Ökonomie - den Geldbeutel füllen!
Mag die Energiesparanstrengung ruhig ökologisch sinnlos sein, nach Aussage der daran profitierenden Experten soll sie sich wenigstens wirtschaftlich lohnen. Niedrig-Energie-, Passiv-, ja Null-Energie-Haus wird versprochen. Nachträgliche Maßnahmen am Baubestand sollen über 80 Prozent des Energieverbrauchs sparen. Unsere Altbauten werden sich demzufolge dank staatlichem Reglement durch Dämmen und Dichten in Energiesparbüchsen verwandeln. Doch funktioniert das wirklich?
Der staatliche Dämmzwang erzwingt Pfusch: Die vorgeschriebenen Dämmschäume, -gespinste und -steine kühlen mangels Wärmespeicherfähigkeit nachts stark aus, nehmen deshalb Kondensat auf und 'saufen ab'. Da sie wasserabweisend beschichtet sind und nur Dampf herein-, das eingedrungene Wasser jedoch mangels Kapillaraktivität nicht mehr hinauslassen, entarten sie zu schimmeligen, veralgten Wasserfallen. Ihre trocknungsblockierenden Plastikanstriche werden deswegen herstellerseits mit wasserlöslichen Giften vermischt. Sind diese in den Vorgarten ausgewaschen, wuchern die Fassadenparasiten. Viele Dämmstoffe sind brennbar, trotz gifthaltiger Brandschutzausrüstung. Obendrein sinkt der Schallschutz gedämmter Fassaden. Für die Bauqualität, Umwelt und Wohngesundheit bringt das alles nichts, Energie spart das nie. Beweis? Alle bisher vorliegenden Praxisvergleiche vom staatlichen Therma-Wettbewerb über die von Fehrenberg erhobenen Daten an Großwohnungsbauten bis zu den Vergleichsmessungen unter Werner und Gertis im Fraunhofer Institut Holzkirchen.
Obendrein ist die empfindliche Blowerdoor-Dämmbauweise im Vergleich zum störungstoleranten Massivbau sehr kurzlebig. Etwa 80 Prozent der Leichtbauten sind Sondermüll, ihr Brandrisiko bei gleichzeitiger Rauchgasmaximierung unverschämt hoch. Die klimabedingte Bewegungsfreude von Holzkonstruktionen beansprucht ihre rißgefährdete Klebedichtung an Dach und Wand. Nässeschäden folgen. Auch die teuren Isoliergläser sind unwirtschaftliche Wegwerfkonstruktionen - sie erblinden durch unvermeidbare Innenkondensation, mindern den kostenlosen Solargewinn im Zimmer und kosten dank raumluftfeuchtesteigernder Dichtheit bedeutend mehr Heizenergie.
Trotz staatlicher Subvention bleibt der normtechnische 'Gebäudewärmeschutz' wirtschaftliches Harakiri. Seine Investition rentiert sich nie, das verstößt sogar gegen die Energieeinsparverordnung EnEV und das zugrundeliegende Energieeinsparungsgesetz.EnEG Obendrein hat das "Lichtenfelser Experiment" gezeigt, daß Dämmstoffe aus Mineralwolle und Polystyrol gegen wärmestrahlungsinduzierte Temperaturveränderungen - und darum handelt es sich ja vorwiegend beim winterlichen Heizen und sommerlichen Wärmeschutz - wenig bewirken. In Fachkreisen ist das alles bekannt, man tarnt die ausbleibenden Energiespareffekte als "Reboundeffekt" und schreibt sie dem falschen Nutzerverhalten zu: Er soll plötzlich zu viel Lüften, bei voll aufgedrehter Heizung. Dieser Schwindel fördert schon die kommende Verordnungsnovelle zur Zwangslüftung. Das menschenfeindliche Technikmarketing funktioniert.
In Wirklichkeit soll das reglementierte Dichten mittels raumumschließender Plastikfolie plus Zwangslüftung die schrecklichen Feuchteschäden der Barackenbauweise verringern. Die abisolierten, bestenfalls künstlich gelüfteten Räume machen die Bewohner aber krank. Neben der hohen Giftbelastung aus modernen Baustoffen bevölkern viel zu viele Milben, Keime, Schimmelpilze und Algen inzwischen fast jedes zweite Haus. Bald sind wir Weltmeister in Asthma und Allergie. Ein großer Erfolg der deutschen Baugesetze, die damit auch den chemieabhängigen Medizin- und Pharmakomplex begünstigen.
Das Ökovorbild heißt Schweden. Erst mußte dort jedes Einfamilienhaus gesetzlich gedämmt werden, als es folglich durchnäßte, wurde Lüftungseinbau verordnet, als darauf Bewohner an Allergieschocks starben, folgte die bisher letzte Zwangsverordnung: ständige Entkeimung der Lüftungsanlage. Der Hausbesitzer muß es zahlen und verreckt trotzdem.
