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Konrad Fischer: Altbauten kostengünstig sanieren Konrad Fischer
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Burg Schloss Instandsetzen Instandsetzung Sanierung Bauberatung Beratung Altbau Altbausanierung

Klimalügen, Energiesparschwindel und Baupfusch durch falsche Verordnungen und Normen

Kritische Leserbriefe von Konrad Fischer 8

(aktualisiert 28.05.08)

Themen:
1.Sanierung mit ungeeigneten Methoden
2. Putzerneuerung am Baudenkmal/WDVS/Kunstharzmörtel
3. Holzschutz
4. Anstrich auf Holzoberflächen
5. Sanierputz
6. Sanierputz auf historischem Mauerwerk
7. Wärmedämmung und Schimmel
8. Wärmedämmung und -speicherung/Fenster
9. Lüftungsanlagen/Hüllflächentemperierung
10. Wärmebrücken durch Dachausbau
11. Treibhaus, Globale Erwärmung/Erkältung, Ökowahn, Schimmel und Dämmung
12. k (U) - Wert - Gilt er?
13. EnEV - EnergieEinsparVerordnung - ein MUSS?
14. Dies und Das / Neubau / Trinkwasserqualität / Sonstiges

"Deutsche Größe
Das ist nicht des Deutschen Größe
Obzusiegen mit dem Schwert,
In das Geisterreich zu dringen,
Vorurteile zu besiegen,
Männlich mit dem Wahn zu kriegen
Das ist seines Eifers wert."
Friedrich von Schiller

8. Wärmedämmung und -speicherung / Fenster

Süddeutsche Wohnwirtschaft
Haus & Grund
Das Hauseigentümer-Magazin in Baden
Redaktion

Betr. Energiespardiskussion und Infos in 8/06

Sehr geehrte Redaktion,

mit großem Interesse habe ich in Ihrer aktuellen Ausgabe die verschiedenen, teils sehr widersprüchlichen Positionen zum Energiesparen und dem künftigen Energiepass gelesen. Als Ingenieur und auch auf Vorträgen für H&G Rheinland-Pfalz befasse ich mich seit vielen Jahren mit diesen Themen. Die Theorie und Praxis klaffen hier leider geradezu extrem auseinander. So wird gebetsmühlenhaft - sogar von Ingenieursseite - behauptet, daß "dicke Mäntel" mit einer Wärmedämmung am Haus vergleichbar wären. Diese zunächst einleuchtende These übersieht aber, daß ein winddichter Mantel wie auch das Eisbärfell oder gar die ADAC-Rettungsdecke aus Alu mit nur geringer Dicke auskommt. Wer den U-Wert eines Wintermantels mal berechnet, stellt schnell fest: Die Windabweisung, seine Wärmestrahlungsreflektion und die geringe Kontaktfläche zur erwärmten Haut bei gleichzeitiger Durchlässigkeit für die abgegebene Feuchte liefern den Wärmeschutz, nicht sein geradezu lächerlich schlechter U-Wert, nach dem man schnell erfrieren müßte. Beim Haus dagegen muß entsetzlich viel Dämmstoff aufgebracht werden, um rechnerisch zulässige Werte zu erreichen. Dämmen und Dichten nach EnEV ist folglich sehr teuer. Bei Häusern mit üblichem Durchschnittsverbrauch (ca. 160 bis 180 kWh/qm Jahr nach aktuellen Statistiken) und folglich geringem Einsparpotential rentiert sich das auch bei deutlich teureren Energiepreisen nicht - es greift dann die dafür vorgesehene EnEV-Ausnahme im § 17.

