auf dem Schaden und den
Kosten für eine neue Holzdecke blieb der Landkreis mit insgesamt fünf Millionen Mark sitzen."
Kommentar: Mehr als seltsam: 16 Jahre hielt die
so preisgekrönte Leimbinderkonstruktion. Auch die "nicht
vorgesehenen Belastungen" (angeblich aus einer an das Trägersystem später angefügten
Trennwandkonstruktion)und die zwischenzeitlich winters auflastenden vorhergesehenen Zusatzschneelasten in jeder beliebigen Menge aus -
und dann auf einmal - ohne zusätzliche Lastfälle - nicht mehr. Leimermüdung? Unvorhergesehene Randspannungen aus dem
schwindenden und quellenden Holz auf allzudicke Verleimungen? Der extrem harte Leim soll dafür ja anfällig sein, wie steht
es damit? Dynamische Einwirkung aus dem Trennwandsystem? In das Gutachten würde ich gerne mal reingucken. Bauphysikalisch bedingte
Auffeuchtung, dachtypische Temperatur- und Lastwechsel in der Leimholzkonstruktion mit
damit verbundener Leimalterung und / oder Nachlassen der Holzfestigkeit
bei zunehmender Feuchte? Was passiert eigentlich, wenn ein materialermüdeter
Hauptträger nach unten abgeht, mit den daran angeschlossenen Nebenträgern? Sie drehen
sich auf einer Kreisbahn nach unten mit, ihre obere Kante
drückt an der Anschlußstelle in das Hauptträgerprofil und
läßt ihn dort, an der Druckstelle, eventuell bersten (Tel. Hinweis von Prof.
Dr.-Ing. Bernd Hillemeier, TU Berlin). Unvorhersehbar? Die Statik war
immerhin LGA-geprüft ...
Nachtrag 2: Eigentlich hat die Leimbinderfertigung seit den
60er Jahren bis heute enorme Qualitätsverbesserungen im Fertigungsprozeß erfahren. Doch: Ist das der
heutige Stand der Technik? - der Fluch auf der Dachauer Berufsschulturnhalle - auch das neue Leimbinderdach 2002 will
reißen: www.dachau65.de/infos/anfahrt/halldach.htm.
Es wird dann durch die Risse nachträglich mit Stahl-Verdübelung armiert. Na ja.
Die verwendete Leimbinderbauweise aus Brettschichtholz wird ja
allgemein hoch gelobt und bei zugelassener Leimqualität auch
als zuverlässig klimatisch belastbar angesehen ...
(z.B. in der mir vorliegenden Ausgabe von
Götz, Hoor, Möhler, Natterer: "Holzbau Atlas",
München 1980, durch die Mitfinanziers, die "Arbeitsgemeinschaft Holz" und die
"Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mit beschränkter Haftung"
(!) in meinem Studium an der TUM großzügig sponsoriert:
"Brettschichtholz
wird man vor allem dann vorsehen müssen, wenn statisch
größere Querschnitte erforderlich werden oder wenn das Aussehen der gehobelten
und oberflächenbehandelten Brettschichtbauteile ausschlaggebend wird. Auch gekrümmte Stab- und Trägerformen
können nur aus Brettschichtholz hergestellt werden. Für die Witterung
oder wechselnder Feuchtigkeit ausgesetzte Brettschichtbauteile ist eine
ausreichend widerstandsfähige Verleimung erforderlich. (S. 46) ...
Die Leimverbindungen
unterscheiden sich von allen anderen Verbindungsmitteln auch dadurch, daß sie praktisch
unnachgiebig sind, ...
Die Festigkeit einer
ordnungsgemäß hergestellten faserparallelen Leimverbindung wird in der Regel durch die
Scherfestigkeit der verbundenen Holzteile begrenzt, ...
Für
Leimverbindungen müssen in der Regel witterungs- und
feuchtebeständige Kunstharzleime (Resorcin- oder
Harnstoffleime), deren Eignung für tragende Verbindungen durch besondere
Eignungsprüfungen nachgewiesen ist, verwendet werden. (S. 54)"
Ab der Seite 81 finden wir dann unzählige technisch gute und
architektonisch äußerst ansprechende Beispiele für
Hallenbauten in Brettschichtbauweise. Die unten angeführte
Eislaufhalle in Bad Reichenhall ist neben vielen weiteren Eislaufhallen schon als Nummer 2 auch dabei.).
Und im "Holzbau Atlas Zwei"
von Natterer, Herzog, Volz, München 1981, steht wiederum auf
Seite 118: "Für Bauteile, die im Gebrauchszustand unmittelbar der Witterung oder in
Gebäuden Klimabedingungen ausgesetzt sind, bei denen eine
Gleichgewichtsfeuchte von 20% oder langfristig eine Temperatur im
Bauteil von 50° C überschritten werden kann, dürfen nur
Kunstharzleime verwendet werden, die auf Beständigkeit gegen
alle Klimaeinflüsse geprüft sind (z.B. Resorcin- oder Melaminharzleim)."
... Auch wenn ein Deckenträgerrost noch lange kein "Deckengewölbe"
(SZ-Bericht) ist. Nach meiner unmaßgeblichen Ferndiagnose könnte das
Versagen des betroffenen Leimbinders vielleicht auch auf das unaufhaltsame Altern bzw.
spannungsbedingte Ablösungen des dabei verwendeten Kunstharzleims - und eben nicht alleine auf unvorhersehbare Belastungen
aus Querträgern - hindeuten. Und waren es nun Melaminharnstoffharzleime (MUF), zugelassen für
Witterungsbeanspruchung der Nutzungsklasse 1, die im Fall Bad Reichenhall und den anderen zusammengebrochenen
Leimholzkonstruktionen versagten, oder Harnstoffharzleime (UF), die lediglich für die Nutzungsklasse 2 zugelassen sind? Das wäre die Frage.
Wobei ja auch die zugelassenen Leime unter den gegebenen Belastungen ihre Materialheimtücke entwickeln können, s.u. Untersuchungen von Deppe et al.
Leimbinderreparaturen an aus dem Leim geratenen Hallenträgern durch meinen
Kollegen Paul Bossert in der Schweiz verweisen nach seinen Aussagen jedenfalls schon vor über 10 Jahren auf dieses
Problem. Schauen wir doch alternativ mal die historischen
Dachtragwerke an, also die regionaltypisch geneigten Sparren- und
Pfettendächer mit stehendem bzw. liegendem Stuhl. Ohne Kunstharz-Pampe und rostendem Eisen, ohne
absaufende Dämmschichten und kritische Kondensatfrachten.
Dabei werden Hallendächer in historischer Holzbauweise entweder
total luftumspült konstruiert - wie man es beispielsweise von den
noch erhaltenen offenen Markthallen z.B. in Frankreich und in den alten
luftdurchspülten Stadelbauten kennt - oder bei eingeschränkter Frischluftzufuhr mit
Massivdeckenkonstruktionen vom darunter liegenden Luftraum des Funktionsgeschoßes als
Kaltdach abgeschottet - wie in historischen Kirchen und Saalbauten, aber auch in jedem normalen
Bauern- und Bürgerhaus. Das reduziert die thermische Tragwerksbelastung während des Jahresverlaufs (oft
übersehen beim konstruktiven Aufbau von Dachschichten und -konstruktionen, stark
differierende Werte mit daraus resultierenden inneren Spannungen
zwischen Konstruktionsteilen siehe Angaben weiter unten) und verhindert
übermäßigen Kondensateintrag. Sowas hält
viele Jahrhunderte und kann auf handwerkliche Manier bestens
unterhalten, ggf. auch repariert werden. Mehr Vertrauen in die überlieferte Handwerkskunst, bitteschön!
Die moderne und oft bepreiste Hallendachbauweise setzt dagegen
"industrienormengerecht" und von staatlichen Bauverordnungen wunderlicherweise gestützt auf
die von bauphysikalischen Irrlehren geförderte Leichtbauweise
und setzt die verhältnismäßig "leichten" Konstruktionen
geradezu gigantischen Temperatur- und Feuchteschwankungen aus, auch im Konstruktionsaufbau untereinander, da
sich die Schichten oft erheblich in ihrer Temperaturdehnung
unterscheiden. Die dabei hin und wieder zusätzlich
eingebauten "Dämmstoffschichten" aus Leichtbaustoffen können
gegen thermische Angriffe mangels Dämmfähigkeit gegen
die hier maßgebliche Wärmestrahlung gar nichts
entgegensetzen (deswegen wirken
sie bekanntermaßen auch nicht gegen Heizenergieverluste!),
sondern sorgen sogar für unvorhersehbare Zusatzlasten - wie bei
jeder "gedämmten" Wand, wie bei jeder "Dachdämmung"
nachprüfbar saugen sich solche Schäume und Gespinste an
kalten Randbereichen von Bauwerken geradezu sollgemäß mit
Kondensat voll, werden schwer und schwerer mangels Kapilllartrocknungsfähigkeit (Kapillartransport :
Dampfdiffusion = ca. 1000:1!), werden folglich be- und durchschimmelt und
gefährden ihrerseits die Holzkonstruktionen und wegen unvorhergesehener schwerer
Feuchtefrachten vielleicht auch die Statik. Weder Giftränkung mit abscheulichen Borsäurepräparaten noch
Dampfbremsfolien können das sicher verhindern, wie Praxisbeispiele zeigen.
Wie solche Folien in erheblich bewegungsfreudigen Leicht- und Holzkonstruktionen jemals
dauerstabil dicht bleiben sollen, ist eh eines der größeren
Rätsel der Neuzeit. Daß die einstürzenden Dachkonstruktionen regelmäßig als
"Warmdächer" mit normgemäß zugelassenem Kondensatausfall konstruiert
werden, hat für die Lastannahmen zweierlei üble und schwer
einschätzbare Folgen: Das in die Konstruktion eindringende
Kondensat wirkt neben Förderung von unvorhersehbaren
Quelleffekten am Holz und korrosivem Angriff auf Stahl als Zusatzlast und die Wärme unter dem Dach
läßt aufliegenden Schnee schmelzen und vereisen, was zusätzlich zu erhöhten Auflasten führen
kann. Wie das dann Holzträger, die eine natürliche Ausgeichsfeuchte von 12% aufweisen, aber bis zur
Fasersättigung 30% Feuchte einlagern können und von 12 bis 30% Feuchtegehalt
linear ihre Festigkeit und Tragfähigkeit bis zu 70 % (nach Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier, TU Berlin)
einbüßen, dann noch tragen können? Und daß sogar
die im Holz liegenden "korrosionsgeschützten" Stahlverbindungen
(Bolzen, Dübel) bei entsprechender Holzfeuchte im leicht sauren
Holzmilieu über einige Jahre bis auf 0 abrosten können,
zeigen Praxisbeispiele mehr als genug. Wasser ist halt der Feind jeden
Bauwerks, und deswegen verwendeten die alten Meister
ausschließlich Holzverbindungen wie Blatt- und Zapfenverbindung,
gesichert mit Holznagel und Holzdübel. Das hält dann eben
auch über Jahrhunderte und machte sehr gutmütig selbst
abscheulichste Teilschädigungen durch überhöhte Feuchten im Auflagerbereich mit (vermorschte Schwellen und
Sparrenauflager), ebenso wie durch undichte Kehlen verrottete Kehlbalken - die Schadensklassiker am Steildach.
Denken wir nur mal an die Betriebspraxis in vielen Reithallen, wo im Sommer nahezu
täglich und im Winter etwas weniger zigtausende Liter Wasser
mit Beregnungssystem von der Decke her versprüht bzw. mit evtl.
noch größeren Wasserfrachten durch das geniale System
"Ebbe und Flut" bodenseits aufgeschwemmt werden, um die Staubentwicklung auf teils
ungeeigneten Bodenschüttungen zu bekämpfen und dann Richtung
mangelhaftes Kaltdach oder gar Warmdach güllemethangasgeschwängert
abzudampfen. Stellen wir uns mal die kalten Dachkonstruktionen und die dort ankommende
feuchtmethanvergaste Luft vor. Und dann grübeln wir mal
über die täglich zigtausende Liter Wasser aus der Eismaschine des
eisigen Hallenmeisters, die er zur Picobellisierung seiner bis zu acht
Zentimeter dicken Eislaufschwarte an die drei mal täglich
aufspült. Und danach an die tropenschwülen Ablüfte
über Spaßbädern und Schwimmbecken für Delphine,
Haie und Pottwale, alles immer gut an die Dachebene gesaugt durch die
dort schlauerweise angeschraubten Klimakanäle bzw. sonstigen Abluftentfleucher ...
Prof. Dr.-Ing. Claus Meier, ehem. Hochbauamtsleiter der Stadt Nürnberg, hat das hier normativ vorgegebene
Berechnungsverfahren des Tauwassernachweises mehrfach - schon 1989 und wieder 2000 - vor dem
DIN-Ausschuß schriftlich und mündlich eingehend beanstandet,
Ergebnis = 0. Seine Stellungnahme am 1.2.06 für diese Seite:
"Zu den Ursachen der
Hallendacheinstürze ist auch folgender Sachverhalt zu nennen:
Die DIN 4108 Teil 3 enthält bei den Diffusionsberechnungen für unbelüftete Dächer
(Warmdächer) einen methodischen Fehler, der zu ganz fatalen Ergebnissen führt. Es heißt dort:
"Tauwasserausfall während der Verdunstungsperiode wird nicht
berücksichtigt".
Das bedeutet:
Selbst der falscheste bauphysikalische Schichtenaufbau mit Kondensatmengen, die jahresbilanzmäßig nicht mehr
ausdiffundieren und damit die Dauerdurchfeuchtung garantieren, bekommt
bei Anwendung der so formulierten DIN das “Norm-Zertifikat”:
"Die Tauwasserbildung ist im Sinne dieser Norm unschädlich".
Diese DIN-Aussage hat fatale Folgen: Damit werden bauphysikalisch fehlerhafte Konstruktionen nicht mehr erkannt.
Viel schlimmer aber ist:
Falsche Konstruktionen werden durch DIN legitimiert; dem Kunden wird Richtigkeit vorgegaukelt, obwohl zwangsläufig
Feuchteschäden eintreten werden. Diese "Norm" führt automatisch zu
fehlerhaften Konstruktionen – viele Feuchteschäden in Dächern beweisen es."
Schlimm ist, daß die gigantischen Witterungs- und
Feuchtebelastungen bei diversen Nutzungsarten und Bauweisen sowie wechselnde Auflasten bei der Konstruktion von
Hallendächern nicht immer eine gesunde Skepsis der Planer gegenüber den Versprechungen der Hersteller der dabei
eingesetzten Baustoffe und Bauarten auslösen. Ein geradezu abergläubiges Vertrauen in
herstellerseits bereitgestellte Rechenformeln und Tabellenwerte sowie Prüfungen und Zulassungen ersetzt
den eigenen Sachverstand, der sich auf das richtige Lösen von Rechenformeln oder mehr und mehr das richtige
Knöpfchendrücken an der statischen Computersoftware beschränkt.
Diese "Industriereligion" und der Normenaberglaube ist leider auch in der
Praxis der Denkmalpflege zu beobachten, in der die Bauchemiepropaganda angeblich
wasserabweisende, in Wahrheit aber trocknungsblockierende Beschichtungen,
angeblich festigende, in Wahrheit aber krustenaus- und ablösende
Tränkungen, angeblich salz- und feuchteaufnehmende,
in Wahrheit aber treibsalz- und auffeuchtungsfördernde Putze, angeblich
feuchtesperrende, in Wahrheit aber totalschädigende oder
zumindest in der Sache wirkungslose "Mauerwerkstrockenlegung"
als ultimative Heilmittel unfähigen Quacksalbern, begleitet
von allerlei geradezu widerlichen "Vermarktungshilfen" zur Anwendung am
staatlichen und privaten Bauwerk bringt und dessen ultimative
Zerstörung fördert. Diese Seiten bringen dazu viele
Beispiele. Dabei wäre doch gerade in der denkmalpflegerischen
Ausbildung und Praxis so viel Stoff für Sanierungstatsachen
geboten, für die korrekte Beurteilung sowohl der verwendeten
Originalbau- und Bauhilfsstoffe als auch der "Sanierungen" im Hinblick
auf Alterungsverhalten und Versagen. Wenn ich nur an die
Informationsflut denke, die mir an meinem Volontariat am Bayerischen
Landesamt für Denkmalpflege in der dortigen Restaurierungswerkstätte zum Thema Alterung von Bindemitteln
geboten war, darf man schon verwundert sein, welche bedenkenlosen
Praktiken dennoch selbst von amtlich empfohlenen "Restauratoren" angewendet werden.
Insofern wundert es natürlich nur wenig, wenn bestimmt nur ganz, ganz ausnahmsweise auch manche systematisch unterhonorierten
Planer ebenso den so arg ausgetretenen Industrieweg zwischen Werbung und Tabellenwert als Leitplanke beschreiten. Wo käme man denn
sonst hin, wenn man sich selbständig um das tatsächliche Verhalten von den dermaßen bejubelten, von nach
Produzentenbezahlung ("Drittmittelfinanzierung"!) institutionell nach allerlei Tests glaubwürdigst "zugelassenen" Baustoffen
kümmern müßte? Wozu hat man denn sein teures Tabellenbuch, seine kostenintensiven Softwareupdates, seine
gratifikationsgestützten Herstellerinformationen vom amtlich beglaubigten Prüfsiegel bis zur umsonstigen Komplettplanung inkl.
ganz und gar nicht produktneutralem, dafür komplett VOB- und haushaltsrechtswidrigem Auschreibungstext als
wohl genialste Vermarktungshilfe der Hersteller und Ausführungsfirmen in der Gebäude- und Fachplanerbranche?
Daß solche Praktiken das Bauwerk und die betroffenen leichtgläubigen Bauherrn und ahnungslosen Nutzer zu Versuchskarnickeln
für unbewährte Baumethoden ohne ausweislich der sich mehrenden Versagensfälle ausreichend nachgewiesene
Dauerstabilität herabwürdigen, ist eben der Preis, den wir dem Fortschritt und der bauherrnseits geradezu professionellen
Unterminierung der eigentlich gesetzlich geschützten Planerhonorierung zahlen müssen, oder? Auch wenn immer nur ein neues
Wunderprodukt das versagende Vorgängerexperiment ersetzt, wie es ja auch den eingeweihten Kreisen zumindest bekanntsein dürfte.
Alter Wein in neuen Schläuchen eben.
So darf es also auch nicht allzusehr wundern, wenn bei expertengestützten Inspektionen gealterter Konstruktionen entweder
die tatsächliche Crux aus materialtechnischer und bauphysikalischer bzw. bauchemischer Unkenntnis erst mal gar nicht
erkannt wird, bei oberflächlich selbst dem doofsten Bauherrn
unübersehbaren Alterungserscheinungen dann aber vorsichtshalber
das zwar umsatzfördernde, technisch und wirtschaftlich aber
gar nicht notwendige "Alles Neu"-Verdikt ausgesprochen wird. Man
weiß ja vielleicht, welcher Herstellerberater oder welche Baufirma die
Neuplanung kostenlos auf den Büroschreibtisch liefert, oder
hat eben einfach Angst. Damit soll natürlich nicht gesagt sein,
daß man wirklich alles und jedes morsche Holz gesundbeten
kann, aber es gibt doch oft mehr Möglichkeiten, als den vorschnellen Vernichtungsschuß.
Der Süddeutschen Zeitung SZ ist dann im August 2000 die zu erwartende
Vermauschelung des Problems zu entnehmen. Nicht der vertrauensselige
Planer und die brav und andauernd normengebenden Industrie, nein - "die Norm" selbst ist schuld (obwohl doch in einer eigenen Norm
DIN selbst sagt, daß das
Anwenden von Normen den Anwender nicht von der Verantwortung entbindet):
"Am 1. Dezember 1999 war das Dach der Berufsschulturnhalle eingebrochen Einsturzursache liegt in früheren Normen
Gutachten bestätigen, dass weder ein Material- noch ein
Konstruktionsfehler beim Bau im Jahr 1984 gemacht wurden
Von Gerhard Wilhelm
Dachau - Weder ein Konstruktions- noch ein Materialfehler
waren Ursache für den Einsturz der Decke der Berufsschulturnhalle
Anfang Dezember 1999. Dies ergab das Gutachten, das jetzt dem Landratsamt
Dachau vorliegt. „Der Bau der Halle wurde nach den damaligen Konstruktionsnormen
richtig ausgeführt“, sagte Georg Meier, Leiter des Hochbauamtes am
Landratsamt, der SZ.
Und genau in den damaligen Normen scheint die Ursache
des Einsturzes zu liegen, wie Meier indirekt zugab: „Das
Gutachten wurde der Obersten Baubehörde zugeleitet, die es völlig in
Ordnung fand. Allerdings könnte es weitere Kreise ziehen, da
Deckenkonstruktionen mit Leimholzbindern in der Vergangenheit häufiger angewandt
wurden.“ Die damaligen Vorschriften haben besondere mögliche
Verformungen wohl nicht berücksichtigt.
[Am] 1. Dezember, [hörte Sportlehrer] Sepp Wolf
[während der Sportstunde] ein lautstarkes Knacken. [...] Als
er erste Risse in einem der beiden tragenden Deckenbalken erblickte, führte
er vorsorglich alle Schüler aus der Halle und alarmierte den Hausmeister,
der die Halle sperrte. Keine drei Stunden später brach der 1,20 Meter
dicke [...] Leimbinder in der Mitte durch und die
Hälfte des Dachs stürzte auf den Hallenboden.
[...] Die [Ursachensuche] gestaltete sich [...] als äußerst schwierig, da
wegen der Gefahr, dass die ganze restliche Decke zusammenbricht, immer nur
maximal drei Arbeiter Stück für Stück das Dach von oben abtragen
konnten.
Vom Kreistag wurden [...] vier Millionen Mark [...] für die Neuerrichtung der Decke
eingeplant. [...] man [hatte] sich wenig Chancen ausgerechnet, Firmen regresspflichtig
machen zu können. Die Halle war außerdem nicht versichert. [...]"
Eines der traurigsten Beispiele der hochgelobten Neuzeitarchitektur für versagenanfällig moderne
Deckkunst, das Münchner Olympiastadion-Dach:
Nun schon zum x-sten Mal nach etwa 25 Jahren und mit schon gar nicht mehr zu zählendem Millionenaufwand wegen
ständig durchrostender Tragsysteme, verrottender Fugenbänder und
zersprödender Kunstharzplatten "saniert". Bis demnächst in diesem Theater.
Gekrönte
Star-Architektur um den Preis von steuerfinanziertem Murks und Pfusch?
Daß die Bauindustrie darüber jubelt, ist eh´ klar. Und
die industriegesponsorten Baujournale auch. Die gnadenlosen Verfechter
der Moderne sowieso. Auch die bei jeder Sanierung erforderliche aufwendige
Sicherungstechnik erweist sich als Kassenschlager für die Beteiligten.
Das wollen wir uns auch im neuen Jahrtausend nicht nehmen und schlechtmachen lassen, oder? Wo man doch dafür
weltberühmt wird. Wenn wir uns das nicht leisten können, wer denn sonst?
Kann Angeberei noch protziger sein? Wir warten auf die Bauschäden
der Berliner Republik, in Bonn wird ja schon weggespült, was kluge Betonbaukunst
hervorgebracht hat.
Links: Olympia-Sporthallendach
(Sicherungskonstruktionen und Verkehrswegebau für Platten-Austausch), Rechts:
Schwimmhallendach (Einhausung für Korrosionsschutzarbeiten), im Hintergrund der
Olympiaturm, der schon so einiges an Betonsanierung an
vermorschten und korrodierten Strukturen hinter sich bringen
mußte, z.B. millionenschwer vor wenigen Jahren. Fotos aus: HOCHBAU 4/99
Was lernen sparsamere Bauherren daraus? Es ist nicht alles Murks, was
nicht aus Chemielaboren kommt. Grauenhafte Dach- und vor allem Flachdachschäden belegen immer wieder den
riskanten Charakter der modernen, teils bauchemikalisch und teils auch
durch flotte Marketinghilfen an die Planer arg befruchteten Bauweise. 2.1.5 2000
Im August 2000 stürzt das Schwimmhallendach in Krefeld-Bockum in sich zusammen.
Die Bonner Sternwarte "Hoher List"
berichtet 2000: "Die Kuppel des Doppelrefraktors weist schwere Schäden auf.
Leimbinder haben sich durch anhaltende Feuchtigkeit gelöst, so dass die Kuppeltore auszubrechen drohen. Das Bauamt der
Universität und das Staatsbauamt nehmen sich leider nur sehr
zögerlich der Sache an, da eine Reparatur nicht billig sein dürfte."
Kunstharzprodukte sind nun Dauerbelastungen (UV-Einfluß,
Feuchtigkeit, wechselnde Temperaturen und mechanische Lastwechsel, mikrobielle Zersetzung durch Schimmel und Bakterien)
nicht unter allen Umständen gewachsen. Ihr Verrecken gilt nicht nur für Ihre verschimmelte
Silikonfuge im Bad, Ihr verstunkener PUR-Schaum zwischen Fenster und Wand, Ihren Putzeimer aus Plastik,
der nach einiger Zeit zersplittert und zersprödet, Ihr grau oder gelbgrün verschimmelter Dämmstoff aus
künstlichen und "natürlichen" vergifteten Schäumen,
Spreißeln, Fasern, Flocken und Gespinsten in Dach und Wand, für Bauhilfsprodukte
wie Kunstharzleime, für die Kunstharzfarben jeder Couleur
usw., wobei auch die Probleme des Materialverbunds und die darauf
einwirkenden Spannungen eine wichtige Rolle spielen. Wobei der
mikrobielle Abbau von Stickstoff aus Leimen von der Grenzfläche am
Holz aus erfolgen kann. Dabei liefert die Zellulose die Energie, um
dann die schmackhafte Stickstoffnahrung (quasi Dünger für die
Organismen) aus ihren Molekülbindungen abzubauen.
Bei Leimen, die chemisch erst mal als relativ sicher gegen den
mikrobiellen Befall gelten, könnten die verarbeitungstechnisch und
gebrauchstechnisch in den wunderlichsten Rezepturmischungen zugegebenen
Modifizierer wie die Klebwirkung zum Holz steigernden Haftvermittler
und die unangenehme Versprödung verhindernden Weichmacher oder den
Produktionsprozeß verbessernde Härtungsbeschleuniger die
mikrobielle Abbaubarkeit durchaus begünstigen. Es gibt da eine
Menge an hochgradigen Spezialisten unter den Bakterien und Pilzen. Und
die kupferbasierten hochwirksamen Holzschutzgiftpräparate wie CKA
(Chrom-Kupfer-Arsenat) und CKB (Chrom-Kupfer-Borat) können
über die Jahre bei hohem Feuchteangebot in der Holzfaser und den
Wechsel zwischen Trocknung und Holzaufnahme durchaus auch mal lokal von
hier nach da verfrachtet werden, in ihrer Schutzkonzentration abgebaut
und dann ein offenes Scheunentor für den Angriff durch allerlei
"Kleinstlebewesen" hinterlassen. Ein spannendes Geschehen, das der Laie
beispielsweise an so geschützten kesseldruckimprägnierten
Hölzern für Telegrafenmasten oder anderen
witterungsexponierten Holzbauteilen täglich beobachten kann.
Da Leimträger wegen Unverträglichkeiten der
Holzschutzmittel mit dem Leim erst nach Leimabbindung und nur von außen
holzgeschützt werden, kann bei erheblichem Kondensat bzw. von
oben eindringendem Regenwasser die Holzschutzmittelkonzentration an der
Oberfläche abgebaut und dem mikrobiellen Angriff von
außen die Tür zu den ggf. nahrhaften Leime entlang des
Nahtbereichs Holz-Leim geöffnet werden. Wer steckt da schon drin?
Wobei die baulichen Bedingungen mit wechselnder Temperatur, zu
und zunehmender Feuchte - das Superspannungsproblem beim langsamen und
von außen sich entwickelnden Zustandswechsel in den
Trägerrandbereichen - auch dem spannungsbedingten
Ablösen von Leimverbindungen Vorschub leisten können.
Am flachen Dach ist die Wechselklimabelastung wegen besonders
starker Einwirkung der selbst im Sommer (Beispiel Wüste!) stark schwankenden
Globalstrahlung am größten, es kann deswegen unter thermisch instabilen "Leichtdächern" mit
unbehindertem Raumluftzutritt (das ist kein Votum für die auf Dauerlast
unbewährte Dampfbremse, die ohnehin durch Einschließen der
Frischholzfeuchte im beidseitig dampfgebremsten Konstruktionsbereich ein
Superknüller für den Hausschwammbefall ist!) sowohl erhebliche Sommer- wie auch
Winterkondensation stattfinden!. Kommen noch passende "wasserabweisende" Holzbeschichtungen dazu, kann das sozusagen
eine Sollbruchstelle und beste Voraussetzung auch für Bakterien- und Schimmelwachstum par excellence sein. Moderne "Baukunst",
"Bauphysik" und "Bauchemie" im modernistisch mißtönenden
Dreiklang, um mal die Musikgeschichte zu bemühen. Schöööön.
Beim immer weiter gehenden klimatischen Angriff auf Leimbindersysteme könnte und
sollte man also meines Erachtens auch mal ansetzen, wenn es um die
Ursachenforschung beim Ablöseprozeß "wasserfester" Leime von den Holzflächen geht. Ist
das bei der Ursachenforschung in Dachau "in Monate langer Kleinarbeit"
auch geschehen, könnte man also fragen?
Vielleicht gar nicht so depperte, in Fachkreisen durchaus umstrittene, jedoch nicht widerlegte Fachliteratur zum
Extremrisiko der üblichen Kurzzeitsimulationstests und die
Verleimungsstabilität an Brettschichtholz, seit langem am Markt - aber auch
von Leimbauexperten genug gelesen und kritisch gewürdigt?:
Deppe, Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM): Altersuntersuchungen
an Brettschichtverleimungen, in: bauen mit holz 9/86
In aller Schärfe wird aufgrund entsprechender Untersuchungen festgestellt, daß die (KF:
industrieübliche?) "Kurzprüfung keine Aussagen zu liefern
vermag, die Rückschlüsse auf das Langzeitverhalten einer
Brettschichtholzverleimung zulassen."Bei den langzeitsimulierenden
Prüfungen bei Wechselklima und unter Dauerlast kam dann heraus,
daß zwar eine Differenzierung in gute und schlechte Leime gemacht
werden kann, daß jedoch auch an "guten" Leimen bei entsprechenden
Voraussetzungen erhebliche Versagensfälle festzustellen waren - freilich weniger als bei
von vornherein als schlecht eingestuften Leimen. Delaminierung und nicht
mehr vorhandene Zugscherfestigkeit der Leimfuge zeigten sich in sehr
überraschendem Maße erst bei der auch wechselklimatisch
simulierten Alterung. Die Delaminierung in der Leimfuge geht dabei
meist vom Fugenrand aus (dort wirkt ja das Wechselklima logischerweise
am meisten ein), die giftsalz- bzw. boratgetränkten Hölzer
zeigten trotz Abhobelung vor den Versuchen teils erhebliche Unverträglichkeiten mit manchen Leimen und
beschleunigten demzufolge deren Versagen. Auch Chromate aus Holzschutzgiften bewirkten eine
Störung der Leimhärtung. Skandalöserweise zeigten sich
bei gewissen Leimen Festigkeitsverluste entgegen ihrer angegebenen Klassifizierung gem. DIN 68 141, was doch bedeutende
Rückschlüsse auf dieses Zertifizierungssystem
zuläßt. Dabei zeigten die Verbindungen aller
getesteten zugelassenen und auch teils von Deppe modifizierten
Leimsorten in unterschiedlich angesetzten Mischungen
(Phenolharzverleimung PF, Resorcinharzverleimung RF, Modifizierte
Polyvinylacetatverleimung mod. PVA, Phenolmodifizierte Aminoplastmischharzverleimung MUPF) sogar bei höherer
Güte zumindest in schon der zweiten Woche der auf 10 Wochen
angelegten Simulationstests zumindest einzelne „Leimbrüche“. Sehr lesenswert, bei IRB
Fraunhofer noch erhältlich und derzeit bestimmt noch aktuell!
Deppe; Schmidt: Zum Sicherheitsaspekt bei Brettschichthölzern,
in: Holz als Roh- und Werkstoff 45, 1987
Aufgrund von Erfahrungen aus hochspezialisierten Alterungsversuchen
(BAM Xenotest) wird verbesserte Sorgfalt und Prüfmethodik bei
der Betestung von Holzleimen für Leimbinder gefordert. Wurden wohl
bisher nur sehr mangelhafte Untersuchungsmethoden angewendet, um
die Dauerstabilität von Leimen zu beurteilen? Bei Fraunhofer IRB Verlag erhältlich.
Deppe; Schmidt; Wilke: Vergleichende Untersuchungen an Brettschichtholz-(BSH)-Verleimungen mit Natur- und Kunstharzen im
Kurzversuch nach internationalen Standards und vergleichende Untersuchungen an
Brettschichtholz-(BSH)-Verleimungen mit Natur- und Kunstharzen zur Ermittlung der
Langzeitbeständigkeit. Abschlußbericht.
(Forschungsprojekt: Vergleichende Betrachtungen europäischer Bauproduktnormen mit nationalen Bestimmungen).
November 1999. Fachbereich Holztechnik der Fachhochschule Eberswalde.
Erhältlich bei: Fraunhofer IRB Verlag.
Kalkkaseinleime (für den Holzleimbau erfunden von Otto Karl Friedrich
Hetzer, patentiert 1891 und heute wg. angeblich mangelnder Feuchtestabilität nicht mehr im Gebrauch, obwohl von Kaseinleimbindern
hier wenigstens und auch bei Leimhistorikern keine Einsturzerkenntnisse vorliegen, seine Produktionshalle in Weimar wie eh
und je auch heute noch bestens herumsteht (ein REWE-Markt ist drin) und der große Vorteil dieser Leime heute kaum mehr bekannt ist: im
Gegenteil zu den Kunstharzleimen kann er durchaus auch mal feucht werden und gewinnt bei der Trocknung seine Stabilität wieder!) und
sowieso nicht feuchtestabile Knocheneiweißleime mit und ohne Zusatz von Holzschutzmitteln, Einkomponenten-Polyurethan-(seit 1993 im
Holzleimbau neu eingeführt, im Unterschied zu anderen Holzleimen
nicht wasserlöslich, unauffällige Leimfuge), Phenol-Resorcin-Formaldehyd-Kleber (Resorcinharzleim 1942 in USA
erstmals patentiert, an schwarzer Leimfuge erkennbar, bis 1973 stark im Gebrauch), MUF-Harz (heißaushärtendes
Melamin-Harnstoff-Formalaldehyd-Harz, als Alternative mit unauffälliger Farbigkeit zu Resorcinharzleim von BASF
entwickelt, ab 1990 stark im Einsatz), PVAc-Leim (Poly-Vinyl-Acetat-Leim, "Weißleim") - die
Klassiker im Leimbinderbau - wurden in teils außerhalb der Zulassung modifizierten Rezepturen mit Kurzversuchen inkl.
Alterungssimulation im Labor getestet. Wobei man zugeben muß, daß auch im für die Leimzulassung in
Deutschland zuständigen Otto-Graf-Institut, Stuttgart, bekannt war und ist, daß die hochgepriesenen für feuchteriskanten
Einsatz zugelassenen Kunstharzleime der obersten Güteklasse bei Wechselklima nach einigen Belastungszyklen versagen (nach Aussage eines
hier logischerweise nicht genannt werden wollenden aber durchaus namhaften Mitarbeiters mir gegenüber am 13.2.2006) ...
Deppes Ergebnis: Naturharz-, PVAc- und MUF-Harz-Kleber schwächeln besonders arg. Bedenkliche Sicherheitsrisiken sind festgestellt worden, die von den
Leimbinderzusammenbrüchen der letzten Jahre wohl bestätigt wurden. Hydrolisierender Feuchtigkeitsangriff auf Polymerleime mit
hydrolisierbaren Gruppen (wie Acetate in PVAc-Leimen) kann unter Umständen zur Spaltung der Molekülbindung führen (Kettenbrüche), zu folgender
Bindungsauflösung und Versprödung. Und selbst PUR-Leime sind durchaus zugänglich für Hydrolyse. Stinkend verschimmelte und zersetzte
Fensteranschlüsse aus PUR-Schaum sind ja mehr und mehr allgemein bekannt. Grundsätzlich
gilt eben: Was der Mensch zusammengefügt hat, wird die Zeit wieder lösen. Haben wir das nicht schon immer gewußt?
Von Prof. Dr. phil. habil. Dr.-Ing. Hermann Wirth, Bauhaus-Universität Weimar, erhielt ich dankenswerterweise
folgenden Vortrag, der Otto Hetzers Leben und Wirken historisch würdigt:
"Otto Hetzer
Ansprache anläßlich der Weihe einer Gedenktafel am 21. Oktober 2004
„Weimar“ ist als europäisches, weltweit wirksames kulturgeschichtliches
Ereignis wohl eines der merkwürdigsten, kulturphilosophisch und kulturgeographisch interpretierbaren Phänomene.
Die meisten Persönlichkeiten, von deren Wirksamkeit der Ruf Weimars zehrt, waren Zugereiste, nicht einmal in Thüringen Gebürtige,
manchmal alsbald wieder Abgereiste oder aus konservativ begründeten Ressentiments Vertriebene; die meisten Persönlichkeiten, auf
deren Wirksamkeit der weltweite Ruf dieser Stadt sich gründet, sind dem geistig-kulturellen Bereich zugeordnet: der Malerei mit Lucas
Cranach, der Musik mit Johann Sebastian Bach und Franz Liszt, der Literatur – Poetik und Dramatik – mit Goethe und Schiller.
Mit der Erwägung, die im Jahre 1860 gegründete Großherzoglich-Sächsische Kunstschule – die „Stamm-Mutter“ der
heutigen Bauhaus-Universität – um eine Architektur-Klasse zu erweitern (wofür man Josef Zitek, den Architekten des hiesigen
großherzoglichen Neuen Museums, hatte gewinnen wollen), trat ein neuartiger Aspekt hinzu: der ingenieurtechnische. Aber nicht von
hier, auch nicht vom „Bauhaus“ mit seinem 1919 zugereisten und 1925 faktisch
vertriebenen Direktor, Walter Gropius, kamen ingenieurtechnisch-architektonische Innovationen mit weltweiten, bis in
die Gegenwart nachwirkenden Folgen zustande. Für das „Bauhaus“ war Weimar der Initial-, Dessau der Entfaltungsort.
Entscheidende ingenieurtechnische Innovationen mit baukünstlerischen Konsequenzen für die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts
stammen dennoch aus Weimar, und zwar aus dem, vom 1846 in Kleinobringen bei Weimar geborenen Otto Hetzer hier – wo sich an der
heutigen Kreuzung von Ossietzky- und Thälmannstraße die Polizei-Direktion und das ehemalige Landesgericht samt Haftanstalt befinden
– im Jahre 1872 gegründeten „Dampfsäge- und Zimmereigeschäft“. Hetzer war weder Akademiker noch Sprößling einer
renommierten Industriellen-Familie, wie etwa Krupp, Siemens oder Borsig. Der teils anspruchsvolle, teils bescheidene
Titel „Großherzoglicher Hofzimmermann“ wird ihm zugestanden.
Als übrigens ein Jahr vor Otto Hetzers Geburt der in Weimar geborene Carl Zeiss 1845 einen Antrag für die Niederlassung einer
Mechanikerwerkstatt in seinem Geburtsort stellte, wurde er brüsk abgewiesen und ließ sich daraufhin in Jena nieder. Was alles
hätte in Weimar anders geschehen können? – läßt sich hier die rhetorische Frage anschließen.
Eine Umprofilierung des Hetzerschen Unternehmens führt im Jahre 1883 zum neuen Firmentitel: „Weimarische Bau- und
Parkettfußbodenfabrik“. „Dampfsägewerk“ war zwar nominell verschwunden; Zischen der Dampfmaschine und Kreischen des
Sägewerkes aber blieben: Otto Hetzer wird 1895 – nicht vertrieben, sondern dazu ermuntert, einen neuen Standort für seine
„Holzfabrik“, nördlich der Eisenbahntrasse, zu finden; er findet ihn unweit des Güterbahnhofes, 49jährig mit
unbeeinträchtigtem Unternehmerwillen und – was aus dem heutigen Anlaß viel schwerer wiegt – mit ungebrochenem
Erfindungsgeist.
