Inhalt der Anfragenseite (A-Z):
(Seite nachträglich aufgeteilt und ergänzt, Pardon für 'ungewöhnliche'
Kapitelfolge)
Einleitung [1]
Anstrich [1]
[2]
>Architektenvertrag [4]
Ausnahmegenehmigungen/Förderung
Brand- u. Schallschutz
Ausschreibung/Vergabe/Abrechnung/AVA [7]
Bauernhaus-/Baudenkmal-/Hauskauf/Baurecht [5]
Bauernhausstudium [6]
Bauberatung/-fehler allgemein [3]
Betonsanierung [27]
Burgenkauf/Beratung vor Erwerb/Kaufberatung [28]
Burgen-/Schloßstudium/-besuch/-übernachtung/-miete [6]
Download Homepage[18]
English Information [20]
Fachwerk [12]
Fensteranstrich/-dichtung/-konstruktion [26]
Feuchte,
Trockenlegung, Salz, Kälte, Temperierung und Energiefragen im und am Haus [11]
Finanzhilfen [24]
Gutachtenkompetenz/Sachverstand [9]
Holzschutz [15]
Holzschutz/Holzbau/Schimmel/Heizung/Lüftung/Energiesparen/Dämmung/Temperierung
1 [16]
Holzschutz/Holzbau/Schimmel/Heizung/Lüftung/Energiesparen/Dämmung/Temperierung
2 [17]
Informationsanforderung/Schriftenversand/Produktinfo/Umfangreiche
Bauberatung/Kritik an Seitenstruktur/Sonstige Kritik [10]
Kontorstil [21]
Lüftung und Schallschutz [14]
Meine Seitenstatistik [10]
Mörtel und Putz [25]
Natursteinsanierung [27]
Produktmarketing [9]
Putzverarbeitung [19]
Schimmel,
Algen und Dämmung/Neue Dämmstoffe/Dämmende Baustoffe/Feuchte und Gifte im Dämmstoff [13]
Solarkollektoren und Solarenergie [10]
Studentenanfragen [21]
Studienort für Denkmalpflege [21]
Wandbildner [22]
Wohngifte [23]
Zum Abschluß: 10 Goldene Regeln für den Bauherrn [29]
Schimmel, Algen und Dämmung/Neue Dämmstoffe/Dämmende Baustoffe/Feuchte und Gifte im Dämmstoff [13]
W.Z. schrieb:
Lieber Herr Fischer, Ihre Ausführungen in H. letzte Woche waren recht
unterhaltsam denn aufschlußreich. Beim Studium Ihrer Referatszusammenfassung
und die Ihrer Kollegen stieß ich an mir wohlbekannte Grenzen
meines Verständnisses. Mit der Hoffnung den Zustand der Grenzenlosigkeit
näher zu kommen wende ich mich mit meinen Fragen an Sie.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, weist ein Baukörper einen größeren Energieverlust durch Wärmestrahlung als durch Wärmeleitung auf. Somit würde ein massiver Baukörper einen längeren Zeitraum für die entsprechende Energieabgabe benötigen als ein Baukörper geringerer Masse.
KF: Genau. Waren Sie schon mal in einer kühlen Kirche oder Burg im Sommer und einer dann warmen im Winter? Und dann in einem umgekehrtfunktionierenden Baustellencontainer? Ohne Heizung und Kühlung? Ich nehme es fast an. Temperaturspeicherung, -amplitudendämpfung und -phasenverschiebung sind dafür die wesentlichen Phänomene, nicht die Wärmeleitfähigkeit.
Wie funktioniert denn dann die Thermoskanne?
KF: Hier könnte man fälschlicherweise annehmen, daß bei der Wärmeabgabe der dichten Flüssigkeit der stationäre Zustand vorherrscht und deswegen die schlechte Wärmeleitfähigkeit der Luftschicht "funktioniert". Aber: hinzu kommt die innenseitige Verspiegelung sowohl der Glas- wie auch Stahlhülle, die die Strahlung reflektiert. Nun kann die dünne Glashülle nur wenig Wärme einspeichern, sodaß sie schnell die Temperatur des Kaffees annimmt und dann auf diesem Temperaturniveau sowohl innerhalb des Glases (kaum, da Wärme immer zur kühleren Fläche abfließt), vor allem aber zur kalten Außenwandung abstrahlt. Dort wirkt nun die Verspiegelung reflexiv. Auch außen ist die Kanne verspiegelt: um kühle Getränke vor der Sonnenwärme zu schützen. Und jetzt kommt´s: Glauben Sie tatsächlich, daß eine Verdoppelung der abstandsbildenden Luftschicht innen eine entsprechende Verlängerung des Abkühlungsprozesses bewirkt? [Weitere Details Thermoskanne / Thermosflasche] Na sehen Sie. Ihre lustigen Fangfragen mal beiseite: entscheidend ist für unsere Bauten, daß nachträgliche Dämmung in der Baupraxis nirgends energiesparend funktioniert, siehe Fehrenberg-Beispiele + Bauschäden. Im instationären Zustand der Wirklichkeit mit ständig wechselnden Tag- und Nacht-Temperaturen und zustrahlender Sonne ist eben die Speicherfähigkeit maßgeblich.
Würde sie entsprechend länger ihr Energieniveau halten, wenn sie anstatt Luftschicht aus massivem Alu/Stahl wäre?
KF: Aber natürlich. Vorausgesetzt, die Speichermasse hätte von vornherein die Temperatur des Kaffees. Ansonsten setzt eben die Einspeicherung ein, unter Umgehung der Reflexionswirkung.
Ein Pinguin auch? Und meine Daunendecke?
KF: Was denken Sie denn, was bei diesen Leichtstoffen wirkt? Zur Aufklärung: Textilien, Haare und Federn haben einen Reflexionsgrad für Wärmestrahlung von ca. 90 %. Und lassen die abgeschwitzte Feuchte hervorragend durch. Und dann ziehen Sie mal vergleichsweise eine Alufolie drüber. Noch besser: Rechnen Sie mal die U-Werte Ihrer Decke für den arktischen Fall durch. Wie schnell ist ein z.B. warmblütiger Messmer bei -50grädigem Wind durchgefrostet? Und würde ihm, dem Lama, dem Eisbären oder Pinguin eine Verdoppelung des wärmenden Schicht doppelt helfen? Oder doch besser die ADAC-Rettungsdecke? Wenn man nur die Feuchte durchbekäme. Die im Falle kaschierte Mineralwolle die gute Reflexion baupraktisch durch Absaufen killt, soweit nicht um das Heizrohr gewickelt.
