Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.): Burg Runkelstein - Castel Roncolo, Erhalten und Gestalten von Burgen und
Schlössern, Studientagung auf Burg Runkelstein am 25. Oktober 1996, Verlagsanstalt Athesia Bozen 2001, ISSN 0394-0624
Aus dem deutsch-italienischen Widerstand gegen die geplante Verwüstung einer Burg mittels moderner Architektur entstand eine engagierte Studientagung, deren
Beiträge hier auf 175 Seiten versammelt und reich bebildert zweisprachig nachzulesen sind:
Alberto Grimoldi - Ein Restaurator für Runkelstein, Studie über Friedrich von Schmidt; Helmut Stampfer - Die Burgen in Südtirol und ihre gegenwärtige Nutzung
mit Bezug auf den kunsthistorischen und geschichtlichen Wert von Burg Runkelstein;
Konrad Fischer - Burgeninstandsetzung: Planung, Organisation und Bauabwicklung; Marzio Conte Strassoldo - Erfahrungen mit der
Revitalisierung von Burgen im Friaul; Magdalena von Hörmann Weingartner - Öffentliche und private Nutzung von Burgen in Nord- und Osttirol; Alfred Meschnigg -
Objektschonende Veranstaltungen in Burgen; Herbert Rosendorfer - "Tristan und Isolde" in Wort, Bild und Musik; Ludwig Regele - Runkelstein - auch eine
Gralsburg?
Ein Klassiker für den Burgenfan! Wie diese Tagung dann im Positiven umgesetzt wurde, zeigen die nächsten Titel:
Stadt Bozen unter Mitwirkung des Südtiroler Kulturinstituts (Hrsg.): Schloß Runkelstein - Die Bilderburg, Ausstellungskatalog, Verlagsanstalt Athesia
Bozen 2000, ISBN 88-8266-069-9
Auf 831 reich bebilderten Seiten kommen über 30 Fachautoren zu Wort, um die wohl romantischste Burg Südtirol und wegen ihrer profanen Fresken einmaligen
Anschauungsstätte der spätmittelalterlichen Geisteswelt kulturhistorisch einzuordnen. Ein gigantisches Projekt unter der Leitung des Bozner Kulturstadtrates
DDr. Helmut Rizzolli und des Projektleiters Dr. Andre´ Bechtold kommt in diesem zweisprachig herausgegebenen Opus zu einem vorläufigen Abschluß.
Augenweide und Pflichtlektüre, wenn man den aktuellen Forschungsstand rumd um die Burgenkultur nicht verpassen will.
Matthias Müller: Das Schloss als Bild des Fürsten,
Herrschaftliche Metaphorik in der Residenzarchitektur des Alten Reiches
(1470-1618), Gebunden, 456 Seiten, Vandenhoeck und Ruprecht Verlag,
Göttingen 2005, ISBN 3525367058
Der Greifswalder Kunsthistoriker Matthias Müller
entschlüsselt in diesem lehrreichen Buch die Formensprache
der deutschen Residenzschlösser als repräsentative
Symbolik für den Fürsten und seine Rechtsgewalt. Dabei
vermittelt er neue Einsichten in die Bildfunktion von baulich
integrierten Altertümern wie die mittelalterlichen Türme
und Bergfriede in das nachfolgende Schloß. Kapelle, Schatzkammer,
Wendelstein und überlebte Relikte der (angeblichen?)
Wehrarchitektur sind folglich materielle Stellvertreter für den
fürstlichen Machtanspruch in seiner dynastischen Verankerung bis
in mythische Urzeiten. Haben die minderwertigkeitsgestörten
Machthaber damals nicht sogar gelahrte Schreiberlinge bezahlt für
eine möglichst beeindruckende Fälschung einer anmaßend
"edelgebornen" Herkunft und mythisch verdunkelten
Geschlechtschronologie bis nach Rom und Griechenland, vielleicht sogar
Adam und Eva? Seinerzeit wird das oft nur allzu täuschende
Herrschaftsbrimborium wohl irgendwie gewirkt haben - heutzutage nehmen
wir das meist nur "romantisch" und gieren nach Yellowpress-Produkten.
