Nun gibt es in Millionen von Häusern und Gebäuden wie Wohngebäude, Bürogebäude, Werkstätten,
Industriehallen, Ställe, Maschinenhallen und Lagerhallen eine unfaßbare Menge von mehr oder weniger historisch wertvollen, auf
jeden Fall "alten" Fenstern. Diese haben eine bestimmte, letztlich begrenzte Lebensdauer, abhängig vom täglichen Gebrauch und
der damit verbundenen Belastung der Öffnungsmechanik, also der Beschlagsteile und der beim Öffnen und Verschließen bauartbedingten beanspruchten sonstigen
Bauteile wie Fensterrahmen, Flügelrahmen, Glasscheibe, Verkittung, Verklotzung und Rahmenverankerung im Wandbereich (Gewände)
und der jeweiligen Bauart hinsichtlich Rahmenwerkstoff, Glasart und Beschlagqualität sowie Fenstertyp (Einfachfenster, Doppelfenster,
Kastenfenster, Winterfenster, Verbundfenster, Isolierglasfenster, Kreuzstockfenster, Galgenfenster, einflügelig oder
mehrflügelig, Schiebefenster, Drehfenster, Drehkippfenster, usw.
Hinzu kommen die inneren und vor allem Äußeren Einflüsse wie die Bewitterung, Gebrauchsspuren (Verschmutzung) und den
Angriff des Fensterputzens durch mechanischen Abrieb der Fensteroberflächen und den schädigenden/belastenden Einfluß
der wässrigen, alkoholischen, sauren oder basischen/alkalischen Putzmittel in mehr oder weniger starkem Umfang und Einfluß
auf das Rahmenmaterial, die Beschichtung, den Fensterkitt und die geölten/gefetteten/graphitierten mechanischen Beschlagteile /
metallischen Beschläge. Und das gilt auch die aller Türen und Tore mit einem oder mehreren Flügel, als Drehflügel
oder Schiebeflügel und auch für alle Konstruktionsvarianten der Fensterläden.
So weit, so gut.
Daß das System Fenster (im gleichen Sinne auch das System Tür, Tor und Fensterladen) dann über die Jahre des mehr oder
minder intensiven Gebrauchs dann langsam in die Kniee geht, daß der beschlagtechnisch bedingte Anpreßdruck des
Flügelrahmens an den Fensterstock/Stockrahmen langsam nachläßt, die Beschlagteile sich verformen und durch mechanisch
bedingten Materialabrieb ihre satte originale Gängigkeit einbüßen, daß die Verklotzung aus Holzklötzen oder
Kunststoffklötzen sich verformt und all die gegebenen materialermüdenden, materialverschleißenden und
materialvermindernden Einflüsse damit zur Windschiefe des Flügelrahmens, zur übergroßen Undichtheit der Fensterfalze
(ja, da pfeift Ihnen der Wind durch und die Fenster ziehen wie Hechtsuppe!), die materialabtragenden und feuchtebedingten Einflüsse
zur Korrosion der Bauteiloberflächen letztlich bis in den Bauteilquerschnitt führen, daß sich die verzogenen und
windschiefen und hängenden und klemmenden Bauteile (Fensterflügel, Türflügel) nur mit großer
Anstrengung aus ihrer Verklemmung lösen lassen und nur durch Einsatz von Wuppen, Wuchten, Drücken, Pressen und Heben wieder
zuschließen lassen, ist geradezu selbstverständlich und eigentlich keiner Rede wert.
Ebensowenig, wie die für die Fensterproduktion eigentlich sehr unbequeme Tatsache, daß es wohl keine Fenster und keine
Türen gibt, die nicht wesentlich billiger repariert werden kann - und damit meine ich nicht das bei Doofschreinern und Dummtischlern
so beliebte herzhafte Abhobeln und brutale Weghobeln der wegen Beschlagverschleiß und verklotzungsbedingten Mängeln
anstreifenden Flügelrahmenteile, als es bauartgleich zu erneuern. Inklusive Ersatz defekter oder gar fehlender Beschlagteile,
Gläser und Rahmenbestandteile. Was selbstverständlich auch für die Fenster und Türen und Tore und Läden aus
Kunststoff/Plastik, aus Alu/Metall genauso zutrifft, wie für JEDES Holzfenster, jede Holztür, jedes Holztor und jeden Holzladen!
Und selbstverständlich auch für Schiebefenster und Schiebetüren und Schiebläden jeder Bauart.
Den oft genug zu beobachtenden Austausch feingliedrig geteilter und vielleicht auch gesproßter alter Fensterkonstruktionen mit
vergleichsweise leichtem Einfachglas gegen bald beschlagtechnisch überbeanspruchte und dann "hängende" Einscheibenfenster aus
Plastik mit schwerem Isolierglas und notfalls aufgebappten Profillächerlichkeiten oder Plaste-"Sprossen", die gleichermaßen
Lach- wie Schrei- oder Weinkrämpfe beim nur geringfügig anspruchsvolleren Betrachter auslösen, mal ausgenommen, soweit
die Sache nur kurzsichtig betrachtet wird.