Nach dem Umweltmediziner Prof. Schata verursacht die dichte Bauweise hierzulande jährlich 40 Millionen EUR gesamtwirtschaftliche Folgeschäden. Die IFO-/RWI-Studie "CO2-Minderungsstrategien" errechnet sogar gesamtwirtschaftliche Verwerfungen als Folge des verfassungswidrigen Behördenzwangs. Wenn man nur an den sinnlosen Energieverbrauch rund um den Dämmwahn denkt, an dessen Bau- und Gesundheitsschäden, erscheint das logisch. Die Prozeßkosten, die Folgen von Dämmstoff- und Leichtbaubränden, die Sondermüllentsorgung, die Fassadenzerstörung durch Dämmstoffbeklebung - auch das gehört noch dazu. Da die Fassadenverpackung oft von Niedriglohnempfängern ausgeführt wird, liefern auch die versprochenen Arbeitsplätze nur wenig für unser Sozialsystem.
Zunehmend entdecken die Raumluft-Gutachter den durch Schimmel, Schadstoffe und immer zu hohe Wohnungskosten geplagten Mieter als Kunden und bieten sogar Hilfe im Rechtststreit gegen den Hausbesitzer. Die Mieterverbände empfehlen dann Mietminderung. Auch die Baukostenumlegung auf den Mieter wird so immer schwerer, besonders wenn die Warmmiete steigt anstelle zu sinken. Der aktuelle Wohnungsmarkt hat wenig Platz für mietsteigernde Modernisierungsumlagen. Sanierbedingte Bauschäden verschärfen das Konfliktpotential. Der immer falsch nach unten berechnete Gebäude-Energiepaß, durch Erlaß der korruptionsbelasteten EU-Administration ab 2006 auch für jeden Altbau Pflicht und die "Energiespar"-Profiteure schon sehr erfreuend, liefert dazu eine scharfe Waffe. Jüngst hat das Landgericht Berlin einem Mieter sogar drei Prozent Mietminderung für jedes neue Energiesparfenster und ein Rückbaurecht zugesprochen, da sie zu wenig Licht hereinlassen.
Alle unwiderlegbar begründeten Einsprüche der unabhängigen und aufgeklärten Baufachleute gegen die falsche Energiespartechnik wanderten in den vom Industriemarketing regierten Norm- und Gesetzgebergremien bisher in den Papierkorb. Zu viele Branchen profitieren ja vom Investitionszwang. Auch manche eigentlich nur den Bauherrninteressen treuhänderisch verpflichteten Planer versuchen sich als Klimaschutzapostel. Der Bundesgerichtshof hat 1998 einen Architekten wegen unwirtschaftlicher Dachdämmung zur Strafe verurteilt, obwohl die Maßnahme im Kostenrahmen blieb. Der Planer muß den Bauherrn nämlich wirtschaftlich und technisch einwandfrei beraten und im gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren zur Befreiung vom Dämmstoffzwang sachgerecht betreuen.
Fallbeispiel ÖkoprofitismusÖkologie plus Ökonomie
Eine perverse Ökotechnik terrorisiert Mensch, Umwelt und Bauwesen. Das wirtschaftliche Energiesparen funktioniert hingegen ohne Bußgeldzwang und versöhnt die Ökologie mit der Ökonomie. Wie geht das?
Speicherfähige Massivbauten mit Fenstern ohne Dichtlippe und Isolierglas verwerten die Heiz-, aber auch die Solarenergie am besten. Sie sind im Winter warm, im Sommer kühl. Die meisten Altbauten kann man also in Ruhe lassen. Ihr Wärmebedarf ist doch viel geringer, als berechnet. Als Heizung ist die strahlungsintensive Hüllflächentemperierung vorteilhaft. Sie versorgt vorrangig die Raumhülle mit Wärme, die dann die Raumluft - unser wichtigstes und aus gesundheitlichen Gründen möglichst kühl zu haltendes Lebensmittel - erst indirekt durch Laminarkontakt an den Bauteilflächen erwärmt. Das Haus bleibt damit schimmelfrei, da in gegenüber der Raumluft wärmere Bauteile keine Kondensataufnahme möglich ist. Die behagliche Strahlungswärme bedingt geringere Lufttemperatur und Wärmeverluste, auch die krankmachende Staubluftwalze lufterhitzender Heizsysteme entfällt.
Schon billiges Einfachglas ist für Wärmestrahlung (IR-Wellenlänge > 2,7 µm), der maßgebliche Wärmetransportweg jeder Raumheizung, undurchdringbar. Doppelscheiben liefern somit keine sinnvollen Energiespareffekte. Kunstharzversprödete Holzfenster sollte man besser entlacken, mit dauerelastischer Leinölfarbe nachhaltig reparieren und nicht gegen kurzlebige Plastikkonstruktionen austauschen. Auch die unrentable und störungsanfällige Lüftungs- und Solar-High-Tech muß im echten Energiesparhaus entfallen. Und die Fassadenreparatur setzt nicht mehr auf veralgungsanfällige Beschichtungen und wirkungslose Dämmschichten, sondern nur noch auf witterungstaugliche, bewährte Reparaturtechnik. All das schont unser Ökosystem, macht nicht krank und spart Energie und Kosten.
Vertiefende Informationen und auch die wissenschaftlich verwertbaren Belege zu den hier dargestellten Fakten aus Wissenschaft und Praxis bieten die "Altbau und Denkmalpflege Informationen": www.konrad-fischer-info.de.