3. Ungeschützte Ausführung von stark befeuchteten Putzflächen
Abgeschrägte oder waagerechte Putzflächen im Bereich von Strebe-/Stützpfeilern, Gesimsen, Geländern, Balustraden, vorspringender Bauzier usw. nehmen sehr viel Regen- und Tauwasser auf. Diese Zonen bleiben lange feucht. Folge: Nässestau, Frostgefahr.
Im Anschlußbereich waagerechter zu senkrechter Mörtelflächen drohen konstruktive Risse. Hier dringt auch bei ordnungsgemäßen Anstrichsystemen Wasser ins Bauteilinnere ein.
Deshalb schützen Blech-/Natursteinabdeckungen diese Bereiche besser vor Durchfeuchtung. Statt schnell versagenden Silikonfugen
sollte man den "klassischen" Wandanschluß mit Blechwinkel und mit Mauerhaken befestigte Kappleiste bevorzugen.
4. Konstruktiv bedingtes Hinterlaufen der Putzschicht mit Wasser
In die Putzschicht kann Wasser auch über angrenzende Bauteilflächen eindringen:
Trotz Oberflächenschutz gelangen auf diesem Wege erhebliche Wassermengen in den Kalkmörtel und verursachen oft Frostschäden.
Die Trennung der kapillaren Transportwege, auskragende Blechabdeckung und zusätzliche kapillaroffene Anstrichschichten können
erhöhte Wasserbelastung verringern. Schutzmaßnahmen sind bei erhöhter Gefährdung objektgerecht vorzusehen.
Bei mechanisch beanspruchten Setz- und Lagerfugen (z.B. bewitterte Baluster, Säulen, Streben, Zierteile, Baufugen aller Art), die erheblichen bauwerks- bzw. witterungsbedingten Lasten ausgesetzt sind, kommt es zwangsläufig zur Fugenklaffung. Hier können Verstemmungen aus Bleiwolle die richtige Lösung sein.
Im Bereich von Fachwerk-Anschlußfugen Gefach-Holz ist ein abrißverhindernder Kellenschnitt nach wie vor die Vorzugsvariante. Hier kommt zwar Kapillarwasser rein - aber auch wieder raus. Wichtig: Keine feuchtigkeitssperrenden Fachwerk-Gefach-Anstriche. Sonst läuft vermehrt Wasser in die unterste Fuge zwischen Gefach-Füllung und Gefach-Schwelle/Schwellbalken und wird nicht ausreichend in der Fläche abgepuffert.