Die den Dämmfanatikern offenbar unbekannte Hyperbelfunktion des U-Werts vernichtet auch die rechnerische Effizienz immer dickerer Dämmstoffschichten rasend schnell. Mehr und mehr bringt deswegen unerbittlich weniger und weniger. Schon bei ca. vier bis sechs Zentimetern Dämmschichtdicke ist die Effizienzgrenze erreicht, alles darüber ist Augenauswischerei. Die Praxis zeigt auch, daß nachträglich mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) beklebte Fassaden oft keine Energieeinsparung bewirken und schnell auffeuchten. Entsetzlich viele Quadratmeter gedämmter Fassaden stehen schon grün herum. Warum? Ohne Speichermasse kühlen sie im Strahlungsausgleich mit dem eisigen Nachthimmel mangels Speichermasse jede (!) Nacht schnell unter Lufttemperatur und speichern Kondensat aus der ebenfalls abkühlenden Nachtluft ein, bis zur Volltränkung, Veralgung und winterlichen Befrostung. Das überleben solche Konstruktionen nicht lange schadensfrei. Die inzwischen propagierte Vergiftung der Fassadenfarben gegen Algenbefall kann das nur kurzzeitig kaschieren - Regen wäscht die toxischen "Fungizide" aus und deponiert sie im Vorgarten. Im klatschnassen Mantel wird auch eher gefröstelt als wohlig Energie gespart. Klimaschutz brutal.

Da der U-Wert normgemäß nur im stationären Zustand gilt, am Bauwerk jedoch ständige Aufheiz- und Abkühlvorgänge stattfinden, kommt es genau auf die im Labor-U-Wert unterschlagene Speicherfähigkeit an: Nur Massivbauten lassen die absorbierte Wärmestrahlung aus den teuer aufgeheizten Innenbauteilen nicht sofort entweichen und speichern die Solarstrahlung heizkostenmindernd ein - eigentlich eine Binsenweisheit. Unser "Lichtenfelser Experiment" hat schon nach wenigen Minuten Wärmebestrahlung von vier Zentimeter-Baustoffplatten gezeigt, wie schnell die Temperatur durchdringt: + 40 Grad hinter Mineralfaser-Dämmstoff, +/- 0 Grad hinter Holz, + 2,5 Grad hinter Vollziegel. Dämmbaracken sind genau deswegen im Winter schnell kalt, im Sommer schnell heiß.

Wer richtig Energie sparen will, muß aber erst mal richtig heizen: Die übliche Konvektorheizung mit Nachtabsenkung erwärmt vorwiegend die flüchtige Raumluft und verpulvert deswegen viel Heizenergie. Was nächtens auskühlt, muß mit schlechtem Wirkungsgrad täglich wieder nachgeheizt werden. Strahlungsheizungen mit stetigem Heizbetrieb wie die Hüllflächentemperierung erwärmen dagegen vorwiegend die Gebäudehülle und kommen folglich mit geringeren Raumlufttemperaturen aus. Autofahrer wissen: Die Stadtfahrweise mit dauerndem Bremsen und Gasgeben verschleudert im Vergleich zur günstigen Dauergeschwindigkeit viel mehr Sprit. So ist es auch beim Heizen. Auch die trägen Fußboden- und Wandheizungen vernichten viel Energie mit der für den Nutzer unnötigen Erhitzung tiefer Bauteilschichten. Sinnvoll wäre dagegen die direkte, unverschattete Abgabe der elektromagnetischen Wärmestrahlung von den Heizflächen. Wer würde denn vergleichsweise seine Neonröhren einputzen, bis die Wand müde schimmert? In der Heizungsbranche haben sich diese simplen Tatsachen aber noch nicht überall herumgesprochen. Obwohl sie für den Kunden bei höherer Effizienz deutlich weniger kosten.

Energiesparen wäre so einfach - mit Dämmstoffmaximierung hat es aber nichts zu tun. Deshalb Vorsicht vor U-Wert-Aposteln, auch bei sogenannten "neutralen Energieberatern"!

Dipl.-Ing. Konrad Fischer
Hochstadt am Main


Neue Presse Coburg, 20.7.06

Leserbrief

zu "Energiesparen mit Glas" und "Mit Fassadendämmung Heizkosten mindern" im "Umbau - Ausbau - Modernisierung spezial" am 19.7.06: 

"Richtige Werte nur über den Verbrauchspass

Mit Interesse habe ich heute in der NP gelesen: "Mit einem modernen Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) sind Energieeinsparungen von 50 Prozent problemlos zu erreichen" und "Modernes Isolierglas hat eine hauchdünn aufgedampfte Edelmetallschicht im Scheibenzwischenraum. Diese Schicht lässt die Wärmestrahlung nicht nach außen und verbessert den Wärmeschutz im Vergleich zu unbeschichteten Isolierglas um das Dreifache!" Der prüffähige Abrechnungsnachweis für derartig ungeheuerliche Dämmwirkung ist mir zumindest bisher unbekannt geblieben. Solche Aussagen könnten jedoch den skeptischen Hausbesitzer überzeugen, die horrenden Kosten für eine nachträgliche Fassadendämmung und den Fensteraustausch auf sich zu nehmen.