Otto Hetzer war nicht nur Chef des Unternehmens, nicht nur (eigener) Aktionär in der 1901 zur „Otto Hetzer Holzpflege und
Holzbearbeitung AG“ umgewandelten Firma; er blieb der führende ingenieuse
Kopf derselben. Allein fünf Deutsche Reichspatente tragen seinen autorisierten Namen, das erste von 1892, die folgenden von 1900, 1903
und 1906; das letzte von 1907. Dabei handelte es sich um neuartige ingenieurtechnische Verarbeitungs- und Anwendungstechnologien von Holz,
um Kombinationen verschiedener Holzarten mit verspreizenden Aussteifungen sowie mit Leimverklebungen. Die sogenannten Hetzerbinder
erreichten damals sensationelle Spannweiten; mit ihnen wurden gewaltige stützenfreie Hallenbauten aus Holz ermöglicht und
verwirklicht. Die hiesige „Hetzerhalle“ – an deren nördlicher Stirnseite die gleich zu enthüllende Gedenktafel
für ihren Schöpfer sich befindet – erscheint mit ihren Binder-Spannweiten von 26 bzw. 21 Metern dagegen fast wie ein Zwerg: Im
Jahre 1910 wartete Hetzer auf der Weltausstellung in Brüssel mit einer 43 Meter weit gespannten auf.
Im Jahre 1910 – Otto Hetzer ist erst 64 Jahre alt, aber offenbar physisch verschlissen in betriebswirtschaftlichen,
marktstrategischen und Konkurrenz-Kleinkriegen – scheidet er aus dem Unternehmen; ein Jahr später stirbt er in Weimar.[1] Die
Firma trägt die Leistungsfähigkeit seiner Innovationen in die Welt, weit über die von ihm noch initiierte Präsentation in Brüssel
hinaus: Produktionshallen bis nach Chile sowie Bahnsteigüberdachungen, auch Zeppelin-Hallen – und in Weimar selbst: der Hangar
des hiesigen Flughafens südlich vom Webicht für die im Jahre 1919 erstmals in Deutschland regelmäßig betriebene Flugstrecke Berlin
– Weimar und zurück.
Das von Otto Hetzer gegründete Unternehmen versank in der Weltwirtschaftskrise des frühen 20. Jahrhunderts; es erlosch im Jahre 1926.
Ebenso erloschen als Bauaufgaben hölzerne Produktionshallen und Hangare; Zeppelin-Hallen ohnehin. Und spätestens bis hier hätte fast
alles Geschehene nur noch für Historiker, für Bau- und Technikgeschichtler, eine interessante Episode bleiben können, wenn nicht
einer der Söhne Otto Hetzers, Otto Alfred, das Direktorat der renommierten Holzbaufirma „Christoph & Unmack“ in
Niesky/Lausitz übernommen haben würde. Hier hinein verpflanzt er die ingenieusen Hinterlassenschaften seines ingenieurtechnisch
genialen Vaters. Und hier fand im Jahre 1926 der vertragsverbindliche Kontakt mit einem ausgebildeten Tischler, der sich in der
Kunstgewerbeschule in Berlin sowie in den Kunstakademien in Dresden und Berlin zum Architekten qualifiziert hatte, mit dem damals
25jährigen Konrad Wachsmann statt.[2] Dieser nun wurde alsbald und vornehmlich nach seiner 1941 erfolgten Emigration in die USA zu
einem führenden Protagonisten der modernen, teil aus den Tendenzen der Wende zum 20. Jahrhundert kontinuierlich entfalteten, teils
gleichsam reaktivierten Holzarchitektur, was ohne seine Erfahrungen in Niesky, u. a. in den mit „Hetzerbindern“
konstruierten Produktionshallen nicht möglich gewesen wäre. – In seinem (bleibenden) Exil arbeitete der Deutsch-Amerikaner
Wachsmann übrigens mit Walter Gropius zusammen, womit ein weiterer Bezug zu Weimar gegeben ist.[3] Wenige Jahre vor seinem Tode (1980)
hat Wachsmann Weimar und der heutigen Bauhaus-Universität einen Referenzbesuch abgestattet.
Konrad Wachsmann ist in (fast) jedem Lexikon vermerkt.[4] Über Otto Hetzer erfährt man bislang nur Spärliches im
„Weimar-Lexikon“[5], über die ideengeschichtliche Vermittlungsfunktion seines Sohnes überhaupt nichts. Die
hiesige „Hetzerhalle“ wurde vom ersten Weimarer Kunstfest als Spielort entdeckt und damit – mehr zufällig als
gezielt, mit der Absicht, an Otto Hetzer zu erinnern – dennoch eine zunächst öffentlich noch gänzlich
unreflektierte Assoziation zum Schöpfer derselben provoziert; „Hetzerhalle“ stand unkommentiert auf den Richtungsschildern.
Ab jetzt wird sich etwas ändern, und zwar durch die erklärende Gedenktafel, die allerdings zu den bedeutsamen Geschehnissen, die damit im
Zusammenhang stehen, keine schlüssige Antwort zu geben vermag. Lediglich der Text „Karl Friedrich Otto
Hetzer / 1846-1911 / Großherzoglicher Hofzimmermeister / Begründer des modernen Holzleimbaus“ macht auf etwas Wichtiges
aufmerksam. Das aber regt zum Nachfragen an, was stets der Fall zu sein pflegt, wenn der Name und der Personentitel von sich heraus noch keine
Assoziation zu Bekanntem, zu Wohn-, Geburts-, Sterbeort oder Wirkungsstätte schlechthin zu stiften vermögen. Genau das
trifft für die zu enthüllende Gedenktafel zu: Sie bezeichnet weder Geburts- noch Sterbeort, sondern die Entfaltungsstätte
und die Autorenschaft einer bedeutenden Persönlichkeit. Für derartig weiterführende Informationen ist ein Museum
zuständig; das Weimarer Stadtmuseum, dem eine Konzeption für einen Hetzer-Gedächtnisort vorliegt, ist z. Z. geschlossen.
Die Anregung für die Gedenktafel ist den Nachfahren Otto Hetzers mit größter Hochachtung zu danken. Ein Familien-Memorial allein
liegt damit aber keineswegs vor. Es wird der Stadt Weimar ein kultureller Dienst geleistet, der ihren weltweiten
kulturgeschichtlichen Ruf dahingehend erweitert, nicht nur Entfaltungsort für zugereiste „Schöngeister“, sondern auch
Initialort für Innovationen im technisch-ingenieusen Bereich mit bis in die Gegenwart nachwirkenden Konsequenzen gewesen zu sein.
Das Erbe Otto Hetzers ist in jedem „Schichtholzbinder“, in jedem geleimten Holztragwerk der Gegenwart, mehr oder weniger
durch Andere als durch den Initiator selbst vermittelt, präsent. Metaphorisch gesprochen, weiß das das Erbe; die meisten der
Rezipienten desselben aber wissen es nicht. Mit der Enthüllung der Gedenktafel für Otto Hetzer erfolgen eine wesentliche Bereicherung
und eine notwendige Ergänzung des an die Öffentlichkeit adressierten Informationsangebotes in der, an Gedenktafeln wahrlich nicht
armen, Stadt Weimar.
Anmerkungen
[1] Das Faktologische nach: Müller, Ch., Entwicklung des Holzleimbaus unter besonderer Berücksichtigung der Erfindungen von Otto
Hetzer, Ing.-Diss. Bauhaus-Universität Weimar, 1998
[2] „[Hans Poelzig] ließ mich zu sich kommen, gab mir wortlos einen Brief und fünfzig Mark. Damit wirst du jetzt nach Niesky fahren ... Dort
wirst du bei Christoph & Unmack arbeiten ... In den Holzhallen der Fabrik öffnete sich mir die Welt ... der Anfänge des
industriellen Bauens. Alles, was dann kam und in Berlin, New York, Tokio, London, Moskau, Paris, Zürich oder Warschau geschah, das
alles begann in Niesky ...“ – Wachsmann 1979 aus der Rückschau, in: Grüning, M., Der Wachsmann-Report. Auskünfte eines Architekten, Berlin 1985, S. 210
[3] Wachsmann, der eine sehr skeptische Einstellung zum Weimarer Bauhaus hatte, und Gropius waren sich 1923 in Weimar begegnet (ebd., S. 150).
[4] Z. B. in der Brockhaus-Enzyklopädie in 24 Bänden, Bd. 23, Mannheim 1994, S. 484
[5] Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, Weimar 19982, S. 204"
de.wikipedia.widearea.org/wiki/Ein-_oder_mehrlagige_Massivholzplatten-
ein weiterführender Link auch zu den Herstellungs- und Verleimungsproblemen von Holzwerkstoffen für das Bauwesen. Das
alles einzuhalten, was da an Qualitätssicherung notwendigerweise
gefordert wird, dürfte möglicherweise ein ziemliches Unding sein.
Dabei gibt es grundlegende Probleme, die die Dauerhaftigkeit von Klebeverbindungen maßgeblich beeinflussen
(Aufzählung nicht vollständig, unter Verwendung der ausgezeichneten
Informationen von www.tobias-hanhart.de/Referate/Klebstoffe/Klebstoffe.html):
Die Lagerstabilität der Ausgangsstoffe für Klebstoffe ist schwer abzuschätzen. Auch mit überlagertem
Klebstoff können Festigkeitsprobleme entstehen.
Die Herstellung von Klebeverbindungen stellt hohe Anforderungen an die Temperatur- und Feuchteverhältnisse sowie
die Oberflächenbeschaffenheit der zu verklebenden Werkstücke. Viele Fehlerquellen also schon bei der Verarbeitung.
Kleber sind nur begrenzt mechanisch belastbar und können bei entsprechender Lasteinwirkung brechen. Durch im
Jahreswechsel unvermeidliche Spannungen in der Leimfuge durch Schwinden und Quellen der geklebten Holzteile werden
besonders spröde aushärtende Harzleime (wie Harnstoffharzleime) in ihrer Klebefestigkeit mehr und mehr
beeinträchtigt, es entstehen Brüche im Leim, die Querzugfestigkeit nimmt ab (Ginzel W. 1973: Zur Frage der
Hydrolyse harnstoffharzgebundener Holzspanplatten. Holz als Roh- und Werkstoff 31, 18-24, zit. nach
Ohlmeyer, Kruse, s.u.).
Kleber sind nur begrenzt thermisch belastbar. In der Witterung einseitig belasteten
Dachkonstruktionen können im Jahresverlauf recht hohe und
niedrige Temperaturen auftreten, die den Klebeverbund dauerhaft schädigen können.
Kleber sind allermeist sehr empfindlich gegenüber UV-Belastung des Lichts.
Kleber können durch Holzschutzmittel in ihrer Klebewirkung eingeschränkt werden.
Auf längere Sicht können Klebebindungen grundsätzlich je nach den äußeren Einflüssen
aus Witterung, Feuchte, Wärme, UV, Chemikalienbelastung, dauernden und wechselnden Druck, Zug und
Scher-/Schubkräften usw. mehr oder weniger nachgeben. Bei hohen statischen Dauerbelastungen können sie in
ihrer Bindewirkung nachgeben, verformen sich plastisch und "kriechen". Hinzu kommt die Hydrolisierbarkeit
(Auflösung der dafür anfälligen Molekülkettenbindungen durch den Einfluß von
Wassermolekülen) von manchen Leimen (z.B. Cyanacrylatpolymer (Sekundenklebstoff)) lt. "27 Kleben / Klebstoffe,
Informationsserie des Fonds der Chemischen Industrie";
Ohlmeyer, Kruse (s. Link oben) berichten hierzu: "Bei zu langer Einwirkung einer zu hohen Temperatur besteht
allerdings für Aminoplaste (UF, MUF und MUPF) die Gefahr der Hydrolyse", die mit steigender Feuchte,
Temperatur und dem Säuregehalt zunimmt. Weiters: "Auskondensierte Harnstoff-Formaldehyd-Harze hydrolysieren bei
bestimmten Bedingungen (Blomquist und Olsson 1957, Allan und Polovtseff 1961 b). Unter Hydrolyse wird die chemische
Reaktion verstanden, bei der eine Verbindung durch Einwirkung von Wasser gespalten wird (Römpp 1995). Die
Hydrolyse in harnstoffharzverleimten Spanplatten tritt verstärkt bei erhöhter Temperatur und Feuchte auf und
wird durch die Dauer der Temperatureinwirkung bestimmt (Kehr et. al. 1964, Zmijewski 1964). ... Die Hydrolyse wird
ebenfalls verstärkt bei hohem Härteranteil in der Leimflotte (Neußer und Schall 1970). Roux und Gilles
(1971) führen diesen Umstand auf einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Hydrolyse und Säuregehalt
zurück. Untersuchungen von Petersen et al. (1974) belegen ebenfalls, dass die verwendete Härterart und Menge
die Hydrolyse beeinflussen kann. ... Mit der Hydrolyse geht eine Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften einher
(Allan und Polovtseff 1961 a, Roux und Gilles 1971)." Bei Phenol-Formaldehyd-Harz ist hingegen "keine Hydrolyse
des Leimes feststellbar", ebenso liegen für MUF- und MUPF-Harz keine "wissenschaftlichen Untersuchungen zu
Eigenschaftsveränderungen" vor. Auch wichtig: "Nach Roux und Gilles (1971) spielt die Hydrolyse des Holzes
bei der Verschlechterung von Platteneigenschaften bei hoher Feuchte, insbesondere bei stärker säurehaltigen
Holzarten, eine wichtige Rolle."
www.sign-lang.uni-hamburg.de/TLex/Lemmata/L3/L346.htm:
"Kaseinleim wird für Bauteile im Außenbereich verwendet. Die Festigkeit (Beanspruchungsgruppe) ist so hoch wie die von
Kunstharzleim. Kaseinleim ist jedoch teurer als Kunstharzleim." Aha, allet klaro! Billig musset sein, wenn die Chemie zum Angriff
auf gute alte Bautechnik ihr Halali bläst bzw. ins Kunststoffhorn tütet. Oder wer hat irgendwo schon mal nen Hetzerträger (gibt's
seit 100 Jahren mit wetterfester Kalkkaseinalaunverleimung, Werk war in Weimar, dort stehen noch die Produktionshalle u.a. alte
Hetzerträgerbuden prima und unschuldig herum) einbrechen gesehen? Und wieso wirbt die Leimerei eigentlich damit, seit über 100 Jahren
wäre es doch so gut gegangen mit den Leimbindern? Ja, Freunde, beim Hetzerleim schon, aber sonst?
"Kasein (Milcheiweiß) ist in Magerquark zu einem Zehntel enthalten. Der Quark wurde früher im Tuch ausgepresst, um überschüssige
Molke zu entfernen. Heute kommt Kasein in Reinform getrocknet aus dem Handel. Der Quark reagiert innerhalb einer Minute mit
gelöschtem Kalk, wobei ein außerordentlich haltbarer
Klebstoff entsteht. Dabei verwandelt sich der Quark (4-5 Teile) und der angesumpfte Kalk (1 Teil) unter Hitzeentwicklung zu einer
zähflüssigen Masse. Dieser Leim ist wasserlöslich, der abgebundene Leim ist jedoch wetterfest. Als
Holzleim ist er so kräftig, daß eine verleimte Holzplatte eher im Holz bricht als in der Verklebung. (2 Stunden
Preßzeit, dann ohne Druck abbinden lassen). Darüber hinaus wurde der Kaseinleim als Bindemittel für
Außenanstriche verwendet." - aus: www.dueppel.de/lexikon/leim.htm
Die Diplomarbeit von Gerd Pfizenmayer "Hydrolysebeständigkeit von Spanholzformteilen im Langzeitbewitterungseinsatz"
untersucht die Hydrolysebeständigkeit und Versprödungsentwicklung von Kunstharz-Holzleimen. Dabei wurden an
Leimbalken aufschlußreiche Biege- und Scherprüfungen durchgeführt (Diplomarbeit. Universität Hamburg,
Fachbereich Biologie, Hamburg, Germany, BFH, 2001, 205 p., De)
Am 18.8.2000 stürzt eine Zwischendecke einer Schwimmhalle in Krefeld ein, 25 Schwimmer zweier Schulklassen werden dabei verletzt.
Am 25.8.2000 stürzt in Bayreuth das erst 18 Jahre alte Holzdach der Albert-Schweizer-Schulturnhalle ein,
Sachschaden ca. 770.000 EUR geschätzt. Keine Personenschäden, da Ferien. 2.1.6 2001
Am 24.5.2001 bricht nachts in Egnach (Schweiz) das Turnhallendach in sich zusammen. Keine Toten und Verletzte,
da die zur Übernachtung angemeldeten Kinder aus Wettergründen lieber im Zelt übernachteten, die
Lagerleitung wollte ihnen wegen Starkregen den Gang zur Turnhalle sparen.
Am 28.12.2001 stürzt das Hallenbaddach in Drolshagen ein - erst ein Holzträger, dann zwei Holzbalken, kurz danach liegt das
gesamte 150qm-Dach im Wasserbecken
Am 9.11.2001 stürzen die beiden Hochhaus-Türme und die benachbarten Bauten des Welthandelszentrums (World Trade
Center) in Neu York (New York), Vereinigte Staaten von Nordamerika, ein, knapp 3000 Tote und viele Verletzte, meist bei der Rettungsaktion eingesetzte
Feuerwehrler und Rettungshelfer. Nach Mainstream keinstenfalls ein regierungstypischer Insidejob, sondern ein muselmanischer Anschlag
mittels entführter Flugzeuge, nach anderen Quellen und unabhängiger technischer Auswertung des Zusammensturzes eine schlau
eingefädelte Sprengung als "kontrollierte Entsorgung" der asbestverseuchten Bauwerke durch ein vom CIA geführtes
Geheimdienstkomplott mit dem Neubesitzer Silverstein, der die Immobilien kurz vorher von der New Yorker Hafenbehörde für wenige Silberlinge
erwarb und für viele Silberlinge gegen "Terroranschläge" versicherte und damit die Finanzierung des Wiederaufbaues aus den Kassen der deutschen
u.a. Versicherten bewerkstelligte. Alles Chuzpe? InfolinkInfolink2 2.1.7 2002
Am 10.7.2002 bricht das Flachdach des Edeka-Marktes in Büdelsdorf bei Rendsburg nach heftigen Regenfällen teilweise ein.
2002 stürzt das Flachdach des Realschulpavillons im Schulzentrum der Stadt Kreuztal/Westfalen ein.
Am 31.10.2002 stürzt in San Giuliano di Puglia, Süditalien das Dach der Schule nach einem Erdbeben ein. 28 Tote, meist
Grundschulkinder. 2.1.8 2003
Am 17.1.2003 stürzt das Stahlfachwerkdach der Botniahalle Norvalla, eine Mehrzweckhalle, im finnischen
Korsholm unter etwas Schneelast ein.
Bald darauf, am 1.2.2003 folgt das Dach der Messehalle in
Jyväskylä, Finnland, eine 55 Meter weitgespannte neue Leimbinder-Bodenkonstruktion, die ebenfalls der Schneelast
plötzlich nicht mehr standhielt. Als Ursache werden "Konstruktionsfehler" ausgemacht, etwas weniger Verbindungsmittel als
in der Konstruktionszeichnung waren eingebaut, die Schneelast war mit
50kg/m² nur ein Viertel der rechnerisch zulässigen 200 kg/m².
Am 12.6.2003 fegt ein Sturm das flachgeneigte Blechdach des Jugendzentrums in Lichtenfels inkl. der
fetten Dämmpakete weg - das Zeug landet teils hunderte Meter
entfernt. Infolink mit BildInfolink Tornadoliste in Deutschland
Am 28.3.2003 stürzt nachts in Lupfig (Kanton Aargau) ein Mehrzweckhallendach teilweise ein. Keine
Personenopfer. DAs Strafverfahren gegen 6 Beschuldigte wird 2008 eingestellt.
2.1.9 2004
Am 27.1.2004 stürzt in Krasnopolje, Weißrußland, das erst 2002 erbaute
Turnhallen-Stahlbetondach einer Schule ein. Vier Tote.
Am 14.2.2004 stürzt das weitgespannte Stahlbetondach des erst 2002 erbauten neuen
Spaßbades Aquapark, erbaut von Stararchitekt und Statiker
Kantscheli, in Moskau ein. 28. Tote und über 100 teils schwer
Verletzte. Infolink
Am 21.4.2004 stürzt das Leichtmetall-Holz-Flachdach einer
Einkaufshalle in Bückeburg auf einer Länge von 100 Metern
ein. Nur ein Hochregal kann verhindern, daß es aus acht Metern
Höhe in die Geschäftsräume fällt, in der sich gerade fast 50 Kunden befinden.
Am 23.5.2004 stürzt das erst vor einem Jahr in Betrieb genommene Stahlbetondach des Terminals
am Flughafen Charles de Gaulle in Paris ein. Vier Tote, drei Verletzte.
Infolink
Am 18.7.2004 bringt stürmisches Wetter und Winddruck einer
Windhose das Flachdach einer Firma im Stadthafen in Essen zu Einsturz.
Die Windhose zerstört auch Teile eines Reitstalls in Viersen.
Im August 2004 zeigen sich erhebliche Risse in den Leimverbindungen der
Dachkonstruktion der Mehrfachturnhalle in Kötzting (Landkreis
Cham), die Halle muß bis auf weiteres geschlossen werden.
Im 27.11.2004 stürzt im Schweizer Gretzenbach beim Brand einer 1989 erbauten Tiefgarage die Stahlbetondecke
ein. Sieben tote Feuerwehrleute. Gegen die beteiligten Bauleute wird ermittelt, da sie aus der angeblich zu massiven Erdüberdeckung
des Tiefgaragendaches keine Schlüsse zogen und es unterließen, auf die statische Überlastung hinzuweisen. 2.1.10 2005
Im Januar 2005 stürzt das erst 1996 für 400.000 DM errichtete Zeltdach über der
Klosterruine in Stolpe bei Anklam ein, nachdem sich aus Endbeschlägen am Boden ein Spannseil löste. Die
Kommune prüft Regreß gegenüber Architekt und Baufirma, der Neubau kann evtl. durch Städtebauförderung
subventioniert werden. Infolink
Anfang der zweiten Märzwoche 2005
stürzt in Herrenleite das Nagelbinder-Dach der Museumshalle unter der Schneelast
zusammen: Infolink
Das neu erbaute frisch beschneite Dach des als modernster Markt in Österreich bepriesenen Spar-Markts in Ebensee folgt am
10.03.2005: Infolink
Im April 2005 stürzt in Bangladesh ein Fabrikdach ein, über 70 Tote.
Am 4.5.2005 stürzt das Flachdach einer Lagerhalle in Püttlingen (bei Völklingen)
ein, verstopfte Flachdachabläufe durch Algenwuchs und Laub sowie
entsprechende Wassermengen auf dem Dach werden als Einsturzursache
genannt. Infolink
Am 30.7.2005 stürzt in Friesoythe das 50x80 Meter große Flachdach des Discounter-Marktes ein.
Auslöser: Starke Regenfälle. Es knirschte vorher im Dachbereich, die
Brandmeldeanlage schlug ohne Brandereignis an. Die Mitarbeiter konnten
gerade noch rechtzeitig aus dem einstürzenden Gebäude
fliehen. Millionenschaden. Da hat es wohl wieder mal pazifische
Seenbildung gegeben - flachdachtypische Folgen des Einbeulens mit
obenbleibenden Gullybereichen in nähe von Stützen und Wänden.
In der Nacht vom 19. auf den 20. September 2005 barst aus heiterem
Himmel ein Leimholzträger der dreißig Jahre alten Eissporthalle
in Bad Kissingen. Das Dach hatte sich schon über einen Meter
eingesenkt. Vermutete Ursache gem. TU München-Gutachter:
"Materialübermüdung". Darauf wurden die restlichen
Träger mit Baumstämmen unterstützt, die
Halle geschlossen. Zum Glück. Man spricht davon, daß eine
nachträglich aufgebrachte Gründachbewachsung die Ursache des
Leimholzträgerversagens sein soll. Meinetwegen.
Am 25.9.2005 stürzt ein 1000 m² weitgespanntes modernes Stahlfachwerk-Plastikdach
über der von Touristen bevölkerten Ausgrabungsstätte der bronzezeitlichen Siedlung Akrotiri - das
sog. Griechische Pompeji - auf der Vulkaninsel Santorin ein.
Ein Brite kommt um, sieben Menschen werden verletzt. Das Dach hatte sich
noch im Bau befunden, war aber von den Planern für Besucherverkehr
darunter freigegeben. InfolinkInfolink 2
Am 16.11.2005 wird der Gemeinderat in Ebermannstadt informiert, daß das
Turnhallen-Flachdach der Volksschule wegen vieler baulicher Mängel
einsturzgefährdet ist. Infolink
Am 28.11.2005 stürzt das Flachdach des Tanzsaales in Wuppertal ein. Grund: Schneelasten.
Ende November 2005 zeigen sich nach Schneelast sehr verdächtige Schäden
an den Holzleimbindern in der Dreifachsporthalle
Dülmen und der kleinen Sporthalle Buldern. Infolink
Am 2.12.2005 muß das eben erst mit gigantischer Kostenexplosion modernisierte
Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg in Kaiserslautern gesperrt
werden. Hunderte Risse in den Stahlträgern der Ost- und
Südtribühne - wohl im Zusammenhang mit dem Auftrag der
rostschützenden Zinklegierung entstanden - gefährdeten die
Standsicherheit. Angeschweißte Verstärkungen werden
notwendig, um die Standsicherheit wieder herzustellen. Geschätzte Sanierkosten: 3-5 Mio. EUR.
Am 4.12.2005 stürzt in der russischen Stadt Tschussowoi im Perm-Gebiet das Stahlbetondach des 1993
erbauten Schwimmbades ein. 14 Tote und 11 Verletzte werden aus den
Trümmern aus Stahlträgern und Betonplatten geborgen. Erst
2002 - nach Einsturz des Moskauer Aquaparks - war das Bauwerk von
Experten auf Mängel an der tragenden Konstruktion untersucht
und als mängelfrei freigegeben worden. Infolink
Am 6.12.2005 um 1.22 Uhr stürzt nach erheblichen
Regenfällen das Flachdach des Plus-Supermarktes in Duisburg-Baerl ein.
Personenschäden keine, aber Bauwerksschaden ca. eine Million Euro.
Am 23.12.2005 muß überraschend das Spaß- und Freizeitbad in Kreuzau - erbaut
1978 gesperrt werden. Die Leimbinderkonstruktion unter der Dachhaut war
den Feuchte- und Temperaturbelastungen nicht gewachsen, erheblicher
Pilzbefall der Knotenpunkte an den Brettschichtholz-Bindern mit dem
Zaunblättling drohte das Gebäude zum Einsturz zu bringen. Das
Dach soll komplett abgerissen und mit einer Metallkonstruktion ersetzt werden. 2.1.11 2006
Am 2.1.2006 um ca. 16.00 Uhr stürzte das am 4.10.1973 eingeweihte Leimbinder-Flachdach der Eissporthalle in
Bad Reichenhall ("Sie gilt in Fachkreisen als vorbildlich" - Fund des Stadtarchivars Lang) nach ausgiebigen
Schneefällen ein, hierzu erst mal acht Screenshots als Bildzitate aus der Berichterstattung von ARD und ZDF am 4. Januar 2006:
(1) Nach
einigen Tagen Beräumung durch Hunderte freiwillige Helfer wurden 15 von der Flachdachkonstruktion aus Leimbindern
in Kastenträgerbauart erschlagene und verschüttete Teilnehmer des zum Zeitpunkt der Katastrophe
stattfindenden "Publikumslaufs" - sieben Mädchen und fünf Jungen von neun bis fünfzehn Jahren sowie drei
Frauen zwischen 38 und 40 Jahren - geborgen, außerdem wurden 34 Schlittschuhläufer teils schwer verletzt.
Wegen des zunehmenden Schneefalls war das am Abend angesetzte Jugend-Eishockeytraining aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Tagelang dann allergrößtes Rätselraten, wieso es zu diesem verheerenden Konstruktionsversagen kommen
konnte. Schuldzuweisungen zuhauf an die Kommune (und stellvertretend an den Oberbürgermeister), die seit
längerem eine Verschönerungssanierung plante, doch mangels Geld noch nicht durchgeführt hatte, aber nicht
an die eigentlich Verantwortlichen aus der Bauadministration, der Zulassungsinstitute, der Baubranche und Industrie.
Und hat man sich vielleicht gar zu sehr auf den bayerisch-superschlauen Klimaforscher und Sternendeuter (Meteor-ologe!)
Prof. Werner Seiler, Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung in
Garmisch Partenkirchen, verlassen? Er weissagte in einem Interview "Sturm, Hitze, Hochwasser,
Gletscherschmelze - Es trifft jeden von uns" in Natur+Umwelt, BN-Magazin 4-05:
"1. Die Wissenschaft scheint sich über den bevorstehenden Klimawandel immer sicherer zu sein.
Gibt es noch Zweifel?
Seiler: Nein, absolut nicht. Alle Klimaindikatoren zeigen eindeutig, dass der Klimawandel stattfindet. Die steigenden
Temperaturen und die sich änderndenNiederschläge sowie die damit zusammenhängenden Folgen sprechen eine
eindeutige Sprache. Sehen Sie nur ... die Dürren ... und schließlich die weltweit schmelzenden Gletscher.
2. Findet der Klimawandel auch bei uns in Bayern statt?
Seiler: Gerade bei uns. Wer mit offenen Augen durchs Land geht, kann viele
Veränderungen selbst erkennen. ... Der Schnee fällt in
tieferen Lagen immer seltener, was sich unmittelbar auf den Wintertourismus in Bayern negativ
auswirkt. Dass wir den Klimawandel so deutlich spüren, ist
übrigens kein Wunder. Dennn der Temperaturanstieg der letzten
Jahrzehnte ist bei uns in Süddeutschland doppelt so hoch ausgefallen wie weltweit.
3. Seit 1860 ist die Durchschnittstemperatur um 0,8 Grad Celsius gestiegen, die Folgen sind bereits verheerend.
Seiler: Ja, und für die nächsten 30 Jahre ist ein weltweiter Anstieg um ein weiteres Grad,
in Süddeutschland sogar um zwei Grad vorhergesagt. Diese Abschätzungen sind relativ zuverlässig. ... Derzeit
rechnen die meisten Fachleute mit einem Anstieg der Temperaturen um circa drei Grad in den nächsten hundert Jahren. ..."
Was der hochmögende Herr Prof. Seiler, mit offenen Augen durch die Landschaft wandelnd, kennt:
Und wovor er die Augen beim Klimwaherumwandeln feste verschließt: Obwohl
die Station Hohenpeißenberg doch nur um die Ecke liegt. Fazit: es ist noch lange nicht so warm, wie um 1800, und
auch damals flogen keine Kolibris durch die Palmenhaine rund um Garmisch und Bad Reichenhall. Doch nun erst mal
Schluß mit dem vom Bund Naturschutz und manchen seiner Helfershelfer in Szene gesetzten Klimawandelblödsinn,
zurück zu den Vorhersagequalitäten der Technik.
Wie konnte es nun eigentlich zu dieser Dachkatastrophe kommen, wo doch ein ingenieurtechnisches Gutachten eines Bad
Reichenhaller Büros aus dem Jahre 2003 feststellte (Obermain-Tagblatt Lichtenfels am 6.1.06):
"Die Tragkonstruktionen - sowohl Holzkonstruktion als auch Stahlbetonkonstruktion der gesamten Eislaufhalle - befinden sich in
einem allgemein als gut zu bezeichnenden Zustand ... In der Holzkonstruktion sind lediglich Wasserflecken aufgrund von
Unregelmäßigkeiten / Wassereinbrüchen aus der Dachentwässerung festzustellen. Diese haben jedoch weder auf
die Qualität noch auf die Tragfähigkeit des Tragwerkes Einfluss."? Beim Prozeß im Jahre 2008 warf dann
der Richter der Stadt vor, daß die Stadt dem mitangeklagten Ingenieur vorgab, daß die Bestandsaufnahme bzw. das Gutachten nur höchstens
3.000 EUR kosten dürfe und damit lediglich eine "Alibi-Bescheinigung" entstehen konnte - so der vors. Richter Karl Niedermaier. Freilich widersprach dem der
Hochbauamtsleiter und antwortete - trotz sonstiger Berufung auf umfangreichste Erinnerungslücken, daß der
Umfang des Gutachtens nicht vorgegeben wurde. Wäre eine solche Sparvorgabe für die für ihre grundsätzlich äußerste
Sparsamkeit berühmten Baubeamten nun außerhalb jeglicher Vorstellung?
Aus den Kreisen der örtlichen Eishockeyspieler wurde zum vor dem Einsturz erkennbaren Schadensbild ausgesagt (Obermain-Tagblatt Lichtenfels,
5.1.06), während des Trainings seien "stets Eimer aufgestellt worden, "weil Wasser von der Decke tropfte"". Und am 21. April 2008
kommt beim Prozeß vor dem Landgericht Traunstein durch Aussagen des Gebäude-Betriebsleiters heraus, daß
schon kurz nach der Einweihung Wassereinbrüche durch das Dach an der Tagesordnung waren. Jeden Sommer gab es bis zu fünf Wassereinbrüche,
die dann geflickt wurden. Damit - und selbstverständlich auch durch winterlich anfallendes Kondensat aus der
Hallenluft war die Dachdämmung / Wärmedämmung / Wärmeisolierung / Isolierung / Dachisolierung aus
Mineralwolle ständigen Feuchtefrachten ausgeliefert, die wohl nie so richtig austrocknen konnten, da
Dämmstoffe eben insbesonders in Dachkonstruktionen nur schwer bis nie trocknen können.
Ein gefährlicher hydrolisierender Angriff auf hydrolisierbare Bindemittelsysteme entsteht sowohl aus besonders in
schadensanfälligen Flachdachkonstruktionen
durchtropfendem Regen, wie auch aus Luftfeuchte, die logischerweise aus immer aufsteigender Warmluft - vielleicht sogar
aus lufterhitzenden Heizungssystemen - an der gegenüber der Warmluft im Winter immer
kühleren Deckenebene abkondensieren muß. Das Schließen der zunächst offen durchlüfteten
Halle im Sinne einer Kaltdachkonstruktion einige Jahre später mit Fenstern - und damit quasi der Umbau zu einem
grundsätzlich kondensatgefährdeten Warmdach - kann natürlich die in der Dachkonstruktion anfallenden
Tauwasserfrachten bedeutend erhöhen. Dabei ist es auch durchaus vorstellbar, daß die Holzfeuchte über
die vom Leimsystem tolerierbaren Grenzwerte gerät (z.B. max. 15% gem. DIN 1052-1). Außerdem ist nach den
Erkenntnissen von Bierwirth 1994 (gem. oben angelinkter Wikipedia-Info) zu beachten, daß bei ca. 5%iger
Überschreitung der für die Leimbindung erlaubten Maximalfeuchte die Zugscherfestigkeit dramatisch abfallen
kann und beispielsweise bei geforderten 8-10% und Überschreitung auf 15% um die Hälfte abnimmt. Ohnehin ist
bekannt, daß nasses Holz wesentliche Tragfähigkeitsverluste erleidet.
Demgegenüber schreibt die Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V. in einer Pressemitteilung vom 10.1.06 (leicht
gekürzter Auszug):
"Pressemitteilung"
"Experten" mit unzureichendem Sachverstand
(Wuppertal 10.01.2006) Noch während der Bergung der Opfer des tragischen Einsturzes der Eissporthalle in Bad
Reichenhall haben sich verschiedenste Baufachleute über mutmaßliche Ursachen des Unglücks
geäußert. In den Medien wurden dabei von bislang im Holzbausektor nicht bekannten Experten auch Vermutungen
über die Dauerhaftigkeit von Klebstoffen angestellt. Unter Überschriften wie "Auch Leim wird altersschwach"
haben sie die These verbreitet, Leimsysteme könnten "altersschwach" werden.
Diese Äußerungen sind falsch. Keiner der zugelassenen Klebstoffe verliert alleine durch einen
Alterungsprozess an Festigkeit. Alle Klebstoffe mussten bereits in den siebziger Jahren umfangreiche Untersuchungen
auch zu ihrer Dauerhaftigkeit bestehen, bevor sie von der im öffentlichen Auftrag tätigen
Materialprüfanstalt (MPA) Universität Stuttgart für den Einsatz freigegeben werden. Die
Dauerhaftigkeit der verschiedenen Klebstoffe wurde zudem im Rahmen öffentlich finanzierter Forschungsarbeiten
bereits in den 80er Jahren an der MPA Universität Stuttgart und nochmals Ende der 90er Jahren am norwegischen
Institut für Holztechnologie in Oslo belegt.
Mit Befremden haben ausgewiesene Fachleute auch die Äußerungen zu gebrochenen Keilzinkenverbindungen
aufgenommen. Ein längs der Flanken einer Keilzinkung verlaufender Bruch stellt bekanntermaßen alleine
noch keinen Beleg für eine fehlerhafte Verklebung dar. Ein solches Bruchbild kann im Gegenteil auch Beleg für
eine besonders hohe Holzqualität der verbundenen Hölzer sein. Zudem kann vermutlich derzeit niemand mit
Sicherheit sagen, inwieweit gebrochene Keilzinkenverbindungen Ursache oder Folge des Trägerversagens waren.
Ob die Keilzinkenverbindungen oder der Klebstofftyp oder aber eine noch gar nicht in Betracht gezogene Ursache
Auslöser für die Katastrophe gewesen ist, wird schlussendlich erst die staatsanwaltliche Prüfung ergeben ..."
Oho! Demnach sollte die oben zitierte Untersuchungder FH Eberswalde bzw. von Hans-Joachim Deppe über Probleme der
Alterungsbeständigkeit von Holzverleimungen - natürlich im Verbundsystem mit dem umgebenden Holz - nach
internationalen Standards gar "falsch" sein? Oder aber unter "ausgewiesenen Fachleuten" typischerweise
unbekannt? Dazu paßt freilich die Aussage eines BASF-Vertreters gem. FAZ am 6.1.2006, der Vermutungen
widerspricht "... eine fehlerhafte Verleimung der Holzlamellen, aus denen die Träger gefertigt waren,
könnten für deren Einsturz verantwortlich gewesen sein. „Aus chemischer Sicht ist das schlicht nicht
vorstellbar.”" und der "Leim, der für tragende Gebäudeteile verwendet werde und aus
Aminoplast- und Phenolharzen bestehe, sei wärme- und feuchtigkeitsresistent - im Gegensatz zum Leim des
täglichen Hausgebrauchs. ... Die Leimmischungen, die heute verwendet werden, seien im wesentlichen dieselben wie
schon vor 35 Jahren, als die Eislaufhalle gebaut wurde. Die Prüfung und die Normierung von Leimtechniken sei in
jener Zeit schon so intensiv und genau gewesen wie heute."Infolink FAZ-Artikel
Und was heißt eigentlich "Alterung" von Klebstoff? Eine Mumifizierung des Klebstoffs unter
allergünstigsten Umgebungskonditionen oder praxisnah wechselnde Belastung? Und ein Riß in der
Keilzinkungsfuge - wie örtlich festgestellt - mag zwar auf gutes Holz hinweisen - bravo! - aber bestimmt nicht auf
gute Verleimung. Oder haben die "Experten mit unzureichendem Sachverstand" wieder mal nicht aufgepaßt?
(2) Im Mittenbereich an jeweils zwei Bruchstellen,
teils exakt am Keilverzinkungsstoß (eingeführt durch Prof. Karl Egner, Stuttgart, Anfang der 1940er Jahre,
Keilzinkennorm DIN 68140) der Brettlamellen - eingeknickte Leimbinder in Kastenträgerbauweise aus hohlen
Kämpf-Stegplatten (Erfinder: Gottfried Kämpf, Rupperswil, Schweiz 1955, letzte Kämpf-Stegträger
baute Georg Fischer, Weilheim bis 1981) mit ehemals 30 m Spannweite und Aluprofildeckung - die doch nach
bauaufsichtlicher Zulassung und Normstatik weit mehr als die zum Zeitpunkt des Einsturzes gegebenen ca. 270 Tonnen -
sie entsprechen läppischen 150 kg je qm der 30 x 60 m großen Hallengrundfläche -
gigantische Schneelasten ertragen sollten und einst im Winter 1980/81 auch 240 kg/qm aushielten.
