Eines Tages in den 80ern erschien die Kripo in meinem Büro, um die Todesursache eines an Krebs gestorbenen
Handwerkers zu ermitteln. Er arbeitete vorher in einem normgerecht holzschutzbehandelten Dachstuhl als Trockenbauer.
Kurz danach fragten Pfarrer in von uns sanierten Fachwerk-Pfarrhäusern nach angewendeten Holzschutzmitteln. Dann
eine Anfrage der Landeskirche wegen einer in einem Fachwerkhaus erkrankten Dekansfamilie.
Unsere Normengläubigkeit muß also auf den Prüfstand, denn es kann doch nicht das Gelbe vom Ei sein, mit Giften wie Lindan, PCB und
auch Natriumborat (Borax), Kupferlösungen und Chromaten im Haus das Wohnumfeld und die Baukonstruktion gegen
allerlei Tierchen, Schimmel und Mikroorganismen herumzuschützen, und dabei den Menschen außer Acht zu lassen.
Dabei ist zur Wirkung der üblichen Giftkeulen anzumerken, daß sie zwar zugelassen sind, weil sie für
Lebewesen tödliche Gifte enthalten, daß aber die Norm-Prüfverfahren für die Zulassung der
vergifteten Tunke diese im Einsatz am Bau nur bedingt bis überhaupt nicht prüfen und damit eine echte
Schutzwirkung im gewollten Sinne nicht unbedingt vorliegt. Wer sagt denn, daß ein Schadinsekt so dumm ist, und die
vergiftete Oberfläche frißt und nicht ausspuckt? Und wer sagt denn, daß die Toxizität noch im
gewollten Sinne vorliegt, wenn das Gift in die sonstige Suppe gemischt wurde? Die Fälle des Neubefalls trotz
Vergiftung sind Legion! Wir müssen also nach Alternativen zu den gängigen und genormten Gefahrstoffen suchen,
in den Methoden und den anzuwendenden Mitteln. Am Markt gibt es dafür ja verschiedene Lösungen, allerdings
mangels Gift (!) bisher nicht RAL-, normungs- und zulassungsfähig.
So unternimmt der Holzschutz-Normenapparat Übermenschliches, um den dauerhaften Holzschutz ohne Gift zu bekämpfen, vorzubeugen und sich und
den Kunden und sein Holz davor bestmöglich zu schutzen. Mit Holzschutz-Schutzmitteln, die beißen!
Selbst der konstruktive Holzschutz, den ich schon aus Grundsatzüberlegungen bevorzuge, kommt durch die
total der Lobby unterworfene und bürgerfeindliche EU-Normentwicklung unter die Räder. Zukünftig muß
dann wohl alles Bauholz - egal wo es zum Einsatz kommt - soweit man nach der perfiden Umsatzsteigerungsnormierung
arbeitet (und freilich machen da alle auf Kosten des doofen Bauherren allzugerne mit!) vergiftet werden. Da reiben sich
die üblichen Verdächtigen wieder mal die Hände. Perfekte Normung - wofür bezahlt man denn seine Leute?
Dabei muß man doch nur ein bisserl wissen, wie und wo die guten Tierlein und Schwämmchen so gerne leben, um ihnen die entwicklungsmöglichkeiten mit konstruktiver Vergrämung ausreichend madig zu machen und sie zu vergrausen. Doch Holzschutzschwachverständige ergehen sich für ihr Schlechtachten lieber in teuerster und papierverschwendenster Analytik, verleihen den Holzverspeisern deutsche und lateinische (oft sogar falsch geschriebene) Vornamen und empfehlen dann den chemieverkeulten Rundumschlag und Rückschnitt bis zum Bauwerksabbruch. Selbstverständlich mit Meldepflicht. Für derart vorhersehbare Ergebnisse hätte man sich freilich alle Bestimmerei als typisch verwissenschaftlichten und vorsätzlichen Betrug schenken können.