Zwei aktuelle Untersuchungen des Deutschen Siedlerbundes an tausenden Einfamilienhäusern seiner Mitglieder brachten ein ganz anderes Ergebnis: Weder verbrauchten diese im Schnitt so viel Heizenergie, wie es die utopische Wärmebedarfsberechnung vorgaukelt, noch schnitten nachträglich gedämmte Häuser besser ab. Ebenso eine langjährige Untersuchung an drei gleichen Großwohnbauten in Hannover (Am Tollenbrink): Das für eine halbe Million Euro mit einem WDVS gedämmte Gebäude verbrauchte danach nicht weniger, sondern sogar zunehmend mehr als seine ungedämmten Nachbarn. Pech für die Mieter, die nun zusätzlich mit der dämmbedingten Modernisierungsumlage belastet werden. Am alten Nürnberger Rathaus ermittelte jüngst der Bauphysiker Wolfgang Sorge mit der Wärmebedarfsberechnung für den Energieausweis (Bedarfspass) 25 Liter Heizöläquivalent als Jahresbedarf pro Quadratmeter, der tatsächliche Verbrauch des ungedämmten Massivbaus war aber 12,2 Liter. Nur der so genannte "Verbrauchspass" auf Grundlage der Heizkostenabrechnung liefert also realistische Zahlen.

Und was das Fensterglas betrifft: Schon das normale Einscheibenglas ist für Wärmestrahlung undurchlässig - da braucht es gar keine teure Metallbedampfung. Ganz im Gegenteil: Jede zusätzliche Scheibe mindert den kostenlosen Energieeintrag durch direktes (Ost-, Süd- und Westseite) und diffuses (Nordseite) Sonnenlicht - ebenso wie vorgepappte Fassadendämmung. Logische Folge: Es muss mehr zugeheizt werden. Die Sanierung des Barockschlosses Veitshöchheim durch das Staatliche Hochbauamt Würzburg mit einer Strahlungsheizung (Hüllflächentemperierung) belegt das in aller Deutlichkeit. Alle Jahre wieder erstaunt es den Besitzer - die staatliche Schlösserverwaltung - mit geringem Energieverbrauch. Ganz ohne Dämmstoffverbau und mit den originalen großen Einfachfenstern. Auch das ist im Internet nachzulesen."

Dipl.-Ing. Konrad Fischer
Hauptstr. 50
96272 Hochstadt am Main


Nicht gebracht (um Werbewirtschaft nicht nochmal zu kränken?):

Bericht (in Wahrheit die bei dem dpa/gms-Themendienst ("Ratgeberredaktion der dpa-Gruppe") nicht allzu selten zu beobachtende Marketingsschwindelei (wer liefert denn die zugrundeliegenden Marketinginfos fast fix und fertig zum Einbau in die Texte der gms'ler?) für schimmeldichten Fensterschmonz inkl. dann auf einmal zusätzlich überlebensnotwendiger Zwangs-Lüftungstechnik mit pseudoseriös-redaktioneller Aufmachung) Neue Presse Coburg, Immobilienteil 26.6.04, S. 46

Stephanie Hoenig: "Fenstertausch im Altbau"

"Leserbrief

Der Bericht von Stephanie Hönig zum Fensteraustausch im Altbau bedarf einiger Ergänzungen zur wirtschaftlichen und technischen Auswirkung des Fensteraustauschs.

Entgegen der Aussage, daß sich ein Fensteraustausch lohnt, "wenn die Fenster beim Wärmeschutz hinter den heutigen Möglichkeiten zurückbleiben", betragen nach den Erkenntnissen des Initiativkreises Erdgas & Umwelt IEU die berechneten Investitionskosten für die Einsparung von einer Kilowattstunde Wärme mittels neuem Gas-Brennwertkessel 1 Cent, mittels nachträglicher Außenwanddämmung 6 Cent und bei Fensterwechsel 62 Cent (!). Unberücksichtigt bleibt dabei der Energieverlust bei Fensteraustausch. Die damit verbundene geringere Lichtausbeute, der verminderte Solarenergieeintrag und die höhere Raumluftfeuchte sind nämlich allesamt Energiefresser.