Als die Halle nun bei vergleichsweise geringer Auflast auf dem Dach strohhalmgleich im Bereich der Trägermitte an
jeweils zwei Bruchstellen - sozusagen U-förmig - plötzlich zusammenbrach - wußten zumindest Fachleute
mehr als eindeutig, woher der Wind weht, auch wenn ein Diplomingenieur des Technischen Beirats der Studiengemeinschaft
Holzleimbau und selbst Leimträgerhersteller am 6.1.06 in der "Neuen Presse Coburg" abwiegelt: es bestünde
keine "generelle Gefahr bei solchen Konstruktionen" und der Geschäftsführer des Nachfolgeunternehmens
des Herstellers der Reichenhaller Träger nach vorliegendem Teletextscreenshot in SAT 1 vom 7.1.06 steif und fest
behauptet, "Normalerweise halten solche Dächer 500 Jahre" und Kondenswassereinflüsse am Holz
(Obermain-Tagblatt Lichtenfels 9.1.06: "Das Kondensat schlägt sich in Teilen nieder. Es kann sein, dass es
über die Jahrzehnte an den Hölzern nagt") als Schadensursache ausmacht. Industrietypisches Pfeifen im
Walde?
Nach Informationen des SPIEGEL am 11.1.06 wurden bei der angelaufenen Untersuchung der Holztragwerke erst mal keine
morschen, verfaulten oder sonstwie wassergeschädigten Holzquerschnitte entdeckt: "Die Beobachtungen der von der
Staatsanwaltschaft bestellten Gutachter weisen zunächst nicht auf verfaultes oder nasses Holz als Einsturzursache
hin. Einer der beiden Experten, Anton Ruile, sagte SPIEGEL ONLINE: "Ich habe keine grob verfaulten Stellen gesehen."
(3-6) Leimbinder + Stahlbeton-
die bei Modernisten sehr beliebte Bauweise der Neuzeit, viel gepriesen und bepreist durch Fachzeitschriften und die
problemverheimlichende Brutalwerbung der Bauindustrie. Warum eigentlich erlaubt man sich dabei die durch die Praxis an vielen Beispielen
belegte mangelhafte Langzeitstabilität der Holzleimbinder unter wechselnden Lastfällen und im Unterschied zu
traditionell bewährten und wesentlich zuverlässigeren Bauweisen durch normale Inspektionen - und offenbar
auch von "normalen" Ingenieuren nicht von außen feststellbare heimtückische Bindungsermüdung so wenig
ins Zentrum der Überlegungen zu stellen? Was wirklich viele Jahrhunderte als Holztragwerk bewährt ist,
können beispielsweise die weitgespannten gotischen Kirchdächer erzählen, denen Kondensat und wechselnde
Lastbeanspruchung, auch teilweises Hineinregnen, schädlingsbedingte Vermorschung und lastbedingte Verformung kaum
etwas anhaben konnten. Natürlich stehen solche Dächer nicht über Superfeuchtnutzungen mit Wasserbecken,
Eisflächen, Viehställen oder wasserbesprengten Reithallen.
Seltsam auch, daß manche Planer allein durch leichtgläubige Normenzuversicht (wer erläßt denn
diese, wer regiert denn die Normenausschüsse, hä?) und äußerst dankbare
Nutzung der Kostenlos-Planung der industriellen "Bauberatung" dazu gebracht werden können, ihre
pflichtgemäße Skepsis und Prüfaufgaben so komplett aufzugeben und vergaberechtswidrig ganz und gar
nicht produktneutrale Planungsdetails und korruptionsfördernde Leistungsverzeichnisseund
Ausschreibungsmethoden ihrem Mist zugrundezulegen. Hier wäre es sicher interessant, mal zu recherchieren, wie es
dazu kam, daß ausgerechnet eine solche kritische Bauweise und ausgerechnet von dem bewußten Hersteller den
Weg als baurechtlich zulässige (???) Bauweise und auf die Reichenhaller Baustelle fand? Gar ohne rechtlich
verbindliche Baugenehmigung? Unter der Verantwortung politisch bestens staatsregierungsmäßig Verbandelter?
Die staatliche Rechnungsprüfung und inzwischen wohl auch die Staatsanwaltschaft
hat hierzu ja mehr als genügend Erkenntnisse. Ob es nun wieder mal heißt: Ball flach halten!?
Hier nun weitere Bilder zum Thema, was den Einsturz verursachte bzw. was beim Einsturz passierte:
(7-8)
Für Dauerbelastung unter den gegebenen Bedingungen durch Temperaturwechsel, Lastwechsel und gigantischen
Feuchtefrachten offenbar untauglichste Verleimung der Holzlamellen der Leimbinder mit Synthetikklebern. Nach
Erkenntnissen des SPIEGEL am 11.1.06 wurden "Harnstoffharzleim und Resorcinharzleim" eingesetzt, dies entspricht
auch den Erkenntnissen von Prüfstatiker Dr.-Ing. Walthari Fuchs, der an der Unglückstelle an den
Bruchflächen in den gelösten Keilzinkenverbindungen "schwarze" Leimfugen erkannte - typisch für den sehr
dunklen Resorcinharzleim. An den unten aufgenommenen Bildern von Leimfugenaufsplitterungen ist dies nicht erkennbar,
dort dürfte es sich deswegen um den helleren Harnstoffharzleim (wohl Melamin-Harnstoff-Formalaldehyd-Harz- MUF)
handeln. Die an einigen Keilverzinkungsstößen gelösten und offenstehenden Leimfugen im Bereich der am
meisten belasteten Trägermitte sprechen eine unmißverständliche Sprache.
Nach ersten Untersuchungen des unabhängigen Traunsteiner Prüfstatikers Dr.-Ing. Walthari Fuchs waren an
mindestens "fünf der zwanzig"Leimträger die Verleimungen an den Bruchstellen völlig gelöst
- ein bestürzender Beleg der mangelnden Dauerstabilität dieser Verleimungen. Und eben im Bereich der
Trägermitte - bei den dort ständig wechselnden Zug- und Druckkräften - ist die Trägerkonstruktion
an jeweils zwei Stellen zusammengebrochen und dann sozusagen U-förmig eingeknickt, wobei die Leimfugen in
Trägermitte in Sekundenschnelle beim Zusammensturz die angreifenden Spalt- und Schälkräfte offenbar
nicht mehr aufnehmen konnten, sich lösten und sozusagen ausgehend von der Bruchstelle in einer Kettenreaktion
fächerförmig aufrissen. Die im Trägermittenbereich bei Spannungsüberschreitung höchstbelasteten
Leimverbindungen, die ihre Klebwirkung möglicherweise durch feuchtebedingte Überlastung im Verbund verloren,
verloren dann in der mittleren Trägerzone möglicherweise auch vorrangig ihre Klebefestigkeit. Da die
Scherkräfte auf die Trägerverleimung am Auflager am größten sind, dürften bei genauer
Untersuchung auch dort ausreichend gelöste bzw. überbeanspruchte Leimfugen vorzufinden sein.
Am 7.1.06 besuchte ich die wg. Opferbergung teilberäumte Unglückstelle und machte dabei u.a. folgende Aufnahmen:
Dachkanten der eingestürzten
Konstruktion Die übriggebliebenen
Stahlbetonstützen und seitlich abgelagerte aufgesplitterte Einsturzreste der Kastenprofile sowie der Blechdeckung
nach Teilberäumung. Großteile der Mineralwolledämmung unter der Dachfläche sind nach meinen
Beobachtungen (siehe Bilder) übrigens durch Schimmelbefall großflächig verschimmelt.
Kondensat und Schimmel in der Dämmung - eben der bauphysikalische Klassiker aller Dach-
und Wanddämmungen, den ich wenigstens bei den von mir begutachteten Dämmstoffschäden immer gefunden habe!
Aufgebrochene und vorwiegend in der
Leimfuge aufgerissene Trägerreste im Detail
Gerissener Trägerquerschnitt mit seitlich
ausgesägter, oben splitternd abgestemmter Probeentnahme (Rechteckprofil aus der offenbar äußerlich
leimtechnisch intakten Zone) für künftige Materialuntersuchung. Was soll denn da herauskommen? Vielleicht,
daß sich die Leimablösungen auch in Richtung der zum Auflager zunehmenden Schub-/Scherkräfte
größtenteils fortgesetzt haben und so den eigentlichen Anlaß zum mittigen Überschreiten der vom
geschwächten Leimprofil aufnehmbaren Zugspannungen mit nachfolgendem Einsturz gaben? Dunkle Bruchkanten verweisen
auf Resorcinharzleim.
Blick
in die aufgerissene Keilzinkung der Leimholzträger. Man fragt sich
unwillkürlich, was es da noch mehr zu untersuchen gibt? Vielleicht das?:
Diese
Bilder von mir vom 8.1.2006 mit teils geschwärzten/angegrauten Mineralwollen belegen voraussichtlich deren
Schimmelbefall, für dessen Entstehen große Dauerfeuchten Voraussetzung wären. Logisch, daß an
jedem Dach zur kälteren Jahreszeit innenseitig Kondensat anfällt. Wer in kalten Dachbereichen (und Wänden)
Schäume, Fasern und Gespinste anordnet, möge bitte neben der nirgends
nachgewiesenen Dämmwirkung gegen Heizenergieverluste (hierzu Praxisbeweise)
auch mal erklären, wie das Zeug jemals wieder trocknen soll. Kapillar geht das nämlich in solchem Material gar nicht,
und Feuchtetransporte aus Baustoffen erfolgen nun mal 1000:1 kapillar und nicht dampfförmig. Diese Vergrößerung aus einem dpa-Pressebild zeigt die hell
und voraussichtlich unverschimmelt gebliebenen sowie die flächig möglicherweise durchschimmelten Bereiche der
Mineralwollematten in der sog. Dachdämmung. An den hellen Stellen waren die Unterkonstruktionen aus Holzlatten
montiert. Daß die synthetischen Dichtungen an den Blechtafelverschraubungen über die Jahre UV-bedingt
verspröden und dann kapillar Wasser einsaugen und ihre abdichtende Wirkung verlieren können, kann
natürlich zusätzliche Feuchtefrachten in die Dachkonstruktion bewirken. Wie verhielt es sich hier also mit
der Gebäudeinspektion?
PVAc-Leime (hier nicht verwendete Weißleime) können beispielsweise im feuchten Milieu zu Polyvinylalkohol
und Acetat hydrolysieren, letzteres dient dann den Schimmelpilzen als leckere Kohlenstoffquelle. Mein Kollege
Dipl.-Ing Peter Rauch schreibt zur Problemlage in seinem Schimmelfachbuch:
"Das Schimmelwachstum führt dann zu einer Verminderung der Reiß-, Zug- und Biegefestigkeit, der
Elastizität und unter Umständen auch der Isolierwirkung der Kunststoffe".
Die erst durch die ZDF-Frontal 21-Recherche eines kritischen Journalisten aufgedeckte Verwendung von
Harnstoff-Formaldehyd-Leim, ein wasserquellbarer und für Feuchteangriff überhaupt nicht zugelassener Leim an
den kritischen Partien der Einsturzsituation in abenteuerlichst geschrumpftem und angeschimmeltem Zustand vorgefunden
wurde (Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier an der TU Berlin wies das im Baustofflabor nach), wirft ein bezeichnendes Licht
auf die Geschehnisse zur Bauzeit. Allerdings wußte man damals noch nichts von dem erst einige Jahre später
Umbau der Hallenfassade zu Abschließung des Raumes mit Fensterelementen. Ab dann setzte ja erst die grausame
Auffeuchtung des Bauwerks durch Kondensat ein, die sich in den kalten Partien der dann zum Warmdach degradierten
winterlich eiskalten Tragwerkskonstruktion des Daches ein.
Ach ja, und dann kamen ausgerechnet während meines Besuchs auch noch die Herren Köhler und Stoiber mit ihrem
Troß vorbei und ließen sich die Unglückstelle anläßlich eines Kondolenzbesuchs vorführen: Was
man sich davon neben der begrüßenswerten Anteilnahme am Leid der Opfer für die Zukunft der Baubranche
Konstruktives erwarten darf, ist leider, leider mehr als fraglich. Steht doch unser Politiksystem für industrielle
Einflußnahme und Manipulation der Politik par excellence. Auch hierzulande ist ja der Abramoffismus (nach Jakob
Abramoff, US-Lobbyist, der bis an die Regierungsspitze die seinen Schmierhelfern genehme Politik inkl. Gesetzgebung
durch Direktbestechung von über 300 politischen Mandatsträgern kaufte, in Deutschland etwa "Hunzingerismus")
und nicht das Bürgerinteresse und Wohl des Landes eine nicht zu vernachlässigende Kraft. So schreibt der
bekannte Enthüllungsjournalist Hans Leyendecker am 5.1.06 in der SZ:
"Kontakte im Separée
(Mehr als 300 Unternehmen und 1930 Verbände) bemühen sich in Berlin um die Gunst der Politiker
und locken auch mit Posten in Aufsichtsräten"
Dabei gelingt es ihnen offenbar vortrefflich "im politischen
Geschäft mitzumischen" und in das "Räderwerk von
Parlament und Regierung einzugreifen". Ihre raffinierten und ausreichend gut dotierten Repräsentanten sitzen nach
Leyendecker "in Arbeitskreisen und Beiräten und bringen bei Gesetzen oder
gesetzlichen Regelungen ... Eigeninteressen ein. ... Abgeordnete
halten nicht selten Reden, die in den Zentralen von Wirtschaftsverbänden entworfen wurden. Ministerien machen ...
Vorlagen, die Interessensvertreter bearbeitet haben. ... in Entwürfen der alten Regierung stand ... "wörtlich
RWE" oder "Vorschlag BASF"."
Aha, und wer produziert denn die subventionsabhängige "Öko"-Energie, wer die sinnlosen Dämmstoffpakete,
die durch EEG und EnEV an den Mann gezwungen werden? Und wer den Leim? Das so überaus gut auch im Bau- und
Zulassungswesen geschmierte Räderwerk kann man bestimmt überdeutlich bei dem staatlich verordneten
Energiesparschwindel nachprüfen, wo seit vielen ungeheuere Mittel in zigfacher Milliardenhöhe in energetisch
wirkungsloseste Gebäudesanierungen gedrückt werden sowie beim sogenannten
Klimaschutz, der ganz Deutschland den Energiemonopolisten ausliefert.
Weiter berichtet Leyendecker von "gezielten Spenden an Abgeordnete, "mit denen man
gut im Gespräch ist", von schon unter der "Bonner" Regierung bekanntgewordenen Bemühungen,
"Widersacher durch Zahlungen gefügig zu machen" und auch von
der schon in den 1970ern von Bernt Engelmann in seinem Schwarzbuch
betr. Helmut Kohl beschriebener gezielter Karriereförderung "genehmer Nachwuchspolitiker".
... "Fester Teil dieses Systems der organisierten Interessen sind Abgeordnete geworden. Sie sitzen in
Verbandsvorständen und verdienen sich ein Zubrot als Berater. Jeder dritte Parlamentarier geht einer
Nebentätigkeit nach."
Was bei Ministerialen übrigens besonders beliebt sein soll, ist die ungeheuer und meist mindestens
fünfstellig vorzüglich dotierte Vortragstätigkeit auf industriegesponsorten "Fortbildungsveranstaltungen"
und Teilnahme an industriellen pseudowissenschaftlichen "Einflußinstituten", deren Ergebnisse die der koreanischen
Genmanipulation bestimmt erreichen, wenn nicht sogar übertreffen kann. Man sollte das vielleicht mal bei den
EnEV-Ministerialen prüfen. Und wieso verschlingt eigentlich die staatliche Zulassungspraxis von Baustoffen und
Baukonstruktionen so viel Geld, daß nur "Große Tiere" mithalten können? Und im Ergebnis unter vielem
anderen gut brennbare Dämmfassaden an den Hochhäusern hängen - und auch brennen?
Doch zurück zur technischen Diskussion:
In der von Durchbiegung am meisten betroffenen Trägermittelbereich überlagern sich bei Flachdächern die
jahreszeitlich und im Tagesablauf unterschiedlichen Lastfälle aus Winddruck/-sog, Regen-, Hagel- und Schneelast,
aus thermischer Beanspruchung mittels Dehnung und Kontraktion, aus ebenfalls dehnender und kontrahierender
Kondensataufnahme und -abgabe der hochbelasteten tragenden Baustoffe. Gerade winters mit fallweise hinzukommender
Schneelast kann ja die Beanspruchung der Konstruktion und folglich der Leimbindung in den Holzfugen am
allergrößten sein. Kein Wunder also, daß das Hallentragwerk in Bad Reichenhall im Mittelbereich den
Auflasten nicht mehr standhielt und schlagartig einbrach. Am 18.7.2006 zitiert dann BILD aus den zwischenzeitlich
angefertigten Gutachten. Angeblich geht es um"Materialfehler wie falschen, minderwertigen Leim, technische und
statische Mängel bei der Holz- und Dachbauweise sowie eine mangelhafte und ungenügende Wartung und Instandhaltung als
Hauptursachen für den Dacheinsturz. Durch den Alterungsprozeß der 35 Jahre alten Halle und massive
Schäden wie offene Leimfugen, Bruchstellen und Feuchtigkeit habe das Dach [...] nur noch eine geringe
Resttragfähigkeit gehabt [...]" heißt es dazu im FAZ.NET. Die zusätzliche Schneelast war dann nur
noch das Tüpfelchen auf dem I. Die Halle soll nämlich weit vorher schon einsturzgefährdet gewesen sein.
Was heißt das nun für die anderen zigtausend Hallen vergleichbarer Bauweise?
Am 20.7.2006 gibt die Staatsanwaltschaft Traunstein folgende Presseerklärung heraus:
"Der Leitende Oberstaatsanwalt
in Traunstein
Traunstein, 20. Juli 2006
Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Traunstein
zum Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall
Die Sachverständigen der TU München und des TÜV
Süd haben ihre Gutachten zum Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall, bei dem fünfzehn Menschen getötet und
achtzehn zum Teil schwer verletzt wurden, vorgelegt. Sie haben mehrere Abweichungen von den Regeln der Technik bei Planung und Bau der Halle
festgestellt. Neben diesen Hauptgutachten wurden Zusatzgutachten von der Fachhochschule Augsburg, dem Deutschen Wetterdienst und der
Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Dübenbach/Schweiz erstellt. Die
Staatsanwaltschaft Traunstein sieht auf der Grundlage der sachverständigen Feststellungen den Verdacht der
fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung und hat Ermittlungen gegen die
verantwortlichen Personen eingeleitet.
Feststellungen der Sachverständigen:
´Die vorgelegten Gutachten der beiden Hauptgutachter der Technischen Universität München und des
TÜV-Süd basieren auf umfangreichen Untersuchungen vor Ort unmittelbar nach dem Schadenseintritt sowie
nachfolgenden Untersuchungen an sichergestellten Bauteilen. Die Sachverständigen haben u. a. Teile aus
unbeschädigten Resten des Tragwerks entnommen und die charakteristischen Festigkeiten der verwendeten
Einzelbauteile ermittelt.
Die beiden Hauptgutachter kommen dabei im Wesentlichen zu den gleichen Ergebnissen. Insbesondere wird
übereinstimmend festgestellt, dass der Einsturz des Dachtragwerkes der Eissporthalle Bad Reichenhall nicht auf
eine Einzelursache, sondern auf die Verkettung mehrerer Mängel und Schäden zurückzuführen ist.
Im Einzelnen sind die Sachverständigen zu folgenden Feststellungen gelangt:
Bauweise
Die in den Jahren 1971/1972 errichtete Eissporthalle Bad Reichenhall war ein Bauwerk mit ca. 75 m Länge und ca. 48
m Breite. Das Dach wurde durch 2,87 m hohe Hauptträger getragen, die in Holzbauweise als Kasten erstellt waren.
Dabei handelte es sich um eine Sonderkonstruktion. Die Kastenträger waren mit Ober- und Untergurten aus
Brettschichtholz sowie aus seitlichen Stegplatten in so genannter "Kämpfstegbauweise" hergestellt, wobei die 48 m
langen Gurte aus drei 16 m langen Teilen bestanden, die mit so genannten Universal-Keilzinkungen gestoßen waren.
Für die Kämpfstegbauweise lag eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vor, die jedoch die Bauhöhe der
daraus hergestellten Träger auf 1,20 m beschränkte.
Abweichung von derzugelassenen Bauweise
Bei der Eissporthalle in Bad Reichenhall hat man bei Planung und Ausführung gegen wesentliche Regelungen der
allgemeinen Zulassung für die Kämpfbauweise verstoßen und den damals vorliegenden Erfahrungsbereich
verlassen. Insbesondere wurde die maximale Trägerhöhe von 1,20 m laut Zulassung bei der Bauweise der
Eissporthalle Bad Reichenhall mit einer Trägerhöhe von 2,87 m Höhe weit überschritten. Eine
beantragte Erweiterung der Zulassung auf die geplante Bauweise mit Kastenträger ohne Höhenbegrenzung war im
Jahr 1971 vom Institut für Bautechnik nicht erteilt worden.
Für die Ausführung der Sonderkonstruktion wäre deshalb eine so genannte "Zustimmung im Einzelfall" der
Obersten Baubehörde des Freistaates Bayern erforderlich gewesen. Entsprechend bisherigen Erkenntnissen wurde eine
solche Zustimmung durch die Baubeteiligten nicht beantragt und lag nicht vor.
Keine Prüfung der Statischen Berechnung
Eine von einem Prüfingenieur geprüfte statische Berechnung des Daches der Eissporthalle konnte bislang trotz
intensiver Recherchen nicht gefunden werden. Ohne eine solche geprüfte Statik hätte das Bauwerk nicht
errichtet werden dürfen.
Keine ungewöhnliche Schneelast
Die in der statischen Berechnung angesetzte maximale Schneelast von 150 kg/qm war zum Unfallzeitpunkt nicht
überschritten. Eine rechnerische Überbeanspruchung aufgrund äußerer Lasten zum Zeitpunkt des
Einsturzes lag damit unter Voraussetzung der üblichen Bauwerkssicherheiten nicht vor und das Gebäude
hätte deshalb aufgrund der vorhandenen Schneelast nicht einstürzen dürfen.
Fehler in der Statischen Berechnung
Die Überprüfung der nach bisherigen Erkenntnissen nicht geprüften statischen Berechnung ergab, dass zwei
nennenswerte Fehler bzw. Versäumnisse vorhanden sind. Die Zugspannungen im Schwerpunkt der Gurte wurden nicht
nachgewiesen. Hierdurch wurde das Tragverhalten der Gurte zu hoch bewertet. Auch die Schwächung der Konstruktion
infolge der Stöße von Gurten und Stegen mit so genannten Universalkeilzinkungen wurde in der statischen
Berechnung nicht berücksichtigt. Diese Fehler und Versäumnisse führten zu einer deutlichen
Überbewertung des statischen Tragverhaltens der Deckenträger. Somit war die notwendige Bauwerksicherheit von
mindestens 2,0 nicht vorhanden. Die Bauwerksicherheit beinhaltet eine mögliche Überschreitung der Last, die
Bauwerksalterung und geringfügige Abweichungen bei Planung und Herstellung. Vergleichsrechnungen der Gutachter
unter Verwendung der zum Zeitpunkt der Errichtung der Eissporthalle Bad Reichenhall geltenden technischen
Regeln haben gezeigt, dass die rechnerische Sicherheit zum Zeitpunkt der Errichtung der Halle unter
Berücksichtigung aller Randbedingungen und Nachweise lediglich in der Größenordnung von etwa 1,5 lag.
Verwendung von Harnstoffharzklebstoffen
Die Hauptträger des Dachtragwerks wurden überwiegend unter Verwendung eines Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffes
hergestellt. Die Verwendung dieses Klebstoffes für tragende Bauteile war auch nach den damals bestehenden
technischen Regelungen nur in einem trockenen Umgebungsklima zulässig.
Nach heutigem Wissensstand sind Harnstoffharzleime für die Verleimung tragender Bauteile in Eishallen nicht
geeignet, da sie nicht dauerhaft feuchtebeständig sind. Unbeheizte und nicht klimatisierte Eishallen weisen
für feuchteempfindliche Bauteile ein besonders kritisches Klima auf. Die relative Luftfeuchtigkeit in solchen
Hallen ist in der Regel sehr hoch. Zudem führt die Wärmeabgabe infolge der Wärmestrahlung zwischen
Hallendecke und Eisfläche zu einer Unterkühlung und damit zu einer vermehrten Tauwasserbildung an der dem
Eis zugewandten Unterseite der Dachkonstruktion. In Bad Reichenhall kam es zudem zu wiederholten Wassereinbrüchen
infolge von Undichtigkeiten an der Dachhaut bzw. im Bereich der Dachentwässerung. Keine nachteiligen Auswirkungen
hatte nach übereinstimmender Ansicht der Gutachter hingegen das nachträgliche Schließen
der zunächst zweiseitig offenen Halle.
Die heutigen Erkenntnisse über die kritischen Feuchtigkeitsverhältnisse in Eissporthallen waren im Jahr 1972
noch nicht vorhanden, sodass der Einsatz von Harnstoffharzleim zur Verleimung der tragenden Bauteile nicht generell
gegen den damaligen Stand der Technik verstieß. Auch nach den zur Bauzeit geltenden technischen Regeln hätte
für die Verbindungen zwischen Gurten und Stegen wegen der dicken Klebefugen jedoch anstatt des spröden
Harnstoffharz-Klebstoffes ein wesentlich elastischerer Resorzinharzleim verwendet werden müssen.
Durch die über Jahre hinweg auftretende Feuchtebeanspruchung in der Eissporthalle Bad Reichenhall wurden die mit
Harnstoffharzklebern ausgeführten Klebeverbindungen der Dachkonstruktion erheblich geschädigt. Dies betraf
vor allem die Universalkeilzinkenstöße der Untergurte sowie zum Teil die Generalkeilzinkenstöße
der Obergurte und die Verklebung zwischen Gurten und Stegen. An den Universalkeilzinkungen der Untergurte war der
Kleber zum Teil so geschädigt, dass er bis in eine Tiefe von 5 cm bis 8 cm keine Klebewirkung mehr hatte.
Die feuchtigkeitsbedingte Schädigung der Klebeverbindungen der Dachkonstruktion stellt eine wesentliche Ursache
für den Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall dar.
Mängel der Konstruktion der Hauptträger
Der Herstellungsvorgang der Kastenquerschnitte der Hauptträger durch Blockverleimung zwischen Stegen und Gurten
entsprach nicht den damaligen allgemein anerkannten Regeln der Technik. Ebenso muss die Herstellung der vertikalen
Universalkeilzinkenstöße der Stegplatten als schwierig und wenig robust angesehen werden. Die Qualität
der Klebstofffugen war unterschiedlich. Hinzu kamen Vorschädigungen der großformatigen Stege aufgrund der
wechselnden Feuchtebelastungen.
Diese Konstruktionsmängel waren mit ursächlich für den Einsturz der Halle.
Beton-Tragkonstruktion
Demgegenüber sind die vorhandenen Setzungen der Beton-Tragkonstruktion der Eissporthalle, die entlang der
südlichen Stützenreihe von der Ost- zur Westseite ca. 10 cm betragen, nicht als schadensrelevant anzusehen.
Die daraus resultierenden Verformungen der Dachkonstruktion selbst sind so gering, dass auf der Grundlage von
Plausibilitätsvergleichen und -vergleichsrechnungen nicht auf eine zusätzliche Zwangsbeanspruchung der
Dachkonstruktion geschlossen werden kann.
Instandhaltung
Im Hinblick auf die Instandhaltung des Gebäudes wird festgestellt, dass die Ursachen der immer wieder auftretenden
Wassereinbrüche in das Gebäudeinnere der Eissporthalle (Undichtigkeiten an der Dachhaut) nicht dauerhaft
beseitigt wurden und während der Dauer der Hallennutzung kein Renovierungsanstrich der hölzernen Dachkonstruktion erfolgte.
Ob derartige Maßnahmen die feuchtigkeitsbedingte Schädigung der Klebeverbindungen der Dachkonstruktion
wesentlich verzögert hätten, kann derzeit nicht mit ausreichender Sicherheit beantwortet werden.
Eine fachgerechte Überprüfung zur Standsicherheit der Dachkonstruktion ist nicht dokumentiert. Dabei
wäre zu berücksichtigen gewesen, dass es sich um eine Sonderkonstruktion handelt. Weiterhin müssen auch
vor Jahren schon Anzeichen für eine Schädigung der Verklebungen zwischen Gurten und Stegen sowie an den
Universalkeilzinkenverbindungen der Untergurte und große Fugen an den Stegen vorhanden gewesen sein. Dies
hätte für einen Fachmann Veranlassung zu einer vertieften Überprüfung des Zustandes der
Tragkonstruktion und der diesbezüglichen bautechnischen Unterlagen geboten.
Zusammenfassung:
Zusammenfassend sind die Einsturzursachen wie folgt zu beschreiben:
Die infolge von Fehlern der statischen Berechnung und konstruktiver Mängel ohnehin zu
geringe Bauwerkssicherheit von deutlich weniger als 2,0 wurde über die Standzeit des Gebäudes durch
äußere Einflüsse, insbesondere die Verschlechterung der Klebeverbindungen an den Untergurten, stetig
weiter reduziert, bis es am 02.01.2006 - ausgelöst durch die Schneelast - zum Einsturz der Halle kam.
Nach den Erkenntnissen der Sachverständigen versagte einer der drei ostseitigen Hauptträger zuerst. Durch die
steifen Querträger wurden die Lasten von dem zuerst versagenden Träger auf benachbarte Träger umgelagert.
Diese bereits vorgeschädigten Träger wurden damit ebenfalls überlastet, wodurch das gesamte Dach
reißverschlussartig einstürzte.
Vorgehen der Staatsanwaltschaft Traunstein:
Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat bisher im Rahmen der
Ermittlungen ca. 140 Zeugen vernehmen lassen. Es wurden Dutzende von Ordnern an Beweismaterial sichergestellt. Das
letzte Gutachten ging am 30.Juni ein.
Die Staatsanwaltschaft sieht nach den Feststellungen der Sachverständigen den Verdacht der fahrlässigen
Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung. Sie hat Ermittlungen gegen insgesamt acht der für
die Planung, Genehmigung und Erstellung der Eishalle sowie für die Überwachung und
den Unterhalt des Bauwerkes verantwortlichen Personen eingeleitet. Es handelt sich dabei um vier ehemalige Mitarbeiter der Stadt Bad
Reichenhall, zwei frühere Beschäftigte von Firmen, die an der Erstellung der Dachkonstruktion beteiligt waren, sowie zwei
Architekten bzw. Bauingenieure, welche mit der Errichtung und Überprüfung des Bauwerkes befasst waren. Weitere
Mitverantwortliche sind bereits verstorben.
Das Amtsgericht Traunstein hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Durchsuchung von
Wohn- und Geschäftsräumen der Beschuldigten und weiterer Unverdächtiger nach Beweismitteln angeordnet. Die
Staatsanwaltschaft Traunstein hat unter Beteiligung von 9 Staatsanwälten und 23 Beamten der Kriminalpolizei Traunstein
am 20. Juli 2006 die Beschlüsse an insgesamt 20 Objekten in Oberbayern und Schwaben vollzogen.
Es muss betont werden, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und eine andere
Beurteilung der Sach- und Rechtslage bei Vorliegen neuer Erkenntnisse erforderlich sein kann.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Ermittlungen besteht kein Verdacht
gegen die am Unglückstag für den Betrieb der Halle verantwortlichen Personen. Nach den Feststellungen der
Sachverständigen hatte die Schneelast auf dem Hallendach nicht den rechnerisch zulässigen Wert überschritten. Ein
Laie musste auch nicht nach dem von vielen Zeugen beschriebenen lauten Geräusch am Nachmittag des Unglückstages mit dem
Einsturz der Halle rechnen.
Die Staatsanwaltschaft bittet um Verständnis, dass die Öffentlichkeit nicht
zu einem früheren Zeitpunkt informiert wurde. Dies war jedoch erforderlich, um den Erfolg der durchgeführten Ermittlungen
nicht zu gefährden.
Mit einem Abschluss der Ermittlungen ist nicht vor Ablauf von mehreren Monaten zu rechnen.
Wesentliche neue Erkenntnisse werden der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Weitere Anfragen können bis dahin nicht
beantwortet werden. Es muss zunächst das Ergebnis der Durchsuchung und der in diesem Zusammenhang durchgeführten
Vernehmungen ausgewertet werden. Daneben erhalten die Beschuldigten und die Anwälte der Opfer auch Gelegenheit zur
ausführlichen Stellungnahme.
gez.:
Helmut Vordermayer"
Am 10.03.2007 kann der Presse entnommen werden, daß es neun Beschuldigte gibt, die der zuständige Oberstaatsanwalt Günther Hammerdinger ins
Visier genommen hat. Zwei Gutachter glauben an eine fehlerhafte Statik, untauglichen Leim und mangelnde Wartung. Das
wird hier ausgiebig diskutiert. Wer könnte nun den schwarzen Peter bekommen? Zur Auswahl:
Vier ehem. Mitarbeiter der Stadt: Der damalige Verwaltungsdirektor (ein Jurist), der Stadtbaudirektor, ein Architekt
und der Sachgebietsleiter Hochbau. Sie bauten wohl ohne geprüfte Statik. Und die Standfestigkeit soll
um 25 Prozent schwächer ausgefallen sein, als berechnet. Deshalb wird auch gegen den Ingenieur der Baufirma aus
Augsburg ermittelt, der den Baubeginn zuließ, ohne seine Statik überprüfen zu lassen.
Auch gegen den Architekten, der Bauaufsicht (Bauleitung) und Bauabwicklung im Auftrag hatte. Dann der mit angeblich
"untauglichem Leim" nachleimende Zimmermeister der Rosenheimer Montagefirma. Ein Bauingenieur, der für die
ausführende Montagefirma die Statik nachrechnete, soll auch Ermittlungsopfer werden.
Und zuschlechterletzt auch der begutachtende Ingenieur eines Reichenhaller Ingenieurbüros, der 2003 der Halle
gutes Stehen bescheinigte, aber wohl die Mängel hätte erkennen sollen, da ohnehin alle wußten,
daß es durchregnete. Ebenso die Baudirektorin der Stadt, die mit einem solch
oberflächlichen "Schlechtachten" eigentlich nicht zufrieden sein durfte. Einige sonstige mögliche
Mitschuldige sind verstorben. Frage: Was ist mit dem / den Leimhersteller(n)? Waren die Leime für Bewitterung
freigegeben oder nicht? Und das Leiminstitut, das hier die Zulassung erteilte?
Zur Leimfrage bleiben aber noch mehr Fragen offen, als von dieser Presseerklärung und den neuen Verlautbarungen beantwortet werden:
1. Wo ist der Nachweis, daß schon zur Bauzeit gesichertes Fachwissen vorlag, wonach "Die
Verwendung dieses Klebstoffes für tragende Bauteile ... auch nach den damals bestehenden technischen
Regelungen nur in einem trockenen Umgebungsklima zulässig" gewesen wäre?
Eine Internetrecherche am 21.7.2006 dazu ergab sogar folgendes Ergebnis
www.frischeis.at/1149.0.html: "Brettschichtholz BSH ...
Verwendung: Konstruktionen aller Art
Verleimung: nach DIN 68141 bzw.- EN 301/302 Melamin-Harnstoff-Formaldehyd - helle Leimfugen
(Phenol-Resorcin-Formaldehyd - dunkle Leimfuge qualitativ dem Melaminleim gleichzusetzen), bewitterungsfest."
www.uni-protokolle.de/Lexikon/Ein-
oder mehrlagige_Massivholzplatten.html: "Eine bessere Klima- und damit auch Feuchtebeständigkeit wird mit
heißaushärtenden Melamin-Harnstoff-Formaldehyd-Harzen (MUF) und Phenol-Harnstoff-Formaldehydharzen (PF) erreicht, die aufgrund ihrer
Zusammensetzung eine verbesserte Hydrolysebeständigkeit aufweisen /Dunky 2000/."
Im "Holzbau Atlas - Studienausgabe, Institut für internationale
Architektur-Dokumentation GmbH, München 1980" steht dazu auf Seite
54: "Für Leimverbindungen im Ingenieurholzbau müssen in der Regel
witterungs- und feuchtigkeitsbeständige Kunstharzleime (Resorcin- oder Harnstoffharzleime), deren Eignung für
tragende Verbindungen durch besondere Eignungsprüfungen nachgewiesen sind, verwendet werden."
Und im "Holzbau-Atlas - Zwei, München 1991", steht auf Seite 118: "Für Bauteile, die im Gebrauchszustand unmittelbar der Witterung oder in Gebäuden
Klimabedingungen ausgesetzt sind, bei denen eine Gleichgewichtsfeuchte von 20% oder langfristig, oder häufig wiederkehrend eine
Temperatur im Bauteil von 50° C überschritten werden kann, dürfen nur Kunstharzleime verwendet werden, die auf
Beständigkeit gegen alle Klimaeinflüsse geprüft sind
(z.B. Resorcin- oder Melaminharzleim)."
Das heißt doch erst mal, daß die Annahme, es handle sich bei den benannten Kunstharzharzleimen um sozusagen
bzgl. Feuchtestabilität gleichwertige Leime, nicht von der Hand zu weisen ist, oder? Ist dagegen nachgewiesen
worden, daß der damals verwendete Harnstoffharzleim herstellerseits für die vorgesehenen
Verwendungsbedingungen in Bad Reichenhall nicht zugelassen war und der Verarbeiter (doch hoffentlich im Besitz
der sog. "Leimgenehmigung"?) vorsätzlich/grob fahrlässig gegen die Herstellervorschriften verstoßen
hat? Oder ist der Verwendungszweck erst später herstellerseits eingeschränkt worden, der Verarbeiter aber
nicht darauf hingewiesen worden und damit der Endverbraucher ohne Kenntnis dieses Umstands geblieben, sodaß
er keine Vorsichtsmaßnahmen ergreifen konnte? Oder hat der Hersteller auf die Einschränkung hingewiesen, der
Verarbeiter aber diese Information nicht weitergegeben? Oder wären entsprechende Verwendungsbeschränkungen
durch spätere Erkenntnisse zwar vorgelegen, jedoch dem Endverbraucher mit falsch verleimtem
Leimholzkonstruktionen vorenthalten worden?
2. Wie ist denn die Aussage zu bewerten, man hätte schon damals "Resorcinharzleim verwenden müssen"?
Hat nicht die Bundesanstalt für Materialprüfung/Hans-Joachim Deppe schon in "bauen mit holz 9/86" betr.
Vergleichstest mit Resorcin- und Harnstoffharzleimen sowohl als auch gravierende "Leimbruchanteile je Woche
Versuchszeit" festgestellt?
Und war nicht auch Resorcinharzleim in den Reichenhaller Brüchen festzustellen? Ist das vielleicht gar zu vorschnell
unter den Teppich gekehrt, wenn man schreibt: Die Hauptträger des Dachtragwerks wurden überwiegend unter
Verwendung eines Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffes hergestellt."?
Und waren nicht andere geschädigte und/oder eingestürzte Leimholzbauwerke - hier dokumentiert -
mit dem guten Resorcinharz verleimt?
3. Wie verhält es sich nun mit der ungeprüften Statik und unzugelassenen Bauweise tatsächlich?
Hat die Leimbude nicht dolle lang gehalten, Wind, Wetter, Schnee und Eis in allerrauhesten Mengen jahrzehntelang überstanden? Ist
das nicht sozusagen der Praxisbeweis, daß die Statikrechnungso grottenfalsch nicht gewesen sein kann und auch nicht die Bau- und
Konstruktionsweise? Und hat das Dach nicht schon allerbrutalste Schneelasten unbeschadet durchgestanden? Wieso denn nur? Vielleicht,
weil damals die Leimalterung noch nicht den Point of no return überschritten hatte - und sich der Leim quasi noch
zulassungsgemäß - und wie zulassungsgläubig in der Statik berechnet - verhielt?
Fragen über Fragen. Vielleicht auch: Wieso hat die zuständige Leimzulassungsstelle die langjährige und
immer zunehmend vehementere BAM-Kritik an den Prüfverfahren so unbeachtet gelassen? Hat man gar nicht gekannt, was Deppe/Schmidt
schrieben in "Holz als Roh- und Werkstoff 45 (1987) 255-256: Zum Sicherheitsaspekt bei
Brettschichthölzern": "Resultate aus Kurzprüfverfahren erlauben praktisch kaum Aussagen
über das zu erwartende Langzeitverhalten bei Brettschichtholz-Verleimungen. ... (Mit einem kombinierten
Prüfverfahren - einer vorgeschalteten praxisnahen Alterung (BAM-XENOTEST), dem ein Dauerstandsversuch mit Wechselklimalagerung
folgt) soll die Sicherheit bei Aussagen zum Langzeitverhalten ... erhöht und ... Differenzierungen ... innerhalb (und) zwischen
den verschiedenen Leimtypen ermöglicht werden."
