Kalkmörtel im Sockelbereich werden besonders feuchtebeansprucht. Die Carbonatisierung läuft deshalb dort wesentlich
langsamer ab. Feuchtigkeit kann am Sockel über drei Seiten in den Mörtel eindringen:
Für Kalkmörtel im Sockelbereich gilt:
1. Putzfläche zur Vermeidung von Frostschäden nicht ins Erdreich führen, Abschluß oberhalb Gelände durch
Anputzen an Holzlatte oder nachträgliches Abschneiden. Zusätzlich Putzquerschnitt vor Wasseraufnahme schützen (Anstrich).
2. Sockelputz gegen Spritz- und Tauwasser durch geeigneten Anstrich schützen.
3. Versalzte Fugmörtel (Mauersalpeter, Kalksalpeter, Kalziumnitrat, Nitrate) entfernen.
4. keine feuchteblockierenden Sperrschichten, die den Anstieg des Feuchtehorizonts fördern.
5. Untergrund ausreichend vornässen und im Falle von Schadsalz-Kontamination mit Mauersalpeter oder anderen leicht löslichen Schadsalzen / bauschädlichen Salzen kontrolliert bis in das Mauerinnere entsalzen, ausblühende Salzkristalle vorher abkehren und beseitigen. Auf gereinigtem und ggf. entsalztem Putzgrund mit essigsaurer Tonerdelösung vornetzen, um die Putzhaftung zu verbessern und die Salzeinwanderung in den Frischmörtel verringern.
6. Bei erheblicher Belastung mit Schadsalzen ist der Kalkmörtel am Sockel in seiner Opferputzfunktion / als Opferputz / Kompressenputz anwendbar und entsprechend seiner fortschreitenden Salzaufnahme und den Salzschäden auszutauschen. Vielleicht genügt auch das Abkehren der durch den Frischmörtel gewanderten ausgeblühten leicht löslichen Salze.
7. Hat die Festigkeit des Sockelputzes gegenüber der Entsalzung und Entfeuchtung des Untergrunds Vorrang, kommen oft
Sanierputzsysteme (hochhydraulische Bindemittel, Porenbildner, Wasserabweisung, Kapillarsperre) zum Einsatz.
Auch dabei sind viele Ausführungsregeln zu beachten. Probleme: fehlgeschlagene Porenbildung, Überfestigkeit, auf
wasserabweisendem Malgrund sind nur kunstharzhaltig-feuchtestauende Anstriche möglich, zwischen sulfathaltigem Putzgrund und
Hydraulbindemittel entstehen Treibminerale, leicht lösliche Salze wandern aus dem salzbelasteten Untergrund / Mauerwerk / Putzgrund
ind den Frischmörtel / frischen Sanierputz ein und kontaminieren ihn, so daß seine Lebensdauer stark eingeschränkt wird.
Manchmal kommt es auch zur Kristallisation der verbliebenen Schadsalze zwischen Mauerwerksoberfläche und Putzschicht. Folge: Absprengung,
Hohlstellen, Abscheren wegen entstehendem Kristallisationsdruck der sich mit Sprengdruck ausdehnenden Salzkristalle.