Suum cuique.
Joachim Zeune: Burgen - Symbole der Macht: Ein neues Bild der mittelalterlichen Burg,
Pustet 1996, ISBN 3-7917-1501-1
Eine flott geschriebene Einführung in den aktuellen
Stand der Burgenkunde. Schöne Abbildungen. Rezension s.u.
Bayer. Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Burgen und ihre
Erhaltung als Aufgabe der Denkmalpflege: Die hoch- und spätmittelalterliche
Burg - Die Burgen des Mittelalters als Aufgabe der archäologischen
Denkmalpflege - Die Erhaltung von Burgen und Burgruinen in der denkmalpflegerischen
Praxis mit Beiträgen von R. Gutbier, R. Koch und W.
Koenigs, Reihe Denkmalpflege Informationen D Nr. 4/22, München 1987
Zeitlos aktuelle Ausführungen für den Praktiker
und Burgenfreund. Bei Burgenvereinen noch viel zu wenig bekannt. Mit guten und abschreckenden Abbildungen.
G. Stanzl: Zum Umgang mit Burgen und Burgruinen, Hrsg: Landesamt
für Denkmalpflege/Verwaltung der staatlichen Schlösser Rheinland-Pfalz, Mainz 1988
Immer noch der Klassiker unter den
praktisch brauchbaren Burg-Sanierungs-Ratgebern. Eine griffige Einführung in alle
wesentlichen Fragen rund um das 'Sanierungsverbrechen' an Burgen. Was hier
geschrieben und empfohlen wird, ist so ziemlich das Gegenteil der Praxis, was
Hobby-und Profi-Burgenfeinde unter dem Deckmantel der 'Erhaltung' so treiben. Bis
heute lassen nur wenige Sanierungsfälle rund um den Burgenbau erahnen, was fachmännischer Rat und Verzicht auf fund- bzw.
publikationswütige Schatzbuddelei der Profi- und Freizeit-Archäologen bzw.
-Bauforscher vermögen. Was 'DDR-Reko' meinte, ist an Europas totalsanierten
Burgruinen vielfach wahr geworden. Dank Zement und Beton, Nutzungsdruck und
Kloakenbewältigung. Es wird auch zukünftig leichter fallen, 1000 abschreckende
Beispiele als ein rundum gelungenes vorzuführen. Letzteres wird auch ein
Erfolg von Dr. Stanzls Merkblatt sein.
L. Krompotic: Relationen
über Fortifikation der Südgrenzen des Habsburgerreiches,
Dr. L. Krompotic - HZ-Verlag 1997, ISBN 3-00-001336-9
Bisher unbekannte Berichte aus dem 16.-18. Jh. über
Habsburgische Festungsbauten, ihre Bauweise und militärische Wirkung.
Materialien über Spionage, Burgenausstattung und historische Randbedingungen
mit wunderbaren Landkarten, Bauzeichnungen und Veduten. Einblick in die
Biographien der Militärberichterstatter. Ein bibliophiler Prachtband
für Burgenliebhaber. Rezension s.u. und Titel-Link
L. Krompotic (Hrsg.)/Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg: Mit
der Jacht entlang der kroatischen Küste (1870-1910),
Dr.
L. Krompotic - HZ-Verlag 1997, ISBN 3-9806178-0-7
Eine leicht dahinplätschernde Reisebeschreibung
mit vielen hübschen Landschafts-, Architektur- und Pflanzenskizzen,
Farblithos von Trachten, Burgenplänen und Wasserbauprojekten. Dem
Vergessen entrissen und mit einer informativen, den kunstsinnigen Adeligen
in seiner auch dunkle Züge beinhaltenden Vita eher herb zeichnenden
Einleitung versehen von Dr. Louis Krompotic.
Louis Krompotic (Hrsg.): Antike Architektur in Kroatien in Berichten
von Spon - Adam - Cassas - Lavallée, 368 Seiten mit 182 Abbildungen,
Format 30 x 42,5 cm, Dr.