Dann zum umgekehrten Fall: ein nicht unerheblich Wärmeenergie produzierender Prozessor oder Motor soll seine Wärme abgeben. Sollte dies hauptsächlich mittels Strahlung geschehen, wären Kühlrippen, die sich gegenseitig "bestrahlen" unsinnig
KF: Ach woher denn. Hier kommt es auf eine möglichst simpel erreichbare Vergrößerung sowohl der an die kühlende Luft abgebende Wärmeübertragungsfläche und ebenfalls abstrahlende Oberfläche an. Die Strahlung zwischen den Rippen spielt dabei eine nur untergeordnete Rolle. Übrigens ist die Strahlungsabgabe ja nicht nur "linear" wirksam, sondern von jedem Punkt der Oberfläche in alle "kühlere" Richtungen des Raumes. Eben wie Licht, das ja auch nur die Dunkelheit erhellt. Und nicht das Innere der Sonne.
und mein Kühlschrank eigentlich Effektivitätsklasse ZZZ.
KF: Ein guter alter Eisschrank a la Oma wußte schon, was gut ist. Kennen Sie das noch? Holzbohle, blechbeplankt? Im Schubfach Stangeneis? Speichern und Reflektieren. Oder der alte Holzzuber für das monatliche Warmbad. Das hielt länger warm, als unsere Blechnäpfe.
Vielleicht werfe ich auch einige physikalische Prinzipien durcheinander oder die betrachte die wirksamen Verhältnisse falsch.
KF: Ich habe fast den Verdacht, sie glauben an die feuchtesaufende Dämmung. Dem Altbau ist damit nicht zu helfen, dem Baudenkmal schon zweimal nicht. Dämmkosten sollten Sie also künftig einsparen, die Maßnahme als bauschädigend zurückweisen. Und glauben Sie vielleicht, für die AKWs oder Zahnarztröntgen mit ihrer ebenfalls elektromagnetischen Strahlungslast, eben nur in einem höheren Wellenlängenbereich als die IR-Wärmestrahlung, wären Wolljäckchen die richtige Lösung? Trotz stationären Verhältnissen? Na sehen Sie.
Zweierlei würde mir helfen: Ihre Antwort und sechs Häuser. Jeweils zwei am Meer, zwei in der Stadt und zwei im Gebirge. Eines der Päärchen sollte als Massivbau und das andere als Leichtbau konzipiert werden. Alle erhalten identische Wärmeerzeuger und eine noch genauer zu definierende Versuchsanordnung zur Messung des Energieverbrauchs. Lasse Menschen vergleichbarer Lebensbedingungen darin fünf Jahre wohnen oder arbeiten und die Ergebnisse auswerten. Gibt es sowas?
KF: Es gibt jahrhunderte alte Massivbauten aus Holz und/oder Stein mit geringem Energieverbrauch (mein eigenes Haus 1962er 36,5 HLZ ca. 13-15 Liter Öl/qm inkl. WW. Und die Barackenbauten verbrauchen praktisch viel mehr Energie, als U-berechnet. Dafür finden Sie Vergleichsmeßergebnisse aus Bauforschungen auch aus Finnland auf meiner Seite 213baust.htm. Sogar eine Fraunhoferuntersuchung 1983 hat das belegt. Die Auswertung ist auf www.dimagb.de zitiert. Dies alles zeigt, was dauerhaft funktioniert. Die alten Baumeister wußten das, heute sind sie dafür fast ausgestorben.
Da ich eine Menge Zeit in alten Häusern verbringe und täglich mit der Problematik ihrer Veränderung beschäftigt bin, wäre ich froh mit Ihrer Hilfe Verstand und Intuition übereinander zu bringen. Nur das überzeugt.
KF: Es ist ja meistens schwer, eingefahrene Denkgewohnheiten aufzugeben. Ob meine Ausführungen Sie überzeugen können, weiß ich freilich nicht. Jedenfalls war es ja einen Versuch wert! Ansonsten: Claus Meier: Richtig bauen. expert verlag. Und schauen Sie die gräßlichen Dämmbuden und ihre schlauen Urheber an. Alles erkenntnisreichste Denkmeister der Physik? Das allein sollte genügen.
Herzlichen Dank für die prompte Antwort. Und auch dafür, dass ich mit ihr was anfangen kann. Dieses Thema hat für mich nicht viel mit Glauben zu tun; eher mit den von Ihnen angesprochenen Denkgewohnheiten. Daher sind Erkenntnisse und keine Bekenntnisse erforderlich. Überzeugen kann ich nur mit Fakten und meiner Glaubwürdigkeit. Nochmals danke.
Unsere Situation: Reihenmittelhaus Bj. 1967, Betondecken, unisolierter Dachstuhl, Fenster undicht in allen Zimmern an der Decke Schimmelpilz,
KF: ich nehme an entlang der Außenwände, oder?
Brennwertheizung Gas, alte Heizkörper,
KF: deren Heizluft ihre Feuchte an die systembedingt kühlen Wand-/Deckenbereiche abkondensiert.
innenliegender Balkon gleichzeitig Decke des Wohnzimmers.
KF: Typische Wärmebrücke, Folge siehe oben.
Was wir machen wollten: Kunststoff Fenster mit 1,1K
KF: Folge: noch schlechtere Raumluftentfeuchtung. Das halte ich für sinnlos.
neue Haustüre
KF: Metall gegen Vollholz tauschen empfehlenswert.
8cm Styropor Aussendämmung
KF: ändert an der systematischen Feuchteablagerung in die kühlere Außenwand nichts Entscheidendes.
14cm Mineralwolle im Dachstuhl
KF: Bringt gar nichts, kondensiert möglicherweise voll.
Balkon sanieren,
KF: also abdichten
und dämmen
KF: bringt nichts
ca 54.000.-DM Kosten
KF: Damit werden sie dem Schimmel nicht unbedingt Herr. Lesen Sie meine 7temper.htm und führen Sie ein paar Heizleitungen an die kritischen Stellen. Das bringt systematisch am meisten, trocknet und verhindert Schimmel auf Dauer besser als andere Methoden.
Beim lesen Ihrer umfangreichen und fundierten Homepage, werde ich immer unsicherer. Als Dipl-Ing. Informatik habe ich während des Studiums selbstverständlich auch gerechnet, und natürlich immer in einem idealen System, damit mann überhaupt rechnen kann. Wer hat nun Recht und wer hat Unrecht ?????
KF: Versuchen Sie sich mal an meinem Professorenrätsel. Es hat den Härteest bei Prof. Gerlich, Institut für math. Physik, TU Braunschweig bestanden. Danach sieht die Sache schon klarer aus. Rechnen ist ja gut und schön (meine Frau ist Mathematikerin), man muß aber die praktische Erfahrung nicht dafür wegwerfen!
Uns geht es in erster Linie nur um eine gesundes Wohnen, also ohne Schimmelpilz und in zweiter Linie versuchen wir Energie zu sparen.
