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Energiesparen im Altbau ohne Fassadendämmung, Dämmstoff, Dachdämmung, Wärmedämmung, Wärmedämmverbundsystem WDVS

Praxis Ratgeber zur Denkmalpflege

Wirtschaftliches Instandsetzen von Baudenkmälern
Kauf, Finanzierung, Planung und Projektorganisation 9

(aktualisiert 2.09.08)

Informationsschriften der Deutsche Burgenvereinigung e.V.(DBV)

BEIRAT FÜR DENKMALERHALTUNG



Konrad Fischer

Wirtschaftliches Instandsetzen von Baudenkmälern – Kauf, Finanzierung, Planung und Projektorganisation

1. Vorbemerkung 2. Der Immobilienkauf 3. Öffentliche und private Förderung für die Instandsetzung von Baudenkmälern 4. Von der Reparatur zur Zerstörung 5. Entwurfsstrategie 6. Der erste Planungsschritt 7. Bestandsaufnahme mit System 8. Nutzungsentwurf 9. Reparaturplanung und Konstruktionsentwurf 10. Leistungsbeschreibung, Baukosten und Bauablauf 11. Investitionsziel / 12. Zusammenfassung / Empfohlene Fachliteratur zu Finanzierung und Technik

9. Reparaturplanung und Konstruktionsentwurf

Die Reparaturkonstruktionen und die neuen Bauteile sollten aus Kostengründen, aber auch zur Vermeidung schädigender Eingriffe in der noch brauchbaren Bausubstanz entweder in vorhandene Freiräume eingebunden oder als Vorsatzkonstruktion dazugefügt werden. Dabei sind die Neuteile dem Bestand anzupassen, nicht umgekehrt! Notwendige Durchdringungen des Bestands sollten den geringsten Widerstand im gestörten Gefüge suchen. Das Verlegen der Leitungen für Wasser, Elektrik und die Heizung auf den Putz ist erlaubt, sie können ja verkleidet werden. Manchmal lassen sich auch alte Schächte und Kamine für die Leitungsführung nutzen. Die neuen Leitungstrassen und die Verbindungen zwischen Alt und Neu fordern den Entwurf bis ins Detail, nicht hektische Anweisungen des Bauleiters auf der kostenexplodierenden Baustelle!

Viele staatliche Gesetze und Regeln wollen das Bauen beherrschen. Einige dieser Vorschriften bedienen aber auch das wenig verbraucherfreundliche Interesse von Unternehmen, die den Gesetzgeber oder seine Vertreter bis auf die kommunale Ebene korrumpieren. Am deutlichsten wird das bei den Vorschriften zur unverhältnsmäßig teuren Zwangsaufschaltung von Brandmeldeanlagen in firmenbetriebene Meldezentralen, bei den baurechtlichen Vorschriften zur Gebäudevergiftung aus Holzschutzgründen und zum angeblichen Schutz des Klimas durch sogenanntes Energiesparen mittels fast im Jahrerhythmus verschärften Dämm-, Dicht- und sonstigen Energievorschriften. Hier sollte ein kosten- und gesundheitsbewußte Planer dem Bauherren eventuell gegebene Umgehungsmöglichkeiten und das Beantragen von baurechtlich vorgesehenen Ausnahmen oder Befreiungen anbieten.

Wieso ist das gerade bei den angeblichen Energiesparvorschriften sinnvoll?

Die Isolierung und Abdichtung unserer Gebäude mit Produkten der chemischen Industrie liefert den beteiligten Unternehmen zwar große Gewinne, beschädigt aber die Baukonstruktion:

Die nicht wärmespeicherfähigen Dämmstoffe aus Fasern und Schäumen kühlen schnell aus, werden dann durch Kondensataufnahme naß, speichern die aufgenommene Feuchte auf ewig ein und bieten damit Algen, Schimmelpilz und Insekten den perfekten Lebensraum. An der Fassade zerstören die Sonne, der Regen, das Kondensat und der Frost die Isolierung aus Leichtbaustoffen und feuchte- sowie temperaturempfindlichen dünnen Kunstharzputzen. Außerdem verhindert die äußere Wärmedämmung das Energiesparen durch Solarenergie. Innen beschädigen die trotz aller Abdichtungsversuche dennoch feuchtegefährdeten Dämmstoffe die Gesundheit der Hausbewohner und die Holzbauteile in der Wand und dem Dach.

