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Wie können neben öffentlichen Förderinstanzen und Stiftungen nicht nur Sponsoren, sondern auch Betreiber aus Wirtschaft
und Kultur für Denkmalvorhaben gewonnen werden? Bürgerbeteiligung, PPPartnership? Echtes Retro-Marketing,
also Exklusivität, Geheimniskrämerei, Gerüchteküche, Affront, Überraschung, Unterhaltsamkeit, Schwindelei? Gut,
wenn die Zukunftsberatung auch weiß, worauf es dabei ankommt. Das Betriebsmodell darf sich nämlich nicht nur auf dem Papier
und der Exceltabelle rechnen, es muß auch praktisch an "den Mann" gebracht werden und tatsächlich aufgehen können. Wo
sind also die Finanzmittel überhaupt aufzutreiben, nach denen die öffentlich niedergewirtschafteten Kassen nun vergeblich
schreien? Wer hier brauchbare Konzepte hat, verdient nicht nur seine Planungskosten zu Recht, sondern ist auch bei der Beteiligung
öffentlicher Haushaltsmittel zur Ergänzungsfinanzierung im Vorteil, oder? Und schafft vielleicht auch die Einhaltung der
geschätzten Baukosten im vorhandenen Budget.
Weiter zu den gängigen PPP-Modellen:
Organisations- oder Finanzierungs-Modelle Public Private Partnership - PPP
Betreibermodell - Finanzierung und Betrieb der Einrichtung: privater Investor. Refinanzierung: Mieteinnahmen und Konzessionen.
Build-Operate-Transfer - Finanzierung und Erstellung: privater Investor. Betrieb: Kommune oder Betreibergesellschaft. Eigentumsübergang nach Vertragslaufzeit entgeltlich an öffentliche Hand.
Kooperationsmodell - Objektbereitstellung an öffentliche Hand durch öffentlich-private Gesellschaft. Finanzierung gemischt, Kommune behält durch Mehrheitsbeteiligung (meist 51 Prozent) Kontrollmöglichkeit.
Konzessionsmodell - Erstellung und Vorfinanzierung, Unterhalt und Betriebsrisiken: privater Investor. Eigentumsübergang nach Fertigstellung an öffentliche Hand. Refinanzierung durch öff. Konzessionierung.
Leasing-Modell - im Prinzip wie mit Autos. Privater Investor: Leasinggeber, Kommune: Leasingnehmer. Nach Vertragslaufzeit Objektübergang entweder direkt an Kommune oder gegen Zahlung Restbuchwert.
Mietkauf-Modell - Grunderwerb: Öff. Hand. Bedarfsgerechte Objekterstellung mittels Erbbaurecht durch priv. Investor. Während Vertragslaufzeit Objektmiete durch öff. Hand, danach Eigentumsübergang an öff. Hand.
Investorenmodell - Grundstücksverkauf durch Kommune an priv. Investor für Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb einer öff., ggf. auch priv. Nutzung, deren privaten Erträge den öff. Bereich stützen.
Anmerkung: Es wird von interessierter Seite gerne behauptet (unter Ausblendung gegenteiliger Erkenntnisse unabhängiger Prüfungen), daß die Verlagerung der öff. Bautätigkeit in private Hand mittels PPP Kostenvorteile dank Abservierung der VOB erzielt. Dies setzt aber voraus, daß der VOB-Ausschreiber all die kostensenkenden Vorteile der VOB nicht erzielt - dank schlechter Ausschreibungstechnik, Fremdtextverwurstung und korruptivem Produktplacement. Dagegen vorzugehen, würde geradezu ungeheuerliche Summen bei öffentlichen und privaten Bauprojekten einsparen und so entscheidend mithelfen können, auf Eis gelegte Vorhaben schneller zu verwirklichen und die Wirtschaftlichkeit aller Bauinvestitionen entscheidend zu verbessern. Doch niemand will das, da dadurch die eingeschworenen und an die amtsnachfolger vererbbaren Baukorruptionsgemeinschaften allerorten in die Brüche gehen würden. Und wovon würde man dann nach Mallorca fahren, das Segelboot, das Ferienhaus und den Roadster und dem Gspusi den Kosmetiksalon finanzieren?