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Konrad Fischer: Altbauten kostengünstig sanieren Konrad Fischer
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Naturstein Natursteinrestaurierung Fassadenrestaurierung Fassadensanierung Steinsanierung Schloßfassade Burgfassde Burgmauer Schloßmauer

Altbautaugliche Verfahren und Baustoffe

Wandbildner [12]

Die Kapitel 9-10 wurden in folgende Unterkapitel aufgeteilt - 9. Natursteinrestaurierung: [1] [2] [3] [4] [5] [6]
Steinboden: [7]
Reinigungstechnik: [8]
10. Wandbildner im Vergleich: [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15]
10.a Fachwerk/Blockbau: [16 - Die schärfsten Tipps zur Fachwerkrestaurierung: Woran erkennst Du einen Fachwerk-Experten?] [17] [18] [19.1] [19.2]
Bodenaufbau/Holzboden: [20]


Holz oder Stein?

Dem Bauschadensbericht der Bundesregierung ist zu entnehmen:
Konstruktion Instandhaltungskosten in 80 Jahren
in Prozent der Herstellkosten
Holzbauweise ca. 50 %
Mauerwerk massiv ca. 10 %

Außerdem sollte man wissen, daß ein Holzfertighaus meist nur ca. 15% Holzanteil hat. Die chemikalisierten Restbaustoffe von ca. 85 % müssen im Entsorgungsfall als Sondermüll behandelt werden. Ein prima Wohnumfeld neben Schimmel und anderen Atemluftverbesserer wie Milben und die unter VOC bekannten Luftschadstoffe aus Baustoffausgasungen. Viel Spaß beim Immunisieren. Nur hoffnungslose Traditionalisten setzen ja noch auf klassische Ziegel und Kalk.

Diskussion zur EnEV - Position des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V., mit Link zum allgemeinen Forum und zur Position der Porosierer

Zur bautechnischen Folge der Porosiererei am Ziegelstein schreibt z.B. Dipl.-Ing. Erwin Gierlinger in "Stein-Putz-Risse auf Mauerwerk", Bauhandwerk/Bausanierung 6/99 (Auszüge):

Baustoff light korrespondiert meistens mit Haltbarkeit light.

Holzauge, sei wachsam und lies beispielsweise nach im DAB 2/99, Schadensberichte von Helmut Künzel!

Auszüge:

Und aus dem nächsten Mauerrißschaden:

Zum Fall 1 gönnen wir uns etwas weitere Aufklärung:

Aus den Untersuchungwerten am Institut für Bauforschung an der RWTH Aachen erhalten wir nachfolgende Grafik, die das Verformungsverhalten des Ziegels (Quellen, positiver Graph) dem des Kalksandsteins (Schwinden, negativer Graph) gegenüberstellt.

Dabei wurde (gar um den Ziegel zu benachteiligen?) der Ziegel vor der Messung auf 600o C erhitzt. Sonst wäre wahrscheinlich bei ihm 0 + Nix "gequollen".

Aber auch so ist das Ergebnis eindeutig. Schade, daß schon nach 182 Tagen abgebrochen wurde. Die weitere KS-Kurve wäre spannend gewesen.

Frage: Welcher Stein ist im Mauerwerk rißanfälliger, der sich viel oder der sich weniger verformt? Na eben!!

Interessant ist auch folgende Tabelle:

Verformungswerte für Kriechen, Schwinden und Temperaturänderungen
Rechenwerte nach DIN 1053

STEINART

Endkriechzahl
Steinfestigkeitsklasse
2-6

Endkriechzahl
Steinfestigkeitsklasse
12-60

Endwert der
Feuchtedehnung
(Schwinden,
chem. Quellen)
mm / m

Wärme-
dehnungs
koeffizient
10-6 / K

Mauerziegel
(unporosiert)

0,75

0,75

0

6

Kalksand-,
Gasbetonstein

2,0

1,5

-0,2

8

Beton- u.
Leichtbetonstein

2,0

1,5

-0,2
(-0,4 bei
Naturbims)

10
(8 bei
Blähbeton)

In "Wie verputzt man Leichtziegel-Mauerwerk?", DAB 8/2000, legt Helmut Künzel noch nach und schreibt:

Die von Künzel in diesem Aufsatz auch empfohlenen Leichtputze zur Vermeidung der Rissbildung haben es aber in sich und sind nur wenig geeignet, diese Schäden zuverlässig abzustellen: Sie sind bindemittelreich und haben nur kleine Körnung. Die Überfestigkeit gegenüber dem schwächelnden Putzgrund ist dadurch vorprogrammiert. Ihre Porenbildner mögen labortauglich sein, auf den Baustellen zählen mehr die Versagensfälle. Das gegenseitige Rausgerede der Stein- und Putzproduzenten im Schadensfall ist ein Affentheater, das sich Baupraktiker und streitvermeidende Bauherrn sparen können. Keine Murksbaustoffe auf unseren Baustellen!