Mit teurer Lüftungstechnik – ein Muß bei der modernen Abdichtung – werden unserer Häuser endgültig zum "Sick Building".

Trotz Subvention bleibt außerdem der Spareffekt durch Isolierung, Lüftungsanlage und neue Fenster viel zu gering, um damit die zusätzlichen Baukosten zu finanzieren.

Die einzige Alternative:

Eine Befreiung von den Vorschriften der Energieeinsparverordung EnEV aus wirtschaftlichem Grund, am Baudenkmal auch aus denkmalpflegerischem Grund. Dafür gibt es in der EnEV ganz hinten sogar eigene, vielen Experten offensichtlich unbekannte Paragraphen. Die Befreiung gilt übrigens auch für den wirtschaftlich und technisch sinnlosen Austausch noch gut funktionierender Heizkessel.

Merke:
  • Eine massive Baukonstruktion spart in ihrer Lebensdauer genug Energie und muß nicht teuer kaputtisoliert werden.
  • Bewährte Baustoffe und Reparaturtechniken sind für unsere alten Bauwerke im konstruktiven und wirtschaftlichen Sinn oft besser, als "moderne" Lösungen.
  • Ein Altbau sollte deswegen kein Versuchskaninchen für die Erprobung neuer Rechengesetze und für Konstruktionen ohne erwiesene Bestandsverträglichkeit und Reversibilität sein.
  • Der Planer am Baudenkmal sollte den Bauherren bei der Umgehung, Ausnahme und Befreiung von sinnlosen Vorschriften unterstützen.

Die Ideologie der Konservierung kann jedoch nicht alle Aufgaben lösen. Die moderne Gebäudetechnik bietet besseren Komfort und kann das Bauwerk auch besser gegen Brand und Einbruch schützen. Auch viele Tragwerksprobleme durch alte Baufehler und Schäden lösen unabdingbaren Reparaturbedarf aus. Es kommt aber immer darauf an, die neue Technik, die neuen Konstruktionen und die neuen Baustoffe mit Respekt vor dem alten Bau einzusetzen und die immer gegebenen besseren Alternativen und günstigeren Kompensationsmaßnahmen zum Wohle des Bauherren und seines Bauwerks richtig einzusetzen.

Um Bauschäden durch falsche Konstruktions- und Baustoffwahl zu vermeiden, müssen wir die historisch bewährten Bauweisen kennen und verstehen. Das lehrt aber nicht die Universität, sondern nur die Praxis. Ohne Volldeklaration und erwiesene Tauglichkeit sollten neue Baustoffe an alten Gebäuden nur äußerst zur ückhaltend oder auch gar nicht verwendet werden.

Die vielen Vorschläge der Industrie zur Bekämpfung von angeblich aufsteigender Feuchte oder zum Abdichten oder Festigen von Oberflächen auf verputzten Wänden und Natursteinen verursachen mehr Schaden als Nutzen:

Aufsteigende Feuchte kann es im Mauerwerk nicht geben, da es zwischen den kleinen Poren der Steine und den groben Poren des Mörtels keine Kapillarität gibt. Und 1000:1 ist das Verhältnis von kapillarem Transport zur Dampfdiffusion in Baustoffen. Deswegen blockieren alle synthetischen und wasserabweisenden Beschichtungen im Unterschied zu Kalktünchen das Austrocknen von nassen Bauteilen, die durch Regen und Kondensat immer Feuchte aufsaugen.

Auch die Verwendung von hydraulischen Mörteln mit Zement, Traß oder hydraulischem Kalk ist riskant für das alte Bauwerk:

Sie beinhalten ausblühfähige Schadsalze, fördern die Bildung von Treibmineralien, verursachen durch Temperaturbelastung wassersaugende Kapillarrisse und halten das eingedrungene Wasser zurück. Traditionelle Kalkmörtel sind deswegen die bessere Lösung.