Der ARD-Ratgeber Bau hat die fehlende Energiesparwirkung des Fensteraustauschs am 8. Mai 2004 kritisch dargestellt und schreibt auf seiner Webseite: "Solange noch keine seriösen Untersuchungen zur tatsächlichen Möglichkeit einer nennenswerten Energieeinsparung durch den Austausch von Fenstern vorliegen, sollte man sich durch Versprechen der Industrie oder der Politik nicht verwirren lassen. Denn deren optimistische Zahlen beruhen ausschließlich auf Rechenbeispielen und Laborergebnissen. [...] Eine Kostenamortisierung durch Energieeinsparung ist unwahrscheinlich."

Auch die Schimmelgefahr durch überdichte neue Fenster prangert der ARD-Ratgeber an. Sie kann durch häufige Fensterlüftung kaum vermieden werden, da die hohen Luftfeuchten meist schon vor der Stoßlüftung in kühlen Bereichen auskondensieren und dort Schimmel verursachen.

Vorteilhafter wäre eine heiztechnische Umstellung auf energiesparende Strahlungsheizung (Hüllflächentemperierung), da damit die Außenwände systematisch wärmer als die Raumluft werden. Das kann Kondensat sicher verhindern. Außerdem läßt das alte Fenster durch seine ausreichende Fugendurchlässigkeit genug trockene Frischluft einströmen, ohne daß es zu unangenehmen Zugerscheinungen und Überfeuchten kommt. Eine gesundheitliche Gefahr wie bei schnell verkeimten und stromfressenden Lüftungsanlagen mit ständigem Reinigungsaufwand ist bei alten Fenstern ausgeschlossen.

Fazit: Fensteraustausch ist energetisch sinnlos und gesundheitlich riskant.

Konrad Fischer, Architekt
Hochstadt am Main


Zu Neue Presse 12.6.04, Immobilienteil S. 49, Stephanie Hoenig: "Klimaanlagen gegen Sommerhitze", veröffentlicht 15.6.04

"Sommer kühl - Winter warm

Nicole Pillen von der Deutschen Energie Agentur Berlin behauptet, daß "an der großen Raumhitze Baumängel am Haus wie eine fehlende Dämmung" schuld sein können. Das stellt die Tatsachen geradezu auf den Kopf: Im Sommer leiden ja ausgerechnet Dämmstoffbauten unter allzugroßer Raumhitze, dem typischen "Barackenklima". In speicherfähige Massivhäuser dringt Sommerhitze weit weniger ein. Grund ist die hervorragende Stabilität gegenüber Temperaturveränderungen (die sogenannte "Temperaturamplitudendämpfung"), die nur speicherfähige Baustoffe leisten. Unser in der Neuen Presse publiziertes "Lichtenfelser Experiment", bei dem Baustoffe einseitig wärmebestrahlt wurden, hat gezeigt: Temperaturen wandern nur durch leichte Dämmstoffe schnell hindurch. Massivbaustoffe sind deswegen das sicherste Mittel gegen unangenehme Außentemperaturen - auch im Winter.

Im Sommer kühl, im Winter warm - das Markenzeichen des Massivbaus. Dämmstoffbauten wie Büro- und Baustellencontainer, sogenannte Passiv- und Niedrigenergiehäuser sind dagegen bekannt für ihre mangelhafte Temperaturstabilität, übergroße Raumhitze im Sommer und schnelle Auskühlung im Winter. Deswegen sind ihre Nutzer die sichersten Kunden für teure, energieverschwendende und oft krank machende Klimaanlagen. Auch der vergangene Jahrhundertsommer hat das wieder mal bewiesen.