Die diesbezüglich jüngste Verirrung sind die Plansteine. Sie werden mit sehr exakten Baumaßen hergestellt und sollen nur zusammengeklebt werden. Mit Hilfe eines zeitsparenden "Mörtelschlittens" Genialer Irrsinn: Weichsteinriesen mit millimetrigem Hartklebemörtel zusammengefügt. Folge: Regenwassereinpumpende Kapillar-Fugenrisse zuhauf, auch durch den Verputz. Das ist eben die Praxis am Bau. Man bekommt fast den Verdacht, daß die Produktentwickler von arbeitslosen Juristen bestochen werden, um die Baubranche und die geplagten Bauherrn vor Gericht aufeinander zu hetzen.

Nun bietet die geniale Trockenmörtelbranche und das noch genialere Baustoffgeschick der Verputzer keinerlei Putz, trotz aller Normübererfüllung, das dem Luftlochziegel (geschweige denn den synthetischen, noch bewegungsfreudigeren Dämmstoffen) gewachsen ist. Deswegen windet sich das brave Handwerk nun aus der Verantwortung für die voraussehbaren rissigen Bauschäden, die man eben nur dem Bauherrn gönnt, mit solchen (sicherheitshalber von mir anonymisierten) Schreiben:

Das hat man nun davon als braver Bauherr, der das Weltklima auf behördliche Anweisung und dank äußerstem Planergeschick mit seiner Hauswand auf eigene Kosten retten will. Wo ist unsere Fähigkeit zum zivilen Ungehorsam gegen die Abzockmaschinerie, die Politik, Industrie und die mächtigen Medien gegen uns mittels Ökosteuer, Erneuerbare Energien Gesetz und Energieeinsparverordnung angeworfen haben?

Und so mixen die schlauen Planer/Ingenieure immer weiter die dafür ungeeignetsten Baustoffe miteinander in einen Konstruktions-"Verbund", der schon temperaturhalber bald auseinanderreißen muß.

Praktisch für die Folgeaufträge der Baubranche, für den Bauherrn wieder einmal dumm gelaufen.

Lesen wir doch noch mal nach, was in den frühen 70ern noch brauchbarer Stand der Bautechnik, der Bauforschung und des verbürgten Wissens war:

Aus Heinrich Schmitt "Hochbaukonstruktion" 5. Auflage, Bertelsmann, 1974, S. 395 ff.:

"Mauerwerksbau
Daß sich in den letzten zehn Jahren auch das Ziegel- und Kalksandstein-Mauerwerk auf dem Gebiet des Hochhausbaues - bis zu 16 Stockwerken - noch behaupten konnte, ist ein eindrucksvoller Erfolg der Oualitätssteigerung, der verfeinerten Berechnungsmethoden („Ingenieurmäßiger Mauerwerksbau"] und einer sinnvoll, von der Konstruktion her geleiteten Entwurfs- und Ausführungsplanung. Die entscheidenden Forschungen und Versuche gingen von der Schweiz aus. Dort wurden die ersten Wohnhochhäuser in Ziegelmauerwerk errichtet.

Ziegelmauerwerk

ln umfangreichen Versuchen an geschoßhohen Pfeilern und Wänden hat man das Verhalten von Backsteinmauerwerk unter schärfsten Bedingungen studiert. Die wesentlichen Ergebnisse dieser Schweizer Versuche waren folgende: Bei zentrischem Druck dehnen sich die Mauersteine und der Mörtel quer zur Normalspannung, d. h. also senkrecht zur Kraftwirkung aus. Wegen der Haft- und Reibungskrafte müssen sich Steine und Mörtel in gleichem Maße querdehnen. Durch die leichtere Dehnbarkeit (Querdehnung) des weichen Mörtels entstehen Zugspannungen senkrecht zur Kraftwirkung in den Steinen, die schließlich die Bindersteine über den Stoßfugen autspalten. Die Mauersteine werden also nicht durch die Druckkräfte zerstört, sondern zuvor durch die in ihnen auftretenden Zugspannungen aufgespalten. Der Mauerkörper zerlegt sich in mehrere Säulen. Es zeigte sich, daß zu dicke Lager- und Stoßfugen die Querzugspannungen steigern.

Errichtet man einen Mauerkörper jedoch mit zu wenig Fugenmörtel, so wird je nach der größeren oder geringeren Unebenheit der Lagerflächen die Gesamtlast nur über mehrere oder wenigere Punkte verteilt übertragen
[KF: wie im "modernen" Mauerwerksbau mit miesen Porensteinen, egal, ob mit oder ohne Dämmverstopfung]. Die auf diese Weise ausgelösten Zugspannungen lassen die Steine schneller aufreißen als beim Vorhandensein ausreichender Mörtelfugen.