Und prüfte man mit dem offenbar überlegenen XENOTEST, als er endlich da war, oder eher mit
kritikwürdigen "Kurzverfahren"?
Und wie verhält es sich mit der Informationspflicht von Leimherstellerseite im Rahmen der Produktkennzeichung und
Inverkehrbringung? Droht hier ein neuer Conterganskandal? Die Zeit wird's weisen.
Am 28. Januar 2008 beginnt dann der Prozeß vor dem Landgericht Traunstein. Gleich am ersten Tag räumen der beteiligte
Statiker und der 2003 ein Gutachten erstellende Bauingenieur einige Versäumnisse ein. Der
BR berichtet vom
Statiker: "der feuchtigkeitsempfindliche Klebstoff für die Träger sei entgegen seiner Empfehlungen verwendet worden.
Gleichwohl sprach er von "Überlegungsfehlern" und "Versäumnissen" bei der Berechnung. Er räumte ein, auf der Baustelle
habe Zeitdruck geherrscht, er sei überfordert gewesen. "Es ist mit Sicherheit klar, dass ich mich um alles hätte kümmern
müssen."" Der begutachtende Bauingenieur äußert den Vorwurf an die Stadt, "sie habe keine umfassende Prfüfung
des Daches gewollt." und "Ich hätte kritischer sein müssen." Der Anwalt einer Nebenklägerin bringt vor:
"Das "Alibi-Gutachten" habe nur 3000 Euro gekostet - für diesen Preis sei keine umfassende Materialprüfung möglich gewesen."
Letzteres wirft ein grelles Schlaglicht auf die Vergabepraxis von Kommunen und anderen öffentlichen Auftraggebern.
Bekannterweise wird da doch hin und wieder sehr gespart, was die HOAI-gerechte Vergütung von Planungsleistungen
betrifft. Für die gegönnten Kröten kann man selbstverständlich keine Luxusplanung - oft nicht mal eine
Mindestleistung - seitens der Planer erwarten, da ja weder 100 Prozent der Planungs-Grundleistungen noch die
HOAI-gerechten Zuschläge im Falle von Umbau / Instandhaltung / Instandsetzung und mitverwendeter Bausubstanz,
geschweige denn alle besonderen Leistungen der Bestandsaufnahme usw. nach den in der staatlichen Honorarordnung
vorgesehenen Ermittlungsverfahren vergütet werden. Geht's dann schief mit der sich so eigentlich ergebenden
unzulässigen Mindestsatzunterschreitung, muß dennoch allzuoft der mißhandelte Planer - ei wieso hat er
sich ja auch drauf eingelassen? Rat mer mal! - dran glauben. Wie es in Bad Reichenhall nausgehen wird? Am 18.11.2008
kommt es dann zum ersten Urteilsspruch.
Ausnahmsweise wird einmal der Architekt freigesprochen, ebenso der drei Jahre vor dem Einsturz die Konstruktion als gut
beurteilende Statikgutachter. Das Traunsteiner Gericht unter dem Vorsitz von Karl Niedermaier sah übrigens keine Kausalität
zwischen dem allzu positiven Gutachtenersgebnis drei Jahre vor dem einsturz und dem Einsturz selbst. Denn selbst, wenn das Gutachten zu
einer negativen Bewertung gekommen wäre, könne man ja angesichts der Zustanände in der Stadtverwaltung keineswegs davon
ausgehen, daß dann einsturzverhindernde Maßnahmen stantepede umgesetzt worden wären.
Der inzwischen 68-jährige Hallenkonstrukteur bzw. Statiker der Halle dagegen wird - über 30 Jahre nach seiner Planung!
- zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Er hat als einziger ein paar Fehlerchen bei der Berechnung
eingeräumt. So dolle können die aber wohl kaum gewesen sein, wenn es die Halle immerhin 30 Jahre geschafft hat,
auch bei weit größeren Schneemengen klaglos herumzustehen. Und daß die Stadt die einst offene Halle
dann mal geschlossen hat und damit komplett andere Voraussetzungen für die bauphysikalische Belastung der Leimbinder
gesorgt hat, wie hätte das der Statiker vorhersehen können? Fehler in der statischen Berechnung und Planung
- die Leimbinder waren nach seinen Aussagen höher als genehmigt geplant worden, das Anwenden einer gesetzlich nicht zugelassenen
Konstruktionsweise und seine mangelnde Überwachung der Subunternehmer wurden als Urteilsgründe genannt.
Das Gericht war auch der Meinung, daß er als verantwortlicher Fachbauleiter kontrollieren und logischerweise dabei
feststellen hätte müssen, daß die Handwerksfirmen abweichend von seiner Planungsanweisung die 48 Meter langen
Träger aus drei Stücken herstellten und bei der Verklebung einen ungeeigneten Leim benutzten. Sein Verteidiger will
natürlich Revision einlegen. Die wird am 27.10.2011 am Landgericht Traunstein entschieden: Der Sachverständige wird vom
Anklagepunkt "fahrlässige Tötung" freigesprochen, obwohl er der desolaten Halle einen insgesamt guten Zustand bescheinigt
haben soll. Er habe jedoch nur eine Kostenschätzung der Sanierung, nicht ein Standsicherheitsgutachten erbringen sollen, so
sinngemäß das Urteil. Der Staatsanwalt legt erst mal Einspruch ein, bis zur Prüfung der Urteilsbegründung. Wie
heißt es doch so schön?: Vom Gericht bekommt man zwar ein Urteil, jedoch kein Recht ...
Endgültig wird der Prouzeß dann im Herbst 2012 abgeschlossen, der BGH bestätigt den Freispruch für den nachfolgend aus Opferkreisen
angeklagten Bauingenieur, der drei Jahre vor dem Einsturz im Gutachten dem Hallendach gute Noten erteilte. Siehe
Eishallen-Katastrophe:
Augsburger wird als einziger bestraft.
Am 2.1.2006 stürzte auch eine Fertigungshalle in Vsetín in der Tschechei ein.
Am 3.1.2006folgten dann die Einstürze der Messehalle 6 im Ausstellungszentrum Salzburg-Liefering (mit ca. 1,5 MIO EUR der größte Sachschaden der Wintereinstürze im
Salzburger Land), einer Salzburger Firmenhalle in der Minnesheimstraße, das 6-700 qm Dach der Spenglerei Steiner in
der Johann-Strauß-Str. in Stadl-Paura (mit zwei Verletzten, darunter der Firmenchef), das Leimbinderdach der Bowlinghalle in
Sam, beinahe das Dach des Spar-Marktes in Haag (Österreich), das nur durch Abräumen der Schneelast vor akuter Einsturzgefahr
gerettet werden konnte, gegen 12.30 Uhr das Flachdach einer Lagerhalle bei 50 cm Schneelast in
Aying (Oberbayern), ein Lagerhallendach in Senftenberg (Bezirk Ried, Österreich), und das Lagerdach eines Lidlmarktes in Ostrau
(Tschechei).
Das Lidldach (Screenshot ZDF),
Infolink: Einsturz
Fertigungshalle Vsetín am 2.1.06, am 3.1 um 19.30 Uhr dann Lidl-Einsturz in Ostrau,
Infolink Lidldach.
Am 3500 qm-Dach der AT&S-Firmenhalle in Fehring (Steiermarkt) verformte sich ein Leimbinderträger
dermaßen, daß akuter Einsturz drohte. Das Durch wurde notdürftig durch die
Feuerwehr mit Stützen abgesichert und beräumt. Darauf verformte sich der Leimbinder zurück.
Das 2100 qm große Reitstalldach in Kemmelbach, Niederösterreich, Bezirk Melk, zeigt sich schneelastenbedingt
einsturzgefährdet, die Feuerwehr rückt zum Noteinsatz aus und beräumt.
Am 4.1.2006 stürzten ein das Tribühnendach am SAK-Platz
in Salzburg und ein Lagerhallendach in Siegsdorf.
In Großmotten (Bez. Krems in Niederösterreich) stürzt das Stahldach der Schlosserei Binder ein.
In Alt-Nagelberg (Bez. Gmünd in Niederösterreich) stürzt das 2000qm-Leimbinder-Rundbogendach (ein "Industriejuwel aus
dem Jahre 1933") einer Glashütte ein. Infolink
Dann wurde in der Gemeinde Reichertshofen/Lkr. Pfaffenhofen die Schulturnhalle wegen unvermutet entdeckter Leimbinderrisse geschlossen.
...
Im österreichischen Gföhleramt stürzt das Stahl-Fachwerkträger-Holzdach der Reithalle unter Schneelast
ein, ebenso das Dach einer Werkstätte und einer Glashütte. Infolink
Am 5.1.2006 konnte das Flachdach eines Firmengebäudes in Lambach nur durch Beräumung der Schneeauflast vom akut drohenden Einsturz
gerettet werden.
Am 6.1.2006 stürzt das Fachwerkträger-Reithallendach im österreichischen Unterferlach ein, eine
wiederverwendete Altkonstruktion aus Klagenfurt von 1934. Infolink
Am 7.1.2006 stürzte in Oberhofen am Irrsee (Österreich) ein Stalldach ein. Auslöser:
Schneemassen.
Das 150 qm große Pultdach aus 10 Meter langen Brettbindern und Welleternitdeckung einer Lagerhalle in St. Oswald
(Österreich) stürzte am gleichen Tag ebenfalls ein. Auslöser: Schneelasten.
Am 16.1.2006 wird die wie in Bad Reichenhall 1973 eingeweihte Eissporthalle in Deggendorf geschlossen. Obwohl
das Dach erst 2002 für fast eine halbe Million EUR "saniert" wurde, zeigten sich bis zu fünf Meter lange
Risse in den Leimbindern, die bei einer "Experteninspektion" einer berühmten Untersuchungsinstitution nach der
Bad Reichenhaller Katastrophe zunächst unentdeckt blieben und erst durch eine von der nun gegenüber Experten
sehr argwöhnisch gewordenen Frau Bürgermeisterin nochmals genauer veranlaßten Inspektion erkannt wurden.
Ich bin dann am 25.1.2006 mal vorbeigefahren, folgende Bilder veranschaulichen meine bedrückenden Eindrücke:
Halle und Anbauten im in der Halle aushängenden Rettungsplan.
So liest man es an der Eingangstür.
Die Halle von außen: Sollen so bewitterte Leimbinder aussehen?
Oder
so? Hier klaffen schon Lamellenhölzer aus der Profilfläche. Na, man hat am Rand schon bisserl repariert. Schönes Detail!
Ob nicht der vollveralgte Stützbalken neben der Betonstütze auch hätte saniert werden sollen? Und was sind denn das
für seltsame Beschichtungen, die das Holz so dolle altern lassen?
Naturnahe Hirnholzflächen des
Leimbinders. Wo kommt nur das an der Betonstütze angeeiste Rinnsal her?
Und die Stahlbetonkonstruktionen an Halle und Anbauten? Der
bei meiner Begehung entdeckte Riß in der Auflagerstütze aus Stahlbeton für den Leimbinder ist im Foto
nicht so gut zu erkennen, wir schenken uns das Bild, Sie glauben es mir mal einfach (Doch Vorsicht, trau keinem
Experten!). Preisfrage: Was hält länger, Stahlbeton oder Leimbinder? Oder beides? Oder?
In der Halle:
War die vorausgegangene Dachsanierung
tatsächlich erfolgreich?
Schneelast spitzt herein.
Leimbinder salzen ihr Holzschutzgiftsalz aus (Schimmel
wird es wohl keiner sein, oder?). Darüber dunkele Nässe. Wohl Kondensat, vielleicht auch eindringendes Dachwasser?
Nassdunkelfeucht
ankondensierte Dachschalung, weißliche und partiell verschwärzte Holzoberflächen erzählen viele
Geschichten, die auch den Leim interessieren. Wir zoomen näher an den Bereich,
an dem sehr sachverständig Papierschnitzel als Rißüberwachung angenagelt wurden: Gut,
daß keine Kinder sich in den offenen Leimbinderfugen der Dachkonstruktion ihre Fingerlein einklemmen können. Dieser
unentdeckte Bauzustand wurde erst mal expertenhaft freigegeben!
Und so angespalten sieht das Leimbinderauflager in Augenhöhe von
der Tribüne aus. Ja mei, is eh klar, daß Putz- und Hausfrauen einen Blick für all solche Sauereien haben, die das
fachmännische Mikroskop ja arg leicht übersehen kann. Am 31.1.2006 berichtet dann die Deggendorfer Zeitung,
daß die Halle nach einer Erstsicherung mit Nagelplatten und Gewindestangen voraussichtlich wieder genutzt werden
darf, bis dann im Sommer eine durchgreifende Sanierung der geschädigten Leimbinderkonstruktion erfolgen soll.
Schwerpunkt soll die Kondensatfreihaltung der Holzkonstruktionen im Dach werden, dafür wird nach guten Lösungen
gesucht. Was wird wohl verwirklicht werden? Gigantische Klimaapparitsmen oder eine bescheidene Bauteiltemperierung?
"Mitte Januar 2006" muß die Tribühne im Aggerstadion von Troisdorf (bei Köln) gesperrt werden.
Bei Montagearbeiten für Lautsprecher am Tribühnendach werden katatsrophale Feuchteschäden an den
Leimbindern des 1977 erbauten Daches entdeckt - sie sind vollkommen überraschend und entgegen aller Erwartungen
der ingenieusen Leimholzbaukünstler innen und außen von Pilz (Zaunblättling-Gloophyllum sepiarium,
Balkenblättling-Gloeophyllum trabeum) befallen und bis zur Grenze der Tragfähigkeit vermorscht. Man überlegt
bauherrnseits Abriß und Neubau, da ein großer Teil der Konstruktion tiefgreifend geschädigt ist.
Auch in Duisburg muß am 16.1.2006 das Neue Delphinarium wegen nun plötzlich entdeckter Schäden an den Leimbindern
geschlossen werden. Voraussichtlich hat die nun einsetzende Leimdiskussion den Blick
geschärft. Fraglich ist also, wie expertenhaft die bisherigen "Sanierungen" und "Untersuchungen" an weiteren Leimbinderbauten denn
waren und wie ernst deswegen die allerorten erklingenden Entwarnungen genommen werden dürfen ...
Am 19.1.2006 stürzen 500 qm des 2800 qm Leimbinderdachs einer
Produktionshalle in Tittling mit etwas Schneeauflage ein. Wenige Stunden vor dem Einsturz fand noch eine statische
Überprüfung statt, die keine Gefahr wegen Schneelast signalisierte! Und in Senden
(Kreis Neu-Ulm) muß die 1981 eröffnete Eissporthalle wegen nasser
Stützen mit deswegen stark eingeschränkter Tragfähigkeit der Leimholzkonstruktion geschlossen werden. Allein in München
wurden acht Schulturn- bzw. -schwimmhallen nach durch den Reichenhaller
Einsturz veranlaßten Untersuchungen sicherheitshalber
geschlossen, ebenso die Eishalle in Lohr und Maßbach.
Am 21.1.2006 stürzt im Hüttenkomplex im schlesischen Ostrau (Ostrowiec) das Dach einer Fabrikhalle aus Stahlfachwerkträgern unter
Schneelast ein. Zwei Tote. Polen erlebt seit Jahrzehnten wieder mal ein Kältewelle mit Rekord-Minustemperaturen. Den
ökoterroristischen Klimawandelprognosen (früher "global
cooling" mit Eiszeitprognose, heutzutage beschwindeln uns teils die selben Klimascharlatane mit ebenso widerlichem "global warming" und
Fegfeuerprophezeiungen, daraus konstruiert die bekanntermaßen für ihre Ehrlichkeit bekannte Politik dann eine an Scheinheiligigkeit wohl kaum zu überbietende
"Klimaschutzpolitik", die dem "geretteten" Volk die Taschen ausgrast und die Beute in wenige
andere Beutel füllhornartig (ges. gesch.) transferiert) zum Trotz bzw. geradezu höhnisch Hohn sprechend. Hat man
vielleicht in Polen zu wenig vorgeblich klimavergiftendes Kohlendioxidgas
emittiert? Oder lag es eher an unvorhergesehenen Konstruktionsbelasten aus tieftemperaturbedingten Materialschrumpfungen, überlagert
von etwas (unter statisch zulässiger Lastannahme!) Schneelast? Infolink
In der Nacht vom 21. zum 22.1.2006 stürzt die erst 1987 erbaute und noch nicht
fertigbezahlte Reithalle des Pferdehofs Bauer in Schneideried, Gde. Bernried, Niederbayern (an den Dachträgern laufen quer zur
Spannrichtung fünf Stränge der Bewässerungsanlage!)
unter Schneelast ein. Die obigen Fotos sind von der Homepage des Reiterhofes.
Schaden über 500.000 EUR. Die Halle und der ebenfalls betroffene Stall waren nicht gegen Einsturz versichert.
Die Unglücksstelle wurde von mir zur Schadensdokumentation und -analyse am 25.1. besucht, dabei entstanden folgende Fotos: Die
eingestürzte Halle, nur wenige Binder blieben einsam stehen. Auch die gerissenen Schlauchreste der Bewässerungsanlage
(darüber wurden täglich tausende Liter Wasser auf den Boden versprüht, um den Staub am Boden zu binden) hängen herab.
Schneehöhe ca. 75 cm, einige Gewichtsmessungen am 25.1. ergaben 270 Gramm im 50 mm
Rohrquerschnitt, demnach ca. 137,5 kg/m². Das Hallendach war nach Angaben des Besitzers aber für 168 kg/m² berechnet.
Stehengebliebene Hallenuhr. Es war offenbar früh
um fünf nach drei Uhr am 22.1., als die Einsturzkatastrophe ihren alles verheerenden Lauf nahm.
Nun schauen wir genauer in die aufgebrochenen Binderquerschnitte: ca. 11 % Holzfeuchte in Bindermitte, das ist
eigentlich optimal. Hier
sind wieder die geöffneten Leimfugen, erkennbar am dunklen Resorcinharzleim sichtbar, die sich entgegen den
üblichen Annahmen, daß bei Überlastung eher das Holz reißt, als der dauerstabile Leim, als
plötzlich instabil erwiesen. Den überhöhten Querzugspannungen, die bei Rißbildbetrachtung der
Trägerzerstörung wohl der Auslöser des Zusammenbruchs waren, konnte diese Konstruktion nur noch sehr, sehr "teilweise"
standhalten.
Wenn
wir genauer schauen, sieht man hier die Rißsituation im Jahresringbereich. Am schwächeren Sommerholz findet der
Abriß hier tatsächlich im Holzbereich statt, an den stärkeren Winterholzbereichen in der Verleimung. Deutlich auch
der Abriß in der verleimten Keilverzinkung.
Diese
Schadstelle zeigt, wie die Holzlamellen in der Leimfuge
ausreißen, im Detail erkennt man die gelöste Keilverzinkung. Schwinden und Quellen der Lamellenhölzer im
Jahresverlauf sowie die extremen Temperaturspannungen im Dachbereich
mit dadurch bedingten Überschreitungen der aufnehmbaren
Kräfte in den Verleimungen könnten hier den "Alterungsprozeß" und letztlich das plötzliche
Konstruktionsversagen erheblich begünstigt haben. Was die Statik -
ausgelegt nach Angabe des Besitzers auf 168 kg/m² und von der
vorhandenen Schneelast auch bei der Annahme einer weiteren Messung der
Schneelast mit ca. 166 kg/m² nicht überschritten - betrifft,
müßten folglich die gängigen Berechnungsformeln
beziehungsweise Lastannahmen solchen Tatsachen der Praxis angepaßt werden, oder?
Ein großes persönliches Drama für die Familie Bauer, auch wenn gottseidank niemand
verletzt wurde.
Schon in der auf den Einsturz in Bernried folgenden Nacht, am 22.1.2006 stürzt die erst zwei
Wochen vorher gesperrte Reithalle im Ferienpark Vorauf im bayerischen
Siegsdorf - eine ingenieurtechnisch ausgereizte Nagelbinderkonstruktion
- unter Schneelast ein. Sachschaden über 250.000 EUR. Infolink
Auch das Fachwerk-Nagelbinderdach der Reithalle des Islandpferdezentrums Forsthof in A-Laaben stürzt am selben Tag
unter Schneelast ein. Infolink
Natürlich sind auch Nagelbinderkonstruktionen nicht gefeit gegen
Alterungserscheinungen. Holz schwindet und quillt, der "Schlupf" der Nagelung wird ggf. größer und
größer, bei Feuchteproblemen können Metallbleche und -nägel
rosten, Hölzer morschen, Nagelbereiche aufreißen.
Am 23.1.2006 wird das 12x24 m Nagelbinder-Flachdach der St.
Johannis-Volksschulturnhalle, Baujahr 1986, in Bayreuth untersucht, es
zeigen sich im Umfeld der Knotenverbindungen an den Nagelbindern Risse.
Die Halle wird geschlossen, die Deckenträger unterstützt.
Am 24.1.2006 entdeckt ein aufmerksam gewordener Mitarbeiter einer Firma
bei Bielefeld enorme Risse in Leimbindern einer warmluftbeheizten ca.
25jährigen Lagerhalle für Metall- und Elektronikteile. Das
Dach ist blechgedeckt und gedämmt. In den Schadensfotos interessante Details: Meterlang
klafft hier - natürlich und sehr verdächtigerweise vorwiegend
in der Leimfuge - ein starker Riß, andere Leimfugen zeigen sich
ebenfalls schon "angegriffen". Vom Anschluß der Stahlverbindung
laufen ebenso wie auf dem vorigen Bild seltsame Verschmutzungsspuren
nach unten. Feine Pünktchen
entlang aller Leimfugen. Was kann denn das wieder sein? Na klar, das ist Schimmel.
Kein wirkliches Wunder: Die Warmluftheizung spült tagsüber und bei nächtlicher Abkühlung Unmengen Kondensat an die vergleichsweise
kühleren und wg. Nacht- und Wochenendabsenkung ständig wieder erkälteten Dachkonstruktionsflächen. Dort gibt es nitrathaltiges
Leimfutter (Stickstoffdüngerhaltiger Harnstoffleim? Stickstoffreicher Weichmacher? Brotmehl?) für Schimmel- und Bakterienbefall, der
sich in die Leimfugen reinfressen kann und dort auch im Zusammenhang mit hydrolytischem Angriff sein Unwesen bis zur Leimauf- und
ablösung treibt. Eine im Zuge der Einsturzserien entstandene Forschung der MPA der Uni Stuttgart kam zu folgendem Endergebnis:
"Bedingt durch die langjährig andauernde Kondensatbildung an der Unterkante der Hauptsträger, in Folge bauphysikalisch zum damaligen
Zeitpunkt nicht durchgängig bekannter konvektiver Sachverhalte, erfolgte eine hydrolytische Degradation der UF-Klebefugen im
Biegezugbereich der Keilzinkenvollstöße verbundenmit einem weitgehenden Verlust der Tragfähigkeit der Verbindungen."
(Simon Aicher: Harnstoffharzverklebte Holzbauteile,
Langzeitbeständigkeit und Sicherheit Harnstoffharz-verklebter tragender Holzbauteile - Abschlussbericht, Stuttgart 2013
Mit ein paar Schrägbewehrungen der Leimbinder zur verbesserten Schubsicherung anstellle gelöster Leimfugen dürfte es
längerfristig also nicht getan sein. Hier ist auch ein Umschwenken in der Beheizungsstrategie anzuraten. Und warum eigentlich keine
Bauteiltemperierung? Sicherer und vor allem wirtschaftlicher kann man empfindliche Bauteile nicht
vor Kondensatbefeuchtung und Beschimmelung schützen. Wobei ein Blick in die möglicherweise
abgesoffenen Dämmpakete unter dem Blechdach auch nicht schaden wird ...
Am 25.1.2006 muß die Gemeindesporthalle in Schwendi/Biberach wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden. In der räumlichen
Holzfachwerkdachkonstruktion mit stählernen Verbindungsmitteln in Greimbinder-Bauweise, Spannweite 28,7 Meter, werden
überraschenderweise frische lange, tiefe Risse in den Holzträgern und beschädigte Verbindungsknoten entdeckt.
Vorsorglich wird am 26.1.2006 auch die Jahnhalle in Plattling wegen
frischer Risse in den Nagelbindern des Daches geschlossen, sie soll nun wegen Unsanierbarkeit abgerissen werden.
Am 27.1.2006 stürzt das 50 Jahre alte Rathaussparrendach im österreichischen Mariazell unter Schneelast ein, nachdem es
derartige Lasten bisher klaglos aushielt und eine Expertenprüfung im Vorjahr gefährdungsfreien Zustand feststellte.
Infolink
Das Dach der Volksschule Selzthal, Österreich, stürzt unter Schnee ein.
In Krefeld muß die Werner-Rittberger-Eislaufhalle wegen schwerer statischer Mängel am eineinhalb Jahre vorher sanierten Stahldach
mit Profilblechdeckung (Feuchtigkeit hatte damals Risse in Konstruktionsteilen unter der Decke ausgelöst) geschlossen werden, ein
Einsturz bei Schneelast kann nicht ausgeschlossen werden. Es wird ein Prozeß angekündigt, der den dafür Schuldigen ermitteln soll.
Die Dreifachturnhalle in Kitzingen wird nach Entdeckung von bis zu fünf Millimeter tiefen Rissen in den 40 Meter langen Leimbindern
des Daches wegen möglicher Einsturzgefahr gesperrt.
Am 28.1.2006 stürzt im Kattowitzer Messezentrum in Königshütte (Churzow) eine fußbaldfeldgroße Messehalle mit einem
Stahlfachwerkträger-Flachdach ein. Über 60 tote, ca. 140 teils schwerverletzte Besucher einer internationalen Brieftaubenausstellung
werden Opfer des ingenieusen Flachdachwahns, verschärft von unglaublichsten Bauphysikfiktionen - jedoch alle nach Norm.
Zeugenbehauptungen (polnische Märchen bekannter Machart?) in den Medien, es wären 1,5 Meter Schneelast zum Einsturzzeitpunkt auf dem
Dach gelagert, stehen die Unglücksfotos und Angaben der Hallenverwaltung entgegen, der überwiegende Teil des Schnees sei zum
Veranstaltungszeitpunkt vom Dach geräumt gewesen. Tatsächlich stellt die am Unglückstag eingesetzte Expertenkommission dann fest,
daß nur "bis zu 50 Zentimeter" Schnee auf dem etwa zu einem Drittel beräumten Dach lagen. Das ist eine Flächenlast von wohl deutlich
unter 150 kg/m², die als Höchstlast auch im Kattowitzer Gebiet mindestens vorgeschreiben sein sollte. 50 cm Naßschnee entsprechen
einer Flächenlast von eigentlich unproblematischen ca. 100 oder ein paar mehr kg/m², gleichwohl werden am 31.1.06 im
Obermain-Tagblatt Lichtenfels Experten zitiert, die 2.500 Tonnen Schnee auf dem 15.000 qm großen Hallendach vermuten, also 166,66
kg/m² - eigentlich auch noch kein Problem.
Auf den Unglücksfotos wird eine dicke Dämmschicht aus Polystyrolplatten unter der Wellblechdeckung sichtbar. Ob diese sich,
wie sonst von anderen verdämmten Dachkonstruktionen bekannt, bei kalten Temperaturen in der Dachebene
schon voll Kondensat gesogen haben - 1 cm Wasser bringt ja schon weitere 10 kg/m² - und dann durch die Atemluft der ca. 1000
Besucher letztlich bis zum Abwinken (Materialsättigung) und damit unbeherrschbare Gewichtszunahmen um bis zu ca. 100
kg/m² verursacht haben? Weiter werden inzwischen die krassen Temperaturunterschiede zwischen
dem temperierten Hallenklima und der bitterkalten Außenluft - nur durch eine bauphysikalisch katastrophale aber normgerechte
Leichtbaukonstruktion getrennt - sowie bergbaubedingte Bodenbewegungen (Polnische Geologen lassen verlauten:
"Der Boden tanzte rund um die Halle") als mögliche Faktoren genannt. Auch das Verrosten von Stahlkonstruktionen wäre zu
berücksichtigen. Hier würde ich auch mal nachprüfen. Von mir als Bildzitat verwendete Ausschnitte und
Vergrößerungen aus PAP-Bildern der Flachdachkatastrophe: Hier
sieht man überall die einst "ordentlich" in Plastikfolie eingepackten Polystyrol-"Dämmplatten" der eingestürzten
Dachkonstruktion von der Messehalle Königshütte (Chorzow) bei Kattowitz
(Katowice).Und hier ein offenbar unter der Rostschutzschicht unterrostetes, beim
Einsturz verbogenes Stahlträgerstück des Hallendaches. Nach Pressemeldungen seien schon "2002 Risse am schneebedeckten
Dach" der 2000 erbauten Halle erkannt worden, die Decke sei "undicht gewesen"
(durchtropfender Regen durch das Flachdach und/oder Kondensat?) und "zusätzliche
Stützpfeiler sollten der Konstruktion Halt geben."(NP Coburg am 1.2.2006) Der polnische Ministerpräsident
kündigt darauf an, Flachdachbauweise als für Polens Klima nicht angemessen
zu verbieten, polnische Flachdachbesitzer sollen nun mit Bußgeldern zum Dach-Schneeschaufeln gezwungen werden, zig
Hallenbauwerke werden vorsichtshalber geschlossen. Bravo! Es kommt dann zur Leichenfledderei, der Polizei werden Diebstähle von
Börse, Uhren, Schmuck usw. gemeldet. Pfui!
Bekanntermaßen stürzen inzwischen ja schon ganze
Wärmedämmfassaden mangels statischer Berücksichtigung ihrer Absaufeigenschaften von den
Wänden, warum also nicht auch aus der Decke? Die getürkte Bauphysik und die
Normstatik will davon freilich nichts wissen, ebenso wie vom kritischen
Alterungsverhalten moderner Bauprodukte. Der Architekt wird dann gerade
noch vom Selbstmord gerettet, er wollte sich angeblich aus einem
Hotelfenster stürzen (was besseres ist ihm nicht eingefallen), die
Frau informierte rechtzeitig die Polizei. Am 21.2.2006 erfolgt dann die Festnahme der drei Messegeschäftsführer, sie
hätten gegen die Gesetze verstoßen und nicht genug Schnee
geräumt. Na, da hat man wieder mal die offenbarlich einzigen Schuldigen erwischt
(daß man da nicht gleich drauf gekommen ist!), waren sie
vielleicht auch verantwortlich für die Auswahl der Beteiligten
am
Bau oder waren das die bekannten Freunde und Wahlhelfer vom
Bürgermeister? Und was heißt das nun für
den
Reichenhaller Bürgermeister und seinen Angestellten, den
Hallenwart? Am 26.6.2006 wird dann bekanntgegeben, daß nun
auch
die drei am Bau beteiligten Architekten eingesperrt wurden, bis ihnen
der Prozeß gemacht wird.
Infolink Königshütte
Am 30.1.2006 wird die 1998 Grundschulturnhalle in Neuhausen, Gemeinde Offenberg, Niederbayern wegen Rissen in den
Leimbinderträgern gesperrt. Festgestellte Schneelast bei 20 cm: 70 kg/m², zulässige laut Statik angeblich 100
kg/m². Am 1.2.06 erfolgt dann die Entwarnung, die Halle wird wieder freigegeben. Es handelte sich um gewöhnliche und
gänzlich ungefährliche Frühschwindrisse im Holz, bedingt durch übliche Austrocknung nach dem Einbau.
Soll`s ja auch geben.
In einem Leimbinder des Dachs der Höllberghalle in Kürnach bei Würzburg wird ein 6 m langer frischer
Riß festgestellt, bei weitergehende Untersuchungen weitere erhebliche Schäden, am 7.2.2006 muß wegen Einsturzgefahr
(Kartenhauszusammensturz des Leimbinderdaches nach Brechen des gerissenen Binders) bis auf weiteres (Sanierung? Neubau?) gesperrt
werden.
Am 1.2.2006 wird das Geld für die Sanierung des einsturzgefährdeten Daches des
denkmalgeschützten Hutberghotels in Kamenz (Sachsen) endlich in den Kreishaushalt eingestellt.
Am 2.2.2006 wird aus Euskirchen berichtet, daß eine Leimbinderdecke im Obergeschoß der erst 11 Jahre alten
Feuerwache gelöste Leimfugen aufweise, vorsichtshalber wird der darunter befindliche Versammlungssaal gesperrt. Wurden hier
Löschversuche mit Wasser marsch durchgeführt? Unglaublich, gelle? Vielleicht
haben undichte Stellen an den von Anfang an verkehrt herum eingebauten Oberlichtern das notwendige Wasser zugeliefert. Wer weiß?
Am 3.2.2006 wird das 1973 erbaute Rosenheimer Eisstadion vorsichtshalber geschlossen, um die Brettschichtholz-Träger
(weitgespannte Leimbinder-Bogenträger) zu untersuchen. Am nächsten Tag kommt schon die Entwarnung, alles ok. Es kommt
also durchaus auf die lokal gegebene Belastungssituation an. Es dürften
demnach in Rosenheim bei weitem nicht die Kondensatmengen wie in Bad Reichenhall in die Leimholzkonstruktion eingewandert sein. Wer
weiß, wie viele der geschädigten/eingestürzten Dachtragwerke einem
gnadenlosen Mißachten der tatsächlichen Bauphysik am Dach zu verdanken sind?
In Kelkheim muß die Turnhalle der Grundschule Sindlinger Wiesen - ein Stahlbeton-Flachdachbau um 1970, im
benachbarten Liederbach der minimal-Markt wegen Einsturzgefahr der Dächer gesperrt werden. Gefährliche
Durchhänge der Dachflächen.
Am 4.2.2006 wird ein Teilbereich der Asam-Kirche in Frauenzell wegen Absturz einiger Gewölbeputzbrocken
gesperrt, einige Tage später folgt die Entwarnung. Grund: Wegen Kälte zogen sich die quer zum Langhaus
verlaufenden und nachträglich sicherungshalber eingebauten eisernen Gewölbe-Zugstangen der erst 1997 bis 2000
sanierten Dach- und Gewölbekonstruktion zusammen und pressten dadurch Gesimsputz im Verankerungsbereich ab.
Weitere Schäden werden laut Expertenuntersuchung nicht befürchtet.
Im obersteirischen Gröbming (Bez. Liezen) bricht ein Drittel eines 1.500 m² Lagerhallendaches ein.
Im hessischen Liederbach muß ein Supermarkt wegen Verformungen
des Flachdachs gesperrt werden, ebenso die Schulturnhalle in Kelkheim, dort liegt ein dicker Eispanzer auf ihrem Flachdach.
Am 6.2.2006 - dem Namenstag der Heiligen Dorothea: "Dorothee bringt den meisten Schnee" weiß der Volksmund. Ob´s
stimmt? Im Cheerforum wird schon mal vorsorglich ein sehr interessanter Thread
eröffnet:Immer mehr Hallen gesperrt: Bei euch auch?
Am 7.2.2006 geht es tatsächlich weiter: Es stürzt nach nächtlichen Schneefällen um
11.00 Uhr das knapp 5 Jahre alte, als begrüntes Leimbinder-Flachdach ausgeschriebenes und dann als
Stahlkonstruktion mit flach geneigter Wellblechdeckung in der beliebten Leichtbauweise ausgeführte Dach eines
Netto-Supermarktes in Töging, Oberbayern ein. 16 x 7 von 20 x 40 Meter brechen zusammen. Die Angestellten
und Kunden können gerade noch fliehen, da der Dachbereich ausreichend langsam zusammenbrach. Ein Lehrling hatte
den beginnenden Einsturz bemerkt und die Flucht veranlaßt. Gottseidank geschah dies Bauunglück
nur wenige Tage vor Ende der Gewährleistung. Knapp 33 cm Neuschneeauflage lagen auf dem behördlich wg.
Städtebau erzwungenen (!) allzuflachgeneigten Dach (nach Aussagen des Besitzers, der sonst klugererweise nur Satteldächer auf seinen
Edekakettensupermärkten zuläßt!) - eine geradezu mickrige Schneelast, die
keinesfalls - wie ja auch bei den anderen "Schneeeinstürzen" - die Normlasten überschreiten konnte. Ob die
gigantischen Mineralwoll-Dämmpakete - ausweislich der publizierten Pressefotos dunkelfeucht verschimmelt und möglicherweise
mit dolle Kondensat vollgesogen - eine überhöhte Lasteinleitung und/oder die Korrosion der Metallkonstruktion
befördert haben, wird hoffentlich die angekündigte staatsanwaltliche Untersuchung herausfinden. Oder auch nicht.
Am gleichen Tag stürzt im oberschlesischen Hindenburg (Zabrze) nahe Kattowitz ein weiteres Hallendach unter Schneelast ein, ein
Champion-Supermarkt im benachbarten Jaworzno muß wegen Deckenrissen sicherheitshalber evakuiert und gesperrt
werden. Infolink Jaworzno
Im zentralpolnischen Zgierz stürzt auch eine Halle
ein, dann im masurischen Neidenburg (Nidzica). Infolink Zgierz
Kurz danach stürzt im masurischen Deutsch-Eylau (Ilawa) das Dach einer Geflügelfarm ein, über die Dachkonstruktion liegen
mir keine Nachrichten vor.
Und dann folgt noch in Mährisch-Weißkirchen (Hranice na Moravě) der Zusammensturz des Dachs einer Lagerhalle.
In Holzkirchen, ebenfalls am 7.2.2006, muß der Euro-Sparmarkt wegen großer Risse in den Leimbindern des Flachdachs
gesperrt, dann unterstützt und am Dach schneeberäumt werden, worauf sich die Balken rückverformten. Grad noch mal davongekommen,
man schaut ja jetzt öfter wieder mal nach oben ...
Auch in Moos und Almohing. Tiefe Risse, teils Absplitterungen und Verformungen an den Leimbindern veranlassen dort das Sperren der
Turnhallen. In Moos empfehlen ungenannt bleiben wollende LGAler eingeklebte Gewindestangen zur Sanierung. Na, na, ob det man
länger jutgeht?
In Thalgau (Flachgau, Salzburg) stürzt das Dach einer Maschinenhalle ein, eine 40 mal 25 Meter große
Stahlrohr-Konstruktion. Gerade noch rechtzeitig geräumt, hoher Sachschaden.
Den schneelastbedingten Einsturz einer 60.000 qm Flachdachhalle eines Kunststoffunternehmens in Ebensee, Österreich, konnte nur der
Räumeinsatz der Bundesheers plus 25 Feuerwehrler und 40 weitere Helfer verhindern. Das ist einem doch viel lieber als die neuerlich
geplanten speziellen verfassungswidrigen (?) Sicherheitsdienste, die unser deutscher Innenminister Schäuble seit geraumer Zeit
für die Bundeswehr fordert. Zwei weitere Hallen müssen obendrein in Ebensee gesperrt werden. Bis zu diesem Einsatz fielen diesen Winter in
Ebensee schon 85.000 EUR Schneeräumkosten an.
Im österreichischen Waizenkirchen stürzt am Abend noch das Dach einer Maschinenhalle eines Bauernhofes ein und
begräbt Autos, Maschinen und Silos unter sich.
Am 8.2.2006 darf dann der Bayreuther Klimaforscher Prof. Foken in einer RNT-Meldung dank Journalist Peter Engelbrecht erneut sein
alarmistisches Klimasüppchen, diesmal auf den Halleneinstürzen kochen: "Mal
ist der Winter wärmer, mal ist er kälter. Klimaforscher Foken: Kein Widerspruch zwischen Extremwinter und
Klimaerwärmung", weil ja nun winters auf einmal so besonders viel warme Südluft auf
kalte Nordluft trifft und partout - welch Weisheit!, welch
Überraschung! - ganz sehr viel regenhaltigen Schnee abwirft: "Deshalb fällt mehr Schnee und vor allem mehr nasser Schnee, der
Schneebruch oder das Zusammenstürzen von Hallen auslösen kann." Orwellhafte
Groteske, oder? Kalte Winterereignisse sollen nun ausgerechnet die Klimaerwärmung beweisen, Krieg ist Frieden,
aus Schwarz wird Weiß. Am 26.2.2006 meldet dagegen der seriöse
Wetterdienst Meteomedia, daß der Bayerische Winter 05/06
ungewöhnlich kalt gewesen sei und das Lufttemperaturmittel um "1 bis 2 Grad unter dem
langjährigen Durchschnittswert von minus 0,5 Grad gelegen" sei.
