"So geht´s in der Welt,
dass, wer öffentlich stehlen und rauben kann,
der geht sicher und frei dahin,
von jedermann ungestraft ...
Unterdessen müssen die kleinen heimlichen Diebe,
die sich einmal vergriffen haben,
die Schande und Strafe tragen."
Dr. Martin Luther im "Großen
Katechismus"
Behördenprobleme
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z.T. in Unterseiten geteilt. Alle Kapitel sind vom Inhaltsverzeichnis anlinkbar.
(aktualisiert 26.05.06)
Inhalt:
1. Baurecht und Ausnahmen
2. HOAI-Mißbrauch
2.1 Im Vertragswesen der öffentlichen
Hand
2.2 Finanzierungsrichtlinien
der öffentlichen Fördergeber
3. VOB-Manipulationen
4. Stadtsanierung/Städtebauförderung/kirchliche
und staatliche Denkmalpflege
5. Privatisierte, kommunale
und staatliche Baubehörden
6. Technische Prüfbehörden
7. Wasser-/Abwasserwirtschaft
8. Hochschule
9. Regierungskriminalität
10. Links
8. Korruption an der Hochschule
Eine Meldung aus dem Obermain-Tagblatt 21.4.1999, die für sich spricht :
"Hochschulgelder "geparkt"
Prozeß gegen ehemaligen Vizekanzler der
FH Coburg
Coburg
Von Irene Graefe
[...] Jetzt saß der ehemalige Vizekanzler der Fachhochschule Coburg auf der Anklagebank des Landgerichts. Die Vorwürfe: Bestechlichkeit, Untreue und Urkundenfälschung.
[...] zielte seine gesamte Darstellung gestern darauf ab, daß die Verantwortung im wesentlichen bei seinem Vorgesetzten, dem damaligen Kanzler, zu suchen sei.
Von der Putzfrau bis zum Kanzler hätten sehr viele FH-Angehörige gewußt, daß man zum Beispiel bei einer Neustadter Firma einkaufen konnte und die Rechnungen so ausgeschrieben wurden, daß sie haushaltskonform formuliert waren. Die Anklage spricht von über 91 000 Mark. Nur einen Teil will der Angeklagte für sich genutzt haben.
Von [...] Möbelhändler ließ er sich "Privatrechnungen" für Einrichtungsgegenstände für [...] Wohnung und [...] Ferienhaus "vorfinanzieren". Fingierte Rechnungen machten es möglich, daß FH-Gelder bei dem Geschäftsmann "geparkt" worden seien. Mußten zum Beispiel Bewirtungen gezahlt werden - "Zuviel sah nicht gut im Haushalt der FH aus" -, konnten sie dort abgerufen werden. [...] auch die Absolventenfeier der FH [...] .
"Hochschulsponsoring" sei das intern genannt worden [...] . Im übrigen werde [...] auch an den Hochschulen in Schweinfurt und Würzburg praktiziert: Eine Firma stellt eine Rechnung ohne Gegenleistung, für die dadurch entstandenen Zahlungen werden haushaltsrechtlich nicht anschaffbare Dinge gekauft. [...]
Er habe auch Konten für Einnahmen der Professoren aus Forschungsprojekten in der freien Wirtschaft eingerichtet. Teile der Beträge überwies er in einen Dauerhandvorschuß - ein Konto, das auf seinen Namen eingerichtet war. Eine Praxis, die die Zustimmung der Professoren gefunden habe."
Na, wie´s um gewisse Teile der deutschen Professorenschaft aussieht zwischen Nebentätigkeiten, Studentmißbrauch zum Unterbieten der freien Berufe im Auftragsheischen, manipulierte Forschungsergebnisse im Auftrag der deutschen Bauwirtschaft usw. wissen wir vom Bau schon lange: Sie können den Hals nicht vollkriegen. Die Antwort der lobenswerten Justiz:
Obermain-Tagblatt 3.5.1999:
"Haftstrafe für früheren Fachhochschul-Kanzler:
COBURG. Der frühere Vizekanzler der Fachhochschule Coburg wurde wegen Betrugs zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Das Landgericht Coburg sprach den 44jährigen des Betrugs in neun Fällen sowie der Untreue in 83 Fällen schuldig. Zwischen 1995 und 1997 hatte er nach Überzeugung der Strafkammer rund 270.000 Mark zur Finanzierung seines aufwendigen Lebensstils abgezweigt. [...] Erleichtert wurde sein kriminelles Tun [...] dadurch, daß er auch für die Finanzen des Fördervereins zuständig war. Zudem habe er Mitarbeiter unter Druck gesetzt, die von den Taten wußten."