KF: Das ist ja auch vernünftig. Und wenn Sie Ihre Wohnung trocken temperiert haben, geht auch der Energiebedarf nach unten. Die bißchen Fugenentlüftung und -entfeuchtung durch Fensterfugen spielt dabei wohl keine große Rolle, für die Wohnhygiene aber schon.
KF: Porosierter Stein hat im Verhältnis zu Vollziegel ein deutlich schlechteres Austrocknungsverhalten und hält Feuchte auf viel höherem Niveau zurück. Grund: Die Poren blockieren die kapillare Entfeuchtung.
Im Bereich des Giebels sind Stahlbetonpfeiler mit den Porotonsteinen ausgefacht. Das ganze Haus ist mit M... Isolierputz ( 4 cm)
KF: Hier existiert grundsätzlich die selbe Problematik. Der Isolierputz hat durch seine porenbildenden Zuschläge schlechte kapillare Entfeuchtungseigenschaften und ist voraussichtlich durch Zusätze wasserabweisend - das blockiert einkondensierendes/einregnendes Wasser bei der Abtrocknung.
und einem weißen " Altdeutschen" Edelputz auch von M... verputzt.
KF: Dieser Putz dürfte ebenfalls zementäre Bindemittel und hydrophobe/wasserabweisende Zusätze haben. Das wirkt als Trocknungsblockade und riskiert Treibmineralbildung.
Nach ca. zwei Jahren bildete sich ein grau- schwarzer Algenteppich auf dem gesamten Giebel.
KF: Nur bei hoher Wasserrückhaltung/Dauerfeuchte möglich. Das ist ein Baustoff-/Baukonstruktionsproblem. Die diesbezüglichen bauphysikalischen Theorien dienen der Vermarktung, nicht der Beschreibung der Wirklichkeit am Bau.
Nach Aussage unseres Architekten, der Putzfirma, des Putzherstellers und auch des Beraters unseres Malermeisters (von der Fa. C...) ist die Ursache im erhöhten Austreten von Feuchtigkeit durch die Backstubenfenster zu suchen, und es wäre ja auch Schlagseite.
KF: Wenn das so wäre, wäre das ein reiner Planungsfehler. Der Architekt müßte die technischen Randbedingungen als Planungsgrundlage berücksichtigen und eine taugliche Konstruktionsplanung liefern. Wenn er in so einem Fall falsche - da trocknungsblockierende Baustoffe fordert/ausschreibt, müßte der kompetente Handwerker Bedenken anmelden, da der Feuchteschaden an einer so beanspruchten Fassade so gut wie voraussehbar ist. Daß der Firmenberater alles von seinen trocknungsblockierenden Baustoffen fernhält, ist logisch. Da seine Produktmerkblätter hier wesentliche technische Zusammenhänge falsch darstellen, verbleibt seinem Kunden (Malermeister, indirekt auch Architekt) natürlich nur das hier nicht vorhandene Fachwissen, um Fassadenschäden durch übergroße Feuchtespeicherung der verwendeten Baustoffe im Zusammenhang zu vermeiden.
Der Fehler besteht auch darin, bei der Planung nur Dampfdiffusion von innen nach außen zu betrachten, und die von außen eindringende Feuchte total zu vernachlässigen. Hier auf wasserabweisende Beschichtungen zu setzen, ist eben grundfalsch. Wasser dringt immer in Fassaden ein - wichtig ist, es so schnell wie möglich wieder herauszulassen. Und das können eben nur kapillaroffenste Baustoffe.
Daß nur der Giebel befallen ist, hängt vielleicht mit nur zeitweiser bzw. nur über vorwiegend lufterhitzende Systeme (Konvektor) erfolgender Beheizung des Dachgeschosses zusammen, so daß sich evtl. auch im Zusammenhang mit dichten Isolierfenstern und der trocknungsblockierenden Wandkonstruktion die einkondensierende Raumluftfeuchte obendrein im Mauerwerk von innen her anreichert. Übrigens sind Außenwände nach aller Erfahrung im Sommer erheblich feuchter als im Winter - durch einkondensierende Luftfeuchte von außen.
In Ihrer Bäckerei und Eisdiele dürften Sie wohl höhere Temperaturen halten, schon um der kundenfreundlichen Atmosphäre willen. Vielleicht meinen Sie aber mit "Giebel" die gesamte Fassade von unten bis oben, dann ist eben die beregnungsbedingte Auskühlung und Feuchtesituation an der Wetterseite bei gleichzeitiger feuchterückhaltender Fassenkonstruktion der maßgebliche Faktor.
Neben dem Anbau steht unser altes Haus Baujahr 1892. Auf dem gleichfalls dem Wetter ausgesetzten Giebel ( Ziegelmauer mit Hohlschicht, Zementputz und Kunststoffarbe aus den 70er Jahren ) gibt es nicht das geringste sichtbare Algenwachstum.
KF: Das interpretiere ich in Ferndiagnose - mit allen erforderlichen Einschränkungen so: Der vergleichsweise speicherfähige Vollziegel hält bei nächlicher Auskühlung so gut die über Solarstrahlung aufgenommene Wärmeenergie, daß die Fassadentemperatur nicht unter den kritischen Bereich fällt und stark kondensatbeaufschlagt wird. Das kann der porosierte Stein mit Zusatzdämmputz nicht leisten. Er kühlt schnell aus und hält deswegen in weit höherem Maße Feuchte zurück. Zusätzlich dringt über Kapillarrisse immer auch Regenwasser in den Fassadenaufbau. Das kann dann wegen stärkerer Fassadenabkühlung und wasserrückhaltender Fassadenbeschichtung/-konstruktion zuwenig abtrocknen. So entstehen die Brutvoraussetzungen für Algenwachstum.
Meine Frage: Wie kann man die Fassade auf Dauer (d.h. keinen Neuanstrich alle 5 Jahre) sanieren?
KF: Entscheidend ist die Abtrocknung des über Kondensat und Beregnung eindringenden Wassers. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu unterstützen:
1. Fassadenbeschichtung mit kapillaroffenen Baustoffen (Luftkalkmörtel, Kalkfarbe ohne Kunstharzzusatz). Vorsicht vor typischen Verarbeitungsfehlern!
2. Fassadenverkleidung mit hinterlüfteter Konstruktion, Verkleidung muß entweder total feuchteabweisend/-unempfindlich sein (glasierte Keramik, Naturschiefer, Blech) oder selbst kapillaroffen (Ziegel).
3. Dauernde Temperierung der Fassade von innen, um äußere Oberflächentemperatur zur besseren Abtrocknung anzuheben. [...] Weitere Hinweise: Temperierseite.