Der Süddeutschen Zeitung sind solche Fakten freilich
schnurz. Sie weiß am 25./26.2 in Das Rätsel Grönlands. Das Eis der größten Insel der
Welt verwirrt Klimaforscher" einerseits wichtigtuerisch von Klimafoschern zu berichten, die all die
äußerst widersprüchlichen Messungen des Hin und Hers
vom schmelzenden und wachsenden Eis skeptisch nehmen und als nicht
ausreichend charakterisiseren, "um sich ein eigenes Urteil zu bilden. "Wir verfügen nur über
Schnappschüsse" sagt Nicolas Cullen von der Universität
Innsbruck. "Es fehlen Daten", stimmt sein Kollege Wolfgang Rack vom AWI
[Alfred-Wegener-Institut,Bremerhaven]". Das hindert den Autor
Bojanowski aber nicht, solche gemäßigt erscheinenden
Aussagen nur als Vorwand seiner Disputatio mit vorher festgelegtem
Ergebnis zu mißbrauchen, um sie in SZ-gewohnter
Bildzeitungsscholastik so zu extasieren: "Dennoch warnten europäische Forscher schon vor zwei Jahren aufgrund
von Computerrechnungen vor einer Katastrophe: Erwärme sich die Luft
weltweit um drei Grad Celsius, könnte der gesamte Eisschild "unumkehrbar abschmelzen. Der Meeresspiegel würde um sieben
Meter steigen, allerdings im Laufe von Jahrhunderten. Die Experten forderten,
den Ausstoß von Treibhausgasen einzudämmen, um diese Erwärmung zu verhindern." So hetzt man zu mehr
Ökoblödsinn - um seine Auftraggeber zu befriedigen? - um
seine Ökoaktien weiter explodieren zu lassen? - um noch mehr
Dächer mit abscheulichen Klimaschutz-Dämmstofforgien zum
Einstürzen zu verurteilen? - um sein perfides Spielchen zu spielen
und die ernsthaften Meteorologen in einen Topf mit allerlei Klimascharlatanen und wohlbestallten Weltuntergangspropheten (bei der
SZ zu ernstzunehmenden "Experten" hochstilisiert) zu verkochen, denen bestimmt kein noch so raffinierter Hofsternendeuter und
tückischer Staatskassenplünderer der angeblich so dunklen Vergangenheit jemals hätte das Wasser reichen können?
Mehr zum Klimaschutzterrorismus.
Am gleichen Tag, dem 8.2.2006, rufen die Landräte in Passau, Deggendorf, Regen, Zwiesel, Freyung-Grafenau und Schwandorf
wegen Schneefall Katastrophenalarm für ihre Landkreise aus. Hilfskräfte haben bis zur völligen
Erschöpfung auf den dortigen Flachdachhallen Schnee geräumt. Die Bundeswehr setzt
Soldaten zum Schneeräumen in den Katastrophengebieten in Marsch. In Deggendorf werden erst vier
gefährdete Schulturnhallen gesperrt, dann alle im gesamten Landkreis + ein großer Verbrauchermarkt. Zwei große
Möbelhäuser werden wegen schneebedingter Einsturzgefahr - also letztlich wg. "globaler Erwärmung" -
gesperrt.
In Ledersberg bei Deggendorf stürzt ein Kuhstalldach bei ein Meter Schneeauflage ein, die Kühe konnten - dem Viehpatron St.
Wendelin eine dickes Dankeschön - gerettet werden.
Die erst 2003 eingeweihte Maschinenhalle (dänische Firma! Gibts dort überhaupt Schnee?) des 51jährigen
Bauers Gottfried Streicher aus Renzling bei Grattersdorf bricht nach teilweiser Dachabschaufelung unter dem
verbleibenden Schnee über seiner kompletten Ausrüstung mit 15 landwirtschaftlichen Maschinen zusammen,
schwere Schäden, keine Versicherung gegen Elementarschäden, Neukaufbedarf über 30.000 EUR.
Wegen bedrohlichem Knacksen im Dach muß in Lindberg im Landkreis Regen die Grundschule, der Kindergarten, die
Mehrzweckhalle und das Rathaus geräumt und geschlossen werden. In der Mehrzweckhalle
hatten sich in der Leimbinderkonstruktion Fugen bedrohlich geweitet.
Das Rathaus in Zwiesel wird wegen Dacheinsturzgefahr gesperrt.
In Auerbach bei Braunau stürzt das 25x50 m große Leimbinderdach der erst 1993 erbauten Reithalle ein.
In Metten stürzte ein Mann beim beim Schneeschaufeln auf seinem Werkstattdach dem einstürzenden Dach
hinterher und wurde schwer verletzt.
In Osterhofen bei Straubing stürzt das Lagerhallendach eines Autoteile-Betriebs ein, acht Mitarbeiter konnten gerade
noch aus dem Bauwerk stürmen.
In St. Engelmar bei Straubing stürzt beim Schneeschippen das flache Satteldach eines Kuhstalles ein.
Zwei Supermärkte, das Hallendach einer Metallbaufirma (!) und ein Baumarkt werden von der Deggendorfer Stadtverwaltung aus
Sicherheitsgründen gesperrt. Nachdem das Dach des Erlebnisbades
Calypso die ganze Nacht vom Schnee beräumt wurde, wird es wieder geöffnet.
In dem oberösterreichischen Kopfing bei Schärding stürzt das mit ca. ein Meter Schnee belastete flachstgeneigte 8000
qm-Walmdach der 1963 errichteten Volksschule ein. Schüler und Lehrer kommen mit dem Schreck davon und konnten gerade noch
flüchten. Hinterher kamen die Statiker.
Und da es hier kein reines 0-Grad-Flachdach betraf, kommen auch die bisher arg verschreckten und
mucksmäuschenhaft weggeduckten Flachdachfans wieder aus der Deckung und bemühen die angegammelt-modern-bekannte Klamottenrhetorik:
Unter "Die Angst vor dem Dach" schreibt Edelfederist Gerhard Matzig in der SZ am 10.2.2006 auch unter
Bezugnahme auf und Abbildung des hochgradig verdämmten Kopfinger Dachraums, Neigungswinkel geschätzt deutlich unter 25 Grad in
ziseliertester Schreibe: "Kein Wunder, dass die Diskussion um einstürzende Altbauten zur
Irrationalität verführt." Aha, Flachdachkritiker sind erwiesene Deppen - auf Deutsch. Und er
beschwört die Urzeitenbewährung des Flachdachs in einer
globalisierten Flachdachantikenwelt: "In weiten Teilen des Mittelmeerraumes, aber auch in Asien",
herodotgestützt bei den alten Babyloniern "schon um 3000 v. Chr.".
Wie war es doch wieder um den babylonischen Turmbau bestellt? Pfusch
am Bau? War die Baufirma oder der Planer schuld, die Baubehörde,
der Lehmlieferant? Undichtes Flachdach und Ökolehm regenmäßig abgesoffen? Höhere Gewalt? Und
was heißt hier schon journaillenmäßig generalisierend
verflacht "Mittelmeerraum"? Romas Ziegeldächer im Novecento.
Die sau die arabische Lehmflachdacherei wäre nur in ariden, frostfreien und regenärmsten
Gebieten ein aufgeklärtchristlich vernünftig Ding gewest, in eher suppigen Klimata
mit Regen, Schnee und Schneeregen hätts a solcherne Flachbauweise schnöi obigspüit und
umigfrorn und zsammagschlongn. Wie halt heutzutag unsara schicken,
neuerdings sogar "intelligenten" Flachdachl. Und die Indiana auf Wanderschaft hinter den Büffeln im nassen
Nordamerga hatte schön steile Zelte und im trockenen Süd-Nordamerga und Mittelamerga
Lehmpueblos, vorsichtshalber aber gerne unter schützende Bergüberhänge angebappt.
Ach ja, das Flachdach wird ja dann corbusier- und matzigseits zur Schlossterrasse "des
kleinen Mannes" hochstilisiert. Der bauhäuslerische Hochmut mit seinen
Dächern im Stil der baugehausten Mies-Käseschachtel, Marke "Alter Dessauer"
soll ja außerdem so sozial sein. Und obendrein mythelt Matzig zweitens,
daß "extrem flach geneigte Dächer sogar typisch für alpine,
schneereiche Regionen" sind und "Tatsächlich soll der Schnee ... ja liegen bleiben: als eine Möglichkeit der
Wärmedämmung." Dieser Mißbrauch der Bautradition ist stark und verdient Tantiemen von den weißen
Verdämmern! Willste mal historisieren, mußte zum Flachdach verführen.
Herrgodsacklzöment, do leckstdi niada und derstehst nimma aufi.
Müssen wir nun annehmen, daß die massiv umbauten Alpenbauern
in schneearmen Wintern dann besonders bitterlich froren? Aber woher denn!
Die flache Dachneigung hat natürlich einen anderen Grund und keinesfalls wollten die blitzgescheiten Bueresepperln ihre
wohnstubigen Warmräume unter dem befrosteten und beschneiten, teils
tatsächlich flachgeneigten Dacherl haben. Sunst hätts da getropft,
da wär der Schnee geschmolzen, da wären die Hoizschündelrn
mitm Dachboikn gor pfoilgrod schnöi weckergmorscht! So saublöid sammer
freili net! A zugluftigs Kaltdach muß sei unterm flachen Rauchdachl, sunst stockt
das Heu im Bergeraum. Und flach musses hoit sei, alldieweil sunst die
Legschinderln - oder au die beispielsweis im Jura bis zum Tessin und Zentralmassiv noch üblichen
stoanernen Legschieferplatten obirutschn. Form follos Konschtraggdschn hoaßts Neudoitsch. Und vorsichtshoilber hot der
Sepp auf d´Schindeln noch a poor Stangerln und Stoa aufitan, damits ihm eben
net trotzdem obirutschen. Ma woiß ja nia! Freili hat oba jeda gwußt, dasser beim
dessentwegen flachgeneigten Dach a poor Zoll dickere Boikn namma muaß, damits halt au gut derhoitn tuat. Göi? Und im
kalten Kammerl muaß halt bei Nacht der warme Ziegelstoa unters Bettdeckerl eini,
oder a blitzsauberes Dinrdl. Dann werds scho warm, wennet hoaß.
Glaabsts nitter? Ja dann guck hoit hie:
Legschindeldachhoamatlandschaft in
boarischen Buidln (gmoit: Bürkel, Defregger) ausm 19.
Jh. und im legschieferigen Tessin heut. "Extrem
flach"? No ja, meinetweng, obba hoit au öchsträm guat und sicha.
Füa Mönschersleut und Viacher, von om und untn. Bei jedem
Wetter, dessder Herrgott uns gönna tat. Wird hoit a guata Schtörn schoana
übban oitn Dachl. Nur
die noin oaschglattn Glasurziegeldachflächen brauchn zeitweis den Lawinenwarndienst. Dahinter, aufm naturroten bleibt ja der
Schnöi brav liagn und will pardu net obirutschn.
Weiter Matzig: Nach "offizieller Schadensstatistik ergeben sich 45 Prozent der Flachdachschäden
aus "mangelhafter Ausführung", 34 Prozent aus "fehlerhafter Planung" -
und nur 14 Prozent aus Materialversagen." Die weiteren oberlehrigen
Aussagen rund um die Schneelasten gem. Norm dürfen wir uns schenken, da die eingestürzten Dächer teils ohne
Schneelast und überwiegend ohne jede normüberschreitende Schneelast einstürzten und in ihren jüngeren Jahren meist schon
wesentlich mehr Schneelast ausgehalten haben. Gelle! Ja lägg mi - hätt denn jetzt der Bauerndepp freiwillig a solcherne
dermaßen riskante Bauweise gewählt, wenn da eben systembedingt so viele Prozent Fehler gemacht werden
(müssen), von wem auch immer? So viel Gottvertrauen in sein Herrgott im Stubenwinkel hätt a normaler Bauer
freili net ghabt, daß er sagt, bei mir wirds scho klappen müssen mitm Flachdachl, weil i immer so sehr vui betn
tu und a sunst koa Sünd net kenn. Nein und nochmals nein: Die traditionellen Dächer (und sonstigen
Konstruktionen) erwiesen eben lange genug, daß sie gutmütig und störungstolerant pfeilgrad alles mitmachen, auch mal
dollere Vermorschungen, wenn der Bauer halt net immer hinschaut, woher es von
der Decke tropft. Und metrige Jahrhundertnaßschneemengen sowieso. Infolink: Flachdachlachen
Weiter am 8.2.2006 - in Bad Ischl im Salzkammergut muß eine Schule wegen Rissen im
schneebelasteten Dach geräumt werden.
In Hof bei Salzburg stürzt das Dach einer Baumaschinenfirmenhalle ein. Keine Menschenopfer.
Fast globale Erkältung, oder?
Im Kreis Zwiesel mußte ein Kindergarten und eine Grundschule wegen Einsturzgefahr gesperrt werden.
In Schönsee, Lkr. Schwandorf, stürzt ein 20x10m großer
Bereich der Holzdachkonstruktion der Raiffeisen-Lagerhalle ein, die Mauern drückt es dabei nach außen.
In Saßbach bei Waldkirchen, Lkr. Freyung-Grafenau, stürzt - zweieinhalb Stunden vor dem Melken gerade noch
rechtzeitig - ein Schraubenbinder-Kuhstalldach ein, die 50 Kühe wurden gerade noch
gerettet. Viel Schnee lag nicht, da er zumeist vom Steildach abgerutscht war. Der Bauer ist auswärts zum
Dachschneeschaufeln, die Dorfgemeinschaft hilft bei der Rettung. Ja, der Wendl hält zu seine Viacha.
In Riedlhütte werden Grund- und Hauptschule wegen Einsturzgefahr gesperrt.
Die Sporthalle des Gymnasiums in Meinersen, Lkr. Gifhorn wird wegen
Einsturzgefahr gesperrt, Schraubverbindungen der Stahlfachwerkbinder haben sich bedrohlich verformt.
Das Deggendorfer Gammelfleisch-Kühllager - eine Flachdach-Stahlkonstruktion der nach dem erst zwei Wochen
zurückliegenden Skandal eh geschlossenen Halle - bricht in sich zusammen.
In Berching, Lkr. Neumarkt, muß nach einem Riß in der Dachkonstruktion die Europahalle gesperrt werden.
Auch die kirchlichen Bauämter huldigten einst (?) dem Normenaberglauben und der Flachdachsünde, das Imperium
schlägt nun zurück: In Waldkraiburg muß der 70er-Jahre
Flachdachkindergarten geschlossen werden: Das Dach verformte sich gefährlich unter etwas Schnee, die Feuerwehr errichtet in
letzter Minute Notabstützungen. In Holzkirchen und Kolbermoor müssen
die Leimbinderkirchen wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Und es trifft auch die Flachdachkirche im Olmpischen Dorf in
München, ab heute wegen Einsturzgefahr geschlossen. Na, ob sich der Herr Jesus beim
Auszug aus solchen Bauten schwer tut, wer weiß das schon? In der hier betroffenen Diözese München-Freising
weiß er ja, "in München steht ein hochfests Haus, oans, zwoa ..." und
zieht flugs in die Frauenkirche. Der können nur angloamerikanische
Bomber und andere Spitzbum was antun, oba koa boarischer Schnöi.
In der Nacht zum 9.2.2006 stürzen in Österreich wieder zwei
Dächer ein: Im Waldviertel das Dach eines Wirtschaftsgebäudes, in Schrems das Flachdach eines
Sägewerkes, im Bezirk Gmünd ein 10x15 Meter großes Dach einer Maschinenhalle.
Dann tagsüber ein erst vor einem Monat schneeberäumtes
Tischlereidach in Vöcklamarkt (ein Leimbinderflachdach, drei
Träger brechen), das Restdach der neuen Produktionshalle konnte
grad noch notabgestützt vor dem Einsturz gerettet werden. In
Kopfing stürzen nach dem am Vortag eingekrachten Schuldach noch
weitere Gebäude ein. In Ebensee bricht das Hallendach der Fa. Salz-Wiesauer unter Schneedruck zusammen.
Im Deggendorfer Hafen derwischts zwei Lagerhallen, Sachschaden mehr als eine MIO EUR.
Erst drei Jahre alt war ein Supermarkt im Kreis Deggendorf, als einer seiner Dachträgerbalken einknickte. Die Feuerwehr stellt 40
Stützen und rettet das Dach vor dem Einsturz. Vorläufig.
Im preußischen Allenstein (Olsztyn) laufen durch das undicht werdende Dach des Tesco-Hypermarktes bedeutende Wassermengen, das
Bauwerk wird gesperrt. Ebenso der Tesco-Markt in Litzmannstadt (Lodz) wegen undichtem und verformtem Flachdach. In Dombrau
(Dombrowa/Dąbrowie Górniczej) müssen 400 Kunden aus dem plötzlich einsturzgefährdeten Supermarkt evakuiert
werden. Im oberschlesischen Ruda (Ruda Śląska) bricht eine Baumarkthalle ein.
dpa meldet über 20 in der Tschechei eingestürzte Hallen in den letzten 24 Stunden. Im südböhmischen Porin
stürzt als letztes am Morgen des 9.2.2006 noch das Dach einer Lagerhalle ein.
Am 10.2.2006 dann schneits - bestimmt, sicher und freili "globalerwärmungsbedingt" weiter, nun kommen die zu Tausenden
zählenden Schneeschieber in Bayern und Österreich dran, die nun aus Not und Angst aberhunderte flache Dächer abschieben -
es gibt leicht und schwer Verletzte, gar mehrere Tote bei Ab- und Einstürzen. In Bayern und Österreich sind hunderte
Dächer akut vom Einsturz bedroht, landkreisweise werden Flachdach-Bauwerke gesperrt.
Im österreichischen Windischgarsten stürzt trotz vorherigem zweimaligem Schneeabräumen das Flachdach der Spenglereihalle
des Autohauses Polz überraschend zusammen, mehrere Autos werden schwerverletzt, darunter die reparaturbedürftige Karre des
Skiweltmeisters Hannes Trinkl. St. Christopherus!!!
In Bad Ischl müssen drei moderne Mehrfamilienhäuser wegen drohendem Dacheinsturz akut evakuiert werden, 25 weitere Dächer
sind akut einsturzgefährdet und müssen freigeschaufelt werden. Im Bezirk Rohrbach stürzen zehn unbewohnte Gebäude
ein. In Kollerschlag müssen alle Dächer der Gemeinde beräumt werden. In Feldkirchen an der Donau stürzt das Dach
eines bäuerlichen Nebengebäudes in sich zusammen. Bei Wels stürzen in Mistelbach und Steinerkirchen ebenso wie in
Gramastetten bei Urfahr Nebengebäudedächer von Vierseithöfen ein. In St. Martin, Bez. Rohrbach, stürzen Teile des
10.000 qm-Daches eines Baufirmenlagers ein. Großer Sachschaden, der Rest droht auch hinterherzukommen.
In Taiskirchen stürzt nach weiteren 20 cm Neuschnee das Turnhallendach ein, am Vortag wurde die Schneelast als statisch nicht
besorgniserregend eingestuft.
Im Waldviertler Heidenreichstein stürzen 15 Meter Lagerhallendach ein.
In Zwiesel erwischt es eine Glaslagerhalle trotz verzweifeltem vorherigem Freigeschaufel des Daches. Über 150.000 EUR Sachschaden.
Das leichtestgeneigte Leimbinder-Dach der 600 qm-Tennishalle des Sporthotels Kaiseralm in Bischofsgrün stürzt bei ca. 30-50 cm
Schneehöhe gegen 21 Uhr ein. Die Halle war vorsichtshalber gesperrt, nur hoher Sachschaden.
In Schönheide (Sachsen) bricht das Holzdach der Flamingo-Bürstenfabrik ein, es wurde in den 1960ern erbaut. Das Ifa-Ferienbad
im Vogtland ist und bleibt gesperrt - wegen Einsturzgefahr unter Schneelast, nach zweitägigem Schaufeln ist die Dreifeldhalle im
Waldpark Grünheide von 70 Feuerwehrmännern vor dem drohenden Einsturz gerettet worden. Und wenn es nun irgendwo gebrannt
hätte?
Der genialische Stahlbeton-Flachdachbau Heilige Familie der
katholischen Kirchengemeinde in Geretsried muß wegen 150 kg/m² Schneelast auf dem Leimbinderdach gesperrt werden, ebenso
der kath. Kindergarten in Helfendorf. Das zuständige Erzbistum München-Freising läßt verlauten, daß mehr als
100 kirchliche Flachdachbauten, darunter nicht nur schmuckest-anmutige Plattdachkirchlein, nein, auch kirchliche Schulturnhallen und
Pfarrheime mit modern-verflachter Anmutung und offenbar geradezu babylonischer Dach"konstruktion" stehen nun im Verdacht. Alles
muß nachgerechnet werden, von "Notsicherungen" und "dauerhaften Nachrüstungen" ist die Rede. Da stöhnt der leere
Klingelbeutel ...
In Geretsried stürzt dann auch eine Lagerhalle ein. Das schon gesperrte
Heinz-Schneider-Eisstadion, eine Leimbinderkonstruktion mit
Stahl-Zugbändern und zeltförmig schneefangenden Dachoberlichtaufbauten, überrascht mit einem weiteren Zugbandbruch,
Lebensgefahr, verbesserte Absperrung. Vom Architekten des Olympiastadions München erbaut, spricht man im eishockeyverliebten
Geretsried davon, bei Finanzierungsschwierigkeiten bei der Dachsanierung dann halt einfach das Dach wegzulassen (Oskar Janka,
langjähriger Eishockey-Abteilungsleiter). Modern, wie man in Geretsried halt ist, müssen auch alle Schulen wegen Einsturzgefahr
der Flachdächer gesperrt werden, dazu die Stadtbücherei, die meisten Turnhallen, die Isarau-Gaststätte mit Saal sowie die
Reithalle auf dem Gut Buchberg, bis aller Schnee von den Eisschaufel-Hundertschaften abgeräumt ist.
Das Dach des Obdachlosenheims in Stockdorf bei Gauting muß wegen Einsturzgefahr freigeschaufelt werden, 20 cm Eis plus 50 cm Schnee
hatten schon ein Schuppendach eingerissen. Danach fährt die Feuerwehr zum Kindergarten Hokuspokus nach Gauting, der ebenfalls wegen
akuter Einsturzgefahr flachschrägdachmäßig abgeschaufelt wird.
In Hengersberg stürzt ein Stalldach ein, 50.000 EUR Schaden.
Das Eisstadion in Geretsried muß wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt werden, ebenso werden alle Flachdachschulen und
-kindergärten geschlossen.
In Oberau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) muß eine C+C-Supermarkt wegen bedrohlicher Geräusche des Flachdachs geräumt
werden.
Gesperrt werden wegen akuter Einsturzgefahr drei Firmenhallendächer in Niederwinkling, das Kino und eine
Sanitärausstellungshalle in Deggendorf, die Kirche in Grattersdorf usw. usf.
Die Grundschulsporthalle in Euskirchen-Stotzheim muß wegen Dacheinsturzgefahr gesperrt werden, Teile der Deckenkonstruktion drohen
herunterzufallen, auch das Hallendach einer Turnhalle im benachbarten Nettersheim-Zingsheim ist einsturzgefährdet,
Konstruktionsfehler werden vermutet.
Am 11.2.2006 muß eine Reithalle in Stadl-Paura (österr. Waldviertel) wegen Dachverformung gesperrt werden.
Auch eine 18x24 metrige Holzdach-Lagerhalle im österreichischen Freistadt bricht zusammen. In Lunz am See wird eine 1,88 m hohe
Schneedecke gemessen, der Rekord von 1952 wird damit um 23 cm übertroffen. Tja, das ist sie eben, die Klimakatastrophe und
globalisierte Erwärmung! Sie verschont auch die inzwischen reichlich verdämmten Österreicher nicht. Im Bezirk
Lilienfeld fällt ebenfalls das Dach einer Lagerhalle in sich zusammen.
In Münzkirchen bricht ein Stallgebäude in sich
zusammen. In Liezen 1.500 qm Dach einer Produktionshalle, knapp nachdem die Arbeiter
das Bauwerk verlassen hatten. Das Hotel Bischofsberg in
Windischgarsten, selbsternannte "Sonnenresidenz",
muß plötzlich evakuiert werden, nachdem drei Holzträger
im Dach zentimeterdicke Risse bekamen. 170 Gäste reisen ab,
großer Bauschaden und Geschäftsausfall. Das Möbelwerkdach
von "Voglauer" in Abtenau muß wegen drohendem Einsturz geräumt
werden. Das 30.000 qm-Flachdach des Lidlmarktes in Laakirchen wird
durch Feuerwehr(Schneewehr?)beräumung gerade noch vor dem
drohenden Einsturz gerettet. In Österreich wird umfangreich
Katastrophenalarm gegeben, seit 50 Jahren wäre kein solcher Schnee mehr da gewesen.
Im tschechischen Humpolec stürzt während des Betriebs die
Turnhalle ein, 30 Kinder können gerade noch fliehen. In Pelhrimov
bei Budweis stürzt eine Schweinestalldecke ein.
Tischtennisspieler entdecken in einem der acht Leimbinder der erst 1992
erbauten Sporthalle in Nieder-Roden (Hessen) gigantische Risse. Die
nicht (!) schneebedeckte einsturzgefährdete Halle sowie die
nahebei gelegene Schule und das Bürgerhaus werden
sicherheitshalber sofort gesperrt.
Ein allzumutiger Passauer Bau-Millionär (55), Hochbautechniker
und
ehem. Stadtangestellter, stürzt beim Schneemessen auf seiner
600
qm-Reithalle in Thyrnau, idyllisch gegenüber der Burg
Krempelstein
gelegen, vor den Augen seiner Familie durch ein Oberlicht auf den
Hallenboden und erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen. Ehre seinem
Angedenken, Beileid den Hinterbliebenen - Ehefrau und drei Schulkinder.
In Drachselried-Oberried (Viechtach) stürzt eine ehem.
Sägewerkshalle ein.
In Schönau am Königssee reißt urplötzlich ein 22 Meter langer
und zwei Meter hoher Leimbinder im Dach der 1984 erbauten
Schneewinkl-Turnhalle der Grund- und Teilhauptschule und muß
notunterstützt werden. Der zwölfmetrige Riss
im mittleren Binder zieht sich durch die gesamte Breite des
Querschnitts, klafft bis zu 10 Zentimeter und ist nicht auf die
Leimfugen beschränkt. Das Dach war nach dem Reichenhaller
Einsturz geräumt worden, die noch verbliebenen 70 Zentimeter brachten
gem. Messung keine wesentlichen Überlastungen über dem zulässigen Grenzwert
von 200 kg/m² mit noch viel weitergehenden angeblichen
Sicherheitsreserven hervor. Bis einen Tag zuvor kontrollierte der brave
Schulpedell seine Leimbinder täglich auf Veränderungen - man
weiß ja nie heutzutage, wie trügerisch die Baukunst sein kann.
Ausgerechnet, als der Sportplatzwart am 11.2. in der
Halle war, kam es zu dem Kracher im Binder. Nun wird das Dach komplett
geräumt, ebenso - sehr hellhörig geworden - das
Leimbinderdach über dem
Untersteiner Festsaal. Bei der nun sensibilisierten Verdachtslage
findet man dann an dem Leimbindern der Schneewinklschule ebenfalls
Schäden: "winzige" Öffnungen der Verleimungen. Na
bravo!
In der Nacht zum 12.2.2006 stürzt in Zwiesel das Dach einer weiteren Lagerhalle in sich zusammen. In Hinterschmieding ein
Kuhstalldach. Im Sächsischen Zwönitz das Dach eines Autohauses. Dennoch bleiben die Sachsen sehr gelassen, sie hätten ja
glücklicherweise so viele Spitzdächer, von denen der Schnee alleine runterkäme, so sinngemäß der
Sprecher des Dresdener Lagezentrums (nach dpa). Nennt man das "Flachdachlachen"?
Es gibt in Bayern und Österreich weitere Verletzte und Tote beim Räumen bzw. durch Dachlawinen und Eiszapfenbeseitigung. Beim
Schneeräumen kippt in Zwiesel ein Autokran aufs Dach einer Halle und reißt es ein. Die auf das Dach gehobenen zwei
Feuerwehrler können mit einem todesmutigen Sprung vom Einstürzenden Dach dem Tod ein Schnippchen schlagen.
In Krakau bricht ein 20x30 m großes Baustofflagerhallendach ein, im schlesischen Liebau (Lubawka) ein Möbellagerdach.
Am 12.2.2006 stürzen in den sächsischen Orten Schönheide und Sehma und im thüringer Mengersgereuth-Hämmern
weitere Hallen ein.
In Frankenburg-Stöckert bei Vöcklabruck stürzt das Dach einer Baufirmen-Produktionshalle mit dem Restgebäude wie ein
Kartenhaus in sich zusammen.
Am späteren Nachmittag die Lagerhalle der Fa. Störzinger im benachbarten Frankenmarkt.
Das Schweinestalldach der Gastwirtsfamilie Synderhauf (?) in Döbra, Lkr. Hof stürzt ein. Ein Pony und eine
Zuchtsau kommen um, der Rest der Tiere kann aus den Trümmern einigermaßen lebendig geborgen werden. Wendl, bessa aufpassa!
Das Schneeräumen fordert weitere Verletzte und Tote. Die gerade eingesetzte Kritik am Flachdach wird in der Presse mehr und mehr
relativiert, es wäre halt der ungeheure Schnee schuld, dank Klimaerwärmung. Ei verbibbsch ...
An diesem Sonntag holt die globale Erhitzung dann auch die New Yorker auf den Boden der Tatsachen zurück -alles steht still, da fast
70 cm Schnee fallen, seit Beginn der Messungen 1869 ein Schneerekord, der Altrekord von 1947 wurde deutlich überholt. Auch am Montag
drauf wird auf den Straßen Schlitten und Langlauf geübt. Olympioniken, seht euch vor! Und jetzt gehts doch hoffentlich los mit
dem CO2-vermeidenden, energiesparenden (?) Wärmedämmen der US-Hochhausglasfassaden, oder? Ein
Exportschlager für deutsche Energieberatungsstrategen und andere Dämmschaumschläger kündigt sich an ...
Am 13.2.2006 berichten die Zeitungen neben der Wochenenddacheinstürzen auch mal wieder von der Betonkatastrophe: "Viele
Brücken in kritischem Zustand" - eine akute Gefährdung will der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums aber ausschließen. Viel Glück auf
Deutschlands Straßen! Wir werden es brauchen. Tip: Christopherusplakette kaufen und ins Auto bappen. Infolink: Das
Jahrhundertunglück Beton im Detail.
Das Dach des Landkrankenhauses im österr. Gmunden wird von Feuerwehrschauflern vor dem drohenden Einsturz gerettet.
Durch das erst zwei Jahre alte Sozialzentrum in Bad Ischl zieht sich ein dicker Riß, das Gebäude wird evakuiert, der
Einsturz kann voraussichtlich nicht mehr verhindert werden. Das 4.300 qm-Flachdach der dortigen Tourismusschule bekommt dicke Risse und wird
sofort geräumt, man schaufelt den Schnee vom Dach.
In Altnagelberg (Waldviertel) stürzt frühs ein Werkshallendach unter 50-70 cm Schneeauflage ein. Ein 400 m²
Lagerhallendach in St. Oswald (Bezirk Freistadt) bricht dann abends unter Schnee zusammen, in der Nacht auf den 14. folgt im
obersteirischen Mürzzuschlag ein 800 m² Lagerhallendach.
Die sog. Tropfdecke der 35jährigen Grundschul-Flachdachturnhalle in Kempten, ein lange bekanntes teuflisch-raffiniertes
Beregnungssystem für schweißelnde Sportler, versetzt die Eltern nun in Alarm. "Großflächiges Schadensbild"
und "auf allen Gebäudeteilen vorhandene Risse und Brüche", heißt es im Schadensbericht für den Stadtrat.
Kein Problem, man repariert schon seit 6 Jahren vor sich hin. Sperrung nicht erforderlich, versichert das Bauamt. Na dann.
In Freilassing wird die erforderliche Komplettsanierung der Dreifachturnhalle des "Badylons" mit über 2 MIO EUR bekannt.
Deren geniales und europaweit nahezu das größte Faltwerkdach aus Fachwerkträgern, Kämpfstegplatten und schlanken
Leimholzbindern überspannt 45 mal 35 und droht akut einzustürzen, die Halle ist gesperrt. Schon kurz nach dem Bau
traten in den Kämpfstegplatten Risse auf, die bereits 1979 aufwendig saniert und konstruktiv nachgebessert werden
mußten. Nun hat der Schnee dennoch das Gesamtdachtragwerk immer weiter dynamisch unter zunehmendem Schnee verformt.
Betretungsverbot wurde angeordnet, soweit nicht folgende Maßnahmen getroffen werden: Abräumung der Kiesschicht auf
Flachdachteilen, nicht mehr als 20 cm Schnee darf da liegen, das Tragwerk muß regelmäßig nachgemessen werden. Das
Flachdach soll bei der Sanierung beseitigt werden, man wünscht sich im endlich dazulernenden Stadtrat eine Halle, die dann mal
50 bis 100 Jahre halten soll, und nicht die billigste, sondern "günstigste" Variante. Das wäre mal neu, oder?
In Polen: Ein einsturzgefährdeter Supermarkt in Oppeln muß evakuiert werden, nahebei, in Poborow, bricht ein
Sägewerksdach in sich zusammen, unweit davon, in Raschau (Raszowa) folgt ein Lagerhallendach.
Am 14.2.2006 stürzt im österreichischen Gaming das 50 jährige Dach eines ehem. Sägewerks ein. Ebenso ein 20
Jahre altes Scheunendach in Schliefau/Steinholz, Sekunden, nachdem der schutzengelbehütete Altbauer das bedrohlich knisternde
Bauwerk verließ.
Die einsturzgefährdeten Flachdach-Schulen Bernried, Edenstetten und Grafling, Grattersdorf, Schaufling (!) und Lalling müssen
noch geschlossen bleiben.
Dies gilt auch für die Turnhalle in Benediktbeuern, da dort erhebliche Schäden an den Holzträgern des Daches
entdeckt wurden. Ebenso geschlossen die Turnhallen in Bad Heilbrunn und Schongau. "Turnhalle gesperrt" bringt hunderte Ergebnisse bei
Google.
In der Nacht zum 15.2.2006 muß die Bahnhofshalle in Salzburg teilweise gesperrt werden.
Am 15.2.2006 muß in Augsburg die Dreifachturnhalle der Berufschule VI gesperrt werden, dolle Risse in einem der beiden
Holz-Leimbinder-Dachträger gefährden die Statik. Erst vor einem Jahr wurden alle Augsburger
Turnhallen fachmännisch inspiziert, man hatte nix davon bemerkt.
Am 16.2.2006 fliegt in Schladming ein Mann beim Abschaufeln des flachen Flugdaches seiner Lagerhalle bei deren Zusammenbruch
dieser sechs Meter hinterher - schwerverletzt.
In Flachau-Reitdorf stürzt am Nachmittag ein 20 mal 35 Meter großes Stalldach des Ennslehenbauers über seinen 70
Rindern, Kälbern und Ponys ein, die meisten Tiere konnte die schnell angerückte Feuerwehr noch retten. Kurz vor
dem Einsturz hatten noch die Bauersleut im Stall gearbeitet. Viel Mineralwolle war als sog. Dachdämmung unter der Dachhaut
eingebaut. Naß geworden? Maria hat geholfen.
In Julbach, Mühlviertel, ist ein schon baufälliges Wohnhausdach über dem gesperrten Bau eingebrochen, der dennoch
darin hausende ältere Bewohner, ein Sonderling, muß mit Polizeigewalt aus dem Trümmerhaufen rausgeholt werden.
In Ottenbach bei Urfahr bricht ein Wohnhausdachstuhl ein, die betagte Bewohnerin bleibt unverletzt.
In Waidhofen an der Thaya stürzen nach Ausagen des Eigentümers durch Schneedruck, der auf eine Innenstützte einwirkte,
vier Hausdecken der denkmalgeschützten Böhmstraße 12 nacheinander ein (System 9/11 WTC?) - aber das Dach blieb
stehen!!!, der Hausbesitzer will nun endlich abreißen und dort evtl. Parkplätze errichten, das Denkmalamt - man
kennt das - sanieren. Infolink
Im Gewerbegebiet Eugendorf-Pebering (Flachgau) stürzt das beschneite 1.000 m² Flachdach einer ehem.
Produktionshalle für Tiernahrung nach Beregnung ein. Schaden: rund 1.000.000 EUR.
Vom akut einsturzgefährdeten Flachdach des Müllentsorgers Friedl in Hof (Flachgau) muß das
aufliegende Eis mit Motorsägen blockweise aufgeschnitten und abgeräumt werden.
Noch vor der Neubauübergabe droht der neuerbaute kommunale Bauhof in Hof nach einem gewaltigen Dachkracher einzustürzen, nachdem ein
28metriger Dach-Leimbinder über der Einsatzfahrzeug-Garage unter 367 kg/m² Schneelast einbrach, obwohl er nach statischer
Beurteilung angeblich mindestens das Doppelte hätte ertragen sollen. Es gibt mit dem Leimbinderhersteller Streit über Haftung
und Gewährleistung, da er jede Schuld von sich weist und meint, die zulässige Last wäre um 30% überschritten und die
anderslautende statische Beurteilung sei nur "aus dem Bauch heraus" und ohne ausreichende Grundlage gefällt. Denkbar ist
nach dem Bauhofarchitekten ein Materialfehler, ein statischer Rechenfehler des Leimbinder- inkl. Statiklieferanten, ein unvorhersehbares
Überschreiten der zulässigen Dachlast gem. ÖNorm oder ein unterlassenes Abschaufeln - mit jeweils unterschiedlichen
Rechtsfiguren für die Haftung.
In Augsburg muß nun auch noch die mit der am Vortag gesperrten Berufschul-Dreifachturnhalle baugleiche Turnhalle der
Hans-Adlhoch-Schule in Pfersfeld gesperrt werden. Risse in vier Leimbinderträgern, die erst mit der
Hubbühnenbefahrung entdeckt wurden. Ja mei, wie mag denn da die vor einem Jahr erst
durchgeführte Inspektion ausgesehen haben? Nun werden alle Hallen in Augsburg nochmals - hoffentli gscheit - untersucht. Leimbinder und
Flachdächer mit klasse Schäden gibt es ja zuhauf - nicht nur dort.
In Sillian, Tirol, stellt sich nach einer Überprüfung
des Flachdachs der Sporthalle mit Turnsaal und Gymnastikhalle heraus,
daß es von schweren Rissen durchzogen ist und schon ohne
Schneelast mehr als zulässig durchhängt. Die erst 30 Jahre
alte Halle wird wegen akuter Einsturzgefahr sofort geschlossen, ob eine
Sanierung überhaupt möglich sit, muß noch geprüft werden.
Am 17.2.2006 stürzt dann das Dach eines ungenutzten
landwirtschaftlichen Nebengebäudes des österr. Missionshauses
Maria Sorg bei Lengfelden (Flachgau) ein, das benachbarte Wohnhaus
muß wegen Einsturzgefahr geräumt werden.
In Drachselried bei Viechtach bricht gegenüber der Kirche ein 40
Meter langes Stall-Steildach, Baujahr 1929, in sich zusammen.
Landwirtschaftliche Geräte wurden darunter begraben. Der halbe
Stall stürzt hinterher, der Rest wurde abgestützt und
soll - wenn möglich - nicht abgerissen werden.
Nahebei, in Ruhmannsfelden, muß das beschneite Mehrzweckhallendach - dort übernachteten bis zu 350
Einsatzkräfte der Schaufelhilfe - nochmal abgeschaufelt werden, da
es den ganzen Tag über hereintropfte. Mehrere Leimbinder der
Dachkonstruktion hatten schon fingerdicke Risse! Glück gehabt.
In Cham stürzt das beschneite Eternitdach einer großen
Lagerhalle neben dem Kino-Center nach Regenfällen in sich zusammen.