Im Klartext: Repariere die paar verschlissenen Bauteile des Plastikfensters, des Alufensters, des Holzfensters - und Du hast wieder
ein voll gebrauchsfähiges Fenster wie anno dunnemals. Bei allen Türarten ebenso. Und nochwas: Du brauchst ganz sicher keine
Zusatzscheiben und passivhauszertifizierte Fenstertrümmer mit logischerweise folgendem wesentlich geringerem Lichteinfall durch die
verbleibende Fensteröffnung (bis über 30 Prozent Licht und kostenlose Solarzustrahlung in den zu heizenden Raum können
durch "Modernisierung" verloren gehen!), wenn Du wirtschaftlich bilanzierst: Es gibt keine Amortisation in wirtschaftlich vertretbaren
Zeiträumen (ca. 10 Jahre). Punktum, Aus, Ende! Details zur diesbezüglichen Befreiungspraxis und
Befreiungserfordernis gem. § 25 EnEV und § 5 EnEG.
Daß Wohnungsbauunternehmen, private Bauherrn, Mietwohnungs-Besitzer, Planer und Baubeamte in staatlichen und kirchlichen
Baubehörden im Altbau und Baudenkmal trotzdem zu fast 100% gebrauchstüchig zu sanierende Altfenster und Alttüren -
egal welcher Bauart, egal welchen Rahmenmaterials rausschmeißen und auch im Neubau lieber technisch übelste, hygienisch
beschissenste, gesundheitlich nachteiligste und instandhaltungstechnisch unwirtschaftlichste Neukonstruktionen einbauen lassen,
dürfte mehr oder weniger folgende Gründe haben:
Strahlungsheizung und Fensterkonstruktion
Prof. Meier: Niedrigenergie- und Passivhäuser im Kreuzfeuer - Rund um den
Kundenbeschiß der Industrie
und sein DBV Praxis Ratgeber 9: Bauphysik des historischen Fensters
- überlegene Technik (besserer Schallschutz, besserer Wärmeschutz, Kondensatsicherheit, bessere
Reparierbarkeit usw.) bewährter Handwerkskunst im Gegensatz zur Industrie-Bauphysik. Mit vielen Tabellen und
Grafiken zum besser Rechnen
Fenster und Glas - Diskussion im bauexpertenforum.de/
Link zum Thema "Schädliche Gumilippendichtung von Plastikfenstern
führt zu Schimmelbildung - Rechtsfolgen undichter Fenster"
Sanierung
von blindkondensierten Isolierglasfenstern durch Anbohren - ein typischer Fall im Bau.de-Forum, lesen Sie die Beiträge!
Hinweise für die Behandlung historischer Fenster bei
Baudenkmälern (Vereinigung der Landesdenkmalpfleger)
Mit Einfachfenster Energiesparen? Kontroverse Diskussion im Fachwerkforum
Arbeiten an erhaltenswerten und schutzwürdigen Bauten - Verwaltung Land Steiermark
Arbeiten an historischen Gebäuden - Empfehlungen
Bestandsaufnahme und Ausschreibung für die Erhaltung von alten Fenstern - Seminarvortrag von Konrad Fischer
Sanierung von Fenstern und Türen aus Holz Muster-LV PDF aus Österreich!
(HTM aus
Google Cache)
"Die Mobile Schreinerei - Praxis" - Toller Fachaufsatz eines Handwerksspezialisten für qualifizierte Fensterreparatur in Potsdam
Initiative Pro Holzfenster
Fenster-Ratgeber Denkmalschutz
Der Leckerbissen für den Fensterfreund:
Hrsg. PaX Fensterbau: Fenster im Baudenkmal, Tagungsbeiträge der PaX-Fenstertagungen
in Bad Lausick zur denkmal, Lukas-Verlag, ISBN 3-931836-39-8
Der aktuelle Stand der bestandsgerechten Planung, Ausschreibung und
Restaurierungstechnik im Fensterbau, alles für den
Denkmalpfleger, Planer und Bauherrn. Wissenswertes zum Thema Bauphysik/Schallschutz am historischen und modernen Fenster
(von Prof. Dr.-Ing. habil Claus Meier!) und vieles mehr. Unbedingt empfehlenswert, (nicht
nur wegen meines Beitrags "Bestandsaufnahme und Ausschreibung für die Erhaltung von alten Fenstern").
PAXclassic Tagung 30. - 31.10. 2002
Fetzige Fensterinfo bei DIMaGB.de
Von der Problematik des richtigen Anstrichsystems auf Fenstern handelt das nächste Kapitel
Weitere Info und Tipps zu Fensterbau, Isolierglas, Kunststofffenster, Holzfenster, ...