Dabei hätte ein bisserl konstruktiver Durchblick genügt, erstens nur die nicht mehr tragfähigen Holzteile - sie werden durch geeignete Voruntersuchung wie Freilegung, Abbeilen, Bohrwiderstandsmessung BWM (Resistographie), statische Berechnung der Tragfähigkeit des Restquerschnitts usw. ermittelt - auszubauen - und wenn der Rest noch trägt, nicht mal diese! - und durch Neuholz fachgerecht zu ersetzen. Und zweitens die Baukonstruktion durch geeignete Maßnahmen wie ausreichenden Witterungsschutz, Belüftung (keine den Raum hermetisch abdichtenden Isolierglasfenster mit Gummilippen!) und/oder ein kondensatvermeidendes Heizsystem (Hüllflächentemperierung oder gezielte Bauteiltemperierung) so trocken zu halten, wie es sich eben gehört und keinem Holzschädling mehr gefällt. Auch das kann das Ergebnis einer Bauwerksuntersuchung / -begutachtung mit Schadensermittlung, Schadensanalyse, Schadensgutachten, Bauberatung, Sanierungsplanung und Bauwerksinstandsetzung sein.
Was passiert dagegen in der expertengesteuerten Baupraxis? Isolierung, Abdichtung und Volldämmung mit
energetisch wirkungslosen aber feuchtesaugenden "Dämm-Baustoffen", damit die Bude auch garantiert bis zur
letzten Ecke absäuft und "bekämpfende/vorbeugende" Vollvergiftung und Verwandlung des Bauwerks in menschenfeindlichen
Sondermüll. Inzwischen sollen die WDVS-Fassaden gegen das Absaufen durch die bisher unvermeidliche nächtliche Kondensataufnahme
der schnell nachtgekühlten Dämmhaut beheizt werden - die Ewald Dörken AG hat dafür 2011 das Patent zur Elektroheizung
und Warmwasserbeheizung der WDVS-Oberfläche erhalten. Anstrengungen über Anstrengungen. Der Kunde zahlt ja für das Zeugs,
das ihm die moderne Marketing-Massenhalluzinations-Erzeugungstechniken eingeflüstert hat.
Selbstverständlich wiederum nach lobbybereichernder Norm und letztlich freilich alles unwirksam. Modern modern heißt die Devise.
Wenn nämlich die Lebensbedingungen stimmen, beißt sich der Schädling schon durch, siedelt sich das Pilzlein
schon an, frißt sich die Alge fest.
Außerdem sind alle Gifte mehr oder weniger wasserlöslich und bauen sich dadurch im nassen Bauteil
ab. Die Chemiekampfstoffe altern auch, gasen aus, verlieren damit ihre sollgemäße Wirkung, die freilich auch
nur auf seltsamen Labortests beruht und nicht immer den Tatsachen am und im Bauwerk entspricht. Das merkt der betrogene
Bauherr bloß nicht so schnell. Und wenn, dann ist die Gewährleistungszeit meist vorbei. Mein Tipp: Wer sowas
will, soll sich die irre Kosten für die konstruktiv und bauklimatisch meist ahnungslosen bzw. nicht ausreichend
sattelfesten "Experten" besser sparen, und gleich den Verkäufer / Sanierberater / Pharmareferenten der Giftmittel und
Feuchtefallen kommen lassen. Der macht im Ergebnis das Gleiche für weniger Geld. Gerne auch beim privaten Bauherren.
Und der spart sich so die geschenkebeladenen Besuche des Pharmareferenten bei "seinen" Experten, denen er meist sowieso das ganze
Sanierprojekt hinter dem Bauherrenrücken ausarbeitet und "kostenfrei" zuschanzt. Die Planungsleistung ist im Produktpreis ja schon
inbegriffen. Deutschland gestern, heute und morgen!
