Bekannterweise hat ja Betonstein eine wesentlich höhere "Fähigkeit" zur Wasserrückhaltung als Ziegel. Das dürfte auch heute noch gelten. Gesteigert wird das noch durch Kunstharzbeschichtungen, die Durchfeuchtung durch alterungsbedingte Kapillarrisse und unterseitige Kondensation nicht unterbinden, sondern steigern können (s.u.). Wissen das nun die Dachdecker nicht? Doch, die wissen das. Und warum verraten sie das dem Kunden nicht? Weil der vom Dachdeckermeister seines Vertrauens bzw. seines Kegelvereins nach besten Kräften "bedient" werden will? Weil er sich totsparen will und dabei Dachdeckerhilfe braucht? Oder warum?
Der direkte Vergleich zeigt es nach kurzer Zeit: Betondachsteindeckung naß versaut, Algenbewuchs und Flechten fest im Anmarsch,
daneben der Nachbar darf ein gutes, trockenes und schönes Ziegeldach sein eigen nennen. Allerherzlichsten Glückwunsch!
Herrlich, wie öko-logisch durchgeregnete Betondachsteine den Moosbewuchs und das Durchnässen von Dachstühlen / Dachkonstruktionen fördern. Da schlägt mein
naturschutzbundes Ökologenherz im Biorythmus! Bitte keinen Holzschutz unter solch nassfeuchten Dächern!
Ob man da in ein paar Jährchen auch schon Torf stechen kann? Wo doch das Erdöl so knapp wird! (oder nicht?)
Auf der gegenüberliegenden, besser besonnten Dachfläche ein bisserl später?
Wahrscheinlich fällt aber vorher die Hütte zusammen, da das von der Unterseite der wasser- und moosgekühlten Betondachsteine bei eindringender
Sommerfeuchtwarmluft abtropfende Kondensat (siehe dunkle Feuchtstellen) den Dachstuhl den Holzpilzen und -insekten zu schmackhaft machte.
Beton eben, der vollökologische Jahrhundertbaustoff. Na, das nützt den Holzschutzmittelherstellern.
Schon nach ein paar Minuten Regen zeigt der Natur-Beton- oder angewitterte Beschichtungs-Betondachstein, was in ihm steckt - genug, daß die als Wind- Regen- und Schneedichtung so gutgemeinten Fugenvermörtelungen schnell wegfrieren:
. Da es manchmal aber länger als 10 Minuten regnet, kann schon auch der Dachboden aufnässen bis die
Lehmdeckengefache dahinsuppen, die Konstruktionshölzer anmorschen
und rundholzkrückig
unterstützt werden müssen. Das fördert Arbeitsplätze - in der Zimmerei und der Forstwirtschaft - das A+O aller unserer Bemühungen in der dahindarbenden
Baubranche.
Inzwischen gibt es Versuche, die Dauerauffeuchtung, die Bemoosung, das flächige Absanden und die damit verbundene Materialauflösung der künstlichen
Dachsteine durch Acrylatbeschichtung - bevorzugt: ziegelrot (!) und in sonstigen Dunkelfarben einer Ziegelengobe - zu verringern. Einerseits ist das eine
Maßnahme von begrenzter Dauer, die bei zunehmendem Schichtabtrag zur Farbveränderung bis zum Erscheinen der originellen "Betongrauoptik" führt. Ob dem
mikrobiellen Besiedlungsdruck auf der Kunstharzschicht wie üblich durch beigegebene biozide Giftstoffe begegnet wird, und wenn, wieviel davon eingesetzt wird,
ist vielen Produktinformationen noch gar nicht zu entnehmen. Warum wohl? Auch die kondensationsbedingte Feuchtebelastung wird damit nicht verringert - im
Gegenteil, da das Acrylat die Kapillartrocknung an der sonnenbeschienenen Außenseite verhindert. Und das im Zusammenhang mit den ständig absaufenden
Wärmedämmverbundkonstruktionen und Vollsparrendämmschäden. Diese zunächst den Kundenheini blendenden Beschichtungen verkrümeln sich über die Zeit, das Dach
wird unansehnlich, der Betondachstein mehr und mehr wasseraufnahmefähig und letztlich undicht.
Ja, genauso zeigt sich das landauf und -ab. Die gute und hübsche Ziegelrotimitationsschlämpe versteckt sich verschämt im unbewitterten
bzw. etwas weniger angegriffenen Überdeckungs- und Falzbereich.
