Text leicht aktualisiert 19.12.2005 durch Redaktion K. Fischer
6. Welche Alternativen gibt es zur Energieeinsparung im Altbau?
Der traditionelle Altbau mit seiner schweren Bausubstanzbesitzt eine hohe Speicherfähigkeit. Sie nutzt die kostenlos zur Verfügung stehende Solarstrahlung. Es widerspricht der Wirklichkeit, bei speicherfähigem Material den k-Wert/aktuell: U-Wert nach DIN 4108 zu verwenden.
Wird instationär gedacht und gerechnet, kann der Energiegewinn infolge absorbierter Solarstrahlung durch einen U-Wert-Bonus berücksichtigt werden. Er wird vom stationären U-Wert nach DIN 4108 abgezogen [5], [8]. Dieser U-Wert-Bonus wird umso größer, je größer das Raumgewicht und die Wärmeleitfähigkeit sind.
Nur der so berechnete Ueff-Wert trifft bei instationären Verhältnissen für schwere, massive Bauweisen zu.
In der Wärmeschutzverordnung 95 werden für Fenster die Energiegewinne durch Solarstrahlung berücksichtigt [9], warum geschieht dies nicht bei den Außenwänden?
Immerhin können bei Berücksichtigung absorbierter Solarenergie die nach DIN 4108 gerechneten U-Werte z.T. gewaltig reduziert werden. Durch die Speicherfähigkeit der Außenwände werden die Ziele der Wärmeschutzverordnung "durch andere Mittel" erreicht und sogar übertroffen. Diese anderen Mittel bieten sich sogar kostenlos an und sind außerdem sehr effektiv [5], [8].
Diese Feststellung hat für den Altbau deshalb besondere Bedeutung, da die "Notwendigkeit" (?) proklamiert wird, den Bestand infolge "schlechter U-Werte" energetisch "sanieren zu müssen". Dies bedeutet die Verpackung mit Wärmedämmstoff, um niedrige U-Werte gemäß DIN 4108 berechnen zu können. Eine solche Rechnung gilt aber nur für den stationären Zustand, der bei massiven Wänden nicht vorliegt. Es wird falsch gerechnet!
Die Speicherfähigkeit des Gebäudes ist also aus energetischen Gründen beizubehalten und nicht durch nachträgliches Abdämmen zu blockieren.
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