Im Gemeinderat Warthausen (BW) wird berichtet, daß die
inzwischen begutachtete Leimbinder-Dachkonstruktion der Turn- und
Festhalle mehrere Mängel aufweist, "die dazu führen, dass die Halle nicht mehr sicher ist, ... dass
die Leimbinder, die das Dach tragen, keine ausreichende Querzugsfestigkeit
besitzen und nicht mehr die notwendige Biegespannung aufbringen. Ein
Dachverband, z. B. aus Windrispenbändern, der die notwendige
Verwindungssteifigkeit der Dachkonstruktion gewährleistet, fehlt
ganz. Ferner würden die Mittelpfetten keine ausreichende Tragfähigkeit besitzen. In den Leimbindern seien bereits
zahlreiche Risse sichtbar ... Alles in allem würde die Verwaltung
eher dazu tendieren, das Dach abzudecken und die Leimbinder komplett zu
ersetzen. Für den Austausch ... seien mindestens 125.000,00 EUR erforderlich."
Am 19.2.2006 rutscht in Lengfeld bei Neunburg v.W. eine Dachlawine vom
Reithallendach auf das tiefer gelegene Dach des angebauten Stalles des
Pferdehofes "Heimerlmühle", dessen Dach stürzt ein, begräbt drei Reitpferde, von denen eines dann
verletzungsbedingt eingeschläfert werden muß. Der Anbau wird über 25 Meter
von der Halle weggedrückt. Sachschaden am Gebäude ca. 50.000 EUR.
In Stambach, Österreich, fällt das teilweise schon
schneeberäumte Dach eines Landwirtschaftsbaues nach Regenfällen ein.
In Bad Ischl bricht das Dach der Villa Robinson über dem
Bühnenbildfundus des Lehar-Festivals in sich zusammen.
Usw., usf, zeitweise sind/waren in Deutschland und Österreich im Januar und Februar 2006 an
die 100.000 Rettungsschaufler im Einsatz, inkl. Feuerwehr, Polizei und
Soldaten. Unter den Rettern kommt auch einige Wut auf,
da viele Flachdachbesitzer erst nix getan haben, dann die kostenlose
Rettung alarmieren und teilweise ihren Geschäften unter dem
Hallendach mit der ganzen Belegschaft seelenruhig weiter nachgehen,
während verzweifelte Umsonst-Schaufler sich hundertschaftsweise
auf dem verschneiten Dach zu schaffen machen. Wer einen befreundeten
Statiker hat, nutzt ihn zur Alarmmeldung "Gefahr im Verzug" und bekommt
dann die Gratis-Räumhilfe ...
Am 22.2.2006 bricht im irakischen Samarra die erst 1905 fertiggestellte Gewölbekuppel, 20 Meter im
Durchmesser, 6 Meter hoch (insgesamt 68 Meter Gebäudehöhe) und mit 72.000 vergoldeten Platten verkleidet, der
"Goldenen Moschee" (nach den dort befindlichen verehrten Schreinen der der Sage nach von den sunnitischen Abbassiden-Kalifen vergifteten
schiitischen Imame Nr.10: Ali al-Hadi und Nr. 11: Hassan al-Askari, auch "Al-Askari-Schrein" genannt, erbaut angeblich 852 n. Chr. als
Rechteckbau aus Lehm und Ziegeln, daneben freistehend das oft mit dem Turm von Babel verwechselte spiralförmige Malwija-Minarett, 52
Meter hoch, Erbauer: Kalif Al-Mutawwakil, seine Spitze erst April 2005 durch Sprengung zerstört, die oberste Plattform nutzten vor dem
nun erfolgten Anschlag (seltsam, seltsam) US-Army-Scharfschützen bei der Kontrolle der Gegend) in sich zusammen und verwüstet das gesamte Gebäude inkl. erheblicher
Beschädigungen des Al-Askari-Schreins. Unter dem al-Hadi-Schrein liegt der Keller, in dem sich nach der schiitischen Überlieferung
der 12. Imam, Muhammed al-Mahdi, seit seiner Kindheit 70 Jahre versteckt gehalten haben soll, von dort seine Anhänger
führte und 878 n. Chr. als "verborgener Imam" in einen überirdischen,
nicht toten Zustand entschwand, von dem er am jüngsten Tag wieder erscheinen wird. Es brauchte immerhin zwei
schwerste Sprengladungen, die von dem Sprengkommando nach Geiselnahme der Wächter in aller Herrgottsfrühe eingebracht und
gezündet wurden, um das altehrwürdige Bauwerk, ein schiitisches Hauptheiligtum in traditioneller Massivbauweise (angeblich aus dem 9.
Jh.), dermaßen zu beschädigen. Das von tausenden Fayence-Kacheln überwölbte Mahdi-Heiligtum hielt der
Sprenkraft einigermaßen standhielt (man vergleiche mit Neumanns weitgewölbtem Residenztreppenhaus im von angloamerikanischen
Bombern vernichteten Würzburg, dem die alliierte Sprengkraft ebenfalls kaum etwas anhaben konnte). Die Täter konnten
wieder einmal unbekannt entkommen. Iranische Stimmen machen westliche Geheimdienste für diesen offensichtlich politisch motivierten Anschlag
verantwortlich (Motto: Cui bono?), der im Irak schwerste Bürgerkriegsunruhen unter
Schiiten und Sunniten mit vielen Ermordeten auslöst. Infolink
In Mulda/Großhartmannsdorf (Sachsen) stürzt das etwas über 30 Jahre alte Dach der Getreidelagerhalle
der Agrargenossenschaft Großhartmannsdorf ein. Es war nach ersten Aussagen vor Ort keine Schneelast
ursächlich, sondern "Ermüdung der Dachbinder". Ruhe sanft, möchte man da wünschen.
Am 23.2.2006 um 5.20 Uhr früh stürzt in Moskau das über 2.000
m² weitgespannte Stahlbetonhallendach der 1977 errichteten Basmannyj-(im Volksmund wegen der
Nähe zur Baumanskaja-Metrostation "Baumanskij-")Markthalle ein- eine
Rundhalle mit überwölbter Stahlbetondecke und eines der
größten Moskauer Hallenbauwerke - nachdem fünf bis acht
Zentimeter Naßschnee auf eine Schneedecke von 47 Zentimetern
fielen. Wie das 2004 eingestürzte Vergnügungszentrum
"Transvaal-Park" im Moskauer Spaßbad Aquapark war die
zusammengebrochene Markthalle von Stararchitekt Nodar Kantscheli
geplant, der jede Schuld von sich weist. Das nun zusammengebrochene
Bauwerk wurde nach dessen schon 2004 eingestürztem Aquapark-Spaßbad wie alle seine
anderen Hallen von Experten (!) auf Mängel und Schneelastsicherheit geprüft, man hat nur einige
Brandschutzprobleme festgestellt und die Halle freigegeben. Mindestens
66 Tote, mindestens 32 Verletzte - Marktangestellte und Zulieferer (meistens kaukasische
Gastarbeiter), die gerade frische Waren einräumten (Stand 27.2., 8.00 Uhr). Einige Menschen konnten
sich gerade noch rechtzeitig aus dem direkt nach einem dollen Dachkrach einstürzenden Markt retten. Während
der lebensgefährlichen Rettungsarbeiten - weitere Betonbrocken drohen herabzustürzen, bricht durch
Schweißarbeiten an einem Stahlträger obendrein ein Brand aus, der den Unglücksort mit
beißenden Brandgasen zusätzlich gefährdet und erst nach einiger Zeit gelöscht werden konnte. Schneelast,
Umbauten und mangelnde Gebäudewartung werden zunächst als Ursache benannt, der
Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu ging nach erstem Eindruck von Konstruktionsfehlern aus. Der Architekt sprach
von unzulässigen nachträglichen Umbauten und Armierungskorrosion, das Dach sei
schneelastsicher konstruiert gewesen (Bürgermeister Luschkow
spricht von Schneesicherheit bis 1,50 Meter Höhe, für die das
Dach ausgelegt worden sei), man habe auch ausreichend Abflußmöglichkeiten für Schmelzwasser
geplant. Am Tag danach wird der Markhallenleiter wegen Verdachts auf
fahrlässige Tötung festgenommen. Die Google-Werbung bietet
kostengünstige Volksbestattungen auf den Moskauer News-Webseiten an: 569 EUR. Der
Moskauer Staatsanwalt Anatolij Sujew will drei Hauptversionen bei der
Ursachensuche prüfen: "Verstöße gegen die Vorschriften für Gebäudenutzung, Vernachlässigung von
Aufsichtspflichten bei der technischen Begutachtung des Gebäudes
und Konstruktionsmängel bei der Projektierung". Routinemäßig beginnt man die Untersuchung auch auf
Sprengstoffspuren - ein Terroristenanschlag wurde aber von der politischen Führung zunächst mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen. Infolink Markthalle
Daß alle feuchtebeanspruchten (durch Kondensat+Regen) Stahlbetonbauten nach einiger Zeit durch Karbonatisierung
(dabei reagiert die zunächst rostschützende Alkalität des Stahlbetons aus Kalziumhydroxid durch
Kohlendioxidaufnahme und Wasserabgabe zum kohlensauren Kalziumkarbonat:
Ca(OH)2+CO2 -> CaCO3 +
H2O) und damit einhergehendem Verlust des Rostschutzes für die Armierungseisen,
Rißbildung und Stahlversprödung grundsätzlich einsturzgefährdet sind, bleibt erst mal
unerwähnt. Stahlbetondetails
Am 27.2.2006 muß die moderne Turnhalle in Varrel, Kreis Diepholz, geschlossen werden, man entdeckte
klaffende Risse in den Dachleimbindern, die Konstruktion steht vor dem Einsturz. Vorsichtshalber werden dann
Gewindestangen eingebaut, um die Halle wieder nutzen zu können. Der Leimbinderhersteller legt ein
Sanierungskonzept vor, das auf einer neuerlichen Ausleimung und Verpressung der Rißbereiche nun allerdings mit
dem Brutalo-Klebstoff Epoxidharz aufbaut. Man darf gespannt sein, wie lange sich das bei Feuchte- und
Temperaturbeanspruchung ganz anders bewegende Holz mit diesem Synthetikwerkstoff verträgt. In Fachkreisen bekannt
geworden sind ja schon eine Unmenge von Verrottungsschäden bei dem Einsatz von epoxidharzverleimten
Verbindungskonstruktionen an Altholz in der Fachwerk- und Dachstuhlsanierung. In Varrel weiß man davon offenbar
noch nichts. Denn man tau! Der Leimer wird's schon richten.
Am 28.2.2006 wird in Wermelskirchen die Turnhalle der Pestalozzischule gesperrt. Überall suppt Wasser
durchs Dach, es besteht hohe Unfallgefahr durch ausrutschen, was mit der Flachdachkonstruktion genau los ist, muß
noch untersucht werden.
Anfang März 2006 muß die beschneite Dreifachturnhalle im Offenhauser Gries in Neu-Ulm mit ihrem
markanten Faltdach nach gefährlichen Knackgeräuschen in der Dachkonstruktion gesperrt werden. Ein Gutachten
bringt schwerste Schäden an allen Leimbindern zutage, erhebliche und auch komplett durchgehende Risse werden
entdeckt. Die Standsicherheit nicht mehr gegeben, die Alterung der Verleimung fraglich, die 30 Jahre alte Halle
bleibt einstweilen gesperrt. Sanierungskosten geschätzt 500.000 EUR, ein Dachneubau wird erwogen.
Am 3.3.2006 entdeckt man dolle Mängel an den Leimbindern der Turnhalle der Keune-Grundschule am
Weidengraben in Trier. Welch Überraschung! Das schmucke Flachdachbauwerk wird sofort gesperrt.
Am 4.3.2006 schneit es wieder, darauf stürzte in Gunzgen (Kanton Solothurn) ein Scheunendach und auch in Kottwil bei Luzern das
ca. 100 Jahre Dach einer Scheune ein, in Dagmersellen - ebenfalls im Kanton Solothurn - beschädigte der Schnee in der Nacht zum
5.3. eine Traglufthalle, die als Ausstellungszelt einer Messe diente, sie konnte dann dank Feuerwehreinsatz doch noch gerettet werden konnt.
In Solothurn selbst bricht hinter der Reithalle das große Messezelt der Socasa-Frühlingsmesse unter Schneelast zusammen. Ein neues Zelt
muß geliefert werden, den Schaden zahlt die Versicherung des Zeltlieferanten.
In Berchtesgaden veranstaltet der Bund Naturschutz das Klimaschutz-Seminar "Skifahren unter Palmen".
Lächerlicher konnte man bei dieser lange vor dem Winter konzipierten Klimaschutzhetzerei wohl kaum daneben langen.
Selbstverständlich bleiben die eingeladenen "Klimaschutzexperten" bei der Grundthese, wonach es dauernd
wärmer wird und Schneefall in unseren Wintern demnächst ein Ausnahmephänomen wird. "Ich lasse mich
doch von einem Ausnahmewinter nicht ins Bockshorn jagen", so Experte Prof. Dr. Hartmut Graßl. Und obwohl
Bürgermeister Stefan Kurz aus Schönau am Königssee berichtete, daß die letzten fünf Jahre
schon mehr Schnee brachten als je zuvor, rieten ihm die anwesenden so wohlmeinenden Klimatologen - der meterhohen
Märzschneedecke vor dem Tagungsbau geradezu Hohn sprechend - von anstehenden Skitourismus-Investitionen ab. Ob er
sich von Klimatolügen ins Bockshorn jagen ließ, wird nicht berichtet. Empfehlenswert wäre bestimmt ein
Besuch beim Wahrsager mittels Karten, Kaffeesatz, Kristallkugel sowie Vogelflug, Sternkonstellation und Komasaufen -
dort gibt es bestimmt Genaueres zur klimatischen Zukunft, als aus dem gefakten Klimacomputerspiel "Global Warming".
In Augsburg mußte das 17.000 m² Dach der Schwabenhalle wegen drohender Einsturzgefahr vom Schnee befreit
werden.
Mittags stürzte das aufgeblähte Dach der Tennishalle der Gebr. Kail in der Kurt-Eisner-Straße im
Münchner Stadtteil Neuperlach ein. An der Tragluftkonstruktion aus Plastikplanen rissen die Nähte. Im
Stadtteil Laim brach das Dach einer Lagerhalle in sich zusammen. Das einsturzgefährdete Dach des Supermarktes in
Kirchtrudering wird gerade noch durch das THW vom drohenden Einsturz gerettet, die Münchner Feuerwehr löscht
am Scharnagelring einen Schneepflugbrand und schaufelt ansonsten viele bruchgefährdete Flachdächer ab. Gut,
daß es keine weiteren Brände gab. An die 380 Schulturnhallen werden wegen Einsturzgefahr geschlossen.
Vorsicht ist die Mutter der Flachdachkiste. Die über 30-stündigen Schneefälle in München waren die
dauerhaftesten seit 1879. Bei der Schneemenge wurde der März-Rekord aus dem Jahr 1942 eingestellt. Gab es damals
wohl auch schon eine derartig kalte globale Erwärmung?
In Memmingen mußten sämtliche städtische Hallen mit Flachdächern wegen Einsturzgefahr gesperrt
werden, das Dach der Eissporthalle wurde noch rechtzeitig vor dem drohenden Zusammenbruch abgeschaufelt.
In Landsberg am Lech brach das Vordach eines Supermarktes zusammen.
In Kohlbruck bei Passau stürzt eine der eben errichteten Messezelthallen des "Passauer Frühlings" - eine
Stahlkonstruktion mit Planendach - unter Schneelast ein.
Die beschneite Allianz-Arena im Münchner Fröttmaning (s.u.) muß wegen Dachlawinengefahr gesperrt werden.
Da keine Schneeschaufler mehr auf das riskante Dach dürfen, experimentiert man nun mit Hubschrauber-Abwinden, um
den Schnee vom gefährdeten Blähdach herabzupusten. Ob bald die Bergrettung mit Lawinensuchhunden
ausrücken muß?
In Schwenningen muß das Bundesliga-Eishockeyspiel wegen Einsturzgefahr der Eishalle verlegt werden.
In Wiesbaden-Biebrich bricht das Dach einer ehem. Tankstelle zusammen. Die Feuerwehr meint, daß "der Schnee
und die dadurch feucht gewordene Verkleidung des Daches" den Einsturz verursachten.
Im Schweizer Frauenfeld ließ der Schnee drei Zeltbauten der Thurgauer Frühjahrsmesse einstürzen. In
Matzingen stürzte ein Vordach mit seiner ganzen Schneelast auf darunter parkendes Auto. In Kreuzlingen muß
eine Tankstelle wegen bedrohlichem Dachschnee schließen. In Wädenswil bei Zürich bricht die Tennishalle
des Tennisclubs Neubüel zusammen, darauf wird vorsichtshalber die Luft aus den Traglufthallen der
Stadtzürcher Kantonsschulen Freudenberg und Rämistraße gelassen. Im Zürcher Seefeld wird eine
Traglufthalle gerade noch durch Feuerwehrgeschaufel vom drohenden Zusammenbruch gerettet, ebenso das Dach des
Jubiläumspavillons der Credit Suisse am Bellevue. Die aktuellen 54 cm Neuschnee in 24 Stunden wurden seit Beginn
der Höhenmessungen in Zürichberg vor 75 Jahren noch nie gemessen. In Horriwil bricht ein Kuhstalldach ein,
eine Kuh wird am Rücken schwer verletzt. Der Wetterdienst Meteomedia gab bekannt, daß diesmal die
winterliche Durchschnittstemperatur in Bayern bei Minus 3,5 Grad lag und damit zwei Grad unter dem Durchschnittswert
der vergangenen 20 Jahre. Schnee gab es soviel wie seit Ende der 80er Jahre nicht mehr. Alles dank globaler
Erwärmung?
Am 6.3.2006 bricht in der Schweiz in Schafisheim ein Gewächshaus unter Schneelast ein, in Rothrist kiptt
ein Tankstellendach um, und in Mosen im Luzerner Seetal stürzt ein flachgeneigtes Kuhstalldach auf 35 Kühe,
einen Stier und fünf Kälber. Eine Kuh kommt um, der Rest konnte gerettet werden. Am Stallgebäude
Totalschaden, da es auch die Mauern wegdrückte.
Am 7.3.2006 stürzt am Großen Alpsee bei Immenstadt im Allgäu das Dach eines Musikpavillons in sich zusammen.
Am 8.3.2006 trifft es wieder die Schweiz - mittags, die Arbeiter waren glücklicherweise gerade weg zum
Essen, bricht das nur leicht geneigte Leimbinder-Dach der 100 x 30 Meter großen Halle der Firma Mettler Holzbau
im appenzellischen Schwellbrunn unter Schneelast in sich zusammen. Kurz nach Arbeitsschluß stürzt dann das
beregnete und schneebedeckte Flachdach der 100 Meter langen Lagerhalle mit Stahlträgerkonstruktion des
Holzwerkstoffzentrums Kuratle & Jaecker AG in Leibstadt (Kanton Aargau) ein. Die Seitenwände werden nach
außen gedrückt, die Träger werden von den Stahlregalen aufgefangen. Großer Sachschaden. Im Kanton
Jura stürzt ein Scheunendach bei Pâquier ein, ebenso ein Kuhstalldach in Fahy und landwirtschaftliche
Gebäude in Boncourt und in Chevenez. Auch ein neu erbautes Kleintiergehege im Tierpark Lange Erlen in Basel bricht
unter Schneelast ein. In Winterthur stürzen auf 40 x 40 Meter große Teile des beschneiten Daches einer
leerstehenden Gießerei ein.
Am Morgen stürzt im österreichischen Unterweißenbach das flach geneigte 600 m² Dach eines
Lagerhauses in großen Teilen ein.
In der Nacht auf den 9.3.2006 bricht das im Zuge von Abbrucharbeiten der asbesthaltigen Deckung freigelegte moderne
Leimbinder-Dach der Jahn-Turnhalle in Plattling, urspünglich 1889 erbaut, unter Naßschnee und Regen in
sich zusammen.
In Mulago, ein Elendsviertel der Hauptstadt Kampala in Uganda, stürzt nach stürmischen Regenfällen ein
blechgedecktes Holzträger-Kirchendach über dem vollbesetzten Gotteshaus ein. Die im Bau befindliche Mauer der
protestantischen Kirche war auf den im Inneren errichtete Barackenbau gestürzt und hat dabei die
Behelfskonstruktion unter sich begraben. Mindestens 27 Tote, 86 schwer Verletzte.
Am frühen Morgen des 9.3.2006stürzt ein Wohnhausdach in Schindlau bei Ulrichsberg, Bezirk
Rohrbach im österr. Mühlviertel, unter Schneelast ein. Die im Haus schlafende Familie wird durch den Krach geweckt und
überlebt unter der schützenden Zimmerdecke.
In Saransk, Hauptstadt der russischen Teilrepublik Mordowien, muß eine ca. 20 Jahre alte,
fußballfeldgroße Markthalle wegen Einsturzgefahr des unter Schneelast nachgebenden Daches plötzlich
evakuiert werden. Bei der dabei enstehenden Panik der 350 flüchtenden Markbesucher, Händler und Arbeiter gibt
es an die 10 Verletzte.
Am 10.3.2006 bricht im oberfränkischen Marktleugast über dem seit längerem ruinös
leerstehenden Gasthof Rehbachtal das vorgeschädigte und angemorschte Dach zusammen, nach dem alten Kino, das vor
drei Wochen wegen Schnee einstürzte, das zweite ortsbildprägende Winteropfer.
Die Oderwaldhalle in Börßum bei Wolffenbüttel muß wegen bedrohlicher Risse in den Leimbindern
gesperrt werden. Ein Sportfan hatte es zuerst gemerkt und diskutierte die Folgen im
dortigen
Online-Forum.
Im russischen Kasan bricht das Dach einer Markthalle teilweise zusammen, eine Frau wird dabei schwer verletzt.
Am 12.3.2006 bricht in der Sierichstr. in Winterhude bei Hamburg unter Schneelast das Glasdach eines
Gebäudes ein, beim Spiel HSV gegen Kaiserslautern besteht zeitweise Lebensgefahr durch Dachlawinen vom Hamburger
Stadiondach der AOL-Arena, es muß erst von einer Feuerwehrsondertruppe kostenpflichtig geräumt werden, dann
gewinnt der HSV 3:0.
In Österreich stürzt um 4:20 Uhr ein Stadldach in Schwindlau bei Ulrichsberg zusammen, dann eine schon
gesperrte Firmenhalle in Bruck-Waasen und auch in Julbach ein schon länger unbewohntes Haus direkt neben der
Feuerwehrstation.
In München wird bekannt, daß in der Allianz-Arena zwei tonnenschwere Betonstützplatten der Esplanade wohl
durch Dachlast so weit verschoben wurden, daß das Alarmsystem anschlug. Oder waren es Räumfahrzeuge? Ob wir
es je erfahren werden? Infolink
Am 13.3.2006 müssen mehrere Klassen der Grundschule in Winnenden-Hertmannsweiler in den Vereinsraum im
Feuerwehr-Gerätehaus umgesiedelt werden. Die aus dem Jahre 1956 stammende Brettnagelbinder-Satteldachkonstruktion,
die den ganzen Schulbau überspannt, erwies sich bei näherer Untersuchung, trotz der Sanierungsversuche aus
den 1980ern, als rettungslos geschädigt, akut einsturzgefährdet und auf jeden Fall erneuerungsbedürftig.
Im weniger gefährdeten Untergeschoß geht einstweilen der Schulbetrieb weiter.
Am 14.3.2006 muß die Kunsteisbahn in Stellingen bei Hamburg evakuiert werden, bis das unter Schneelast arg
durchhängende und einsturzgefährdete Zeltdach von Spezialkräften - ihr erster Einsatz hatte sich schon
am 12.3. auf dem Dach der AOL-Arena des HSV bewährt - schneeberäumt wurde.
Am 16.3.2006 bricht im sächsischen Freiberg eine 20 x 60 Metzer große und gottseidank leerstehende
Lagerhalle der Deutschen Bundesbahn unter 50 cm Schneelast in sich zusammen, das Restbauwerk muß abgerissen werden.
Am 20.3.2006 trifft es dann das Commonwealth-Imperium - in London bricht ein langer und 50 Tonnen schwerer
Stahlträger des für seine exorbitanten Kostenexplosion (von veranschlagten 478 Millionen EUR auf letztlich
1,2 Milliarden EUR bis zur Einweihung am 19.5.2007) schon unrühmlich bekanntgewordenen Wiederaufbaus/Neubaus
des Wembley-Stadions ein, löst sich aus seiner Verankerung und wird nur durch ein Baugerüst am Absturz
gehindert. Etwa 3500 Bauarbeiter der australischen Baufirma Multiplex müssen fluchtartig die Baustelle verlassen.
Infolink
Und in Australien selbst fegt der Zyklon "Larry" über die Ostküste und reißt hunderten zu windig
gebauten Häusern - in der Konstruktion unseren Holzständerbauten der Niedrigenergiebauweise sehr verwandt -
die Dächer und Wände ein, besonders heftig in deer Kleinstadt Innisfail südlich von
Cairns. Infolink
In Berg bei Rohrbach (Österreich) stürzt ein Stalldach ein, drei Kälbchen kommen dabei ums Leben.
Am 21.3.2006 rutscht in Bad Goisern Schnee von einem Nachbardach auf das eine Woche vorher
geräumte Flachdach der Lagerhalle eines Sportartikelhändlers,
das nun dennoch einstürzt. Großer Sachschaden, auch durch
Schmelzwasser. Ein Lagerarbeiter hatte Sekunden vor dem Einsturz die Halle verlassen.
Im österreichischen Pabneukirchen stürzt das Dach einer Scheune und Wagenhütte
ein, 15 Schafe im Stall darunter überleben wie durch ein Wunder. Am Vortag hat sich die Katastrophe durch ein "komisches
Knistern" im Dachstuhl angekündigt.
Am 25.3.2006 brechen die Holzbinder einer leerstehenden Halle der ehem. Langer-Fabrik in
Hammerunterwiesenthal bei Annaberg unter Schneelast zusammen. Teile davon stürzen auf die Gleise der Fichtelbergbahn, die
Feuerwehr beräumt.
Am 26.3.2006 stürzt ein Teil des undichten Legschieferdaches eines
denkmalgeschützten Hauses in Dietfurt ein. Der Dachstuhl war morsch.
Am 27.3.2006 bläst eine Windhose in Hamburg und Niedersachsen abends zig Dächer davon. Im Harburger
Hafen trifft es ein alugedecktes flachgeneigtes Dach einer größeren Werfthalle, die Segeljachten darin
erleiden millionenschwere Schäden.
Im April 2006 werden bei der Untersuchung des mit Bitumenschindel gedeckten Hauptgebäudedaches über
dem Leobad in Leonberg gravierende Schäden festgestellt: Durchmorschte Sparren und Schalungen, weiträumig
abgesoffene Wärmedämmung, unzählige Leckagen der Dachhaut. Ursachen: Die Montage der 1989 aufgesetzten
Solaranlage, die inzwischen wegen ihrerseits schwerer Mängel demontiert werden mußte. Schadensumfang: ca.
290.000 EUR für das Dach, 100.000 für die neue Solaranlage. Ob das durch den Solarertrag aufgefangen wird?
Umweltschutz pur. Das erfreut den Ökosteuerzahler, nicht nur im - wenn man den Badensern Glauben schenken darf -
rettungslos vergeizten Schwabeländle.
In den Osterferien im April 2006 stellt ein Gutachter an der Turnhalle in Elsdorf-Esch fest, daß die
Holzkonstruktion des Daches wg. mangelhafter Verbindungen schon seit der Erbauung 1973 schwer gefährdet war. In
den dadurch bedingten Verformungen des Flachdachs sammelte sich der Regen, die Dachhaut riß auf, das Wasser drang
in die Dämmstofflagen ein und erhöhte dadurch die akute Einsturzgefahr. Die Halle wird sofort geschlossen und
nach Bürgermeister Effertz für "im schlimmsten Fall" 160.000 EUR die Dachkonstruktion erneuert (nach
Meldung im Kölner Stadtanzeiger).
Am 22.5.2006 fängt das Dach über der 1945 rekonstruierten Katharinenkirche in Danzig
im Zuge von Dacharbeiten Feuer, es kommt zum Brand, die Konstruktion stürzt teilweise ein.
Am 2.6.2006 bricht das Dach über dem alten Kino in Travemünde auf
der gesamten Länge von 50 Metern in sich zusammen, das Bauwerk muß abgerissen werden.
Am 5.6.2006 stürzt das Dach einer stillgelegten Fabrikhalle in Nürnberg ein.
Am 13.6.2006 muß die 1957 eingeweihte Stadthalle in Pfarrkirchen wegen nach
Pfingstwindereignissen stark beschädigter Nagelbinderdachkonstruktion gesperrt werden.
Am 23.6.2006 stürzt nach einem Gewitterregen und -sturm das Flachdach eines Supermarktes in
Sofia, Bulgarien ein. Zwei Verletzte, hoher Sachschaden.
Am 28.6.2006 zerstören zwei schwere Hagelschauer über Villingen-Schwenningen
unzählige Autodächer, liegende Dachfenster, Glasdächer, einige Dachziegel und das komplette Dach über einer
Produktionshalle. Viele Millionen EUR Schaden im gesamten Stadtgebiet. Gut, wer versichert ist.
Am 29.6.2006 weht eine Sturmbö in Graz-Puntigam das komplette flach geneigte
Nagelbinder-Leichtbau-Dach eines siebengeschossigen Mehrparteienhauses
davon, es begräbt bei der Landung auf dem benachbarten Parkplatz mehrere Autos. Auch abgedeckt wurde das Dach über dem
franziskanischen Haus der Stille in Heiligenkreuz, das Kapellendach
flog über 50 Meter davon. Und in Feldbach verloren 21 Schafe
ihr Leben, als das Stalldach unter Wassermassen über ihnen zusammenbrach.
Am 8.7.2006 stellt sich bei der Stadtratsbegehung des Eingangsbauwerks im Freibad in Eichstädt
heraus, daß die schweren Leckagen des Daches wegen der dort montierten Solaranlage nicht mehr ordentlich behoben werden
können. Der Leiter der Stadtwerke fordert auch im Zusammenhang mit anderen Bauschäden einen kompletten Neubau.
Am 10.7.2006 wird bei einer Routinekontrolle des begrünten Holz-Flachdaches der 1965 erbauten
Doppelturnhalle Boppardshof in St. Gallen festgestellt, daß die Konstruktion gefährlich durchhängt.
Obwohl erst im letzten Sommer 2005 als einwandfrei begutachtet - im Gefolge der ähnlich konstruierten Turnhalle im
benachbarten Halden, die damals aufgrund Einsturzgefahr gesperrt wurde - besteht nun Einsturzgefahr. Die Schneelasten
des vergangenen Winters hatten der Pfuschkonstruktion den Rest gegeben, sie muß ebenso wie in Halden erneuert
werden. Man rechnet mit 1,5-1,8 Mio Fränkli.
Am 13.7.2006 stürzt aus heiterem Himmel in der Kölner Grundschule Kapitelstraße die
tonnenschwere Holzdecke der Schulhofüberdachung auf 80 Meter ab und begräbt die Tischtennisplatten unter sich.
Gottseidank sind Ferien, niemand kommt zu Schaden, außer dem scheußlichen Bauwerk selbst. Korrodierte
Aufhängung?
Am 17.7.2006 gegen 15.00 Uhr stürzt im Schweriner Gewerbegebiet Görries-Fasanenhof das in den 1970er
Jahren errichtete Holznagelbinderdach des Autohändlers Prox und Walter urplötzlich ein. 220.000 Eur
Sachschaden allein an den darunter präsentierten Autos, keine Verletzte.
Am 26.7.2006 muß die Eissporthalle in Wiehl (bei Köln) gesperrt werden. Untersuchungen hatten
gravierende Risse in der Dachkonstruktion aus weitgespannten Leimbindern entdeckt, die durch die sommerbedingte
Trocknung erst ihr wahres Ausmaß verrieten. Die acht riesigen Leimbinder müssen notunterstützt werden,
man sucht nach auswiesenen Experten zur Schadensbeurteilung und will beim Bauamt in Bad Reichenhall nachfragen. Viel
Erfolg!
Am 3.8.2006 muß in der 1984 erbauten Mehrzweckhalle Zimmerberganlage im Schweizer Beringen
nach ingenieurtechnischer Überprüfung der "eleganten" Dachkonstruktion der Zimmerbergsaal wegen schwerer
Konstruktionsmängel mit Verformungen und Verschiebungen seiner
Fachwerkträger geschlossen und notgesichert werden. Es zeigte sich, daß die Knotenverbindungen an den Dachauflagern
unterdimensioniert und damit extrem überlastet sind. Die Baufirma
aus Appenzell kann nicht mehr belangt werden, sie existiert nicht mehr.
15.8.2006 Weiter geschlossen bleibt die möglicherweise einsturzgefährdete Eissporthalle in
Göppingen, eröffnet 1979. Ein private Betreiberin hatte die Halle 2000 von einem Privatinvestor übernommen, das
Grundstück von der Stadt auf Erbpacht bis 2010. Schon 1979 wußte das Bauamt von dem turnusmäßigen
Erneuerungsbedarf der Dachmembran, die nun verschlissen ist. Es waren 2004 schon Stahlstützen als Notbehelf unter den evtl.
geschädigten Leimbindern eingebaut, der Sicherheitsszustand ist zweifelhaft.
Am 18.8.2006 wird die Mehrzweckhalle in Solms-Niederbiel dichtgemacht. Grund:
Sicherheitsmängel der Dachkonstruktion, Rissen in den Balken,
schwere Mängel der Statik, für die keiner mehr garantieren kann.
Am 24.8.2006 berichtet die Kölnische Rundschau, daß die 1961 eingeweihte Kirche St. Bernhard in
Longerich wegen akuter Einsturzgefahr geschlossen werden muß. Die Leimbinderkonstruktion kann die Traglasten
nicht mehr sicher aufnehmen. Entdeckt wurde das Schadensbild eher zufällig bei einer Inspektion im Zusammenhang
mit Fensterreparaturen.
Am 25.8.2006 wird berichtet, daß der Aldi-Markt in Dahlenburg bauaufsichtlich gesperrt werden
mußte, da seine Fachwerkträgerkonstruktion des Daches schwerste Mängel aufweist und einsturzgefährdet ist. Eine
große Inspektion der bauartgleichen Märkte kommt auf die Tagesordnung, zumindest im betroffenen Kreis Lüneburg. Auch Lidl ist betroffen.
Am 14.9.2006 stürzt nach schweren Regenfällen gegen 12 Uhr auf der Baleareninsel Menorca
ein Dach des im Bau befindlichen Flughafens Mahon ein, mehrere
Bauarbeiter werden verletzt. Ein Metallstück am Träger der
mangelhaft abgestützten Dachteile hatte sich gelöst und den Einsturz ausgelöst.
Am 20.9.2006 wird aus Antalya in der Türkei der windbedingte Einsturz des Flachdachs eines
Supermarktes gemeldet. Ein dreijähriges Mädchen wird unter
den Betontrümmern tödlich verletzt und stirbt im Krankenhaus, vier weitere Verletzte werden lebend geborgen.
Am 30.9.2006 stürzt in Ste-Croix (VD) Zur Mittagsstunde ein Teil des Flachdachs eines
dreistöckigen Mehrfamilienhauses in das oberste Schlafzimmer. Das Bauwerk wird evakuiert, gottseidank keine Opfer.
Grund: Nässeschäden hatten die Flachdachkonstruktion geschädigt.
Am 6.10.2006 wird aus Dromersheim von aufgeweichter Wärmedämmung im Flachdach der Mehrzweckhalle berichtet.
Das durchgenässte Flachdach hat auch die Elektrik schwer beschädigt, es muß komplett saniert werden. Die Halle wird geschlossen.
Am 9.10.2006 wird in Neu-Isenburg bekannt, daß das Flachdach über dem
Bürgerhaus in Zeppelinheim nicht nur undicht, sondern auch nicht mehr tragfähig bei erhöhter Schneelast ist.
Es soll abgerissen werden.
Am 26.10.2006 meldet man aus Mellrichstadt, daß die Leimbinder am
Dach der Dreifachturnhalle gerissen sind. Eine millionenschwere Generalsanierung steht an, die zu Schuljahresbeginn
Sep. 2007 abgeschlossen sein soll. Allein die Bindersanierung soll ca. eine Viertel Mio EUR verschlingen. Guten Appetit!
Am 24.11.2006 berichtet die SZ vom Dach der neuen Waldbauernschule auf dem Goldberg in Kehlheim.
Der elf Millionen Euro teure "moderne" Neubau überraschte nur die total Ahnungslosen schon nach kurzer Zeit durch ein
undichtes Gründach - die ökologische Variante des seit ewigen Zeiten bekannten Flachdachpfuschs. Die
Reparaturkosten des Wettbewerbsgewinnersbauwerks möchte der Bauherr - das Staatliche Hochbauamt Landshut -
gerichtlich einklagen. Das Sachverständigengutachten verteilte an alle Baubeteiligten gleichermaßen etwas
von der Schuld an der Dachkatatstrophe. Typisch salomonisch eben. Und vielleicht auch irgendwie gerecht: Warum
mußte der Planer auch unbedingt wegen bekanntermaßen besserer Wettbewerbschancen (Steildächer fliegen immer
ansatzlos raus, das gehört sich so bei den alten Dessauern in der Jury seit Anno Dummwienie.) ein Flachdach planen,
von dem inzischen doch jeder ... weiß, daß das nix richtig taugt hierzulande. Und warum hat der Bauleiter
und die auftragsgeile Firme nicht dagegen Einspruch erhoben, respektive Bedenken gemeldet? Das hätte entlastet.
Aber so - Augen wie immer zu und durch. Nachdem die billigste Billig-Dachbaufirma schon kurz nach dem
Bauabschluß vor knapp drei Jahren bankrottierte, bleiben dafür noch der Architekt und der Bauleiter - beide
logischerweise in gesamtschuldnerischer Haftung. Und weil's so schön war, soll die wettbewerbsbepreiste
Flachdachbauweise auch nach der Sanierung gaaanz unbedingt beibehalten werden. Das Hochbauamt will offenbar recht bald
weitersanieren. Das Notzeltdach über der gelöcherten Flachdachfläche - man zahlt monatlich 1.400 Euro Miete
dafür - sollte vorsichtshalber mal nicht allzuweit weg eingemottet werden. Es wird ja bald wieder gebraucht werden ...
Ab Weihnachtsferien 2006 wird die Hauptschulturnhalle in Zülpich gesperrt, Wiedernutzung der Turnhalle und des im Untergeschoß liegenden Lehrschwimmbeckens erst nach
umfangreicher Sanieruzng des schadhaften Satteldaches - laut Gutachten "nicht tragfähig" möglich. Klugerweise
will man dann vielleicht Solarplatten für zusätzlich schlappe 160.000 EUR aufs Dach montieren, wohl
um die Brandgefahr und den frühzeitigen Verfall wieder mal nach besten Kräften zu stimulieren. Jesses!
Am 6.01.2007 bricht in Vancouver das aufblasbare "Olympia" Dach des BC Place Stadiums - eine aufblasbare Luftkissen-Konstruktion -
teilweise ein. Ein heftiger Wintersturm war vorausgegangen. Arbeiter unter dem Stadiondach konnten sich rechtzeitig in
Sicherheit bringen. Drei Jahre später soll hier die Winterolympiade eröffnet werden und die
Abschlußfeier stattfinden.
Am 20.02.2007 stürzt in Nischni Nowgorod (Rußland) mittags die Stahlbeton-Decke eines Supermarkts der
“Kopeika”-Kette ein und begräbt mehrere Arbeiter unter sich. Es gibt wieder mal Tote und Schwerverletzte.
Am 22.02.2007 muß die akut einsturzgefährdete Stadionsporthalle in Delmenhorst - erbaut 1970 - wegen
gravierender Schäden der Dachkonstruktion und aussteifender Teile gesperrt werden. Gefährliche Mängel an den tragenden Teilen wurden festgestellt.
"Standfestigkeit unter bestimmten Belastungsfällen nicht gegeben" heißt es im ingenieurtechnischen Gutachten. Schon
blöd für die Stadt, denn schon Anfang des JAhres mußte ja auch die Delmehalle wegen ihrer maroden
Dachkonstruktion gesperrt werden. Wer hat eigentlich all den Delmenhorster Baumist geplant? Ein Freund des Bürgermeisters?
Am 24.02.2007 stürzt nach Schneefall bei Århus in Dänemark ein Supermarktdach ein, nachdem am 23.02 in Südskandinavien schon drei beschneite Sporthallendächer in sich zusammenkrachten. Die danske polis (Polizei)
fordert die Dänen auf, wegen Schnee und Eis hübsch zuhause zu bleiben - um Gammeldansk zu süffeln, bis die globale Erwärmung wieder weitergeht?