Vor einem Jahr haben wir ein Einfamilienhaus in K. (Bj. 1934, Bestandsschutz) günstig erworben. Die Bausubstanz erwies sich als gut, die innere Sanierung ist abgeschlossen. Wir wohnen bereits darin und haben den ersten Winter zur vollsten Zufriedenheit überstanden. Die alten Fenster haben wir drin gelassen und saniert, wenn auch nicht, wie ich jetzt durch die Lektüre Ihrer Seite erfahren habe, mit den richtigen Farben. Sei es drum, zumindest das Raumklima ist angenehm. Unser dringlichstes Problem ist jedoch im Moment die Fassade, der alte Putz hat sich teils großflächig abgelöst. Das Haus hat ein zweistreifiges Mauerwerk mit Hohlraum, sowie eine angebaute Garage mit einfachem Mauerwerk, die zu einer Küche umgenutzt wurde. Hier schreibt nun die Baugenehmigung 80 mm Wärmedämmung vor.
KF: Benutzen Sie nun erst mal meinen Ausnahmeantrag, den Sie ruhig hinterherschieben können. Siehe 2wsvoant.htm. Damit bringen Sie die Bauverwaltung erst mal ins Schwitzen.
Die von uns konsultierten " Experten" haben überwiegend WDV-Systeme in den unterschiedlichsten Ausführungen und Materialien empfohlen, was es halt alles so gibt. Die Kostenvoranschläge für das gesamte Haus beliefen sich von DM 29 TDM - DM 56 TDM.
KF: Ja, da läßt sich Geld verdienen, das der Bauherr gut sparen könnte.
Im Endeffekt hat jeder was anderes empfohlen.
KF: Das ist nun typisch für Experten.
Intuitiv habe ich eine Entscheidung bisher vor mir her geschoben und sehe nach teilweiser Lektüre Ihrer Seite meine gefühlsmäßige Ablehnung von WDVS aufs umfangreichste bestätigt. Doch was tun? Der Außenputz muss gemacht werden. Eventl. mineralischer Wärmedämmputz?
KF: Aber nein doch! Auch hier ist die falsche k-Wert-Theorie Vater des Verkaufes. Das hydrophobierte Zeug mit eigeschlossenem Kunststoffschaum ist Gift für die Fassadenqualität. Lesen Sie ein bißchen mehr auf meinen Baustoffseiten.
Und wie kann ich das Problem mit der Dämmung des Anbaus lösen?
KF: Wenn überhaupt etwas tun, dann die Speicherfähigkeit erhöhen.
Ich wäre dankbar für einen Rat ihrerseits oder können Sie mir einen ähnlich wie Sie denkenden Experten im Raum Berlin nennen ?
KF: Leider bin ich nicht geklont. Rufen Sie mich vielleicht mal an, vielleicht fidnet sich eine für Sie machbare Lösung.
KF: Wenn Sie den effektiven k-Wert dieser Wand nach Prof. Meier betrachten, liegt er unter Berücksichtigung der Solareinstrahlung in die Massivwand im guten Bereich. Wenn Sie Prof. Fehrenbergs vernichtende energetische Analyse des WDVS im Vergleich zum total ungedämmten Haus betrachten, verzichten Sie gerne auf jede Dämmung. Wenn Sie berücksichtigen, daß sich hydrophobierte Dämmstoffe zwangsläufig mit täglich bei Luftabkühlung eindiffundierendem Kondensat vollsaufen, was deren praktischen k-Wert ins Bodenlose verschlechtert, vergessen Sie das Dämmthema endgültig.
Möglicherweise hat sich der Erbauer ein paar Gedanken über Passivenergie gemacht (vor 100 Jahren). Vorab noch einige Zusatzinformationen: -drei-etagiges Haus Bj. 1900 -Stuckfassade -Material Vollziegel.
KF: Solche Häuser sind nach Bosserts Untersuchungsergebnissen des Energieverbrauchs absolute Niedrigenergiehäuser.
KF: Der Schimmel kommt sicher durch Phase 1 der Idiotensanierung: Austausch der guten alten Fenster nach Alkydharz-Beschichtungsschäden gegen Isolierfenster mit Lippendichtung.
Zweites Problem: Die Heizung funktioniert vorwiegend über Lufterhitzung und Nachtabsenkung, die warme Luft muß nun in der Nacht und am Morgen ihre überschüssige Feuchte an die kühlere / ausgekühlte Wand abgeben. Das ist mit Dämmung nicht zu heilen, da diese Problematik nur durch Bauteiltemperierung/Strahlungsheizung bzw. durch "zugigere" Fenster zu beheben wäre. Die Dämmung verschärft nun das Problem, da sie nur glasermäßig auf Dampfdiffusion berechnet ist, den um den Faktor 1000 höheren Kapillartransport der eindiffundierenden und als flüssiges Kondensat vorliegenden Feuchte/Nässe aber nicht angemessen berücksichtigt. Wohlgemerkt: Täglich kondensiert Feuchte aus der sich abendlich abkühlenden Außenluft in der Dämmung. Bekannte Folge: Verschimmelung/Algenbewuchs auf der mehr und mehr absaufenden Dämmung. Damit kann innerer Wohnraumschimmel natürlich nicht bekämpft werden! Die feuchte Dämmung hat dann nebenbei einen Katastrophen-k-Wert.
Wenn dann der Schimmel wieder auftritt, wird man die Ausführungsmängel und Ihre Beratungspflichten untersuchen. Wenn schon: Bedenken schriftlich anmelden!
Wohlgemerkt, der Vorschlag Vollwärmeschutz kam nicht von mir. Da ich Ihre Meinung zu diesen Dämmmaßnahmen zu genüge kenne, bitte ich Sie um einen fachlichen Rat. Mit welchen Maßnahmen würden Sie das Schimmelproblem angehen?
KF: Unter Vorbehalt der Ferndiagnose würde ich die Wohnbaugesellschaft über die Zusammenhänge informieren. Dämmen kann also nichts bringen:
1. Lippendichtung zu 1/3 an gegenüberliegenden Fensterfronten ausbauen (billig). 2. Evtl. auf Strahlungsheizung umrüsten (teuer). 3. Räume innen mit kunstharz-/dispersionsfreier alkalischer Farbe (Kalk-Kasein) streichen. Ein interessantes Produkt ist die silikatische XY-Anti-Schimmel-Farbe der Fa. XY, Tel.: .... 4. Fassade mit kapillaroffenen Baustoffen instandsetzen. Oft reichert sich im Mauerwerk ebenfalls Feuchte an, die wegen hydrophoben/wasserabweisenden Altanstrichen nicht mehr entweichen kann. Das fördert ebenfalls Innenraum-Schimmel.
Hierzu ist lesenswert der Aufsatz des Chemikers Jens Gumbold der Alligatorfarbwerke in E.Jägers: Dispergiertes Weisskalkhydrat. Gumbold stellt als erster Industriechemiker die Zusammenhänge an der Fassade bezüglich Kapillartrocknung und wasserabweisende Beschichtung richtig dar. Vorsichtshalber beschränkt er es auf Altbauten, aber das ist jeder Neubau nach einer Sekunde...