Ist die Lagerfläche der Steine stark durch Löcher vermindert, so reißen sie entsprechend schneller. Für die Tragfähigkeit abträglich erweisen sich ferner unregelmäßige Ouerschnittsformen und Verdrehungen, die entweder größere Ausbiegungen, örtliche Exzentrizitäten oder Spannungskonzentrationen ergaben. Bei hohen und dünnen Wänden (1/2-Stein stark) bewegt sich während des Aufmauerns der obere Teil hin und her (Wackeleffekt). Besonders bei stark saugenden Steinen verliert der Mörtel rasch an Plastizität und wird nach den Rändern abgewalzt. Bei zentrischer Belastung ergeben sich hierdurch Spannungskonzentrationen in der Wandmitte, bei exzentrischer Belastung ist mit einer größeren Ausbiegung des Mauerkörpers und einem entsprechenden Abfall der Tragfähigkeit zu rechnen.
Der Wasserentzug läßt sich nicht ohne Nachteil für die Druckfestigkeit des Mauerkörpers durch Annässen der Steine ersetzen. Die Mauersteine dürfen nur wenig Wasser aufnehmen. Ein harter und druckfester Mörtel wird unter der Belastung weniger zusammengepreßt, und seine Querdehnung ist geringer, so daß sich für die Bindersteine auch geringere Zugspannungen ergeben.

Nach Hart, „Der Mauerziegel“ sind bei der Planung von Hochbauten in reiner Ziegelbauweise von 6 Geschossen aufwärts folgende Gesichtspunkte zu beachten:

- Die Grundrisse sämtlicher Geschosse müssen deckungsgleich sein.
- Der Grundriß soll so geplant sein, daß die tragenden und aussteifenden Wände möglichst quadratische oder annähernd quadratische Räume umschließen, so daß sich Deckenlasten und Windkräfte möglichst gleichmäßig auf das Wandgefüge verteilen.
- Sämtliche Raum- und Mauermaße sowie die Geschoßhöhen sind nach der Maßordnung bzw. nach dem Ziegelformat zu planen. Der regelrechte Verband sollte in Schichtplänen festgelegt werden.
- Sämtliche Aussparungen und Schlitze für Installation müssen eingeplant und hinsichtlich ihres Einflusses auf die Standsicherheit geprüft werden. Nachträgliche Stemmarbeiten sind unzulässig.
- Ein statischer Nachweis ist in jedem Fall erforderlich.

Bei der Bauausführung ist zu beachten:
- Die Druckfestigkeit der Mauerziegel und des Mörtels ist laufend zu überprüfen.
- Die aussteifenden Ouerwande müssen gleichzeitig mit den belasteten Wänden hochgeführt werden. Die in DIN 1053/2.21 vorgesehenen Erleichterungen sollen nicht in Anspruch genommen werden.
- An die Qualität der handwerklichen Ausführung, vor allem hinsichtlich der Maßgenauigkeit, sind höchste Anforderungen zu stellen."


Was man in der Schweiz wagte (ja, das Abenteurertum der Eidgenossen ist ja geradezu sprichwörtlich): Man führte die Außenwände des 16-Geschossers überwiegend in 50 Zentimer dickem Vollsteinmauerwerk aus Kalksandsteinen aus. Heinrich Schmitt führt dazu aus:

"Wegen der geringeren Wärmedämmung muß man die Außenwandstärken größer als bei den gebrannten Hochlochziegeln nehmen, was wieder den Material- und Arbeitsaufwand und den Brutto-Rauminhalt (umbauten Raum) erhöht. Der höhere Materialaufwand bringt aber gerade im Wohnungsbau wiederum Vorteile. Das höhere Gewicht und die größere Masse von Außen- und Innenwänden bieten einen besseren Schallschutz und eine höhere Wärmespeicherkapazität. Bei aller Rationalisierung im Baubetrieb erforderte dies die Rückkehr zu starkwandigeren Bauten früherer Zeiten, welche - mäßige Fenstergrößen vorausgesetzt - sich insbesondere durch angenehm kühle Räume im Sommer auszeichneten."

Aus den 1940er bis 1960er Jahren sind uns eine Unmenge Wohnbauten mit nur 24 Zentimeter Außenwandstärke erhalten geblieben. Ziegelstein! Und aus Villingen kenne ich ein von einem Energieberater geprüftes Wohnbauwerk mit nur ca. 10,4 Liter Heizölverbrauch je Quadratmeter im Jahr (mit der Deppenformel für den "Energiebedarf" übrigens auf über 15 Liter hochgepuscht). Ja, ich weiß, das klingt alles nach Mittelalter! Na und? Ich liebe Gregorianische Choräle, Sie etwa nicht? Na denn, und jetzt Alle: "Humba, humba, humba, täterä, täterä, täterä!"

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