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Städtebauförderung könnte grundsätzlich (wenn nicht durch ungeschriebene Manipulation der Förderrichtlinie hinter dem Rücken des Gesetzgebers "abgeschafft") immer greifen und bewilligt werden, auch bei nicht im Städetbauförderungs-Programm aufgenommenen Kommunen und außerhalb ausgewiesener Sanierungsgebiete. Und bei allen Bauprojekten, nicht nur "Öffentlichen". Und auch bei fast keiner Eigenleistung des Bauherren und ebenso der Kommunge (Gemeinde, Stadt). Einzigste drei Voraussetzungen: 1. Vertiefte Kenntnis der Förderrichtlinien, 2. geschickte Verhandlungsstrategie auf Bauherrnseite, 3. willige und kompetente öffentliche, noch besser politische Fürsprecher. So einfach ist das. Immer!
Man muß auch das gegenseitig berechtigte Mißtrauen zwischen Denkmalbehörde (will Denkmal erhalten) und
Städtebauförderer (will "städtebauliche Mißstände", bzw. was immer sie auch unter diesem bis zum Äußersten
dehnbaren und auslegbaren Gummibegriff auch "verstehen", beseitigen) ausloten.
Da die Stäbaufö aus der flächendeckenden Stadtsanierung durch massenhaften Altbauabriß / Flächenabriß ganz ohne
angloamerikanische Bombem entstanden ist (Corbu wollte z.B. ganz Alt-Paris abreißen und in vier von ihm dort geplante Hochbunker
umsiedeln, Mussolini hat das im großen Stil in Rom und anderen faschistisch-römischen Städtchen und Metropolen erledigt, auch
Hitlers Speer und Konsorten hatten ähnliche und noch weiter ausgreifende Konzepte für den Nachkriegsfall im Planschrank, die
neofaschistische deutsche Architekten-Stadtsanierung der Nachkriegszeit hat das dann ab den 50ern, vor allem verschärft dann ab den
70er Jahren verwirklicht), gehen ihre neubauarchitekturbevorzugenden "Sanierungsziele" ganz grundsätzlich dem denkmalpflegerischen
Anliegen irgendwelcher Substanzerhaltung irgendwelcher historischer geschützter Baudenkmäler vor. Und werden nach wie vor in
geradezu verbissener Weise von den Schmalspurarchitekten und -architektinnen in den sogenannten "Sanierungsträgern" nach besten,
oft auch schlechtesten Kräften gefördert und verwirklicht. Motto: Den Abriß der Rückgebäude bekommen wir zu
100 Prozent gefördert. Mittelalterlich? Denkmalgeschützt? Was ist das, bitteschön? Och, egal!
Am liebsten beweist ein echter Städtebauförderer - und davon kennen wir leider allzuviele - seine und seiner gewillkürten
Förderrichtlinien geistige Überlegenheit gegenüber dem deutschen Steuerschaf durch die Förderung einer "Kunst" im öffentlichen Raum, die
möglichst viele Bürger am allermeisten am Monster Staat (Nietzsche) verzweifeln läßt. Plumpigste Geometrismen,
abstoßendste Brutalismen und sonstige Albtraumergüsse depressiver Menschenfeinde werden dann in die carraramarmorierte oder
mit indischer Vermorschungs-Grauwacke gelungener Platzaufhübschung zwischen futuristisch-edelstahllackierte Betonparkbude und als
"aufgeglastes Bürgerforum" runderneuerte Zehntscheuer oder museal genutzen Kornspeicher hineingezwungen. Kulturscheunen,
Kunsthallen und Bürger-Begegnungs-Stätten sprießen so aus den durchbetonierten Trümmern in reichster Zahl.
Die Problemdenkmäler (arme Eigentümer, schlechter Bauzustand, miese Lage) fallen bei dieser Form der Subventionsverschleuderung
und Mißbrauch der behördlichen Finanzmacht feste hinten runter. Ein vermurkstes Neu-Bauhäuslein in alter Umgebung gilt
einem Vollblutarchi eben immer mehr als die in Kleinarbeit durchgeführte Altbaureparatur, macht auch der industrialisierten
Bauwirtschaft und ihren korrumpierten Planerspezln mehr Spaß und bringt bessere "Provisionen". Daß ihre Neubauten wg.
Stahlbeton- und Glasbauweise immer in die Hose gehen, ist den behördlichen und nichtbehördlichen Stäbaufö-Planern
aber fett egal.
Im Gegenteil:
Die "Sanierer" verdächtigen die Denkmalpflege/r gemeinerweise grundsätzlich als Teuerungsfaktor. Aus dem Management dieser
Konflikte kann ein geschickter Bauherr auch erhöhte Fördersummen von der einen und/oder anderen Seite herausschinden ...