Übrigens: Ein perfektes und umweltfreundliches Abbeizmittel für Dispersionspampen gibt es bei XY-Chemie. Di-Chlormethan-frei und somit ohne verschärfte Schutzmaßnahmen anwendbar. Berater: Herr Z, Tel.:...
In meiner Brust wohnen jetzt 2 Seelen. Die eine würde gern das Geschäft machen. Die andere hat nach eingehendem Studium Ihrer homepage doch so manchen Zweifel. Sie sehen, Ihre Öffentlichkeitsarbeit fruchtet.
KF: Das freut mich natürlich. Und ich glaube, daß ein ehrlich beratener Kunde auch eine gute Geschäftsidee ist. Wenn er sich aber partout nicht beraten lassen will - ich kenne die fanatische Gläubigkeit bei 'Fachleuten' an zahlenmystische DIN-Irrlehren - schriftliche Bedenken und druff den Schmonz.
KF: Eine bautechnisch grausame Alternative. Denken Sie sich mal durch, was die Bindemittelbasis ist, was eindringender Kondens- und Regenfeuchte dort bewirkt...
Man sollte nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben. Kritik an XY finden Sie hier.
Bei Gesprächen, die ich im Vorfeld mit Putzunternehmern geführt habe, äußerten diese allerdings Ihre Bedenken, mit dem Wärmedämmputz eine Bossierung ausführen zu können. Einer wies mich auf ein neues Produkt hin, welches die Aufgaben des "Wärmedämmens" viel einfacher und kostengünstiger erledigen würde...
KF: Die Praxis lehrt: Trau keinem Handwerker in Fragen der Bauphysik und Baustoffeigenschaften. Ihre diesbezügliche Ausbildung und Erfahrung läßt allgemein sehr zu wünschen übrig. Weiß das nicht jeder?
Daraufhin traf ich mich mit dem Vertreter von "XY" und ließ mich von ihm "agitieren": - k-Wert, die geplante neue Wärmeschutzverordnung, Bauschäden, Schimmelpilze... und und und. Kurz um: Es klingt phantastisch, daß ein Anstrich, etwas teurer als eine gewöhnliche Fassadenfarbe, einen Effekt herbeiführt, der einen dazu veranlassen soll, die Heizung von vornherein nicht auf MAX zu stellen. Ich kenne allerdings bisher nur Meinungen von Seiten des Herstellers, die mit Euphorie ihr Produkt verkaufen wollen und andererseits natürlich die warnenden Hinweise der Dämmstofflobby vor den Scharlatanen aus dem Hause "XY". Auch das ist verständlich, denn, sollte es zu einer Zulassung von XY Produkten in Deutschland kommen, wird die Dämmstoffindustrie mit erheblichen Markteinbußen zu kämpfen haben, immer vorausgesetzt, daß XY hält, was der Hersteller verspricht.
Nachdem ich jetzt auf Ihren Seiten unterwegs war, bin ich zu der Überzeugung gekommen, in Ihnen einen kompetenten Ansprechpartner gefunden zu haben. Mich interessieren v.a. die rechtlichen Gesichtspunkte (kein Zertifikat - > Bedenkenanmeldung des AN - keine Gewährleistungsgarantie), aber natürlich auch ihre speziellen Erfahrungen mit XY Produkten.
KF: Erfahrungen? Keine. Wer würde schon eine Denkmalfassade mit Kunstharzversiegelung versehen? Hierzu finden Sie auf meiner Baustoffseite betr. Anstrich alle diesbezüglichen Bedenken. Rechtliche Gesichtspunkte? Dazu - und zu der ganzen Dämmpropaganda - zitiert Prof. Meier den Betrugsparagrafen des StGB. Lesen Sie seine Texte auf meiner Seite. Verabschieden Sie sich von der Bedenken- und Gewährleistungsangst und entwickeln Sie eigene Kompetenz! Dazu kann vielleicht mein Antragstext betr. Befreiung von der WSVO hilfreich sein. Ein Tip unter Kollegen: Fühlen Sie mal einem Referenzanwender, wenn das überhaupt vorgewiesen werden kann, scharf auf den Zahn. Im persönlichen Gespräch und mit kritischem Bewußtsein.
Ich würde - nach meinem bisherigen Wissensstand - bei oben genanntem konkreten Objekt allein aus Kostengründen XY-Exterieur anwenden, habe aber schon im Vorfeld mit einer Bedenkenanmeldung zu rechnen, da: 1. XY kein Zertifikat vorweisen kann, sondern nur Prüfberichte und Gutachten und 2. sämtliche ausführenden Betriebe in einem Rundschreiben der WärmedämmstoffInteressengemeinschaft vor dem Einsatz von XY gewarnt worden sind.
KF: Das ehrt die Dämmstoffler, leider ist oft Vermarktungsinteresse und nicht unbedingt Wahrheitsliebe Beweggrund solcher "Aktionen". Zum Thema Gutachten: Lesen Sie meine Gutachtenseite 3gutacht.htm.
Ich würde mich sehr freuen, Ihre Meinung zum Thema "XY" zu hören bzw. lesen.
KF: Energiesparen funktioniert nach aller Praxiserfahrung durch Speicherwirkung von Massivbaustoffen. Auch Prof. Meier vermag die angebliche Wirkung des "alternativen" Dämmanstriches nicht nachvollziehen. Ich empfehle sowieso den Verzicht auf jede Art von nutzloser Dämmtechnik. Sie als Ing. können doch die Wärmebedarfsberechnung mit Meiers k-eff-Werten durchzuführen. Wieso soll man dann überhaupt noch dämmen? Studieren Sie mal Prof. Fehrenbergs Ausführungen auf meiner Energiesparseite in Ruhe.
An dieser Stelle noch einmal meine ausdrückliche Bewunderung für Ihre Homepage. Meine Anfrage streift ja nur einen kleinen Bereich dessen, was man bei Ihnen behandelt findet. Ich werde mich in nächster Zeit des öfteren dort belesen und beraten lassen :-))
Ich bin bei meinen Recherchen vor einiger Zeit auf XY gestossen, eine energiesparende Beschichtung mit einer Reihe erstaunlicher Fähigkeiten, wobei diese bisher noch nicht vollständig untersucht sind. Ich glaube unter anderem aufgrund heftiger Reaktionen der Dämmstoffindustrie, die diese XY für eine große Gefahr hält. Sollten sich die Aussagen bezüglich der Wirkungsweise und bezüglich der Enegieeinsparung weiter verfestigen, so wäre ich einen großen Schritt weiter in meinen Überlegungen.
Was mich nun besonders interessieren würde ist die Frage, ob Sie schon einmal von diesem Produkt gehört haben
KF: Natürlich.
und wenn ja, welche Meinung Sie dazu haben.