Ach ja, ausgerechnet in Glücksburg hat die Evangelische Kirchengemeinde für ihr altes Pastorats-Gebäude
(Pfarrhaus) in der Rathausstraße die schreckliche Nachtrags-Rechnung der Giftspritzer präsentiert bekommen:
Am 7. August 2009 kann man den dortigen Zeitungen entnehmen, daß das Haus hauptsächlich wegen seiner
Vergiftung durch die bei der laufenden "Entkernung" zutage getretenen schadstoffbelasteten Althölzer abgerissen
werden muß, da es sonst weitere 300.000 EUR zur Sanierung brauchen wird. Da waren offensichtlich
ausschließlich ausgewiesene nordische Experten am Werk:
Erst ohne ausreichende Voruntersuchung auf Schadenssituation und Bestandskontamination - ein Muß bei jeder fachgerecht
vorbereiteten Generalsanierung! - eine geradezu irre Baumaßnahme anlaufen lassen, bei der bis zum
"überraschenden" Sanierungsabbruch schon flotte 200.000 EUR Planungs- und Baukosten vergurkt wurden. Immer
während der mühselig finanzierten und dann anlaufenden Sanierung stellten sich dann immer weitere Mängel
heraus, gegen die ja kein billiges, sondern nur Nachtrags-Kraut zu Nachtrags-Preisen (Jeder, sogar in Bayern,
weiß, was das im Klartext heißt!) wachsen konnte. Eine herrliche Wunschbaustelle für baukostenabhängig
honorierte Planer und nachtragsbejubelnde Handwerker mit Kostenexplosionen ohne Ende. Und dann eben als vorläufiger
Höhepunkt einer auf Sand gebauten Baumaßnahme: Sanierungsstop und Neubau, der angeblich wesentlich billiger
kommen soll.
Typische Folge einer Norm-Holzschutz-Vergiftung? Und ob der arme Pastor Thomas Rust, der mit seiner siebenköpfigen
Familie dort 5 lange Jahre im giftgeschwängerten Bau hausen mußte, noch befriedigende Blutwerte aufweist,
ebenso die detaillierten Umstände des gesundheitlichen Befindens seiner ebenso holzschutzgiftexponierten Frau und
Kinderschar, ist hier nicht bekannt.
Das schon neu draufgesetzte Kirchendach und die ebenfalls erneuerten Fenster (gummilippendicht, klaro), will man aus
Ersparnisgründen beim Neubau weiterverwenden. Ob die Hölzer schon auf Norm-Giftgehalt untersucht wurden? Ob
mit den neuen Fenstern und dem damit verbundenen hohen Schimmelrisiko nun der Pfarrersfamilie endlich doch der Garaus
gemacht werden soll entzieht sich unserer Kenntnis. Ebenso, ob man nicht die Schadstoffkontamination durch die
gängigen Techniken zur Maskierung / Isolierung inkl. sachgerechte Raumlüftung unter Beibehaltung der Altfenster
und den Bau insgesamt durch reparierende Instandsetzungstechnologie wesentlich besser und billiger hätte sanieren
können, ebenfalls. Mein Tipp: Holzauge, sei wachsam!
Wer es lieber "klassisch" giftig mag, benutze die Surftipps für Dialektiker. Hier gibt es kein Meinungsmonopol, sondern freie Information!
"Schwammsanierung - selbst gemacht!
Beim Lesen des letzten Holznagels [August 2000] habe ich mich besonders gefreut, einen alten Bekannten wiederzutreffen, Herrn Konrad Fischer. Wie es zu dieser Bekanntschaft kam will ich kurz schildern.
Wir haben Anfang 1998 ein altes Bauernhaus im Land Brandenburg gekauft. Ende 99 war es dann so weit, die Wohnung war fast bezugsfertig. Das Dach war erneuert, im Erdgeschoss die Elektrik neu, alles verputzt, in einem Raum neue Dielen, im anderen sollten die schönen alten Dielen erhalten bleiben und abgeschliffen werden.
An einem Arbeits-Wochenende fiel mir auf, dass zwischen der Wand und den neuen Dielen etwas wie Bauschaum hervorquoll. Bei näherer Betrachtung ergab sich der Bauschaum als Pilz. Hausschwamm! Diese Diagnose war schrecklich. Mir wurde geraten, mich unbedingt an einen Sanierungsfachbetrieb zu wenden. Zudem schwebte das Damoklesschwert der Meldepflicht über uns. Erst viel später erfuhren wir, dass im Land Brandenburg gar keine Meldepflicht bei Hausschwammbefall besteht.
Der von mir eingeschaltete Fachmann riet uns zur Komplettsanierung, also dem Austausch des gesamten Mauerwerks im Kellerbereich und Erdgeschoss und dem Herausnehmen, Entsorgen und Erneuern aller Holzteile. Die dafür angesetzten Kosten waren so hoch, dass wir sie gar nicht hätte tragen können, denn von unserem Haus wäre nicht mehr viel übrig geblieben. Die von ihm anvisierte chemische Keule zur Nachbehandlung und Vorsorge hätte uns möglicherweise ein Leben in diesem Haus unmöglich gemacht.