Konrad Fischer
Architekt
Hochstadt am Main"


Auszug aus Leserbrief an Bauhandwerk, dort veröffentlicht 7/8 1998 "Pro und Kontra - Das Viernheimer Energiesparhaus"

1. "Hohe Energie-Effizienz"
Die hohe Energie-Effizienz von Wärmeschutzmaßnahmen durch Wärmedämmung der Außenwände gegenüber speicherfähiger Bauart ist bis heute noch nirgends praktisch bewiesen und wird auch von Dr. Klinkenberg nicht belegt. Weder im Experiment noch durch Vergleichsmessungen war eine wirtschaftlich sinnvolle Energieeinsparung durch Dämmung bisher nachzuweisen. Die Ergebnisse z.B. des THERMA-Wettbewerbes (Auftraggeber Bundesbauministerium), der EMPA-Untersuchung Nr. 136788 "Energiebilanz von Aussenwänden unter realen Randbedingungen" (wissenschaftliche Untersuchung ohne Auftraggeber), der "Klimabezogenen Energie-Verbrauchs-Analyse von Bundesbauten" (Auftraggeber Eidgenössisches Amt für Bundesbauten, Bern) sowie die publizierten Untersuchungen an der Schule Bruchsal (Dipl.-Ing. Architekt Wiechmann und Dipl.-Ing. Varsek, Büro für angewandte Bauphysik, Karlsruhe) zeigen alle: Aus energetischen und wirtschaftlichen Gründen ist speicherfähiges Massivmauerwerk der Dämmstoffbauart haushoch überlegen und - der k-Wert weist keinen mathematischen Zusammenhang mit dem Energieverbrauch auf, für die Bemessung energiewirksa-mer Baumaßnahmen ist er nicht geeignet. Wenn Herr Dr. Klinkenberg anderes belegen kann, wäre ich für eine prüffähige Nachweisführung sehr dankbar.

2. Transmissionswärmeverluste
Die Bedeutung der Transmissionswärmeverluste ist wissenschaftlich sehr umstritten. Die "wissenschaftlichen Untersuchungen als auch die empirische Bauforschung", die lt. Dr. Klinkenberg hier Auskunft geben sollen, sind nicht benannt. Die Messungen im Februar an der Schule Bruchsal erwiesen, daß im Verhältnis der eingestrahlten zur abgestrahlten Energie ein Energiegewinn zugunsten des speicherfähigen Mauerwerks auftritt. Von nennenswerten Transmissionswärmeverlusten, also der Verluste durch die Wand, kann demzufolge nicht die Rede sein. Außenwände sind also auch im Winter nicht unbedingt Wärmeverlustflächen. Kennen wir nicht alle die winterliche Situation in unseren alten Kirchen? Trotz z.T. langanhaltender Frostperioden treten regelmäßig keine Minusgrade auf. Der Energiegewinn in den dicken, sehr gut speicherfähigen Mauern kann hier die Verluste durch Lüftung sowie durch die oft riesigen Fensterflächen übertreffen! Ist das nicht auch "empirische Bauforschung" - allerdings ohne jeglichen Vermarktungs- und Meinungsdruck?

3. Wirtschaftlichkeit
Natürlich kann man durch beliebige Zahlenansätze jeden Unsinn zur wirtschaftlichen Effizienz hochrechnen, wie auch der k-Wert ja nur in der Rechnung besticht. Die "elementare Analyse", die die Wirtschaftlichkeit der 12-cm-Dämmung beweisen soll, muß unbedingt veröffentlicht werden. Dann wird man sehen, wie tauglich die Rechenansätze sind. Bis jetzt gilt jedenfalls noch die Aussage von Prof. Marquardt, FH Nordostniedersachsen, in der db 4/98: "Ohne eine Energiesteuer, kombiniert mit Subventionen für den Wohnungsbau, werden Niedrigenergiehäuser somit auf absehbare Zeit kaum wirtschaftlich werden". Auch bei der zukünftigen Abfallbeseitigung dieser oft sondermüllhaltigen Verbundkonstruktionen bietet der Massivbau wesentliche Vorteile: Er ist langlebiger, seine Stoffzusammensetzung unproblematisch.

Warum muß für unwirtschaftliches, also energieaufwendiges "Wärmedämmen" Steuergeld fließen - gibt es nicht sinnvollere Subventionsziele wie z.B. die verrottenden Altstädte, Kirchen oder Herrenhäuser in den neuen Ländern?