Selbst beim Holzschutz gibt es ungiftige Alternativen durch besseres Konstruieren und Heizen sowie durch Schutzanstriche. Diese mineralisieren und maskieren die Holzoberfläche. Dagegen bleiben die vergifteten Chemikalien ohne Dauerwirkung, bergen aber gesundheitliche Risiken für die Anwender und Gebäudenutzer. Warum sollten wir eigentlich den Altbau in eine Sondermülldeponie verwandeln? Nur weil es Industrienorm ist und von manchen amtlichen Vorschriften erzwungen werden soll?

Das bunte Marketing für neue Produkte, reiche Gratifikationen für die verantwortlichen Planer, falsche Gutachten und neue Rechenmodelle dürfen unser kritisches Zögern als Treuhänder für den Bauherren und das Baudenkmal nicht ersetzen. Das gilt auch für die Bauphysik, die Statik und die Gebäudetechnik.

Falsch berechnet – aber nach Norm! – dürfte manches alte Haus schon gar nicht mehr stehen oder viel mehr Energie verschwenden, als es wirklich braucht. Die verformten und geschädigten Baukonstruktionen können oft ohne Stahl- und Betonmaximierung repariert werden. Die alten Fenster sind keine Energieverschwender, sondern können immer billiger instandgesetzt werden, als es gewinnfixierte Planer und Handwerker behaupten. Und auch die massive Bausubstanz mit ihrer hohen Speichermasse verwertet die kostenlose Solarstrahlung perfekt.

Ebenso gibt es für die Heiztechnik sinnvolle Strategien, die besser als normale "Standards" funktionieren und kostengünstiger sind. Eine Heizung der Raumhüllen mit Strahlungswärme – die sogenannte Hüllflächentemperierung, funktioniert ohne Nachtabsenkung und Kondensationsgefahr. Sie ist für die Hausbewohner, für die Gebäudekonstruktion, das Inventar und auch für das Energiesparen immer besser, als staubige und zerstörerische Kleinklimaschwankungen verursachende Luftströme aus Konvektions-Heizkörpern im kostensteigernden Nachtabsenkbetrieb. Eine Strahlungsheizung verhindert auch den Befall mit Schimmelpilz. Die Ecken zwischen Wand, Boden und Decke, die vom Heizluftstrom der Konvektionsheizung nicht genug erwärmt werden, speichern Kondensat aus der wärmeren Raumluft ein. Deswegen schützt die Hüllflächentemperierung das Gebäude und seine Holzbauteile vor Hausschwamm, Schimmelpilz und Insektenbefall.

Richtig verstanden und saniert wird ein massiver Altbau auch ohne auffeuchtungsgefährdete Dämmstoffe an Wand, Boden, Decke und Dach, ohne schimmelverursachende überdichte Fenster und auch ohne lufterhitzende Konvektionsheizung zu einem nachhaltig energiesparenden "Grünen Gebäude / Green Building" nach dem Motto:

"Im Sommer kühl, im Winter warm, das ganze Jahr gesund".



Autor:
Konrad Fischer
Dipl.-Ing. Architekt BYAK
Mitglied des Beirats für Denkmalerhaltung der Deutschen Burgenvereinigung e.V.
Hauptstr. 50, 96272 Hochstadt a. Main
Telefon und Email

1. Vorbemerkung 2. Der Immobilienkauf 3. Öffentliche und private Förderung für die Instandsetzung von Baudenkmälern 4. Von der Reparatur zur Zerstörung 5. Entwurfsstrategie 6. Der erste Planungsschritt 7. Bestandsaufnahme mit System 8. Nutzungsentwurf 9. Reparaturplanung und Konstruktionsentwurf 10. Leistungsbeschreibung, Baukosten und Bauablauf 11. Investitionsziel / 12. Zusammenfassung / Empfohlene Fachliteratur zu Finanzierung und Technik





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