L. Krompotic - HZ-Verlag, Hannover 1998
Wieder einmal ist es Dr. Krompotic gelungen, eine Rarität
wieder ans Tageslicht zu fördern, die unverdientermaßen in Vergessenheit
geraten ist. Im politischen Umfeld der napoleonischen Eroberung auch
des Mittelmeerraums entstanden die bebilderten Reiseberichte, Bauaufnahmen
und Veduten einer Welt, die durch die jüngsten Balkankriege
wieder in unser Bewußtsein gerät. Antike Größe - im Gegensatz
zum idyllisch vorgestellten "Morlackentum" - konnte so dem europäischen
Zentralismus französischer Prägung dienstbar gemacht werden.
Dem Liebhaber großartiger Architektur und faszinierender Zeichenkunst
bietet dieses Werk aus der Feder französischer und englischer Architekten
und Wissenschaftler des 17. bis 19. Jahrhunderts viel Stoff. Daß
die Stichvorlagen großformatig und in überragender Drucktechnik
wiedergegeben sind, macht das Buch neben seinen in Text und Bild erscheinenden
folkloristischen Aspekten auch zu einer Augenweide für den Bibliomanen.
B. Ebhardt: Burgenkunde - Der Wehrbau Europas im Mittelalter,
unveränderter Nachdruck, Flechsig-Verlag, 3 Bände,
zus. 1792 S., über 800 Abb. und 127 Tafeln mit Plänen,
sensationelle 78.--DM (früher 593.--DM) zzgl. Versand, erhältlich bei:
Westbuch, Postfach 185548, 45219 Essen, Tel.: 02054-82196, Fax: -970717
Das Standardwerk der Burgenkunde vom Begründer der
Deutschen Burgenvereinigung e.V.
W. Meyer, E. Lessing: Deutsche Ritter, Deutsche Burgen, Bechtermünz-Verlag,
29,80.--DM zzgl. Versand, erhältlich bei: Westbuch, Postfach 185548,
45219 Essen, Tel.:02054-82196, Fax: -970717
Das Deutsche Rittertum in alten Illustrationen, modernen
Photographien und informativem Text. Standesideale, Herkunft, rechtliche
Grundlagen, Lebensgewohnheiten in Krieg und Frieden von 800-1500.
Burgen und Schlösser, Zeitschrift der Deutschen
Burgenvereinigung e.V. für Burgenkunde und Denkmalpflege,
ISSN 0007-6201, Geschäftsstelle: Marksburg, 56338 Marksburg am Rhein,
Aktuelles aus der Burgenforschung, Bauforschung, Bauarchäologie an Burgen und Schlössern. Reich bebildert und
bestens fundiert. Für den Burgenliebhaber und wissenschaftlich Interessierten.
Ein Ausnahmeblatt auf dem Zeitschriftenmarkt. Auch
praktisch wertvolle Beilage: Praxis Ratgeber
zur Denkmalpflege - kurzgefaßte Tips/Empfehlungen und Aufklärung
zu Baustoffen und Verfahren in der Baudenkmalpflege.
ARX, Burgen und Schlösser in Bayern, Österreich und Südtirol,
Zeitschrift des Südtiroler
Burgeninstituts, des Österreichischen Burgenvereins und des
Vereins zur Erhaltung privater Baudenkmäler und sonstiger Kulturgüter
in Bayern e.V., ISSN 0394-0624, Hauptschriftleitung und Bezug
bei: Petra Niedziella M.A., Buchenweg 4, 95463 Bindlach
Aufsätze rund um Burg und Schloß, Nachrichten
und Fachbeiträge aus der Denkmalpflege. Eindrucksvolle Abbildungen/Fotos.
Gut lesbare Fachliteratur. Mit Nachrichten aus dem Leben der drei herausgebenden Vereine.
NZZ Format: Die neue Lust am Mittelalter - Filmtext zur Restaurierung der Burg Sulzberg/Allgäu
22.10.1999, Rudolstadt, Schloß Heidecksburg, Herbstsymposion der Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten: Schloßmuseum und Museumsschloß - Museumsarbeit in Schlössern und Gärten - Seminarmitschrift