Die klassischen Fehler bei den marktüblichen mechanischen, chemischen, elektrischen, magnetischen, esoterischen oder thermischen Trockenlegungs-Maßnahmen gegen die Mauerfeuchte sind (Aufzählung nicht abschließend!):
1. Die Feuchtequellen - wie leckende Rohre oder Wasserleitungen, Belastung mit hygroskopisch die Feuchte aus der Umgebungsluft anziehenden Schadsalzen wie Kalziumnitrat / Calciumnitrat / Kalknitrat / Mauersalpeter / Fäkalsalz (z.B. aus ehem. Tierhaltung) oder Kochsalz / Natriumchlorid (z.B. aus winterlichem Tausalz-Einsatz, als Frostschutzmittel für Mörtel im Winterbau oder als Lebensmittelkonservierung für Sauerkraut, Heringslake und Pökelfleisch), vielleicht auch nur Raumluftkondensat an unterkühlten Flächen, aber auch feuchtekritische Calciumsulfate (Gips, der meist aus Calciumcarbonat/Kalkstein durch Einfluß schwefelhaltiger Fäkalgase oder sauren Regen entstanden ist) - werden nicht korrekt beurteilt - mangels Ahnung, mangels Voruntersuchung (Vorsicht: es muß nicht immer die typischerweise sauteure Gutachterei mit Laborunterstützung und extremer Genauigkeit mit seitenweiser Tabellierung irgendwelcher Ionen sein, sie alleine garantiert keinesfalls eine korrekte Analyse des Bauproblems, geschweige denn geeignete - und das heißt technisch und wirtschaftlich! einwandfreie - Therapievorschläge!), dank unüberwindbarem Interesse am Durchsetzen des eigenen Verfahrens.
2. Zur Trockenlegung angepriesene Maßnahmen werden durchgeführt, die gegen vorhandene Feuchtefrachten und -quellen, wie z.B. hygroskopisch aktive Versalzung im nassen Mauerwerk und/oder Kondensation sowie defekte Grundleitungen und Regeneinläufe, gar nicht helfen können - wie eben nahezu alle mechanischen, chemischen oder gar thermischen Vertikal- und/oder Horizontalisolierungen mit egal welchem Blödsinnsverfahren. Deswegen werden gerade abzockmäßig interessante, da superteure Maßnahmen meist mit noch blöderen und ebenfalls teuren Verfahren wie z.B. wasserabweisendem Sanierputz kombiniert, um den ultimativen Mißerfolg möglichst lange zu kaschieren. Das ganze gerne auch garniert mit pseudowissenschaftlichem Unterbau und dem kompetenten Einsatz von den hochkarätigen Baupfusch perfekt orchestrierenden Akademikern wie Doktoren und Professoren. Und wie bitteschön sollen die Verulkverfahren - abgesehen von den thermischen - überhaupt all das viele salzige Wasser aus dem Bau rauslocken? Schmeiße ich eine Bitupappe in den See, kleide ihn zusätzlich mit Teichfolie aus - wird der dann vielleicht austrocknen?
3. Funktionierende Maßnahmen werden unterlassen, da die Feuchtesituation falsch analysiert wurde. Oft könnten die so einfach und vom Hausbesitzer leicht selbst durchführbar sein, doch das bringt eben kaum oder keine Umsätze.
4. Umsonst-Firmenberater oder von ihnen abhängige Planer bzw. sonstige "Experten" empfehlen ohne ehrliche Lagebeurteilung sowieso immer nur "das eigene" Verfahren, meist eine Kombination aus irgend einer sowieso unwirksamen Horizontalisolierung mit trocknungsblockierendem, aber sauteurem Kaschier-Sanierputz oder "was Elektrisches / Elektro-Magnetisches" wie Zauberkisterl bzw. Elektro-Osmose mit angeblichem Wasser-Umkehr-Effekt ohne jegliche Wirkung auf so gut wie nie vorhandene, aber immer behauptete "aufsteigende" Feuchte - außer bald defekter Opferanode, sinnloser Strippenzieherei und Löcher im Mauerwerk sowie Stromverbrauch. Ja vielleicht sogar eine heizenergieverzehrende Wandtemperierung, bei der der Dauerbetrieb einer Wandbeheizung als thermische Trockenhaltungsmethode gegen undichte Grundleitungen, salpeterbelastete Wandquerschnitte und vor allem fehldiagnostizierte "aufsteigende" Feuchte bestimmt nicht das Verfahren der ersten Wahl bzw. überhaupt sinnvoll wirksam sein kann. Es kommt - zumindest einem vernünftigen Hausbesitzer - ja vorrangig auf die Ursachenbekämpfung mit einfachsten, preisgünstigsten und dennoch sicheren Methoden an, und nicht auf die möglichst aufwendigste Dauer- oft gar Fehlbehandlung der Symptome. Die gewünschte Trockenlegung, Entsalzung und "Sanierung" als "Heilung" kann sich so bestimmt nicht einstellen, auch wenn selbst das vorprogrammierteste Sanier-Pfusch-Verfahren mit entsetzlich langen Listen prächtigster Adressen schon hereingelegter Kunden - jawohl - meist Bundes-, Landes- oder Stadt- also Staats-Baubehörden und auch evangelisch-lutherischen, römisch-katholischen, griechisch-/russisch-/serbisch-orthodoxen oder auch freikirchlich erweckten Kirchbauämtern, vielleicht sogar leichtgläubigste Pfarrer unterschiedlichsten Glaubensstils, aber eben auch sonstigen privaten Einfaltspinseln - prüfen Sie selbst! - werben kann. Gerne auch in Afrika, Polen, Österreich, Lettland, Böhmen und Mähren, dem Hindukusch oder der Ukraine. Heilix Bechle und Sack Zement!
5. Die todsicheren und mit Geld-zurück-Garantie angepriesenen "Sanier-Maßnahmen" verursachen selbst Gesundheitsschäden (wie so manche Injektions-Chemiepampe mit der Abspaltung giftiger Reaktionsprodukte bzw. kurz- oder längerfristige Verdunstung toxischer Lösemittelbestandteile), vor allem aber zusätzlich belastende Feuchte durch Flüssigkeitsinjektion, weitere Zufuhr hygroskopisch wirksamer Salze (Methoden mit Zementbindemittel oder Silikat / Wasserglas als Bestandteil der Injektion) und trocknungsblockierenden Sperr-Sanierputz bzw. andere Sperrverfahren. So feuchtet das vorgenäßte Mauerwerk ggf. noch weiter auf - ohne Chance auf dauerhafte Austrocknung. Und dank der meist vorhandenen Sulfatbestandteile - auf Deutsch Gips! - im alten Mauerwerk entwickeln die meist eingesetzten zementhaltigen Mörtel und Putze im nach wie vor überfeuchten Milieu die dollsten Treibmineralien namens Ettringit - ein sich unheimlich aufplusterndes Salz als Reaktionsergebnis des Gipses mit den Tricalciumaluminaten (C3A) des Zements - jawohl, auch der teuer C3A-reduzierten Sortierung! Und dann fällt die Chose als Sperrputzscholle von der nach wie vor salzfeucht vergipsten Wand. Ein nicht gerade seltener Langzeitschaden der herstellerregierten Billiganalyse mit folgender Teuerpfuscherei. Der Bauherr wollte es ja so.