KF: Was soll das bringen, eine Fassade mit dem benutzten Bindemittel - eine dichte Kunstharzpampe - zuzukleistern? Davon halte ich schon mal garnix.
Außerdem ist die amerikanische Weltraumforschung gut und schön, deren Bauphysik jedoch - auch nach Beurteilung von Prof. Meier - ein Witz. Man darf sich durch das gelungene Marketing auch hier nicht die Augen auswischen lassen.
Zu den Problemen der anderen Dämmstoffe ist der Zeitschrift Ökotest 4/99 folgende Beurteilung zu entnehmen:
"Diese Mängel haben wir festgestellt:
Dämmplatten aus Polystyrol haben einen Marktanteil von 90 Prozent, weil sie besonders preisgünstig sind. Alle Polystyrolplatten im Test gasen allerdings in geringen Mengen das krebsverdächtige Nervengift Styrol aus, alle enthalten auch gesundheitlich problematische halogenorganische Verbindungen (AOX) als Flammhemmer.
Die konventionelle Alternative zu Polystyrol sind Dämmplatten aus Mineralfasern. Weil sie nicht brennbar sind, eignen sie sich besonders für höhere Gebäude. Außerdem kann man mit den flexiblen Platten auch runde Gebäudeformen bequem dämmen. Zwei von drei untersuchten Platten entsprechen jedoch nicht der Norm KI 40 für Biolöslichkeit: Beim Einbau oder der Demontage könnten Fasern austreten und - wenn man sie einatmet - Krebs auslösen. Dazu kommt, daß diese Platten Formaldehydharze enthalten, bei zwei Produkten wurde der krebsverdächtige Stoff im Test freigesetzt. [...]
In den neuartigen Dämmplatten aus Mineralschaum, einer besonders leichten Variante von Porenbeton, fanden sich zwar weder allergieauslösendes Chromat noch sonstige Schadstoffe. Allerdings sind sie mit einem Mittel behandelt, das Kunstharze enthält. [...]
Die Kleber, die meist auch als Armierungsmasse dienen, enthalten nahezu durchweg Kunstharze. Die Hersteller argumentieren, daß sie sonst nicht genügend Klebekraft und Elastizität hätten. Wir haben diesen Umstand nicht bewertet, obwohl man die Kunstharze auch ersetzen könnte. Der StoTherm classic Armierungsputz ist darüber hinaus mit Acrylaten und Formaldehyd bzw. Formaldehydabspaltern belastet, allesamt problematische Stoffe, die ausgasen können. Zwei Kleber, die in vier Systemen zum Einsatz kommen, enthielten zudem Chromat, einen allergieauslösenden Bestandteil von Zement, der für die sogenannte Maurerkrätze verantwortlich ist. Zwei Armierungsgewebe enthalten überflüssigerweise PVC, das in der Beschriftung gefunden wurde.
Einige Oberputze benötigen zusätzlich eine Haftgrundierung. Sowohl in der Fema Universal-Grundierung wie im Gutex Isoliermittel fanden wir als Konservierungsmittel Formaldehyd bzw. Formaldehydabspalter. Da die meisten Firmen diese Grundierungen nur als Zusatzprodukt anbieten, sollte man möglichst darauf verzichten. Zwei Putze bzw. Putzgrundierungen waren zudem mit halogenorganischen Verbindungen belastet.
Es gibt dickschichtige, rein mineralische Putze und dünnere Kunstharzputze. Die Hersteller behaupten, die Kunstharzzusätze würden Risse und Algenbewuchs verhindern. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, wie Untersuchungen aus der Schweiz belegen [...]. Von den derart »veredelten« Putzen enthielt der StoTherm classic Stolith zudem reichlich krebsverdächtiges Formaldehyd bzw. Formaldehydabspalter.
Ohne Kunststoff geht's besser
Der dünne Putz auf einer Wärmedämmplatte ist enormen Belastungen ausgesetzt. Schon die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht können ihn zerbröseln. Sie betragen an der Sonnenseite immerhin bis zu 60° Celsius. Besonders gefährdet sind Kunstharzputze, wie Dr. Jürgen Blaich von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt festgestellt hat. Sie härten zwar anfangs scheinbar schneller als mineralische Putze, doch werden sie bei größerer Hitze weich und bekommen dann bei rascher Abkühlung Risse. Und wenn dann noch die enthaltenen Weichmacher entwichen sind, treten erst recht Schäden auf.
Auf der Seite, die nicht so stark der Sonne ausgesetzt ist, kann der Putz leicht grüne Streifen bekommen. Er kühlt stärker aus als die Nachtluft, Kondenswasser schlägt sich nieder. Tagsüber wird die Wand nicht direkt von der Sonne erwärmt und bleibt daher oft feucht. Das ist ein guter Nährboden für Mikroorganismen wie Grünalgen. Die sind zwar nicht gefährlich, sehen aber unschön aus. Auch hier ist nach Erfahrung von Dr. Jürgen Blaich der Kunstharzputz eher betroffen als der mineralische Putz. Denn der trocknet schneller aus und bietet den Mikroorganismen somit keinen Lebensraum mehr. [...]
Thomas Schmitz-Günther" Ende des Zitats
KF: Haben Sie mal Ihre Heizkosten/qm ausgerechnet? Sind die so arg, daß sich die Baukosten für Dämmerei überhaupt rechnen? Wahrscheinlich nicht. Haben Sie noch die guten alten Fenster (wahrscheinlich schon mit Alkydharzanstrichen versaut, oder? Runter und mit Leinölfarbe - ohne Naturharzverschnitt! - neu streichen. Was besseres kann Ihnen der Markt und die Norm nicht bieten. Es sei denn, Sie glauben an Werbung.
Was halten Sie von Zellulosefloc für den Dachbereich??
KF: Nichts. Eine typische Feuchtefalle und mit grauslichen Giftstoffen gegen Mäusefraß, Brand und sonstwas versehen. Verlangen Sie erst mal eine echte Volldeklaration und schauen dann im Giftregister nach, was Sie sich da einfangen können. Borate sind nicht ohne!
> > Ich bin total verunsichert. Können Sie mir Tips geben??
KF: Für weitere Fragen können Sie mich gerne mal anrufen: 09574-3011
KF: ich bekam die Ergebnisse das erste mal auf einem Fensterseminar der AK Niedersachsen/Institut f. Denkmalpflege in Hannover vor drei Jahren mit. Dort waren Prof. Roloff, Prof. Gerlach und meine Wenigkeit Referenten.
Roloff zeigte aus seinen langjährigen Untersuchungen im Wohnungsbestand der DDR eindrucksvolle "Feuchte"-Tabellen und Grafiken. In der dazu verteilten 21-seitigen Seminarunterlage, im Inhalt als Vorläufer (Fassung 10/1995) identisch mit der von mir angegebenen Publikation zum Fensterbau in Sachsen, ist dies leider nicht so gut aufbereitet, er beschränkt sich auf die Kernaussagen im etwas verwässerten Stil (wohl um nicht allzusehr anzuecken), die ich in ihrem interessierenden Inhalt auf der Homepage habe. Den nur im Labor/Beharrungszustand stationär anwendbaren k-Wert nimmt Roloff dabei leider als Gottgegeben hin.