Manche Kunstharzbeschichter versprechen nun dem ahnungslosen Betondachgeschädigten, daß mit ihrer neuen innovativen intelligenzbestialischen Wunderpampe das Dach
wie neu würde und quasi auf ewig im hellsten Licht der Sonne glänzend erstrahlen könne. Gerne glaubt der dachsteinabsandungsgeplagte Bausimpl solche Flötentöne
und kauft, läßt irgendeine billig verschnittene Harzsuppe auf seine erodierte Steinbröselwüstenei schmieren oder spritzen. Was ihm nicht verraten wird:
Die Schmiere wird nur von oben und lidschäftig aufgesuppt, die Überdeck- und Falzbereiche kann sie logischerweise nicht beschichten. Dort setzt dann die
erneute Betonverwesung an. Außerdem: Ein Dach bewegt sich, es gibt in der Fläche mechanische Angriffe auf die Beschichtung, sie versprödet, durch Mikrorisse,
unbeschichtete Flächen und auch durch unterseitiges Kondensat wird der Betonstein feucht und feuchter - und damit frostempfindlicher, zumindest für die
Synthetikschwarte. Sie wird dann unterfroren - löst sich ab und erhöht die Schadenskorrosion am Zementbröselstein. Logisches Ergebnis des idealen
Zusammenspiels zwischen Zement- und Kunstharzchemie. Gratulation dem betroffenen Bauherren - der durch eigenen Schaden klug wird - und bestimmt auf den
nächsten Bauschwindel wieder mit Anlauf hereinfallen wird, oddä? Abwarten und Tee trinken.
So grün kann ein neues Betondachstein in Beschichtziegelrotoptik nach kurzer Zeit aussehen. Der sparsame
Bauherr (ein ROTGRÜN-Wähler?) darf da seine heimelige Dachlandschaft mächtig gewaltig schrubben, wenn er nicht auf Naturgründach abfährt.
In einer Veröffentlichung (Betonwerk+Fertigteil-Technik, 9/93, Seite 93: Peter Kresse, Bayer AG, Farbänderungen bei der Bewitterung von pigmentiertem Beton) stand als Forschungsergebnis einer Langzeituntersuchung von Betondachsteinen:
Nach fünf Jahren Freibewitterung beginnt aber auch die Freilegung des Zuschlagsmaterials an der Betonoberfläche durch Erosion des Zementsteines, so daß die Bedeutung des eingefärbten Zementsteines immer mehr zugunsten des Beitrags zurücktritt, den die Farbe des sichtbar werdenden Zuschlagsmaterials zeigt.
Dann wird der Farbton des bewitterten Betons immer mehr von der Eigenfarbe des Zuschlags bestimmt. Schließlich kommt es auch zum Bewuchs mit Algen, Flechten und Moosen."
Im DAB 12/01 ergänzend:
Mikrobiologischer Bewuchs auf Betonsteinen
Algen, Pilze, Flechten und Moose
Sachverhalt
Jeder hat wohl schon die Beobachtung gemacht, dass Betondachsteine häufiger und stärker von Flechten und Moosen befallen sind als Tondachziegel. ...
Stellungnahme
... sind die Betondachsteine mit hoher Sorptionsfeuchte anfälliger für das Wachsen von Mikroorganismen als Ziegel. Der ... Ziegel hat zwar zeitweilig einen höheren Feuchtegehalt als der Betondachstein, er trocknet aber auch rasch wieder aus und kann dann einen sehr niedrigen Feuchtegehalt annehmen. Die Anfälligkeit von Stoffen für Mikroorganismen hängt somit nicht primär vom Verhalten gegenüber flüssigem Wasser (w-Wert) ab, sondern wesentlich vom Verhalten gegenüber Wasser in Dampfform (Wasserdampf-Sorption). ..."
Interessant für den bauschadensvermeidenden Planer und Bauherrn ist in diesem Zusammenhang auch die technische Untersuchung einer staatl. anerkannten Prüfstelle von Frankfurter Betonpfannen und Tondachziegeln, aus denen sich folgende Unterschiede ergaben:
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Die Verlegegeschwindigkeit und der Eindeckungspreis sind bei Dachdeckungsmaterialien also nicht der letztgültige Maßstab. Es kommt eben d'rauf an, was der Baustoff später macht. Und im Falle angepriesener, beliebter oder schon ewig bewährter Deckmaterialien muß das nicht unbedingt und immer zur Zufriedenheit des Bauherrn und seiner nachfolgenden Erben ausfallen. Leider geht die Dachziegelindustrie auch immer weiter weg von ihren bewährten Traditionen. Riesenplatten sind noch nicht dauerhaft bewährt. Und vollverklinkerte Scherben?