Am 24.02.2007 stellt man in Berlin fest, daß die städtischen Bäder marode sind. 10 Millionen
EUR werden zur Sanierung allein der einsturzgefährdeten Dächer benötigt. Drei Viertel der Berliner
Bäder sind betroffen. Seit 2001 mußten schon 10 Bäder geschlossen werden. Allein die Hälfte der
Hallenbäder ist "reif". Da kieckste, wa?
Am 26.02.2007 wird in Hann. Münden die Turnhalle der Grundschule Königshof gesperrt, es besteht akute Einsturgefahr.
Gottseidank hat Martin Kalz, der brave Hausmeister gerade noch rechtzeitig gemerkt, daß die abgehängte Holzdecke der flachbedachten Bruchbude "sonderbare Wellen schlägt".
Nun dürfen schlappe 300.000 EUR aus dem nichts geschaffen werden, um die Sache in den Griff zu bekommen. Niemand rechnet mit einer Wiederinbetriebnahme im Jahre 2007. Ja, die
zeitvergeistigte Architekturmoderne fordert schon ihren Preis. Es ist eben etwas teurer, einen bauhausverpfuschten Geschmack zu haben.
Am 2.03.2007 zerfetzt eine Windhose das Schulhausdach und die Decken der Schule in Enterprise, Alabama (USA). Mindestens sieben tote
Schüler werden aus den Holzspreißeltrümmern geborgen. Nationalgardisten bergen, nachdem der Gouverneur den Notstand ausrief. Ist die Zukunft der Leichtbauweise,
in Deutschland als sog. Niedrigenergiebauweise und Passivhausbauweise vorangetrieben, wenn die verheerenden Münchner-Rückversicherungs-Ramstorf-Seiler-Latif-Schellnhuber-Graßl-Prognosen
rund um den Klimawandel hierzulande zutreffen sollten?
Am 9.03.2007 kam nach ingenieurtechnischen Untersuchungen der Leimholzdächer der Sporthallen in Sundern
heraus, daß akuter Sanierungsbedarf - dem Vernehmen nach kostet das ca. 160.000 EUR - besteht.
Andere dringende Baumaßnahmen müssen deswegen zurückgestellt werden.
Am 15.03.2007 muß das akut gefährdete Eisstadion in Köln - die Eishalle an der Lentstraße - wegen akuter Einsturzgefahr geschlossen
werden. Ähnliche Bauart mit Leimbindern wie Reichenhall, patschnass durchfeuchtete Holzkonstruktionen, schon
Moos hat sich angesetzt. Einsturzgefahr bestand offenbar schon bei der geringsten Lasteinleitung, auf Schnee hätte
man gar nicht mehr warten müssen. Und er kam gottseidank in diesem Winter auch nicht, der liebe Gott erbarmte sich
seiner kölsche Jongens. Die Bauaufsicht rettet dann mit der Schließungsverfügung eine unbekannte Anzahl von
Menschenleben. Pech für die Kölnbäder GmbH: Sie hatte das Eis- und Schwimmstadion im Agnesviertel erst
am 1. Januar 2007 von der Kölner Sportstätten GmbH übernommen, die die Eishalle so verkommen ließ.
Und pardauz: Am 2. Januar mußte der neue Besitzer die Bruchbude nach bauaufsichtlicher Aufforderung
überprüfen lassen, obwohl die Bezirksregierung schon im Oktober 2006 derartiges forderte. Der Vorbesitzer
wurde sogar schon im Sommer 2006 auf die Untersuchungserfordernis seitens der Bauaufsicht hingewiesen - mit welchem
Ergebnis? Es wurde frech weitergenutzt. Wer spielt denn da und warum mit den Menschenleben? Wie geht es wohl weiter mit
den landauf und -ab abgesoffenen Fehlkonstruktionen? Eine flächendeckende Kontrolle der maroden Pfusch-Bruchbuden
ist bisher ja unterblieben. Um die Leimlobby zu schützen bis der Reichenhall-Prozeß vorbei ist und die
Schuld unter den bauphysikalisch und leimtechnisch irregeleiteten Planern, Handwerkern und Bauherren ausgekartelt ist?
Am 26.03.2008 stürzt um 21.30 Uhr in Bischofswerda das 100 qm-Flachdach des BayWa-Baumarktes ein. Als Grund wird "Vereisung" angenommen,
die vier Zentimeter Schnee zur Zeit des Einsturzes werden als unerheblich eingestuft. Sachschaden mindestens 50.000 EUR.
Am 8.04.2008 kracht in der Schulschimmhalle Schwentinental, Kreis Plön, die Zwischendecke in das Schwimmbecken. Sie war erst 2006 errichtet worden,
eine Konstruktion aus Hartschaumplatten, verkleidet mit Stahlblech. Das Unglück geschieht kurz nachdem eine
Seniorengruppe das Schwimmbecken verließ und knapp vor dem Schimmunterricht einer Schulklasse. Der Grund wird noch
untersucht. Hat sich vielleicht die eklige Schaumplattenlage wie so oft sich mit Kondenswasser vollgesogen, hat die
dann möglicherweise entstehende saure Brühe dort die metallischen Befestigungen ankorrodiert, ist darauf das
vollgesogene Zeugs herabgeplumpst?
Am 23.09.2008berichtet das Göttinger Tageblatt, daß die im Dezember 2006 wegen akuter Einsturzgefahr
gesperrte Christophoruskirche, nach den Plänen des Münchner Architekten Olaf Andreas Gulbransson (1916-1961)
1961-64 erbaut, nun für 665.000 EUR saniert wird. 645.000 EUR trägt davon anständigerweise die
Landeskirche, die ja auch die damalige Architektenauswahl und unerprobte Bauweise mit zu vertreten hat. Weitere 10.000
EUR übernimmt die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland KIBA, was die gebeutelte
Gemeinde übernimmt, können Sie sich nun an einem Finger ausrechnen.
Am 2.10.2008 wird dann bekannt, daß die 1962 nach Wettbewerbsgewinn erbaute
Kreuzkirche in Nürnberg Schweinau, ein weiteres kühnes Meisterwerk des
vom evang.-luth. landeskirchlichen Bauamt jahrelang äußerst geschätzten Münchner Architekten Olaf Andreas
Gulbransson in seiner vielbelobigten Zentralbau-Zeltarchitektur zur dachlosen
"Open-Air-Kirchenruine" umgebaut werden soll.
Grund: Die evang.-luth. Kirchengemeinde sieht sich nicht in der Lage, die ungeheuerlichen Sanierungskosten von
vorsichtig geschätzten 1,3 Mio EUR für das verrottete und einsturzgefährdete (der Turmbau von Babel
läßt grüßen) Sechseck-Leimbinder-Dach Bad Reichenhaller Klebart aufzubringen. Ein weiterer typischer Fall der
verfallenden / einstürzenden Neubauten, die der moderne Kirchenbau mit seinen "raffinierten" Baukonstruktionen hervorbrachte und
eine neunmalkluge / bautechnisch ahnungslose Kirchenbauverwaltung in die wehrlosen Kirchengemeinden hineinpflanzte (man denke hier auch
an die anderen landauf, landab einsturzgefährdeten/abbruchreifen evangelischen und katholischen
Stahlbetonkirchen). 2011 wird dann nach drei Jahren Kirchensperrung wg. akuter Einsturgefahr behauptet, daß die damalige
Baufirma offensichtlich unter wohlwollendem Blick (wenn nicht auf Veranlassung!) des kirchenamtlichen Bauleiters die geplanten
Vollholzkonstruktionen gegen Leimbinder ausgetauscht hätte, die schon damals nicht genehmigungsfähig gewesen sein sollen. Und
obendrein hätte die Statik des Glockenturms nicht gepaßt und nur für 4 statt jetzt sechstönnigen Glocken gelangt.
Der Dekan Wessel spricht öffentlich von "kriminellem
Handeln" beim Kirchenpfusch-Bau. "Als Baumeister wurde die Baufirma Gustav Lani, Nürnberg, Turnerheimstr. 19, bestellt. Die
Bauleitung liegt in den Händen der Bauabteilung der Evang. - Luth. Gesamtkirchenverwaltung, Nürnberg, unter Leitung von
Kirchenbauoberamtmann Weiß. Der für den Bau verantwortliche Architekt der Bauabteilung ist Architekt Mischke." - steht auf
Grundsteinurkunde. Die inzwischen auf zwei Millionen angeschwollenen Sanierkosten könne die kirchenmausarme Gemeinde St. Leonhard
angeblich nicht tragen, man müsse nun unbedingt abreißen, was kirchenamtliche Dummheit und Kriminalität der Gemeinde
eingebrockt habe, nur das Denkmalamt ist noch nicht restlos begeistert. Na, wer weiß, ob und wie die Millionensanierung vielleicht
pathetisch aufgeblasen wurde, um das pöhse Denkmalamt in die Knie zu zwingen?
Am 22.10.2008 werden bedrohliche Dachschäden auch an der 10 Jahre älteren
Gulbranssonschen Auferstehungskirche von
1953 in Rottach-Egern bekannt, deren Sanierung - soweit für die Kirchengemeinde überhaupt finanzierbar -
erheblichste Kirchenmittel verschlingen wird. In der Webseite der Kirchengemeinde heißt es dazu (Stand 27.10.08):
"Im Dachbereich gibt es zahlreiche Schäden, die wir in den nächsten Jahren beheben wollen. Die Kosten
dafür sind leider nicht unerheblich." Diese traurige Aussage betraf schon 2007 übrigens auch das Dach, die Mauern und Fenster der
Friedenskirche in Manching von 1958, ebenfalls ein
Werk des der evangelischen Kirchenobrigkeit so vielgeliebten Architekten Gulbransson und 2008 saniert. Tragischerweise verunglückte
Gulbransson 1961 auf der A 9 auf der Anfahrt nach Manching, wo er an Grundstücksverhandlungen für "seine"
dortige Kirche teilnehmen wollte. Und schon 2004 wußte Dr. Rembrandt Fiedler vom Bayer. Landesamt für Denkmalpflege
bei seiner Ansprache in Gulbranssons
Auferstehungskirche in Schweinfurt, ein kirchenbaugeschichtlich äußerst beachtliches Werk von 1959, zu berichten:
"Gulbranssons Bauten haben ... einen Nachteil, den etliche Bauten der 50er Jahre haben: ... die verwendeten modernen
Baustoffe waren oft noch nicht lange erprobt. Die Gebäude bekommen daher leicht Schäden .... Das ist bei unserer Kirche
schon bisher mit z.T. großem Aufwand geschehen ... dabei (mussten) ganze Partien im Original ausgetauscht werden ... und
historische Oberflächen (gingen) verloren ... Weitere Schäden sind unübersehbar und ihre Behebung wird immer dringender."
Gulbranssons wunderschöne Markuskirche in
Kelheim von 1961 hat schon 2006 über 130.000 EUR zur Sanierung der inneren und äußeren überwiegend
Feuchteschäden verschlungen, deren größten Teil die Landeskirche übernahm. Und auch
die so unheimlich herrliche Gulbransson-Auferstehungskirche in
Schwebheim von 1957 (lassen Sie sich durch Drücken des Links von den begeisterten Sinn- und
Kunsterklärungen der modernen Kirchenausstattung verzaubern) verschlang allein seit 2005 einige hunderttausende
EUR für das fast standardisierte Schadensbild falscher Normbauweise. Wenn es mit den traditionellen Kirchenbauten auch
so dermaßen daneben gegangen wäre, gäbe es heutzutage vielleicht gar keine christlichen Kirchenbauten,
keine so begeisternde moderne Kirchenkunst, keine landeskirchlichen und diözesanen Bauämter und auch keine
Kirchengemeinden mehr. Mal sehen, wie es damit zukünftig weitergeht ...
Am 21.11.2008 bricht in Porta Westfalica-Barkhausen das Zeltdach über einer Eislaufbahn auf dem
Porta-Möbel-Parkplatz unter Schneelast zusammen. Die schweren Spannträger aus Stahl, über die die Zeltbahn
gespannt war, fielen auf die Eisdecke. Da es in der Freitagsnacht auf Samstag passierte, hielten sich keine
Eisläufer unter dem Dach auf. Na was, wer hätte das sich zu denken trauen, daß es nicht nur in Nowosibirsk, sondern auch
in dem lieblich gelegenen Kleinod deutscher Stadtbaukunst schon Ende November dermaßen
schneien kann? In rauen Mengen! Trotz dem von allen Ökokriminellen und Ökodeppen beschworenen Klimawandel,
den uns die vom Satan besessenen Drecksäcke im Dienst der Ökoprofiteure?) Tag und Nacht vorheulen und
-zähneklappern? Mein Tipp an die Planerkollegen: Den immer käuflichen Politikern und Wissenschaftlern niemals etwas glauben und
ordentlich Schneemassen und Eis beim Dächerkonstruieren berücksichtigen.
Am 23.11.2008 stürzt die abgehängte Decke der Aula des Liceo Charles Darwin in Rivoli bei Turin ein. Ein Schüler kommt ums
Leben, 17 Schwerverletzte Schüler.
Am 14.01.2009 stürzt die neue Sporthalle in Rødovre bei Kopenhagen ein, kurz vor der Fertigstellung. Grund:
Bei der Montage eines ca. 50 Meter langen Stahlträgers mit einem Autokran riß dieser die Dachkonstruktion ein.
Zwei Verletzte.
Am 17.01.2009 stürzt urplötzlich ein neues Tribünendach aus Stahlbeton des Preußenstadions in Münster ein.
Die für die Montage unterbauten Abstützungen einer Spezialfirma gaben nach. 2 Bauarbeiter werden leicht verletzt. Die Stadionsanierung wird bis auf weiteres gestoppt.
Am 18.01.2009 stürzt während eines Gottesdienstes das Stahlkonstruktionsdach über dem früheren
Kino und jetzigen "Tempel" der Pfingstgemeinde "Wiedergeburt in Christus" im Ortsteil Vila Mariana in Sao Paulo,
Brasilien ein. 9 gläubige Frauen kommen dabei um, mindestens 106 weitere GottesdienstbesucherInnen werden teils
schwer verletzt.
Am 24.01.2009 stürzt während eines Orkans eine Sporthalle in Sant Boi de Llobregat bei Barcelona ein.
4 Kinder kommen dabei um, 15 Menschen werden teils schwer verletzt.
Am 5.02.2009 bricht das Dach eines Stalls in Seltschach bei Arnoldstein (Kärnten) in sich zusammen. Schnee!
Die Tiere bleiben unversehrt. Zum Wiederaufbau fehlt dem Bauern das Geld.
Am 7.02.2009 kracht unter Schneelast auf dem Paurhof in Falzeben bei Hafling (Südtirol) das Stalldach des Pferdestalls
justament dann ein, als sich der 51jährige Pferdepfleger dran machte, die 17 Haflinger zu versorgen. Die
Feuerwehren aus Hafling und Meran bargen ihn schwerverletzt aus den Trümmern.
Am 8.02.2009 fällt das Dach eines Bauwerks ein, das zum Denkmalensemble der KZ-Gedenkstätte "Laura"
bei Schmiedebach (Thüringen) gehört, einst ein Außenkommando des KZ Buchenwald, in dem in enteigneten Schieferstollen
die V2-Triebwerke getestet wurden.
Am 9.02.2009 bricht das Dach einer 30 mal 15 Meter großen Lagerhalle eines Holzbauunternehmens in Berg im
Drautal (bei Spittal, Kärnten) unter Schneelast ein. 100.000 EUR Sachschaden.
Am 16.02.2009 um 5:20 Uhr stürzt das schneebedeckte neue Leimbinder-Dach des 20 x 30 Meter großen Wertstoffhofes
eines Containerdienstes in Freudenberg im Siegerland ein. Die etwa ein Meter dicken Leimbinder brachen wie Streichhölzer in sich
zusammen. Schneehöhe ein paar Zentimeter. Ein neuer Bagger und ein Radlader wurden mit von den einstürzenden
Trümmern beschädigt. 250.000 EUR Sachschaden. Bericht mit Bildern
Am 17.02.2009 stürzt während einer Hochzeitsfeier das Dach eines Hauses in der Provinz Kundus im
Nordwesten von Afghanistan ein. Es befanden sich 40 Frauen und Kinder auf dem Dach, die der Feier zuschauen wollten.
8 Tote, 10 Verletzte.
Am 18.02.2009 fällt das Stalldach eines Bauernhofes in Geiselwind unter Schneelast in sich zusammen. 25.000 Euro Sachschaden,
die 30 Kühe konnten gerettet werden.
Genau einen Monat nach dem Einsturz der Sporthalle bei Barcelona, am 24.02.2009 geht wieder mal eine alpine
Sporthalle ausgerechnet im St. Gallener "Tal der Demut / Demuttal" in die Knie: 90 Minuten vor
Unterrichtsbeginn, um 6.00 Uhr morgens, brechen urpölötzlich das Dach und eine Außenwand der neuen
Dreifach-Turnhalle beim Gewerblichen und Berufs- und Weiterbildungszentrum (GBS) Riethüsli in St. Gallen schlagartig
in sich zusammen. Die erst im Juli 2006 eingeweihte, 50 Meter lange und 26 Meter breite Schulsporthalle - welch
herrlich unschweizerische Chischtli-Chäschtli-Träsor-Arschitektuur (Altes Dessauer Chäsechischtli als Vorlage? Mies?
Meischterhausch?), die bestimmt auch den internazionalen Finanzhaien in Manhatten zur Ehre gereicht hätte! - kostete
mit ihrem Stahlträgerdach damals ca. 11 Millionen Franken (davon das meischte Kredit) und entsprach vollstens den
neueschten Standards - auch hinsichtlich der Standsicherheit gegen Schneelast bis ca. 1 Meter und angeblich unter Berücksichtigung der
Erkenntnisse aus dem Einsturz der im Januar 2006 eingestürzten Eissporthalle in Bad Reichenhall.
Gleichwohl genügten nur läppische 45 Zentimeter Schnee, um das Wunderwerk der neuesten Bauvorschriften - erbaut unter
der Projektleitung des St. Gallener Hochbauamtes - den Garaus zu machen und komplett in sich zusammenstürzen zu
lassen. Nun, ob es tatsächlich die "zulässige" Schneelast war, ist zunächst ungewiß. Immerhin wurde das Bauwerk nach
dem Schweizer Käse namens "Minergie-Standard / Minergiebauweise" bis zum Dachanschlag mit
Mineralwolle-Wärmedämmung ausgestopft. Und diese kann bekanntlich - wie die meisten Schäume, Gespinste
und Schüttungen - Unmengen Kondensat einspeichern, bis man etwas davon mitkriegt. Und was sich da an unvermuteten
Zusatzlasten aufbauschen kann, dürfte klar sein.
Aus dem Kantonsratsbeschluss über den Bau einer Sporthalle des Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrums an
der Demutstrasse in St.Gallen (2003)
"3.3.2 Statik
Aufgrund des schlechten Traggrundes mit hoch liegendem Grundwasserspiegel wird die Halle auf Injektionsbohrpfähle
fundiert. Die Bodenplatte aus Beton ist doppelschalig und mit einer Wärmedämmung ausgebildet. Die
Grundwasserabdichtung erfolgt mittels dreilagigen, kunststoffmodifizierten Bitumendichtungsbahnen. Die Aussenwände
sind aus Beton. Im Bereich unter Terrain sind diese doppelschalig ausgebildet, um die Wärmedämmung zu
schützen und die erforderliche Wasserabdichtung zu erhalten. Die Innenwände und Treppenanlagen des Serviceteils
sowie die vorfabrizierten Stützen sind aus Sichtbeton. Alle Zwischendecken im Serviceteil bestehen aus Ortbeton in
Sichtqualität. Die Dachkonstruktion wird aus Stahl mittels Haupt- und Sekundärträgern gebildet. Zur
Aufnahme der Wind- und Erdbebenkräfte sind entsprechende Verbände in der Dachfläche und der
Stützenebene angeordnet." Schön. Genutzt hat's nix. Obwohl man sogar den Dämmstoff unter der
Betonfußbodenplatte verbuddelte - selbstverständlich wirkungslos und abscheulich unwirtschaftlich. Doch an
derlei Schweizer Löcher im Denken und Wirtschaften sind wir inzwischen ja mehr als genug gewöhnt.
Tagesschau aus St. Gallen:
Sicherheitshalber wurden anschließend an den doch manche sehr überraschenden Sporthalleneinsturz alle
kantonalen Turnhallendächer unverzüglich vom Schnee beräumt. Kann ja erst mal nicht schaden ...
In Goldkronach, Oberfranken, konnten am selben Tag nur notdürftige Abstützungen durch die örtliche
Feuerwehr den Einsturz einer schneebedeckten Lagerhalle verhindern. In Oslo liegen am 24.2.09 67 cm Schnee, das ist
Rekord seit 22 Jahren - 1987 waren es 71 und 1968 79 cm. Globale Erwärmung, wo warst Du diesen Winter?
Am 03.03.2009 ist Köln ein Großeinsatztag für die Rettungskräfte. Erst ließ am Morgen ein
Großbrand in der Gilden-Kölsch-Brauerei 15.000 Bierfässer erst kochen, dann explodieren, Mitarbeiter
wollten mit einem Bunsenbrenner die Pfandettiketten abschmoren! - nachmittags gegen 14.00 Uhr rumste es dann gewaltig
in der Severinstraße: Dort krachte ausgerechnet am "Besuchertag" das erst 1971 erbaute Gebäude des historischen Stadtarchivs nach einem
kurzen "Rappeln", das dazu führte, daß die Archivangestellten und Besucher sich gerade noch ins Freie retten
konnten, in sich zusammen und riß dabei auch ein angrenzendes viergeschoßiges Wohnhaus sowie weitere
Gebäudeteile von Nachbarhäusern mit sich in den Abgrund. Doch kein Schnee lag diesmal auf dem Dach und
löste den Einsturz aus - im Untergrund führte die nahegelegenen U-Bahn-Neubaustrecke vorbei, deren Baumaßnahmen
wohl im Zusammenhang mit den sich Untergrund auftuenden Löchern stand, in die das Bauwerk versank. Es dauert tagelang, bis nacheinander
die zwei ums Leben gekommenen Bewohner - ein Bäckerlehrling und ein Student - des eingestürzten Wohnhauses
geborgen wurden.
Und dann setzt nach einigen Tagen die Suche nach dem Schuldigen ein. Hätten nicht die den U-Bahn-Bau begleitenden
Auffälligkeiten - der schiefe Turm der Kirche St. Johann Baptist September 2004, die Schäden in der Kirche St. Maria Kapitol
Dezember 2004, August 2007 Schließung des Turmkellers im Rathaus, weil sich der Turm leicht geneigt hatte -
hinreichende Gründe zur Überprüfung der Planung und Baudurchführung geben müssen? Eine auf
Beschwerden der Archivmitarbeiter über Risse und Setzungen im Archivkeller seitens der Stadt veranlaßte
ingenieurtechnische Grobinspektion kam zu oberflächlichen Ergebnis, daß die Standsicherheit trotz allerlei
bestätigten Risse und ungleichmäßigen Setzungen dennoch gewährleistet sei - wies allerdings darauf
hin, daß zur Ursachenfindung besser ein Sachverständiger einzuschalten sei, was dann freilich unterblieb. Bad
Reichenhall ist eben überall! Und daß die U-Bahn-Statik überhaupt nichts taugte, hatte schon
am 30.09.08 das Aachener Hochschul-Institut für "Geotechnik im Bauwesen" in einer 84-seitigen Studie festgestellt
und "hydraulischen Grundbruch" vorhergesagt. Planungspfusch eben überall - wie es in der öffentlichen Hand halt
Sitte ist, vgl. die alljährlichen Mängelberichte der Rechnungshöfe. Doch warum und wieso?
Wie stand es denn eigentlich um die Vergabe der Planung? Ein typisches Beispiel: Bei der Vergabe der ingenieurtechnischen
Prüfung der Statik / Prüfstatik war ausschließlich der Preis das entscheidende Kriterium. Der wurde
seitens eines Münchner Ingenieur auf den tiefsten Punkt gebracht: Durch Wahl einer offensichtlich zu niedrigen
Honorarzone, wie die SZ am 18.3.09 vermeldete. Die U-Bahn wäre wie eine "Doppelgarage im Hinterhof" bewertet
worden, wird der NRW-Ingenieurkammer-Präsident Dübbert in der SZ zitiert.
Wer sich mit öffentlichen Vergaben von Planungsleistungen auskennt - wie der Verfasser dieser Zeilen
beispielsweise - könnte schnell zur Annahme kommen, daß es in Deutschland noch nie - oder meinetwegen nur
äußerst, äußerst selten - eine korrekte, will sagen der gesetzlichen Honorarordnung für
Architekten und Ingenieure HOAI vollinhaltlich entsprechende, Vergabe von Planungsleistungen gegeben hat. Gegenbeispiele
mir bitte zur Nachprüfung zusenden! Und selbstverständlich sind alle (!) Förderbedingungen bzw.
schriftlich fixierten oder nur beamtenfrech "unter der Hand" angewendeten Förderrichtlinien darauf angelegt, die
Planungsleistungen auf einem unerträglich die HOAI-Regelungen unterschreitenden
Pauschalsatz festzuzurren. Gegenbeispiele? Unbekannt!!! Und warum das so ist? Neid oder Haß der
Förderbeamten auf die freiberuflichen Planer? Wer weiß das schon, wer schaut Beamten in die Herzen? ...
Witzig auch die U-Bahn-Bauaufsicht: Die haben die Kölner Baujecken gleich an die bauausführende Firma
übertragen. Herrlich! Schon wieder ein Ingenieurhonorar gespart. Danke, ihr Kölner Bauamtsleute! So
können wir lernen, was es praktisch heißt, mit dem Schinken nach der Wurst zu werfen, bzw. "Saving the Penny
and losing the Pound".
Am 10.03.2009 muß die Ballsporthalle am Herzbergstadion in Wolfsburg-Mörse gesperrt werden. Bei der
Untersuchung der Dachkonstruktion zeigten die Leimbinder erhebliche Risse. Die jetzige Ballsporthalle war bis 2000 eine
Tennishalle. Die Materialprüfanstalt / MPA Braunschweig wird eingeschaltet. Wie es dann weitergeht mit dem
gefährdeten Leimbinderdach ergibt sich aus deren Untersuchungergebnis ...
Am 16.03.2009 wird die Amperhalle im oberbayerischen Emmering bei Fürstenfeldbruck wegen Einsturzgefahr gesperrt. Die seit längerem
in den Leimbindern der Dachkonstruktion beobachteten Risse waren größer und größer geworden, obwohl
die Dachdeckung selber dicht ist. Ein Routineuntersuchung brachte die Gefahr ans Tageslicht.
Am 17.03.2009 kracht im Schwimmbad von Poggibonsi bei Siena / Toskana die an den Leimbindern befestigte abgehängte Decke
um 13.35 Uhr in die zwei Pools der Schwimmhalle. Neun Verletzte, darunter auch Kinder werden Opfer des Einsturzes von ca. zwei
Dritteln der Deckenfläche.
Am 2.05.2009 bricht in Irving / Texas die als leichte Stahlkonstruktion errichtete Zeltdach-Halle der Dallas
Cowboys während eines mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/h auftrumpfenden Orkans über den
trainierenden Nachwuchs-Footballern ein. 70 Menschen befanden sich während des Einsturzes in der Halle, darunter
mehrere Fernsehteams. 12 Verletzte.
Am 23.06.2009 zeigt sich die globale "Erwärmung" im niederbayerischen Essenbach.Landkreis Landshut, von ihrer
schrecklichsten Seite, während von der Zugspitze gleichzeitig 60 cm Neuschnee gemeldet wird und die dort mit
Steuergeldern von Ökofans ausgelegte Gletscherschutzplane unter den Schnee- und Eismassen begräbt, die
Allgäuer Alpen-Berggipfel wintergleich in dickem, frischem Schneeweiß erstrahlen und der Deutsche
Wetterdienst vor Regenfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen warnte: Nach
tagelangem und starkem Regen staut sich das Wasser dank verstopfter Abflüsse auf dem modernen und 10 mal 20 Meter
großen Blech-Flachdach der dortigen Weberei, Folge: Einsturz, gottseidank keine Verletzten. Das
Nachbargebäude mit identischem Flachdach wird von der Polizei vorsichtshalber geräumt. Kritik an den
regierungsamtlichen Klimalügnern wird weiter unterdrückt, die erwärmungsbedingte Vergeudung von privaten
und Steuermitteln in sinnlosen Gegenmßnahmen ("Konjunktur II-Förderprogramm") ungehindert fortgesetzt. Motto:
Eine nun schon seit über einem Jahrzehnt voranschreitende globale Abkühlung sei
geradezu typisch und ein unwiderlegbarer Beweis für die menschengemachte Klimakatstrophe namens Global Warming.
Am 22.07.2009 stürzten nur 20 Minuten nach Schließung das erst sechs Jahre alte, flach geneigte
und mit Betondachstein gedeckte 1.000qm-Dach und die Decke des REWE-Supermarktes im Akazienhof-Einkaufszentrum Falkensee
(Berlin-Spandau, Havelland) in sich zusammen. Der noch im Gebäude verweilende Geschäftsführer bleibt wie durch ein
Wunder unverletzt, da er sich in Nähe einer Querwand befand, die ihn vor dem sich mit einem vernehmlichen dumpfen
Knacken ankündigenden Einsturz bewahrte. Die Ursache des Einsturzes, bei dem es zum Bruch der hölzernen
Dachbinder - ein Fachwerkbinder - kam, blieb zunächst rätselhaft. Nachgewiesenermaßen fanden keine
verdächtigen Wetterereignisse wie Sturm oder sintflutartige Regenfälle im Umfeld des Schadensereignisses
statt, auch die Statik sei angeblich grundsätzlich in Ordnung gewesen. Andererseits läßt sich
Hans-Peter Andrä, Präsident der Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik, zur Aussage
hinreißen, sinngemäß sei es bekannt, daß solche Holz-Fachwerkkonstruktionen nicht sehr stabil
seien und daß es dort keine Sicherheitsreserven gebe. Da horcht man doch auf, oder? Ob vielleicht wieder einmal
Kondenswasser, das sich meist zwangsläufig unter der Unterspannbahn - eine Plastikfolie, Bauart gem.
DIN - vielleicht auch in der Wärmedämmung ansammelt, der leichten, um nicht zu sagen
windigen und weit gespannten hözernen Dachkonstruktion und ihren Verbindungen heimlich, still und leise den Garaus
machte? Oder ob etwas bei der im vorigen Herbst erfolgten Sanierung einer undichten Dachluke schiefging, Motto "Pfusch
happens"? Sinnvollerweise wird zuerst mal das ganze Einkauszentrum, ausgerüstet mit bauartgleichen
Dachkonstruktionen, gesperrt und REWE läßt bundesweit alle seine ebenso klapprig gebauten Dächli
konstruktiv überprüfen. Da lobe mir einer die historischen Dachkonstruktionen aus vollem Kernholz - störungstolerant
geplant und errichtet mit nahezu unendlichen Tragreserven. Alle erbaut ohne DIN und ohne am falschen Ende geizende
Holzbauhansel. Das Ende vom Lied war übrigens die Einstellung des Strafverfahrens. Nach der Staatsanwaltschaft Potsdam trifft den
Pfuschplaner - so jedenfalls sinngemäß das zwischenzeitliche Gutachten - keine Haftung mehr, da er aus der
fünfjährigen Gewährleistungsfrist entwischt war - Inbetriebnahme 2003 - Einsturz 2009. Glück muß der Mensch
haben.
Am 4.08.2009 ereignet sich in Berlin-Westend (Charlottenburg-Wilmersdorf) bei Eigenleistungen des Pfarrers und der
Gemeindemitglieder der im September 1940 gegründeten Rumänisch-Orthodoxen Pfarrei "Die Heiligen Erzengel Mihail / Michael und
Gavriil / Gabriel" e.V. während des Abbruchs einer Außenmauer ihres als Interims-Kirchenbau genutzten und ca. 50 Jahre alten
Einfamilienhauses ein schreckliches Unlück: Die ausgehebelte Mauer kippt in die falsche Richtung, ca. 12 qm des darüber
befindlichen 200 qm großen Flachdachs stürzen hinterher und begraben dabei den 49järigen Pfarrer Constantin Mihoc -
dessen Familie sich zum Zeitpunkt der Einsturzkatastrophe im Urlaub in der Heimat Rumänien aufhielt - und einen 36jährigen
Bauhelfer, die unter den Trümmern umkommen und nur noch tot geborgen werden können. Die finanzschwache Gemeinde war gerade
dabei, ihren Altbau auf dem Grundstück selber - und ohne sachgerechte Planung und Baustellenbetreuung / Objektüberwachung /
Bauleitung teilweise abzubrechen, um diesen mit viel Eigenleistung (sog. Hand- und Spanndienste) zu einem wesentlich
größeren Neubau für 200 Gläubige mit einen 27 Meter hohen Kirchturm - alles im
mittelalterlich-orthodoxen Baustil Moldawiens - anstelle des erst vor drei Jahren erworbenen und behelfsweise für
Gemeindezwecke genutzten Bauwerks an der Heerstraße umzubauen und zu erweitern. Das nach der an der
Klopstockstraße in Tiergarte gelegenen Kapelle zweite Gotteshaus der Gemeinde - die ehemals protestantische, dann
ungenutzt leerstehende Jerusalemkirche in der Lindenstraße, älteste Kirche der Friedrichstadt (erste
urkundliche Erwähnung 1484 "Capelle Hierusalem", ein der Grabeskirche in Jerusalem nachemfundener kleiner
Kapellenbau, u.a. von Karl-Friedrich Schinkel saniert und umgebaut, wegen seiner Lage im Zeitungsviertel später
auch "Zeitungskirche" genannt) 1943 erworben und ab Januar 1944 bezogen - wurde am 2. Februar 1945 beim
größten und schrecklichsten Bombenangriff auf das alte Berlin von angloamerikanischen Terrorbombern bei dem
von dem straflos gebliebenen englischen Kriegsverbrecher (nach allen Kriterien der Nürnberger
Kriegsverbrecherprozesse) - Winston Churchill und seinen internationalen Helfershelfern
des "Focus-Teams" organisierten Massenmord an der deutschen, teils auch französischen und italienischen
Wohnbevölkerung über zwei Drittel zerstört, die Kirchenruine dann im herzlichen Einvernehmen mit der
gottlos-kommunistisch-rumänischen Botschaft von den Westberlinern am 9. März 1961 gesprengt, das
Grundstück an den Senat verkauft. Wie es nun weitergehen soll, ist an den Tagen nach dem tragischen neuerlichen
Unglück noch ungewiß, die Kirchengemeinde steht unter Schock, Spenden wären willkommen.
Am 10.01.2010 stürzt in Wegeleben / Vorharz das Dach der Halle einer Agrargenossenschaft (LPG-Nachfolgebetrieb)
durch Schneelast ein. Die flachdachgedeckten Schulturnhallen der Harzregion werden schneelastbedingt gesperrt.
Am 11.01.2010 bricht in Herten bei Marl das Dach einer Gerätehalle eines Garten- und
Landschaftsbaubetriebes unter ihrem winterlichen 5-cm-Eispanzer ein. Hoher Sachschaden.
Am 12.01.2010 gegen 19 Uhr stürzt die Ziegeldecke eines Rinderstalles in Biberg bei Malching im Landkreis Passau ein.
Hoher Sachschaden und 14 tote Stiere. 100.000 EUR Schaden.
Am Morgen des 19.01.2010 bricht in Herten bei Marl das Dach einer Gerätehalle eines Garten- und
Landschaftsbaubetriebes unter ihrem winterlichen 5-cm-Eispanzer ein. Hoher Sachschaden.
Am 1.02.2010 stürzt die Turnhalle im schleswig-holsteinischen Plön durch Schneegewicht auf dem Dach ein.
Sperrungen von schneebelasteten Hallen überall in Deutschland.
Im Beerfeldener Ortsteil Falken-Gesäß brach das Dach eines Stalls unter der Schneelast nach Alarmierung der
Feuerwehr dann tatsächlich in sich zusammen, bis auf eines konnten alle Kühe rechtzeitig gerettet werden.
Am 2.02.2010 fällt im bayerischen Vilshofen um 17.00 Uhr wieder einmal eine - gottseidank leerstehende -
Lagerhalle mit einem Nagelbinderdach und 25 Grad Dachneigung unter Schneeelast in sich zusammen. Der mit identischer
Dachkonstruktion eines Nagelbinder-Sichtdachstuhls angebaute Edeka-Markt wird vorsichtshalber polizeilich gesperrt.
Schaden ca. 50.000 bis 80.000 EUR.
Auch in Amberg bricht die Gerätehalle eines Bauunternehmens mit Schneelast auf dem Dach zusammen.
Im nordrhein-westfälischen Attendorn / Sauerland stürzt dann nach der Teilberäumung des Dachs einer Firmenhalle
durch das Technische Hilfswerk THW diese gegen 18.00 Uhr unter der Schneelast dennoch ein. Ein Mann, der in seinem
Auto neben der Halle parkte, wurde beim Einsturz von den Trümmern erwischt und schwer verletzt ins Krankenhaus
eingeliefert.
Im Losheimer Ortsteil Bergen / Saarland bricht im angeblich härtesten Winter seit 60 Jahren das Dach eines
Einfamilienhauses / Wohnhauses unter den Schneemassen ein. Die zwei Bewohne können sich retten. Fazit: Auch der
Winter 2009-10 ließ nicht nur hierzulande auf die von den Klimascharlatanen geweissagte menschengmachte
Erwärmung des Globalklimas warten. Ätna und Vesuv zeigten sich mit einer seit Jahrzehnten nicht mehr
gesehenen geschlossenen Schneedecke, Italien meldet Minusrekorde. Wann werden die Klimaschwindler in den Parteien, der
Regierung und den Medien endlich ihren Ökoschwindel aufgeben? Wieviele
Climategates wird es noch brauchen, bis in weiser Beachtung des Vorsorgeprinzips alle Klimakriminellen hinter Gittern
sind?
Pardauz! Krachbumm!! Schnetterepeng!!! machte es nachts am 16.06.2010 gegen 22.40 Uhr in einem 1874
erbauten altehrwürdigen Bauernhaus der Bauerschaft Westerode bei Münster. Just einen Monat vorher wurden dem
von einst ehrbaren Bauern errichteten Dach mehr als 135 Photovoltaik-Solardachplatten aufgesattelt. Ja Ei der
Daus!, so kommt das dicke Ende nach, wenn der Bauer mit dem Schinken nach der Wurst wirft. Gottseidank kein
Personenschaden, obwohl der Solarinvestor justament während des Dachzusammenbruchs in seinem Bauernstübl war
(und seine künftig erhofften Solarkröten zählte?). Ob der liebe Gott etwas gegen Ökoschmarotzer und
Solarabzocker hat, wer kann das wissen? Die Feuerwehr hatte dann noch bis weit nach Mitternacht zu schaffen,
um die Gefahren durch all die abgerissenen Elektrokabel in den Griff zu bekommen.
Und Plitschplatsch! Wumm! hörte man bald darauf in Neu Dehli am Sonntag, den 31.07.2010, als bei dem neuen
Anbau für die GEwichtheber am 1982 erbauten Jawaharlal Nehru Stadion, das drittgrößte Indiens (!) ein
Dachteil mit der Zwischendecke des Gewichtheberbereichs in sich zusammenbrach und sich die Monsunfluten ins Innere
ergossen. Ausgerechnet bei der Einweihung durch den indischen Sport- und den Bauminister vor vielen Pressevertretern!
Im Oktober sollen die Commonwealth Games 2010 dort stattfinden. Warum wohl machte das Dach die Grätsche? Wegen
einiger Regenfälle am Samstag, die sich monsunhalber über dem eingestürzten Dach dank verstopfter
Regenabläufe ansammelten und darauf den Durchbruch schafften - und das ganz ohne Planungsmängel (!) - so die
offiziellen
Verlautbarungen. Es muß also nicht immer Schnee sein, der moderner Baukunst in Punkto Gewichtheben den
Garaus macht. Und das temporäre Schutzdach über der neuen Tischtennishalle im Yamuna-Sport-Komplex Neu Dehlis?
Das stürzte wenige Tage nach der Eröffnung - schon am 12. Juli 2010 - ein. Monsunhalber. What's next?
