Rasant, rasant: Obermain-Tagblatt 10.10.00
"Allergien nehmen weiter rasant zu
Etwa jeder dritte Deutsche ist nach Angaben des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) Allergiker. "Allergien nehmen rasant zu", sagte der Bonner Professor Joachim Sennekmap anlässlich des 26. Allergologen-Komgresses. Die neusten Zahlen zeigten, dass bereits 15 Prozent der Deutschen Heuschnupfen, neun Prozent eine Kontaktallergie und fünf Prozent Asthma hätten.
Risikofaktoren [...] die erhöhte Milbenbelastung in modern isolierten Wohnungen, übertriebene Hygienemaßnahmen, der zunehmende Straßenverkehr, Ernährungsgewohnheiten sowie die vermehrte Haustierhaltung."
Viel Spaß also beim Blower-door-gestützten Wohnungsversiegeln!
Ein Urteil des Bayer. OLG macht den schadstoffbelasteten Mietern Mut - sie müssen sich nicht alles gefallen lassen:
"Das Gericht vertritt ... die Auffassung, daß zu der Frage einer abstrakten Gefährdung [des Mieters durch Wohnraum-Schadstoffe] zunächst zu konstatieren sei, daß [...] Wohnungen [...] bestimmten Mindestanforderungen genügen müßten. ...
Würden [die hierzu vorliegenden öffentlich-rechtlichen] Vorschriften nicht eingehalten, so liege ein Mangel in der fehlenden Eignung zum Wohnen vor. Würden solche Vorschriften später verschärft, werde eine Wohnung, die [...] den neuen Bestimmungen aber nicht mehr genüge, mangelhaft.
Soweit solche Vorschriften fehlen, entscheidet [...] grundsätzlich die Verkehrsanschauung. [...] ein gesundheitsschädlicher Zustand der Wohnung schon nach der Verkehrsauffassung regelmäßig einen Mangel der Wohnung begründe. ...
[DieVertragsparteien setzten bei Vertragsabschluß voraus,] daß die Wohnung nicht mit Schadstoffen belastet ist, die eine konkrete Gefährdung der Gesundheit der Bewohner bewirkten. [...] Vorsorgestandard [...], messe sich daran, was erforderlich sei, damit die Mietwohnung nicht als gesundheitsgefährdend und somit als mangelfrei angesehen werden könne.
[Führen] neue Einsichten über die gesundheitsgefährdenden Wirkungen bestimmter Baustoffe zu verschärften wissenschaftlich-technischen Standards, bringe dies eine Änderung der [zum Zeitpunkt des Abschlusses des Mietvertrags geltenden] vertraglichen Soll-Beschaffenheit der Mietsache mit sich, weil die Vertragsparteien regelmäßig von der Fortdauer der gesundheitlichen Unbedenklichkeit der Mietwohnung ausgingen.
Der Vermieter habe dann jeweils die Beschaffenheit der Mietsache herbeizuführen, die als Vorsorge [...] nach dem aktuellen Standard erforderlich sei.
Eine Fehlerhaftigkeit der Mietsache trete erst ein, wenn der Vermieter nach Bekanntwerden der entsprechenden verschärften Standards gleichwohl nicht die Ursache der Gefährdung beseitige. [...]"
(BayObLG, Beschluß vom 4.8.99 - RE-Miet 6/98 - zitiert nach: RA Eckart Abel-Lorenz: Aktuelle Rechtsprechung und Rechtsentwicklung, in: umwelt.medizin.gesellschaft. 13.1/2000)
Die Beseitigung sieht dann möglicherweise so aus, wenn man den Veröffentlichungen zur Wohnraumbelastung mit Schadstoffen glauben darf:
Was bleibt dann übrig? Studieren Sie meine Baustoffseite. Liebe Vermieter, seien Sie gewarnt: Die Gutachter und Unternehmen, die an der Messung und gerichtsmassigen Dokumentation der Schadstoffbelastung profitieren, stehen bei Ihren Mietern schon Schlange. Und wer will heutzutage keine Miete kürzen?
Natürlich sind die praktisch Beteiligten am Anschlag auf die Wohnumwelt und Volksgesundheit mittels Energiesparwahn nicht die alleinig Schuldigen. Wie der Präsident des Umwelt-Bundesamtes, Dr. Andreas Trobe in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt im Oktober 2000 sagte ("Wir haben in der Umweltpolitik das Verursacher-Prinzip: derjenige, der Umweltschäden verursacht, soll für deren Vermeidung bezahlen!"), liegt die Verantwortung anderswo. Bauherrn, Planer und Handwerk sind auch nur Opfer einer meinungsbildenden Kampagne. Dorthin muß der Schwarze Peter geschoben werden. Oder?
Ausweg aus dem Dilemma: Weg von der normbegünstigten Schadstoffbauweise, zurück zu ehrlichen und guten Baustoffen, zum braven Handwerk und zur verantwortungsvollen, baumeisterlichen Bauplanung. Wichtig: Mieter sollten sich aus eigenem gesundheitlichen und wirtschaftlichen Interesse gegen die nachträgliche Abdichtung/Dämmung auf ihre Kosten zur Wehr setzen. Lesen Sie dazu auch: Initiative für gesundes Bauen.
Und warum der staatliche Zwang, die "wissenschaftlichen" Seltsamkeiten und das Medien-Trommelfeuer rund um Klimarettung und Energiesparwut? Insider munkeln, daß über den politisch gewollten Ökowahn die totalitäre Befreiung der Bürger von ihrem Ersparten begründet werden soll. Dessen verordnete Abschöpfung für wirkungslose und total unwirtschaftliche Baumaßnahmen gilt unter der Finanzbranche als genialer Trick, der die künstliche Steigerung der Energiepreise bestens flankiert. Und deswegen mag kein Politiker, aber auch kein Bau- oder gar Medienunternehmen dagegen etwas Wirkungsvolles machen. Wo´s doch der Weltökonomie dient. Und die Ärzte, die das Elend täglich im Wartezimmer haben? Wer verzichtet schon gerne auf die netten Überraschungen, die die Dämmstoff-/Chemie-/Pharmariesen für willfährige Verschreiber bereithalten. Ob gesunde Bewohner aus gesunden Häusern gute Dauerpatienten für unheilbare Krankheiten wie Asthma und Allergie und deren teure Medikamentierung sind? So bekommt die Bevölkerung Märchen vorgesetzt. Diese Strategie ist schon alt:
Ann Corrigan offenbart die Inhalte eines Strategiepapiers des Club of Rome in: Background Papers for the Goals of Mankind, Pergamon, 1977, S. 303 ff.:
"Das
klassische Mittel, eine allgemeine Weltanschauung
zu verändern, ist eine der vielen Mythenformen. In welcher
Form auch
immer, Mythen reichen tief hinunter in den menschlichen Geist. Sie
umgreifen
die gesamte Seele und regen Geist und Körper an.
Ich schlage daher vor, daß der Club of Rome die Ziele seines letzten Berichts und besonders die der Studie über die Ziele in neue Mythen ausformt und diese Mythen dann über die Völker der Welt ausgießt... Der Verfasser glaubt, daß sich die entwickelten Länder des Westens am ehesten anbieten, dort mit dem Mythenprojekt anzufangen. Vor allem diese Länder müssen eine deutliche und manchmal sogar dramatische Veränderungen ihrer Anschauungen durchmachen, um in die 'Neue Weltordnung' zu passen. Es ist von großer Bedeutung, daß gerade diese Gesellschaften ihre Werteordnung umstellen." |
Auch Sie glauben das schon. Es wirkt.