In meiner Not machte ich mich bei Nacht und Nebel auf ins Internet! Auf der Seite des Bau.Net Forums waren etliche Beiträge zu diesem Thema. Und hier traf ich schließlich Herrn Konrad Fischer, der Ratsuchenden antwortete. Ich surfte zunächst auf seiner Homepage (was sich wirklich lohnt!) und wandte mich dann direkt an ihn. Herr Fischer empfahl, die Sanierung mit [GMH] durchzuführen: einem völlig giftfreien Mittel, das den Schwamm verkieselt.
Zunächst war ich von diesem Konzept begeistert, aber doch noch etwas skeptisch. Also entschloss ich mich, den Erfinder zu besuchen, weil ich sichergehen wollte, dass die Sanierung mit [GMH] auch in einem so krassen Fall durchführbar wäre. Theoretisch war mir danach die Sache völlig klar, aber wie würde es sich in der Praxis bewähren?
Und wie es sich bewährt hat! Zunächst hatten wir alle betroffenen Fußböden herausgenommen und die Sandschüttung darunter entsorgt. Die freigelegten Kappendecken haben wir besprüht, in die betroffenen Mauerteile weiträumig mit einem 16 mm starken Schlagbohrer Lochreihen gebohrt und diese dann mit [GMH] getränkt. Die herausgenommenen Dielen wurden mit [GMH] eingestrichen und werden nun zum größten Teil wieder verwendet. [GMH] wirkt wie gesagt, sowohl im Holz als auch im Mauerwerk: Das Resultat wird nach kurzer Zeit sicht- bzw. fühlbar: das Holz, sogar die vom Schwamm zersetzten Bereiche, erhärteten sich zusehends, das Lehm-Mauerwerk verfestigte sich an den geschädigten Stellen enorm und die Myzelstränge (Wurzeln, bzw. Verästelungen) wurden durch die Verkieselung zerstört. Unser Haus ist nicht vergiftet! Wir konnten das Problem selbst lösen, ohne konventionellen Sanierungsfachbetrieb, ohne aufwendigen Mauerwerksaustausch und das alles ohne jegliche chemische Keule!
R. K."
Anmerkung: Die Bekämpfung und Vorbeugung von Holzschädlingen hat allerdings wesentlich mehr Aspekte, als das Finden des angemessenen Holzschutzmittels. Ohne Klärung des Wirkungszusammenhanges, daß es überhaupt zum Schädlingsbefall kam, hat die schönste Anwendung nämlich keinen großen Sinn. Also: Woher kommt die Feuchte, die erst das Leben der Schädlinge - egal ob Hausbock (Hylotrupes bajulus), Scheibenbock, Parkettkäfer, bunter/gescheckter Nagekäfer (Xestobium rufovillosum), Trotzkopf (Coelostethus pertinax) und Holzwurm (Anobien, Anobium punctatum), oder holzzerstörende Pilze und Schwämme wie echter Hausschwamm (Serpula lacrymans), Weißfäule und Braunfäulepilze - ausgebreiteter Hausporling (Donkioporia expansa) - Eichenporling, Brauner Kellerschwamm und Weißer Porenschwamm, Sklerotien Hausschwamm (Leucogyrophana mollusca), Gelbrandiger Hausschwamm (Leucogyrophana pinastri) und Kleiner bzw. Balkenbewohnender Hausschwamm (Leucogyrophana pulverulenta), Blättlinge wie Zaunblättling und Balkenblättling, Porlinge wie Eichenporling, Hausporling sowie allerlei sonstiger Porenschwämme ermöglicht. Dabei muß man sich hüten einmal vor der oft nur vermeintlich hilfreichen detaillierten Bestimmung der ungeheuerlichen Vielfalt diverser Schädlinge in deutschen und lateinischen Begrifflichkeiten durch sog. Holzschutzsachverständige, die doch nur - trotz aller Pseudo-Exaktheit! - in der handelsüblichen Chemiekeulen-Anwendung "eine für alles" landen, aber vielleicht noch mehr vor den gängigen, aber falschen Deutungsmustern wie "kapillar aufsteigende Feuchte" (in Mauerwerk so gut wie ausgeschlossen) oder fehlende Bodenabdichtung (Folien und Dämmstoffe wirken bei üblichen Konstruktions- und Nutzungsverhältnissen geradezu als Feuchtefalle und -reservoir). Hier braucht es halt doch den Konstruktionsdurchblick mit sachgerechter Analyse der objektbezogenen Nutzungszusammenhänge von den tatsächlichen Feuchtequellen bis zur schädlichen und befallsfördernden Heizungs- und Klimatechnik. Wie oft kam nach der DIN-gerechten - und damit meist völlig überzogenen, unsinnigen und gesundheitsschädlichen Holzschutzmaßnahme erst recht der Totalangriff des Hausschwamms! Hintergrund: Planungs- und Ausführungsmängel. Und außerdem kann man bei vielen HSM-Anwendungen ja nicht davon ausgehen, daß wirklich jeder Holzbestandteil erfolgreich "erwischt" wurde. Deswegen:
An erster Stelle steht immer die Beseitigung der Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen für Holzschädlinge. Erst danach sollte man über den Einsatz von objektbezogen geeigneten Holzschutzmitteln HSM nachdenken. Ausnahme: Voll bewitterte bzw. voll angegriffene Hölzer (Gartenholz, Zäune, Fenster, Außentüren, Schwellen, in Boden eingelassene Hölzer, Schiffsbauholz, ...).