Am Morgen des 07.11.2010 beginnt die europäische Winterhalbjahresflachdacheinsturzsaison mit einer
Auftaktveranstaltung in Seevetal-Meckelfeld. Dort fällt während des Samstageinkaufs im REWE dessen ca. 150 qm großes
Flachdach ein, die BILD titelte dazu gar köstlich: "Erst Rumms, dann Plumps". 15 verschreckte Menschen können sich gerade noch
nach draußen retten. Ursache? Wetter. Es hatte einige Tage vorher recht kräftig geschüttet, der Abfluß des
Flachdachs funktionierte nicht wie gewollt. Das geschieht übrigens oft genug, wenn der naßgewordene Dämmstoff am Dach
sich zusammenkrüpfelt, die darauf liegende weiche Deckebene in Tieflage kommt und der starre Einlauf des Abflußrohrs
entsprechend in Hochlage bleibt. Was die aktuelle Ursache in Seevetal war, soll ein Statiker ermitteln.
Fortgesetzt wurde die Einsturzsaison 2010/11 pünktlich am 1.12.2010 in Griesheim. Dort stürzt ein Flachdachfeld eines
Bekleidungsladens unter Wasser-, Schnee- und Eislast nach verdächtigen Geräuschen zwischen zwei Betonträgern langsam auf ca. 25
Quadratmeter ein. Das Flachdach am benachbarten Penny-Markt wird von der Feuerwehr in Vorbereitung auf die angekündigten
Schneefälle abgestützt. Alle im Modeladen befindlichen Kauflustigen und Angestellten konnten gerade noch fliehen.
Eine wesentlicher Auslöser für den Einsturz bei geradezu lächerlichen fünf Zentimetern Eislast waren die verstopften
Abflüsse des Flachdachs, die zum Aufstauen einer 15 Zentimeter (!) tiefen Wasserfläche als "Flachdach-See" führten, mit
wesentlich mehr Belastung je Quadratmeter als Schnee und Eis auf der dafür nicht vorgesehenen leichten
Aluminiumblech-Flachdachkonstruktion.
Am 8. und 9.12.2010 darf es endlich mal wieder in Oberfranken krachen. Unter Schneelast bricht nach und nach
eine Flachdach-Lagerhalle der Kulmbacher Brauerei in der Lichtenfelser Straße in Kulmbach ein, begräbt Schankwägen und Autos
unter sich. Global erwärmter Naßschnee (welche Rolle spielen dabei die berüchtigten Kulmbacher Bierfürzla - schlägt
hier das ImBierium zurück?) unter einer Neuschneedecke hat dem schlecht gebauten Büdli den Garaus gemacht. Doch das entsetzte
Franken kann aufatmen: Die Bierproduktion geht derweil ungestört weiter. Hobbserla, nix bassiert, Bröschtla!
Am 12.12.2010 darf auch Amerika beim schneeinduzierten Flachdachbashing mitmachen: Nachdem in Minneapolis in 24 Stunden
40 Zentimer Schnee fielen, brach das aufblasbare Dach der NHL-Arena / dem Hubert-H.-Humphrey-Metrodome, Football-Stadion der Minnesota
Vikings, nur wenige Stunden vor dem Spiel gegen die New York Giants in sich zusammen. Das Spiel wurde nach Detroit verlegt, die Vikings
verloren.
In grausamster Weise rächt sich dann schon am 15.12.2010 das gewissenlose Öko-Gewinnstreben eines Landwirtschaftsbetriebs
auf dem Stalldach seiner Rindermast-/Milchviehanlage auf Kosten der Ärmsten der Gesellschaft in Grünberg, Gde. Augustusburg im
Landkreis Mittelsachsen bei Chemnitz: Das jüngst mit PV-Anlagen flächig beschwerte Rinderstall-Dach des Rinderzuchtbetriebs, 30
mal 10 Meter, bricht unter der zusätzlächen winterlichen Schneelast in sich zusammen. 25 Rinder verrecken unter entsetzlichsten
Umständen unter dem zusammengebrochenen Stallungsdach, 15 traumatisierte Kühe konnten die Helfer der Feuerwehr und des
Öko-Vorzeige-Betriebes retten. Wie viele Photovoltaik-Dächer geldgeiler Ökoparasiten harren wohl auf den Einsturz bei
nächster sich globalabkühlend bietender Gelegenheit, weil die Dach-Statik bis zum Bersten ausgelutscht oder gleich gar nicht
richtig berücksichtigt wurde? Und wieviele werden noch abfackeln dank PV-Strom-Überhitzung und Kurzschluß?
Am 17.12.2010 stürzt das mit nur wenigen Zentimetern Schnee belastete Vordach des gerade neu eröffneten Drogeriemarktes
Müller in Haag / Oberbayern über seine ganze Länge ab und fällt vor den Eingangsbereich. Rätsel über
Rätsel!
Ganz entgegen der Vorspiegelungen unserer Politiker und Medien zum angeblich menschengemachten Klimawandel mit angeblich immer
milderen Wintern bricht in der Nacht zum 18.12.2010 Teile des Daches über dem mit 350 Kühen und Kälbern belegten
Jungviehstall der Agrargenossenschaft Bobenneukirchen in Tiefenbrunn bei Ölsnitz an der Kugelreuther Straße in sich zusammen und
erschlagen dabei vier unschuldige Jungrinder. Das erst vor 15 Jahren modernisierte und verstärkte Stalldach muß nun neu gebaut
werden. Hoffentlich geben die Preise nicht nach ...
Zur Erinnerung:
Strafgesetzbuch StGB § 263 Betrug
(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines
anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen
Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall
liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1. gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug
verbunden hat,
2. einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug
eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen,
3. eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt,
4. seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht ...
Und um was handelt es sich dann, wenn Temperaturkurven durch Weglassen und Rechentricks gefälscht werden, daraus eine
menschengemachte Globalerwärmung mittels CO2(!) und anderen Spurengasen (!) herbeigetürkt wird und auf dieser vorsätzlich
gefälschten (vgl. Climategate!) und von gleichgeschalteten Medien, Klimawissenschaftlern und Politikern in Umlauf gebrachten
Schwindelgrundlage gesetzlich geschützte Abzockmechanismen widerlichster und strafbewehrtester und grundgesetzaushebelnder
(Unverletzlichkeit der Wohnung in EEWärmeG abgeschafft) Art und Weise in Gang gesetzt werden, die die hilflos Betroffenen in
großer Zahl massiv um Vermögenswerte bringen und nur die Taschen der vernetzwerkten Ökoparasiten
füllen?
Am Vormittag des 19.12.2010 ist dann das beschneite Dach des Kuhstalls im Einsiedlerortsteil Berbisdorf bei Chemnitz dran. Von den
136 Rindern schaffen es 130 zu überleben, sechs Jungrinder der Erlbach-Kirchberger Agrargenossenschaft Mavek eG, die nach dem
schneebedingten Einsturz ihres Stalles in Oberoelsnitz vor einer Woche nach Berbisdorf verlegt wurden, können nur noch tot aus der
zusammengestürzten Bude geschleppt werden. Grauenhaftes unabwendbares Schicksal!
Offenbar haben auch die 60 (in Worten sechzig!) Kühe und Kälber in Rappoltengrün, Landkreis Kronach, nicht genügend
Treibhausgase abgefurzt und herausgerülpst, denn als am 20.12.2010 in aller Hergottsfrühe um fünf Uhr fünfzehn
(05.15 Uhr) das Dach über ihrem 25 mal 15 Meter großen Stall unter Schnee- und Eislast einstürzt und dabei sogar die
Stallwand verschiebt, machte auch die kuhgemachte globale Erwärmung wieder mal zitternd Pause. Dank fleißiger Helfer konnten
alle Viecher gottseidank gerettet werden. Dabei spielten die im Stall installierten metallischen Versorgungsleitungen eine
unvorhersehbare Rolle bei diesem Rettungswunder: Das einkrachende Gebälk des Daches wurde dadurch abgestützt, sodaß die
150 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks Kronach und des Bayerischen Roten Kreuzes mit vereinten Kräften die
ganze Stallbelegschaft retten konnten. Sachschaden ca. 150.000 EUR.
In Wiesbaden gewinnen am gleichen Tag die Feuerwehrler und andere Helfer den Wettlauf gegen Väterchen Frost auf dem
einsturzgefährdeten Fabrikhallendach eines Herstellers von Sicherheitstechnik. Sie schaufeln im letzten Moment die sich auf dem 50
mal 100 Meter großen Flachdach angesammelte Schneepracht weg.
Der erst 2004 errichtete Penny-Markt an der Kulmbacher Straße in Hof kommt da nicht so glimpflich weg. Nachdem am 17.12. schon
Teile der Deckenkonstruktion herabkrachten, am 18.12. ein eilends herbeigerufener Statiker die Bescherung am Marktdach inspizierte und
für die Gebäudesperrung sorgte, stüzte das schlecht gebaute Flachdach dann in der Nacht vom 19. auf den 20. endlich
in den größten Teilen in sich zusammen. Schadenshöhe? Gigantisch! Ja, warum müssen die feinen Herren Planer denn
auch in unseren global erkälteten Breiten auf arabischen Flachdachschnulli setzen? Hatten konstruktionsverständige Architekten
diesen gruseligen Spleen ihrer Kollegen nicht schon in den 1930ern richtigerweise und ausgiebig als für unsere Breiten ungeeignet
verurteilt? Na ja, wer nicht hören will, muß eben fühlen!
Nachdem auf dem Flachdach über dem Theater Solingen bei Schneeräumarbeiten Risse und Verwerfungen entdeckt wurde, mußte
das Theater ab 20.12. bis auf weiteres geschlossen werden. Und leise rieselt der Schnee, Tag und Nacht und Tag und Nacht ...
In Bitburg bricht der Nagelbinder des Hallendaches einer Fensterbaufirma in der Industriestraße unter Schneelast ein, die 1964 erbaute
Halle wird geschlossen. Materialermüdung? Globale Erkältung?
Abends bricht dann noch in Albstadt-Tailfingen, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, das mehrere 100 Quadratmeter große Flachdach der
örtlichen Schreinerei in sich zusammen. Schneelast: ca. 230 Kilogramm auf dem Quadratmeter. Regenbedingte Erschwernisse und
die konstruktionstypischen Flachdachlachen spielten dabei die wesentliche Rolle. Außenwände gerissen, Maschinenpark
geschädigt. Der Schreinermeister saß beim Einsturz gerade mit seiner lieben Frau beim Abendbrot und glaubte zunächst
an eine Dachlawine.
Von all den bundesweiten Schippunfällen auf beschneiten Flachdächern und Gebäudesperrungen unter schneebelasteten
Flachdächern bundesweit will ich hier nicht weiter berichten. Was zählt, ist der Einsturz!
Am 21.12.2010 gibt dann im Freizeitgelände im hessischen Lindau bei Northeim das Zeltdach der Veranstaltungshalle auf dem
Hopfenberg unter Schneelast seinen Geist auf und bricht zusammen. Die unterdimensionierten Alustützen haben der in Zeiten globaler
Erwärmung sehr überdimensionierten winterlichen Beanspruchung nicht mehr standgehalten. Vor allem auch deswegen nicht, da die
Zelthalle sonst im Winter immer abgebaut wurde, ausgerechnet diesmal aber nicht. In Bitburg in Rautenberg am Standtrand bricht um 17.35
das schneebelastete Dach einer Scheune auf 500 Quadratmetern ein, die dort untergebrachten 50 Hühner und Gänse überleben.
Globalerwärmung, wo haste dich versteckt?
Obwohl nicht gerade viel Schnee auf dem Flachdach lag, brach am Heiligabend am 24.12.2010 das flachgeneigte Nagelbinder-Dach der
Sporthalle des Vereins Münster 08 in Münster ein. Ein folgendes Sachverständigengutachten behauptet, daß fehlende
Dübelverbindungen (Geka-Dübel) in den mittleren drei Vertikalstäben der acht Dachbinder ursächlich für den
Einsturz gewesen wären, keinesfalls die Schneelast. Und außerdem sei demnach von den stehengebliebenen Bauteilen wie die
massiven Außenmauern und die Tribühne auch nicht ein einziges statisch und wirtschaftlich sinnvoll wiederverwendbar. Schon
verblüffend, daß die 1958 eingeweihte Halle bis zu ihrem Einsturz davon rein gar nix nichts bemerken ließ und alle
Schneefälle und sonstigen Beanspruchungen bis dahin schad- und klaglos überstanden hatte. Deutschland,
deine Wunder! Alle städtischen Schwimmhallen, Sporthallen, Schulen usw., die ansonsten das moderne Nachkriegs-Bauen mit so arg
hübschen und konstruktiv dermaßen ausgereiften Flachdächern stolz markieren - und das sind etwa 600! - wurden danach
auf Schneelastsicherheit geprüft, 140 davon vorsichtshalber gesperrt, viele Dächer schneeberäumt. Die Stadt forderte
auch alle anderen - das heißt privaten - Opfer des Flachdachwahns auf, ihre Buden genau zu untersuchen. Man vermutete zunächst
Schneeverwehungen, die das schicke Sporthallendach leider etwas "sehr ungleichmäßig" belasteten, als Einsturzursache, aber dann -
siehe oben. 2011 läuft dann ein großes ingenieurtechnisches Überprüfen für alle modernen Problemdächer der
Stadt an. Damit man später rechtzeitig weiß, wo räumen, wo sperren, wo abreißen ...
In Düsseldorf traf es die Jecken: Das Dach der großen Leichtbauhalle („Tillhalla“) an der Merowingerstraße, unter der schon mehrere
Wägen für den Rosenmontagszug abgestellt waren - 12 neu gebaute, drei umgebaute!, bricht vollständig ein. Die
Metallstangen und sonstigen Dachbestandteile drücken große Teile der Pappmache-Aufbauten kaputt. Die Karnevalsfreunde sind ob
solcher Narreteien des Wetters und der Hallenbauer entsetzt. Ebenfalls rechtzeitig zur Weihnachtsbescherung bricht in Hof das 20 mal 30
Meter große Flachdach einer Speditionshalle ein und reißt auch gleich die acht Meter hohen Wände der Lagerhalle und
Teile des Anbaues mit ein. Der Sachschaden am Gebäude und Lagergut wird auf ca. eine halben Million EURO - 500.000 EUR -
geschätzt.
Am Kleinbüchel in Mützenich bei Euskirchen stürzt ebenfalls am Heiligabend das Leimbinderdach der Reithalle des Reitervereins St.
Georg über der Reitfläche in ganzer Länge ein, die in den Hallenseiten untergebrachten Pferdeställe halten dem
Einsturz stand, kein Pferd muß bluten. Ja, moderne Architektur kann wirklich weh tun!
Und die hochgelobte menschengemachte globale Erwärmung sorgt weiter und weiter für überfrierende Hitze in ihrer der
übermenschlichen Erwärmungs-Anstrengung geschuldeten kleinen Verschnaufpause, Jösses ... In Nordbayern und sonstigen
schneeverwüöhnten deutschen Landstrichen rücken diverse Feuerwehren direkt vom Glühwein unter dem Weihnachtsbaum zu
stundenlangen Schaufelaktionen auf schneeverzuckerten Flachdächern aus, denn das Christkind hat ab Nachmittags wieder mal für
weiße Weihnacht, mit dicke Schneelast, Schneechaos und Schneebruch gesorgt, danggschö auch!
Weitere Heiligabend-Bescherungen: Dacheinstürze einer Lagerhallen in Hermsdorf, Thüringen, in Aachen zwei Reithallendächer,
und ein Scheunendach, in Dortmund eine weitere Lagerhalle, in Gemünd bei Euskirchen das Vordach der Gärtnerei Geschwind, ein
Pferdestall im sächsischen Callenberg. Keine Toten, keine Verletzten, sogar die Pferde konnten unverletzt aus der Einsturzbude
gerettet. Gottseidank. Ach ja, auch noch das Dach eines Schweinestalls in der Bauerschaft Hangenau bei Buldern
unweit Dülmen stürzt dank global erwärmtem Schnee am Heiligabend ein, die Metallgatter retteten die 400
Schweine vor den draufgestürzten Dachtrümmern.
In der weiteren Heiligen Nacht, um vier Uhr früh am 25.12.2010 stürzt in Diepenbeek, Parochie Lutselus, Bistum Limburg
in Belgien, das hochmoderne Flachdach der katholischen
Regina-Pacis-Kirche
unter ein bisserl Neuschneelast ein, justament nach der prallvoll besuchten Weihnachts-Mitternachtsmette um 24 Uhr. "Kirke kollapset rett
etter midnattsmesse" schreibt die dänische, "Ingestorte kerk Diepenbeek: resterende muur en toren volledig gesloopt" die
die holländische Presse. Ob dem lieben Christkindelein der modern-scheußliche Bau als Herberge nimmer gefallen hat? Das gut
an der Fassade befestigte Stahlbeton-Flachdach riß beim Einsturz fast den ganzen Kirchenbau mit ein, nur noch ein paar
lumpig-ruinöse Fragmente der Außenwände und des Kirchturms blieben aufrecht stehen. Das Kruzifix und die Orgel, ebenso
die Sakristei und die dort verwahrten liturgischen Gewänder und sonstigen Habseligkeiten bleiben unbeschädigt, ansonsten keine
Toten, keine Verletzten, die Kirche ist auf drei Millionen Euro versichert und soll nach ersten Meldungen neuer, schöner, besser
wieder aufgebaut werden, wenn das mal kein Wunder ist. Der Herr und die Königin des Himmels sind mit den Ihren, Halleluja!
In der Dresdner Südvorstadt stürzt unter Altschnee, Eis und Neuschneemassen die Tennis-Traglufthalle am Lukasplatz in der Nacht zum 1.
Weihnachtsfeiertag ein. Die ebenfalls extrem gefährdete städtische Eishalle im Ostragehege übersteht die Shcneefrachten,
da die städtischen Räumkommandos ständig für Entlastung sorgen.
In Leipzig bricht früh um 6 Uhr ein Hallendach auf der Leipziger Agra an der Bornaischen Straße über abgestellten technischen
Geräten und Wohnmobilen ein. Ach ja, und auch in Dülmen darf es schneien, dort bricht ebenfalls am 1. Weihnachtsfeiertag
vormittags das schneebedeckte Stalldach eines Schweinestalles im Ortsteil Buldern in der Bauerschaft Hangenau ein. Glück im
Unglück und damit echt Schwein hatten die 400 Säue im Stall, das eingestürzte Dach blieb an den Metallgattern der
Kobenabteile hängen. Quieck!
Die schneelastbefrachteten Dächer Deutschlands ächzen weiter vor sich hin. Um 14 Uhr folgte der Scheunenanbau an dem Wohnhaus
des Anwesens an der Lauensteiner Straße 83 an der B 85 in Ludwigstadt, Oberfranken dem allgemeinen Einsturztrubel.
Totalschaden, wg. Schneelast. Auch in Chemnitz kracht es, dort stürzt das Dach einer Fahrzeughalle an der Wiesenstraße
unter Schneemassen ein. Am Dach der Tankstelle in Kerpen-Sindorf knickt ein Träger ein - die eilends herbeigerufene Feuerwehr
stützt flugs die Dachruine ab. In Bottrop bricht ein Terrassendachbesitzer beim Schneeräumen durch sein Kunststoffdach und zieht
sich lebensgefährliche Verletzungen zu. Das Dach einer Maschinenfabrik in Bochum unter Schneelast kracht zusammen.
Am 26.12.2010 trifft es das Stadiondach auf Schalke - die Schalke-Veltins-Arena - in Gelsenkirchen. Trotz dauernder Schipperei der
Schneemengen vom Dach des Multifunktions-Stadions bricht die Dachmembran an drei Stellen ein, bis zu 1.000 Qudratmeter große
Löcher reißt Väterchen Frost in den Gummipelz (Teflonbeschichtetes Segeltuch aus dem Mutterland des modernen Mists - die
USA.). Wegen Riß- und Einsturgefahr darf auch nicht mehr am Dach geschippt werden. Die arbeitslosen Räumtrupps sind
verzweifelt. Spezialisierte Höhenkletter, die nach dem Einsturz auf dem Dach nach dem Unrechten sehen, entdecken weitere großflächige
Schäden, sodaß nun insgesamt 6.000 Quadratmeter des schönen arabischen Zelt-Membrandaches offen stehen. Schon im Januar
waren ähnliche winterbedingte Schäden an der für das ach so globalerwärmte Deutschland so ganz und gar nicht geeigneten
Dachkonstruktion aufgetreten, doch nun richtig dolle. Mit weiteren Schäden an den Dachbahnen wird gerechnet, man zieht aus ganz
Deutschland spezialisierte Schippkommandos zusammen, um weiter zu räumen und zu retten, was noch zu retten ist. Wegen Schneealarm
wird der am 30. Dezember geplante Biathlon-Wettkampf World Team Challenge abgesagt. In den hämischen Kommentaren auf Bild.de ist
von "Feierabend-Statikern" die Rede.
Ebenfalls am zweiten Weihnachtsfeiertag, dem Sonntag und Tag des Herrn, stürzt dann das ach so schnuckelige und große Vordach der
Notaufnahme im Mittweidaer Krankenhaus ein. Außerdem das DDRzeitliche Dach der Lagerhalle der Firma Bauen und Wohnen an der
Wilhelm-Liebknecht-Straße in Hohenstein-Ernstthal. In Oberhausen bricht das 5 mal 20 Meter große Wellblechdach einer Lagerhalle an
der Arndtstraße vollständig zusammen. In Chemnitz stürzt das Dach des leerstehenden Elektromarktes in der Wolgograder
Allee unter Schneelast ein, im benachbarten Zschopau knallt das schneeisbedeckte Dach der Schreinerei Rochlitzer 15 Jahre nach
seiner Erbauung auf den Hallenboden und hinterläßt eine Verwüstung. "Wie ein Erdbeben" kommentiert der Schreinermeister.
Weiße Weihnacht, Schneepracht und Deutschland, ein Wintermärchen überall. Ob kräftigeres Beten gegen die
märchenhaften Folgen, mit denen offenbar kaum jemand gerechnet hat, besser als Rechnen und Dachdeckerbrustklopfen geholfen
hätte? Wer traut übrigens noch einem Statiker oder Dachdecker über den Weg, glaubt deren Rechenkünsten und
Konstruktionsbemühungen? Und obs für ein ordentliches Mea Culpa in diesen hoffentlich ordentlich bedröppelten und
bestürzten Kreisen reicht? Ich wage zu zweifeln.
Das lustige Schneegestöber geht weiter und weiter, schon in der Nacht zum 27.12.2010 fällt das aus Metallträgern gebaute
schneebedeckte Überdach der Bühne im Burghof von Beeskow in sich zusammen, dann bricht ein Stall im märkischen Plessa, Landkreis
Elbe-Elster, eine sogenannte Winterhalle der Rinderhaltung, unter Schneebelastung in sich zusammen und begräbt so einige der darin
untergebrachten 400 ahnungslosen Kühe unter sich. In der von klimaschädlichster ökommunistischer LPG-Massentierhaltung
verseuchten Mark Brandenburg trumpft die globale - jawollja - vom bösen Menschen und eklig Kuhfürzen sowie -rülpsern gemachte!
Erwärmung besonders heimtückisch und rächend auf: Seit über 100 Jahren hat man dort rund um Weihnachten nicht mehr so
viel Schnee zwischen all den Treibhausgasen und Stalleinstürzen gesehen. Wird sich Ziegä gewännen müssen ... Doch auch
in Sachsen geht es munter einsturzmäßg weiter: In Hartenstein im Chemnitzer Umland bricht um 12.45 Uhr das Dach der
Lagerhalle eines örtlichen Baustoffhändlers in sich zusammen. Am Montagabend folgt das Hallendach des Dachdeckerbedarfs an der
Charlottenburger Allee in Aachen, die Mitarbeiter des Großhandels waren glücklicherweise im Betriebsurlaub.
In der Nacht zum 28.12.2010 kracht die historische Fahrzeughalle im US-Camp von Point Alpha bei Geisa/Rasdorf, amerikanischer
Beobachtungspunkt und Außenstelle des 11. Armored Cavalry Regiments (ACR) "Blackhorse" aus der Zeit des kalten Krieges, wegen Schneedruck
auf dem schlecht gebauten US-Barackendach zusammen. In der Halle der Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte eingestellte Exponate -
historische Fahrzeuge und Hubschrauber der US-Besatzer-Armee - werden vom einstürzenden Dach beschädigt.
Weiter geht es am 29.12.2010 mit dem Einsturz eines 15 Meter langen Laubengangs in der Alterssiedlung Kreuz
in Uster, Schweiz. Geplant vom selben Ingenieurbüro, dessen einstürzende Uster Hallenbaddecke 1985 so
schreckliche Todesfälle verursachte. Wie sich bei der folgenden Untersuchung herausstellt, wurden nur 12 Prozent der geplanten
Armierungseisen / Bewehrung in die auskragende Konstruktion eingebaut. Wer hatte da wohl die Bauleitung, welche Baufirma hat hier wohl
gepfuscht (man denke an die Kölner U-Bahn-Baustellen!)? Bezahlen muß aber der
Gebäudebesitzer, denn nach 40 Jahren ist niemand mehr haftbar zu machen. Mehrere hunderttausende Fränkli.
Weiter geht es in Dresden. Wieder riß das schon im Sommer beschädigte und nur notdürftig geflickte, nur ein
Millimeter starke, aber 90 Millionen Euro teure Teflonmembrandach des angelsächsischen Stararchitekten Norman
Foster aus dem Jahr 2006 über dem Dresdner Hauptbahnhof ein. Es konnte - für Baustoffskeptiker
selbstverständlicherweise - weder dem sächsischen Sommer noch den sächsischen Schneemassen gleich an zig
kritischen Stellen nicht standhalten und riß lochmäßig wieder mal zusammen. Schicke Indianer-Zelt-Architektur
von newworldbegeisterten Architektur-Phantasten halt, die damit glauben, das Dach neu inventiert zu haben,
siehe Münchner Olympiabauten. 50 Jahre hat es halten sollen, nicht mal 4 Jahre hielt es durch. Mit
Schutznetzen mußte die architekturverliebte Railroadcompany ihre verspätungsverwöhnten Customers vor
absturzgefährdetem Dachschnee und -eis safeguarden. Weitere Info in sächselndem Angelsächsisch am Servicepoint.
Die Membranfirma ist logischerweise schon gleich nach dem Bauabschluß pleitegegangen, wer wird da wohl für den
"architektonisch anspruchsvollen" Teflon-Dachschaden haften? Hat denn die neudoitsche Transport-Company noch
nix von der gesamtschuldnerischen Architektenhaftung gehört. Und auch ein großbritannischer Stararchitekt wird
doch ordentlich insuranct sein, isntit? Die hämische BILD zieht einen arg treffenden
Vergleich
mit dem zusammengerissenen Schalke-Dach, ebenfalls eine Teflonverirrung des modernen Dachdeckerhandwerks.
Am gleichen Tag stürzt in Gelsenkirchen-Ückendorf an der Dessauer Straße die Reithalle des Reitvereins ETuS
Gelsenkirchen 1996 unter Schneelast ein, zwei Seitenwände knickten obendrein ein. Das vereiste 20 mal 15 Meter
große Hallendach - eine Metallkonstruktion mit Fachwerkträgern, wurde nicht rechtzeitig abgeräumt, die
Versicherung zahlt nicht. Allein das Eternit der 1979 errichteten neuen Halle wird bei den Entsorgungskosten
mit ca. 10000 EURO zu Buche schlagen. Der Verein ist ruiniert. Immerhin, keine Tote, keine Verletzten, Pferde
wohlauf. St. Leonhard, hilf!
In Balingen-Heselwangen, Schwarzwald, zählt man die 2010 gefallenen Schneemengen zusammen.
Resultat:
Doppelt so viel, wie im Durchschnitt. Lokale Entwärmung, herrgöttlegemacht?
Am 01.01.2011 geht es Schlag auf Schlag weiter mit der deutschen Einsturzdachbaukunst, es beginnt das
neue Einsturzjahr mit der 20 mal 50 Meter großen Fahrzeughalle am ehemaligen Sicor-Werk Eisenberg, das Metalldach
stürzt in der Neujahrsnacht nach über 30 Jahren Standzeit durch alle Sommer und Winter nun doch zusammen. Die
Arbeiterwohlfahrt Saale-Holzland-Kreis, Hallenbesitzerin, hat neben dem Schaden nun auch noch den Spott zu
ertragen. Schlauerweise hat man das Räumfahrzeug und alle Eisenberger Streusalz- und Splittvorräte in der
eingestürzten und von der Stadt angemieteten Halle untergebracht. Die Fa. Bauer stellte dort zwei Pkws, einen
großen Lkw, einen großer Bagger, Radlader, Transporter, Handwerksmaschinen unter. Die AWO hatte obendrein
ihre eigene "Flotte" mit Werkstattwagen, Möbel- und Kleintransporter in der Halle.
Vermaledeite globale Erwärmung, die sich angeblich hinter solch harten Winterereignissen "versteckt" - so der urdeutsche
Klimaforscher Siegfried, nein Mojib Latif. Danach fällt im oberpfälzischen Schnaittenbach wieder mal bzw. noch ein Kuhstalldach
unter Schneelast ein, alle Stücker konnten gerettet werden. Herrgottsackra, a solchs Glück! Auch das Vereinshausdach der
Germania-Bogenschützen von Pumpe-Stich, Eschweiler, trifft es hart, in der Nacht zum Sonntag knickt es unter Schneefracht ein.
In Heselwangen, Schwarzwald, zählt man die 2010 gefallenen Schneemengen zusammen. Resultat: Doppelt so viel, wie
im Durchschnitt.
In der Nacht zum 02.01.2011 stürzt dann in Lüdenscheid der mit einer Holzfachwerkträgerkonstruktion
gebaute Holz-Pavillon, ein Klassraum-Provisorium der Grundschule Kalve, unter Schneelast ein. Das
Klassenzimmer war ferienbedingt nicht belegt.
Sonntagmorgen, am 02.01.2011 stürzt ein 30 mal 16 Meter großes Kuhstalldach im oberfränkischen
Herzogenreuth bei Heiligenstadt über 60 Kühen ein. Sachschaden mindestens 500.000 Euro, eine teure Fütterungs-
und Melkanlage wurde unter den Dachtrümmern des welleternitgedeckten älteren Holzstalls begraben. Drei
schwerverletzte Rinder, die voraussichtlich eingeschläfert werden müssen. Schneemassen, die von der angebauten
Scheune auf das schon ausreichend schneebelastete Dach des Rinderstalls rutschten, waren Auslöser der
Katastrophe.
Ebenfalls Sonntags mußte im südthüringischen Rippershausen das schneebedeckte Dach eines Schweinestalls dran
glauben und hat 300 Tiere unter sich begraben. Drei tote Säue, der Rest ist mit dem Schrecken davongekommen.
Außerdem bricht das Dach der ehemaligen LPG-Halle im Mülsener Ortsteil Stangendorf, gemietet von der Firma Günter
Schuster aus Schlunzig von der Firma Mülsener Marktfrucht und Milchhof, unter Schnee zusammen.
In Oberhohndorf brach das 20 mal 5 Meter großen Garagendach unter Schneemassen ein, zwei Renndumper
liegen unter den Trümmern.
In Essen bricht nachmittags ein Nagelplattenbinder-Getränkemarkt-Dach, 10 mal 20 Meter, unter Schneefracht ein. In der
Nacht um 22 Uhr bricht dann noch das Dach eines leerstehenden Nebengebäudes der Bundespolizei-Inspektion Trier ein. Materialermüdung,
Feuchte, Schnee. Ob das die Polizei erlaubt hat?
Am 03.01.2011 stürzt unter Regen und bei Sturm das Kinodach in Bathurst, Australien über den Besuchern
ein. 35 Verletzte.
Am 04.01.2011 sind acht tote Schafe die bedauernswerten Opfer nach dem Dacheinsturz ihres 50 meter langen
Stalles in Pöhl, OT Möschwitz, Vogtland. 50 Schäflein konnten gerettet werden. Agnus dei!
Am 05.01.2010 wird aus dem normalerweise mildbewinterten Südchina Eisregen gemeldet. 1200 Gebäude sind
dort eingestürzt, weit mehr beschädigt, an die 60.000 Chinesen müssen ihre einsturzgefährdeten Häuser
verlassen und sind nun obdachlos. Vielleicht wäre es besser gewesen, anstelle Photovoltaikplatten für das
sonnenverwüstete Deutschland winterfeste Dächer für das überaus milde Südchina zu bauen. Ein Schelm, der Böses
dabei denkt ...
Am 06.01.2011 stürzt in Olpe das tauschneebelastete 50 Meter lange Vordach einer Halle des Wertstoffhofs
ein, ein Verletzter. Im oberhesischen Bracht stürzt das Dach einer 100jährigen Scheune unter Schnee und Eis ein.
Das von doityourselfenden Eltern neu gebastelte Vordach des Kindergartens Wernarz (Landkreis Bad Kissingen)
stürzt dank Schnee ein. Die Eltern geben selbstverständlich ausgerechnet der sparsamen Stadt die Schuld, die die
Labberkonstruktion dummerweise ohne ausreichende Prüfung und abnahme einen Monat vorher in ihre Obhut übernommen
hatte. Deutschland, Deine Eltern ...
Wer weiß, wieviel verzweifelte Dachschneeschipper, Dachdecker und Statiker sich am Dreikönigstag Stärk angetrunken haben,
die sie dann ab 07.01.2011 gleich wieder brauchen können? In Bielefeld-Brake stürzt da eine 2.500 qm große Halle
der internationalen Spedition Dachser ein. Die Flachdachabläufe waren unter dem Schnee und Eis eingefroren, Wasserlast und Schnee
machten dem fehlkonstuierten und für unsere klimaerwärmten Breiten eben doch ungeeigneten Flachdach den Garaus. Immenser
Sachschaden im sechststelligen Bereich. In Ransbach-Baumbach (Westerwaldkreis) stürzt das 40 mal 60 Meter große Dach einer
Lagerhalle der Firma Peter Gelhard Naturdärme im Industriegebiet Rohr II unter Schneelast ein. Mehrere 100.000 EUR Sachschaden. Um
17.15 Uhr, kurz, bevor die Putzfrau anrückte, stürzt in Schwend im Birgland, Landkreis Amberg-Sulzbach, ein Drittel des
Giebeldaches der Birglandhalle unter Schneelast ein. Sechsstelliger Sachschaden, große Entsetzen um den Verlust der 750 qm
großen Sporthalle, gottseidank aber keine Verletzten, keine Toten. Ach ja, auch in Beilngries hat es geschneit. Und obwohl der
Reitverein eine angeblich schneelastsichere Halbrundhalle aus Wellblech sein eigen nannte, muß auch diese raffinierte Dach-Wand-Konstruktionen
vor den winterlichen Verhältnissen kapitulieren und stürzt ein. Die Sprecherin des Beilngrieser Reit- und Fahrvereins, Michaela
Meister wird zitiert: "Das ist ein Albtraum". Von all den sonstigen durch winterliche Schneelast, Eis und Feuchte "nur"
beschädigten Hallendächern und Hausdächern wollen wir hier höflich schweigen, ebenso vom milliardenschweren Schneeräumen auf
Deutschlands bewinterten Schönwetter-Dächern. Aber: Langt es nicht langsam mit all den gesetzlich verstärkten
Anstrengungen gegen die globale Erwärmung, wenigstens bei uns in Deutschland? Was soll denn eigentlich an ein paar Banananenpalmen
auch in deutschen Mittelgebirgen schlecht sein? Und nicht nur in Berlin haben wir doch schon genug Affen, Krokodile, Würgeschlangen
und Haifische, die uns das Leben hinreichend schwer machen, da brauchen wir auch keine extra Angst mehr vor zu haben ...
Während die Einsturzspektakel in Deutschland wg. Hochwasser und etwas leichteren Schneefällen etwas pausierten, geht es
im fernen Rußland weiter: Am 25.01.2011 bricht in St. Petersburg das 500 qm große und beschneite Glasdach des
Einkaufzentrums Okay Hypermarket während des Schneeräumens darauf in sich zusammen. Ein toter Verkäufer, 13 Verletzte, unter den
Trümmern werden noch weitere Opfer vermutet. Ein Verstoß gegen die Bauvorschriften wird vermutet. Und in Deutschland?
Dann, am 03.02.2011 je ein schneebedingter Dacheinsturz mit je einem Toten in Nowosibirsk und im Warenhaus Tatstroy in Kasan/Kazan.
Ebenso das Dach des Hospitals No. 1 in Belovo, Region Kemerovo. 600 m² des Krankenhauses gehen dabei in die Brüche.
In Väterchen Frost zeigt sich wieder mal von seiner häßlichsten Seite.
Der Sommer ist schon lange da, als am 07.07.2011 in Enschede ein Teil des gerade im Bau befindlichen
Stahlträger-Dachkonstruktion der Stadionerweiterung in "de Grolsch Veste" des FC Twente in sich zusammenbricht und dabei 14
Bauarbeiter unter sich begräbt. Ein Toter, zehn Verletzte, davon zwei schwer. Ursache: Beschädigung der Konstruktion durch
den Baukran.
Aus purem Zufall werden bei turnusmäßigen Wartungsarbeiten bedrohliche Risse in den Leimbindern der Sporthalle des
Schulzentrums "Im Kleefeld" in Bergisch Gladbach entdeckt und am 09.09.2011 in den Medien berichtet. Da die Schäden
gravierend sind, droht Einsturzgefahr ("Gefahr im Verzug"), die Halle wird von der Stadt unter Bezugnahme auf die
Bad-Reichenhall-Katastrophe unverzüglich bis auf weiteres gesperrt. Ob Planungs- oder Ausführungsmängel für die
Bauschäden verantwortlich gemacht werden und ob dafür jemand in Haftung genommen werden soll, wird den Medien typischerweise
nicht mitgeteilt.
Spektakulärer Start der winterlichen Einsturzsaison 2011/12: Am Sonntag, den 18.12.2011 stürzt kurz vor 15 Uhr das
Glasdach einer Gewerbehalle eines Steinmetzbetriebs in Düsseldorf-Flingern auf 25 qm aus freien Stücken und ohne sichtliche
Belastung aus Schnee, Eis, Regen oder Wind "einfach so" und aus heiterem Himmel ein und reißt dabei auch ein ordentliches
Stück Außenwand mit sich zu Boden. Schaden ca. 30.000 EUR. Wegen anstehender Bauuntersuchung wird die restliche Halle mit 30 x
40 Meter bauaufsichtlich gesperrt, der Steinmetzbetrieb bekommt eine betriebliche Zwangspause verordnet. Ursache des spontanen Einsturzes
zunächst unbekannt.
Am 23.01.2012 kurz nach Sieben stürzt in Radstadt das 50 Meter lange Dach einer Produktionshalle des Sägewerks Kirchner unter
lautem Ächzen ein. Zwei Arbeiter konnten sich - vom Ächzen gerade noch rechtzeitig gewarnt - mit Ach und Krach gerade noch retten.
Einer erlitt ein paar schnell genähte Handverletzungen, der andere blieb unverletzt. Grund des Einsturzes: Schneelast, die nicht
rechtzeitig "abgeschöpft" wurde.
Kurz nach dem Mittagsläuten stürzt dann am selben Tag auf einem Bauernhof in Neureicnhenbach ein schneebelasteter 12 mal 16
Meter großer Holzunterstand für die Rinder und Kälber in sich zusamen und begräbt die 26 darunter stehenden Tiere im
Schutt und Schnee. Die vom angrenzenden Stadel auf das Dach des Unterstands rutschenden Schneemassen gaben der Dachkonstruktion den Rest.
Ein Meter Schneehöhe vor Ort, 11 tote Rindviecher, 50.000 EUR Schaden.
Am 26.01.2012 kommt wieder mal eine Eishockeyhalle dran: In Namestovo in der Slowakei (oder muß man da auch schon "Slowakien"
sagen?) stürzt während eines Eishockeytrainings die schneebelastete Hallendachkonstruktion über der Spielfläche
schön gemächlich in sich zusammen. Alle Spieler und Zuschauer können sich gerade noch rechtzeitig nach draußen
retten.
Am 19.02.2012 bricht in Hinterglemm (Pinzgau) unter eineienhalb Metern Schnee ein 600 qm großes Stalldach aus
Fachwerkträgern teilweise in sich zusammen. Den eingestellten Kühen und Pferden rettete die Stahlbetondecke über dem
Stallraum das Leben. Eine Kuh macht Muh! Viele Kühe machen Mühe!