Folgende Literaturangaben sind dort zu finden:
Roloff, J.:Zur Problematik der Fensterfugenlüftung, bau-zeitung 48(1994), H.12, S. 23-27;
Petzold, K.;Rololoff,J.: Lüftung, Wärme- und Feuchtigkeitsschutz bei der Rekonstruktion von Altbauten, Stadt-und Gebäudetechnik
(1980), H. 9, S. 267
Wo die Studie in Gänze "steckt", und wie man daran kommt (außer natürlich bei Roloff selbst), weiß ich nicht. Auszüge sind auf meiner Energiesparseite zitiert.
Und dann habe ich noch eine andere Frage: Warum raten Sie von einer mikrobiologischen Untersuchung durch einen Sachverständigen ab (auf meiner Antwort von Frau B. H.)? Wer soll denn Ihrer Meinung nach sonst feststellen können, ob nicht noch Sporen in diesem Raum (aufgrund der vorherigen Belastung) sind?
KF: Na ja, das war natürlich etwas sarkastisch. Mit dem Ergebnis einer derartigen Untersuchung ist halt wenig anzufangen, wenn die daraus folgende Prüfungs-/Beratungspflicht nicht exakt im Hinblick auf die Ursachenbeseitigung ist. Und wird das jemals geleistet von der üblichen Riege der SV´s? Lippendichtung raus, Schimmelfalle (Dämmstoffabdichtung der Fassade, dadurch Absperren der Solarstrahlung/Ab- und Austrocknung der Fassade) und Kunstharzbeschmiere (Dispersion) der Wände innen und außen runter? Alles andere ist ja nur Stoßlüftungsgefasel, Kaschierung und Symptomkurierung.
Wenn aus der Untersuchung ein eindeutiger Beratungsweg unter ehrlichem Hinweis auf Dramatik der Situation und Ursachenbeseitigung - also letztlich keine unsachgemäße Verharmlosung bzw. Zurückweisung berechtigter Ansprüche von geschädigten Brutkammerbewohnern entstünde, wäre dagegen gar nix zu sagen. Aber ist das Standard? Na sehen Sie.
Braucht´s beim Vorliegen der von jedem Laien erkennbaren Voraussetzungen des Schimmels also eine "teure" Untersuchung oder soll man nicht gleich zum Schimmelexverkäufer gehen? Natürlich bin ich im Schimmelkampf nicht ganz unaufgeklärt. Der international bekannte Mykologe Dr.-Ing.habil. Ingo Nuß, den Sie auch als Referenten bei unserem DBV-Seminar in Nürnberg (siehe Aktuelles auf der Homepage) finden, schreibt gerade auf mein Bitten hin einen Schimmelratgeber für die DBV.
> Führen Sie selbst mikrobiologische Untersuchungen durch?
KF: Aber nein doch. Ich möchte doch das Übel an der Wurzel ausrotten, alles andere wäre für mich Zeitverschwendung oder Kundenbetrug. Und davon haben wir im Bauwesen schon genug...
Wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen, mal so richtig den Finger auf die Schimmel-Wunde zu legen, können wir uns mal zusammentelefonieren, um einen Artikel von Ihnen auf meiner Schimmelseite anzubieten. Sie wird von vielen SV´s besucht, was ich an den eMails/Anrufen, die daraus folgen, erfreut zur Kenntnis nehme. Vielleicht plagt ja das Gewissen...
Allgemeinplätze im oben beschriebenen Sinne nutzen da freilich nix. Für eindeutige Autoren, einen scharfsinnigen SV zähle ich vorbehaltlos dazu, bin ich immer aufgeschlossen. Das sehen Sie auch an Dr.Thünes, Prof. Hammers und Prof. Meiers Aufsätzen bei mir.
Als nächsten Autor habe ich gerade einen aufgeschlossenen Dr.med. gewonnen, der mir beim Nachlegen weiter behilflich sein wird. Der hat die armen WSVO-Opfer in Kur...
KF: Gottseidank. Aufsteigende Feuchte gibt es nicht! Wieso steht in meiner Homepage. Die vorhandene Feuchte hat andere Ursachen, voraussichtlich Kondensation warmer feuchter Luft an kalten Wänden, evtl. auch drückendes Wasser durch Leckagen in Ab-/Wasserrohren.
> Obwohl der Zustand des Hauses (Bj. 1933) eine Sanierung (Trockenlegung; Dränieren) dringend erforderlich macht, stehe ich als Mieter im Regen und höre diesen gern wiederholten Spruch vom Verantwortlichen Techniker der Wohnungsgenossenschft :" Stoßlüftung mehrmals täglich, bla, bla ....!" Auszug wäre eine Lösung, aber nach einem kostspieligem Umzug von Außerhalb letztes Jahr nach Wismar nicht unbedingt die anstrebenswerte Variante. Gibt es eine Möglichkeit, eine Sanierung bei der WG überhaupt durchzusetzen ?
KF: Die Durchsetzungsfrage wage ich nicht zu beantworten, das ist Sache des Rechtsanwalts.
Mögliche bauliche Lösungswege (ohne Gewähr!!, da Ferndiagnose): Mehr heizen (Problem: bei Konvektorhzg. ist die für Heizzwecke vergewaltigte Luft (Lebensmittel!) wärmer als Wand mit der Folge von Kondensatbildung auf kalter Außenwandfläche, Lösung: Temperierung/Strahlungshzg. wie früher Kachelofen, der Feuchtraumluft sogar "verzehrte", so doof waren die alten halt nicht, es soll ja sogar echte Baumeister gegeben haben) und dabei Wand austrocknen, Verkleidung weg, kunststoffhaltige Giftfarbe ab von der Wand, darauf XY farbe (Fa. XY) oder Kalk (=reinste schimmelabweisende Alkali-Minerallösung), in problematischer Zeit Kipplüftung bzw. Fensterdichtungen total ausbauen.
Modernes Bauen heißt Geld verdienen auf Kosten der Wohngesundheit und Umwelt. Wir müssen alle umdenken, doch das wäre ein anderes Thema.
KF: Ich bin zwar Dipl.-Ing. und Architekt (dank eines Architekturstudiums, das zum guten Bauen und technischen Verständnis allzuviel beitrug, dafür durften wir Marsflugzeuge auf grünen Wiesen und in Denkmalumgebungen landen lassen) aber kein Dr.
im Schimmelforum habe ich Ihren Beitrag über "Stosslueften oder was?" gelesen, wo Sie die Studie von Herrn Prof. Roloffs (TU Dresden, Institut fuer Bauklimatik), erwaehnten. Aus dieser Studie führten Sie einige Aspekte an, die genau auf uns zutreffen. Es waere sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir eine Kontaktadresse benennen koennten, wo ich mehrere Informationen hierzu bekommen kann.
KF: Sie erhalten die Studie in der Fensterpublikation des Sächsischen Innenministeriums, vgl. meine kommentierte Literaturliste, in der Sie die notwendigen Verlagsangaben finden. Außerdem finden Sie dort unter "Energiesparen" viele weitere Informationen zum Schimmelproblem.
Wir wohnen zur Miete, in einem acht Familienhaus in der vierten Etage direkt unter dem Dachboden, unsere Nachbarin, eine alte Dame zeigte uns kurz nach unserem Einzug im Mai 97, den Schimmelfleck in ihrem Schlafzimmer Durchmesser ca. 90cm. Cira ein halbes Jahr spaeter bemerkten wir an der selben Stelle in unserem Schlafzimmer kleine gruene Schimmelpunkte, die immer mehr wurden, (zu dem muss ich sagen dies war auch der einzige renovierte Raum in unseren Wohnung vor dem Einzug).
KF: Das ist logisch!
Wir zeigten dies natürlich unserem Vermieter an, er reagierte sehr typisch: "Dies ist eindeutig Ihre Schuld, falsches Lüften usw.." Es tat sich einige Zeit gar nichts, bis wir die Miete im April '98 um 15% kürzten. Nun werden wir vom Vermieter verklagt und es wird ein Sachverständiger miteinbezogen.
KF: Oh je, da gibt es so viele schwachverständige Schlechtachter, da weiß man nicht, ob was Gutes dabei rauskommt...
Wir haben natürlich einen guten RA. eingeschaltet,
KF: Das hört sich schon besser an.
wären aber auch für jeden weiteren Rat sehr dankbar. Im Oktober '98 folgte eine Dämmung auf dem Dachboden, wo das Wort Dämmung schon zuviel ist, er legte einfach Glasfaserwolle aus und liess sie offen liegen.
KF: Bringt gar nix, wird selber naß. Das bekannte Schadensbild: Abgesoffene Wärmedämmung.
Das tat er nicht auf den ganzen Dachboden sondern nur an den Aussenkanten (Breite 80cm). Ich kann nun den Dachboden auch nicht mehr als Trockenraum nutzen, denn ich bin an Asthma erkrankt
KF: Typische Folge falscher Dämmung und Dichtung. Vielleicht sollten Sie betr. besserem Verständnis gewisser Krankheitsbilder mal die Bücher von Dahlke und Detlefsen lesen. Gibt´s in jeder Buchhandlung und spart viele Wege zu Doktoren und bösartige Nebenwirkungen konventioneller Medikamentenschluckerei. Dies aber nur nebenbei. Gegen Schimmelangriff hilft das leider auch nix.
und reagiere dort sehr, Atemproblem und -not, mittlerweile auch in unseren Wohnung. Selbst wenn das der Grund fuer den Schimmelpilz war, beseitigt wurde er von ihm nicht. Mein Lungenarzt hat mir geraten auszuziehen, doch wir müssen leider die Klage noch abwarten.
KF: Das ist aber die normale Emailtechnik, sonst könnten wir ja Briefe schreiben. Bitte haben Sie Verständnis, daß ich den Text nicht neu schreibe.
Koennten Sie mir die E-mail nochmals schicken, das waehre sehr nett von Ihnen, denn das Thema wird immer heisser. Wir benutzen gegen den Schimmel jetzt die handelsüblichen Schimmelbekämpfungsmittel: was aber mit wenig Erfolg verbunden ist.
KF: Ich empfehle Ihnen die Fachberatung durch die FA. XY, die für derartige Probleme der Oberflächenbesiedelung bestens verträgliche ungiftige Produkte entwickelt hat. Tel.: ....
KF: Mit Verstand planen und bauen. Inhalte kontra Formalismus (Behörden- und Normenangst bzw. -treue). Also konsequente Nutzung der Speicherqualitäten, vermeiden von Feuchtefallen, selbstverständlich Zentralheizung, aber als Hüllflächentemperierung. Zu all´dem finden Sie bei mir vielfältige und vertiefte Information. Bitte lesen, so viel Zeit muß sein. Wo bleiben da echte Fragen?
KF: Das wäre eine Rechtsfrage, die nur einem Anwalt zusteht. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach würde ich es mal versuchen. Begründung: Verstoß gegen die allgemeinen anerkannten Regeln der Technik. Jeder Fachmann müßte aufgrund Prof. Meiers seit vielen Jahren vorliegenden Publikationen wissen, daß 1. Bauen nach k-Wert unwirtschaftlich ist und 2. Feuchte- und sonstige Bauschäden provoziert.
Was Sie wissen sollten: Ein WDVS ist aus systematischen/bauphysikalischen Gründen nicht nachbesserbar. Es sei denn, Sie geben sich mit Kaschierung zufrieden, die den technischen Problemzustand verschlechtert. Der Witz mit Ohren: Superhydrophobe neue Farbsysteme, die den Trend zur Wasserrückhaltung verstärken. Mit weiteren üblen Folgen.
Resultat: Was kann denn der unwissende Bauunternehmer dafür, daß der Bauherr in seiner Unwissenheit Dämmstoffsysteme als Bauweise wählt? Mercedes ist doch auch an Mercedes-Unfällen wg. überhöhter Geschwindigkeit nicht schuld, oder?
Mein unmaßgeblicher Tip: Selber in den sauren Apfel beissen, oder wg. Produkthaftung auf den Hersteller los. Wg. sachlich falschen Inverkehrbringens seines Produkts. Ihr Rechtsanwalt - vielleicht nach etwas gutem Zureden auch der des unwissenden/getäuschten Unternehmers - das sage ich aus Erfahrung (mit 100.000.--DM - Erfolg zugunsten des Bauherrn!) - hilft Ihnen dabei sicher weiter. Gründen Sie doch eine Internet-Interessensgruppe für einen Musterprozeß.
Sollte ein Planer beteiligt sein, auf den könnten Sie vorrangig los. Wg. seiner ggf. gesamtschuldnerischen Haftung und Versicherungsdeckung. Die hat nämlich der Unternehmer nicht. Und der Planer würde vielleicht aus Eigeninteresse mit auf den Hersteller los. Um sich in seiner Dummheit reinzuwaschen.
Ein bißchen zur Rechtsmaterie finden Sie bei meiner Seite "Meersburgurteil". Und lesen Sie mal §3a (fehlerhafte Darbietung) Produkthaftungsgesetz mit Kommentar. Das klärt auf.
Ohne Leute wie Sie wäre das Internet in seiner jetzigen Form arm dran.