Vor allem bei der Hausschwammangst müssen völlig unbegründete Märchen, die wohl die Giftmischer und
Giftspritzer zur Umsatzförderung in die Welt gesetzt haben, überwunden werden:
Es gibt keinen lebensfähig-aktiven Hausschwamm auf trockenem Holz, der sich von irgendwo seine Nässe zieht! Ganz
im Gegenteil braucht das Myzelanwachsen bzw. Keimen von Hausschwammsporen immer mindestens 20 % Holzfeuchte, eine
Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft von mehr als 82 % und so gut wie absolute Windstille bzw. keine Luftbewegung.
Und selbstverständlich müssen bei Hausschwamm, der sein Holzzerstörungswerk ausschließlich von der Holzoberfläche
her betreibt, keine über den zerstörten, nicht mehr ausreichend tragfähigen Bereich hinausgehende
Sicherheitsrückschnitte der Holzquerschnitte erfolgen, oft genügt nur das leichte Ausstemmen der nur an der Oberfläche
geschädigten Holzbereiche, wenn überhaupt. Denn der Befallsherd und alle Pilzbestandteile können im denkmalpflegerischen
oder kostenmäßigen Härtefall auch einfach an Ort und Stelle - nach denkmalpflegerisch geblähtem Sprachgebrauch
"in situ" belassen werden, soweit die o.g. Randbedingungen für den Befall künftig sicher vermieden werden können.
Und deswegen ist auch alle Bohrlochtränkung von Mauerwerk rund um den Hausschwammbefall reine kostentreibende -
oder wegen dessen auffeuchtender und giftkontaminierender Wirkung sogar äußerst schädliche - Augenauswischerei,
die nur die Planungshonorare unterfinanzierter Planerpfeifen und Baukosten nach oben treibt, selbst wenn von
"denkmalerfahrenen" und "von der Denkmalpflege empfohlenen" Fachleuten für die Sanierung denkmalgeschützter
Burgen und Schlösser, Bürgerhäuser, Villen und Bauernhäuser, Holzbrücken, historischen Dachtragwerken und
Stadeln wärmstens und ahnungslosest empfohlen, die oft besser den Titel "zertifizierter Denkmalvernichter"
oder auch "kompetent-erfahrener Zuschußmittelvergeudungsprofi" verdienen würden. Denn wer von den normgläubigen
Denkmalpflegeplanern - egal ob Architekten, Bauingenieure, Bautechniker, Holzschutzsachverständige oder
sonstige Experten - hat sich außer der Auswendiglernerei der DIN 68800, insbesondere deren § 4.2.1, nach dem
"alle befallenen Holzteile ... ein ausreichendes Stück über den sichtbaren Befall hinaus zu entfernen (sind),
... bei Echtem Hausschwamm und verwandten Hausschwammarten um mindestens 1 m in Längsrichtung der Hölzer. ... Im
Zweifelsfall ist so zu verfahren, als ob Befall durch den Echten Hausschwamm vorliegt"
und weiter dem
§ 4.3.3: "Ist das Mauerwerk von Myzel durchwachsen, ist grundsätzlich eine Bohrlochtränkung oder durch
Druckinjektion ein Verpressen mit einem chemischen [=hochgiftigen!] Schutzmittel [gräßlicher Euphemismus] nach
§ 3.1 zur Bekämpfung von Schwamm im Mauerwerk vorzunehmen. Bei Mauerwerk aus Hohlkammersteinen und bei
zweischaligem Mauerwerk sind die Hohlräume ausreichend auszuspritzen. Der Sanierungsbereich – einschließlich
eventueller Putzentfernung – soll sich auf 1,5 m in alle Richtungen vom letzten erkennbaren Pilzmyzel erstrecken."