4. Bau- und Gesundheitsschäden durch Dämmung
Hierzu der Stand der Wissenschaft: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. mult. Dr. E.h. mult. Karl Gertis, Fraunhofer-Institut für Bauphysik, schreibt in "Bauphysik der Aussenwände", Tagungsband des Internationalen Bauphysikkongresses an der TU Berlin 1997: "Schimmelpilze an Wohnungswänden (...) sind sowohl am Altbau als auch im Neubau vorzufinden. Neben der Wert- und Sachbeschädigung ist unter bestimmten Umständen auch die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigt. (...) Daß (trotz einer Verbesserung des Wärmeschutzes) eine verstärkte Schimmelpilzbildung einsetzt, liegt (...) daran, daß das neue - im k-Wert erwünschterweise verbesserte - Fenster in der Regel auch einen niedrigen a-Wert (Fugendurchlaßkoeffizient) aufweist, der nicht erwünscht ist (...). Die Wohnfeuchte schlägt sich dann raumseitig an den sogenannten Wärme-brückenstellen nieder und führt zur Schimmelpilzbildung (...)." Nicht umsonst braucht es für wärmegedämmte Häuser plötzlich den Hauser´schen Wärmebrückenatlas!

Die auch im Viernheimer Beispiel gewählte Bauart mit Wärmedämmverbundsystem wirkt obendrein als Dampfsperre an der bauphysikalisch falschen Aussenseite. Die in die Wand zur kälteren Aussenseite strebende Feuchte reichert sich deshalb in der Wärmedämmung an. Sie durchdringt im Laufe der Zeit jede innere Dampfbremse - vor allem auf bewegungsgefährdeten Ständerkonstruktionen. Die Schwundvorgänge im Bauholz, die nachlassende Wirkung der gängigen Dichtungsstoffe und die typische Verarbeitung am Bau bieten den Feuchteschäden regelmäßig gute Ausbreitungsbedingungen: "Durch mangelhafte Luft-/Winddichtung gelangen Feuchtemengen aus der Raumluft unkontrolliert in die Konstruktion. Dies kann bis zur Zersetzung der Holzkonstruktion führen, ebenso zur Schimmelpilzbildung und zur Durchfeuchtung der Wärmedämmschicht" - so Ekkehard Fritz in: Luftdichtigkeit und Winddichtigkeit, Bauhandwerk 6/98. Die Kunstharzspachtel und -putze nicht nur des Viernheimer Wärmedämmverbundsystems entsprechen im Zusammenhang mit der Dämmung (angenommen Styropor) einer Dampfsperre mit äquivalenter Luftschichtdicke von ca. 84 m! Bauphysikalische Folge: Über kurz oder lang säuft die Dämmung ab, die Konstruktionshölzer verrotten, die Raumoberflächen schimmeln. Hat nicht die Zementindustrie gerade deswegen bemerkenswerten Erfolg mit patentierten Sanierungssystemen für genau diese Fallgestaltung (z.B. Wülfrather Zement)?

Hinzu kommt, daß bei modern-dichten Fenstern die nutzerbeeinflußte "Stoßlüftung" die Raumfeuchte nicht wesentlich beeinflussen kann. Dies zeigen z.B. die Forschungsergebnisse von Prof. Dr.-Ing. Roloff, TU Dresden. Demnach kann nur ein Fenster mit ausreichender Fugendurchlässigkeit erhöhte Raumfeuchte zuverlässig ablüften - oder eine Lüftungsanlage, die energetisch nichts bringt: "In den meisten Fällen liegen die jährlichen Stromkosten installierter Wohnungslüftungssysteme in der gleichen Größenordnung wie die über die rückgewonnene Wärme eingesparten Betriebskosten (oder übersteigen diese sogar!)" - so Dipl.-Ing. Bauer, Lehrstuhl für Heiz- und Klimatechnik, Uni Stuttgart in DAB 6/98.

5. Zusammenfassung
Dämmung an Außenfassaden ist energetisch, technisch und wirtschaftlich keine glaubwürdige Alternative zur tradierten Massivbauweise - auch wenn dies marktorientierte Darstellungen immer wieder behaupten. Wichtig ist gesundes Mißtrauen gegenüber der Hofberichterstattung und "Auftragswissenschaft", eine offene Diskussion und mehr objektive Aufklärung in der Fachpresse. Wir als Architekten und Ingenieure bleiben dem Bauherrn verpflichtet - den Interessen der Bauindustrie dürfen wir uns nicht unterwerfen. Damit ist ein konstruktives Miteinander nicht ausgeschlossen, sondern eine bleibende Herausforderung.





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