- egal ob der "Befall" nun Fall A: aktiv oder Fall B: 100.000 Jahre alt und seit ewig abgestorben ist (!), und
evtl. dem Ankauf des "Grosser" (Dietger Grosser: Pflanzliche und tierische Bau- und Werkholz-Schädlinge) für die Fachbbibliotheksvitrine
wirklich mit den Lebenstatsachen der possierlichen insektuösen Holznagerli und liebreizenden holzfressenden
Pilzchen beschäftigt und kann deswegen wirklich sinnvolle und kostengünstige und gesundheitlich unkritische und
substanzschonendste Holzschutzmaßnahmen im Kleinen oder Großen planen und bauleiten und durchführen bzw. an
deren Verwirklichung sachgerecht mitwirken? Und zwar ganz ohne die beliebten schwammfördernden
DIN-Kondensatfangdachfolien und schimmelpilzzüchtenden hermetischen Energiesparfensterkonstruktionen
neumodischster Verrücktheit? Bitte bei den Denkmalpflegeämtern melden, dieses eine mal vielleicht auch ohne die obligatorischen Rotweinfässchen
oder Frankenweinkistchen betr. Beziehungspflege.
Und bitte stellen Sie sich jetzt mal nur spaßeshalber das zweischalig, in der Außenschale oder auch Innenschale meinetwegen gerne mit Hohlkammersteinen oder Hohlziegeln oder Lochsteinen gemauerte, an einigen Deckenbalkenköpfen hausschwammbefallene Villengebäude der Gründerzeit oder rißdurchzogene mittelalterliche Burgmauerwerk vor, das nun "vorschriftsgemäß" vollgetränkt wird, obwohl sich kein einziges Holztrumm dort verbirgt, das irgendwie unter ungünstigen Randbedingungen neu befallen werden könnte und deswegen eigentlich
Ernstgemeinter Literaturtipp, dem ich einige Faktendetails und auch DIN-Argumentationen verdanke - in vollständiger Übereinstimmung mit meiner Erfahrung an zig Fällen: Dr. Ingo Nuss (ein Mykologe aus Mintraching), Der Hausschwamm - Mythos und Wahrheit, in: Der Bausachverständige 6/2009.
Fazit: 1. Korrekte Befallsanalyse, 2. Ursachen beseitigen, 3. Neubefall mit einfachsten Mitteln verhindern.
Ein paar schöne Beispiele aus Skandinavien zeigen, wohin man mit einem giftfreien Holzschutzsystem kommen kann, wenn man dauerstabilen Schutz an bewitterten Problemkonstruktionen anstrebt:
Vorzustand - ein Bootsteg
mit angegrünten, bei Regen recht schmierigen Oberflächen - wer kennt das nicht? Das wurde nun abgedampft, mit
giftfreiem (!) und umweltverträglichem mineralisierendem Holzschutz getränkt, darüber ein zum System
passender (sonst Ablöseeffekte!) und oberflächenstabilisierender Wetterschutzanstrich wirkt gegen
Ausspülung/Auswaschung des Holzschutzmittels, und fünf Jahre stehen gelassen. Pflegeaufwand? Frühling
und Herbst einmal dampfstrahlen um den sich unvermeidbar ansetzenden Staub und Dreck wegzuspülen.
Der Bootsteg nach 5 Jahren.
Im Detail.
Das gleiche Schutzsystem - durch Ausbildung der Mineralisierung nach einiger Standzeit aufgehellt -
auf einer Gartenterrasse durch die Jahreszeiten Sommer 05-Winter-Frühling-Sommer 06:
.
Schneefracht auf der Holz-Terrasse Winter 05 im Detail: