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Konrad Fischer: Altbauten kostengünstig sanieren Konrad Fischer
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Bücher und Zeitschriften, Rezensionen, Aufsätze, Internetlinks, Verlagskontakte, Literaturrecherche- und bestellung, Quellensammlungen 18

(Vorsicht, nicht immer absolut zeitgeistig (oder doch schon?)!)

Inhalt: 1.Bücher/Zeitschriften/Informationsreihen/Internetlinks
2. Denkmalpflege/Altbausanierung 1 2 3 4 5 6 7
3. Bauwesen allgemein
4. Burg/Schloß/Wehr- und Waffentechnik
5. Kirche/Kloster/Theologie/Schönes und Unbequemes 1 2 3 4 5
6. Geschichte/Gesellschaft/Korruption/Mafia/Geschichtsfälschung/Kultur/Wissenschaft allgemein 1 2 3 4 5 6 7
7. Umwelt/Klima/Energie 1 2
8. Literaturrecherche und -bestellung
9. Preiswerte Bücher/Modernes Antiquariat/Suche nach antiquarischen Büchern/Eigene Bücher verkaufen
10. Hungrig nach schönen Bildern?
11. Ausführliche Rezensionen von Konrad Fischer und Gastautoren
12. Aufsätze zur Denkmalpflege
13. Verlagskontakte
14. Quellen/Links zu historischen Themen / Altertumswissenschaft / Theologie / Philosophie / Mythologie


6. Geschichte/Gesellschaft/Kultur/Wissenschaft allgemein 4

F. Wolff: Ostgermanien, Waren die Ostvölker Slawen? Widerlegung einer polnischen Legende, Grabert-Verlag-Tübingen 1977, ISBN 3 87847 037 1

Die Kolonisations-Hypothese des Panslawisten Franz Palacky (1798-1876) und die vorromantischen "Slawen"-Schöpfer Ludwig Schlözer (1739-1809) sowie Johann Gottfried Herder (1744-1803) konstruierten das sandige Fundament für die moderne Annahme, die armen "Slawen", ein einmalig braves, wahnsinnig mildes, auf eigener Schleimspur dahinkriechendes Völkchen aus den Pripjet-Sümpfen, wären germanischerseits superheimtückischerweise überrumpelt und besiedlungsmäßig aufgenordet worden. Die alten, braven Slawen/Slaven/Sclavi "waren mildtätig, bis zur Verschwendung gastfrei, Liebhaber der ländlichen Freiheit, aber unterwürfig und gehorsam, des Raubens und Plünderns Feinde.

Alles das half ihnen nicht gegen die Unterdrückung, ja es trug zu derselben bei. Denn da sie sich nie um die Oberherrschaft der Welt bewarben, keine kriegssüchtigen erblichen Fürsten unter sich hatten und lieber steuerpflichtig wurden, wenn sie ihr Land nur mit Ruhe bewohnen konnten, so haben sich mehrere Nationen, am meisten aber die vom deutschen Stamme, an ihnen hart versündigt." schwulstete der "Autodidakt" und jedem noch so phantastischem Lug und Trug (Ossian!) mit Anlauf aufsitzenden Herder in seinem grauslichen, jeglicher Quellenkritik abholden Geschichtsfälschwerk par excellence: "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (16. Buch)". Wenn es nur seiner romantisch-romanhaften Wahnvorstellung der Völkergenese entsprach. Mein Gott bzw. Boosche, Boosche, welch gigantische Klatsche muß dieser verschwulstete Mann wohl gehabt haben! Dem gilt es hier nachzugeifern! ;-)

Der Breslauer Georg Samuel Bandtke postulierte gar Deutschland als "urslawisches Siedlungsland". Gar nicht so falsch, wenn man Wolffs gut abgestützter Arbeit folgt, wonach die angeblichen "Slawen" dermaleinst Germanen waren, und zwar deren östlicher Zweig. Mit gekünstelter Slawisierung der germanisch-deutschen Ursprache (man denke nur an die schönen urslawischen Nach- bzw. Vornamen zweier einstiger MitgliederInnen des "wissenschaftlichen Beirats" der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" Kristina Kaiserová und Tomasz Szarota) und im Zuge der Gegenreformation mittels obrigkeitsgestützter Umvolkung und Verdrängung der beharrungstreuen Deutschen als Verteidigung althergebrachter Machtkonstellationen gegen den deutsch-protestantischen Aufbruch gab es dann nationalistisches Pseudo-Volkstum für die "Sclavi-Slaven" als wohlfeile Dreingabe. Das dann recht eigentlich erst im identitätsstiftenden Verbrechertum während und durch das Rauben und Plündern, Abschlachten und Vertreiben der arglos beharrenden deutschgebliebenen Volksreste im 20. Jahrhundert wirklich "gewonnen" wurde. Spannend und Denkgewohnheiten provozierende Thesen kennzeichnen dieses Standardwerk rund um die staatskirchlich organisierte Konstruktion des Slawentums, das dann im 19. Jahrhundert in schwülstigster Künstlerei und im beauxartig exaltierenden Opernhausbau seine volkstümlich überschäumende Theatralik fand. Moniuszko: Halka! Dvořák: Rusalka! Smetana: Ludmilla! etc., alles - wie eben auch die anderen urslawischen Lieder, Sagen und Märchen vorwiegend deutschen Vorlagen nachgekünstellt! Sorbentümelei, angeblich "Windische" und "Wenden" als heimliche Erben der Wandalen, Russifizierung der deutschen Kolonisten durch das russische "Fremdengesetz" 1887 und entsprechende Slawismus-Aktivitäten in allen anderen "urslawischen Landen" - alles eine slawisierende Sumpfsoße. Da kocht der Slawophilister! Und besonders tschechische SlawInnen scheinen ihren immer noch nicht überwundenen Minderwertigkeitskomplex durch beharrliches Kannitverstan alles Nichttschechischen im Behördenverkehr verarbeiten zu müssen. Peter Glotz (SPD) machte in seinem überraschend ehrlichen Werk über die Vertreibung reinen Tisch mit dem Herderschen Lügengespinst und mußte dafür gewaltigste Prügel von PC-Rezensenten beziehen. Zu Recht?

Hatte der Berliner Jude und spätere "Zukunftsforscher" Robert Jungk (ursprünglich Robert Baum, 1913-1994), der schon als Schüler stramm sozialistisch orientiert war, Deutschland rechtzeitig 1933 verließ und zunächst in Frankreich und Spanien lebte, 1936 illegal nach Berlin zurückkehrte, sich der sozialistischen Gruppe "Neu Beginnen" anschloß, 1937 wieder emigrierte - erst nach Prag, dann weiter in die Schweiz, dort sein in Paris begonnenes Studium 1944 mit einer historischen Dissertation über die Schweizer Pressepolitik im Vormärz abschloß, sein Auskommen als Korrespondent der Zürcher Weltwoche - eine liberal orientierte "Qualitätszeitung" - fand und als Ausländer wegen der Auflagen der Schweizer Fremdenpolizei nur unter Pseudonym publizieren konnte, gar unrecht und log uns, der Welt und sich die Hucke voll, als er in der "Weltwoche" am 16. November 1945 nach einer Reise durch das deutsche Schlesien unter der Überschrift "Aus einem Totenland" folgendes schrieb (nachgedruckt in: Aust, Stefan; Burgdorff, Stephan (Hg.): "Die Flucht. Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten", Bonn 2003, S.149-154):

"Es gibt heute in Europa nicht nur einen eisernen Vorhang; es gibt zwei! Dieser zweite eiserne Vorhang, von dem man nicht spricht und sehr wenig weiß, scheidet die russische Okkupationszone in Deutschland gegen Osten von jenen ehemals deutschen Gebieten, die auf der Potsdamer Konferenz den Polen übergeben wurden und der alliierten Deutschlandverwaltung nicht unterstehen. Man wünscht hier keine Besuche von außen. Denn hinter der Oder-Neiße-Linie beginnt das Land ohne Sicherheit, das Land ohne Gesetz, das Land der Vogelfreiheit, das Totenland. In den weiten Gebieten zwischen der früheren deutsch-polnischen Grenze und der Oder und der Neiße regiert Willkür und Gewalt. Wer die polnische Zone verlassen hat und in russisch okkupiertes Gebiet gelangt, atmet geradezu auf. Hinter ihm liegen leergeplünderte Städte, Pestdörfer, Konzentrationslager, öde und unbestellte Felder, leichenbesäte Straßen, an denen (polnische) Wegelagerer lauern und (deutschen) Flüchtlingen die letzte Habe rauben. ... Solange alles deutsche Gebiet jenseits der Oder und Neiße, so wie das in Potsdam geschah, allein unter polnischer Kontrolle bleibt, wird sich vermutlich nicht viel ändern. Denn da dieses Territorium erst von der kommenden Friedenskonferenz endgültig als polnisch anerkannt werden kann, tun die Polen alles, um in möglichster Eile und Rücksichtslosigkeit ihre 'Zone' im Hinblick auf die endgültige Grenzziehung zu entgermanisieren. Weiße und rote Polen, die sonst heftig gegeneinander intrigieren, sind doch in dem Punkt einig, dass die neu besetzten deutschen Gebiete polnisch bleiben sollen. ... Es ist wahr, dass in dem Ort G. auf öffentlichem Platze Mädchen, Frauen, Greisinnen von Angehörigen der polnischen Miliz vergewaltigt wurden. Es ist wahr, dass auf dem Bahnhof von S. sämtliche Flüchtlingszüge regelmäßig derart ausgeraubt werden, dass die Insassen nackt weiter gen Westen reisen müssen. ... Es ist wahr, dass in weiten Gegenden Schlesiens kein einziges Kind unter einem Jahr mehr am Leben ist, weil sie alle verhungern mussten oder erschlagen wurden. Es ist wahr, dass in Oberschlesien die von Syphilis angesteckten Frauen als "Behandlung" einfach einen Kopfschuss erhalten. Und es ist wahr, dass eine Selbstmordwelle durch das Land geht. In einzelnen Orten hat sich ein Zwölftel, in anderen bereits ein Zehntel oder sogar ein Fünftel der Bevölkerung ums Leben gebracht. Es ist wahr, dass in den sogenannten Arbeitslagern Sosnowice und Centoschlowitz Insassen nächtelang bis zum Hals im eiskalten Wasser stehen müssen und dass man sie bis zur Bewusstlosigkeit schlägt ... Seit der deutschen Kapitulation hat es in Breslau weder Fett noch Fleisch gegeben. Die Bewohner machen Proviantexpeditionen ins Hinterland der Stadt. Sind sie glücklich genug, ein paar Rüben und Kartoffeln zu bekommen, so wird ihnen das meist bei der Rückkehr schon in den Vororten von den polnischen Milizsoldaten wieder abgenommen. Dass die Sterblichkeit unter diesen Umständen enorm ist, kann nicht wundernehmen. Polnische Beamte, die übrigens infolge der Unordnung in der Breslauer Stadtverwaltung selbst seit Monaten keine Zahlungen erhalten haben, geben ganz offen zu, dass sie hoffen, durch die Hungerdezimierung der deutschen Bevölkerung werde bis Weihnachten das gleiche Ziel erreicht sein, das ursprünglich durch Deportationen hatte erreicht werden sollen. Mindestens ebenso schlimm wie den Hunger empfinden die noch in dieser Zone lebenden Deutschen den Mangel an Sicherheit und Recht. Es gibt keine Instanzen, an die ein Bauer, der von Plünderern überfallen wurde, sich wenden könnte, es gibt keine Polizei, die ihn schützt, keine Richter, die ihm Recht verschaffen könnten. Jedermann muss stündlich und täglich Gewaltattacken auf Gut und Leben erwarten, ohne dass ihm eine Möglichkeit legaler Gegenwehr gegeben wäre ... Wenn alle diejenigen, die Hitler und Mussolini unter grossen Opfern bekämpften, um eine bessere Welt aufzubauen, es zulassen, dass ihr Kampf jetzt von Rowdies und Chauvinisten ausgenützt und beschmutzt wird, dann sehen wir keine grosse Hoffnung für die Zukunft ... Auch wir alle werden "Mitschuldige" sein, wenn wir nicht täglich und stündlich die Schandtaten, die heute im Namen der Demokratie und der Freiheit begangen werden, enthüllen. Nichts anderes wollen diese ersten Zeilen aus dem Land der Vogelfreien, aus dem Totenland jenseits der Oder."

Patrick J. Geary: Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2002

Alles erstunken und erlogen, was die angeblichen Landnahmen und Einsickerungen slawischer, ungarischer und sonstiger "fremdstämmiger" Völkerschaften in den germanischen Siedlungsraum betrifft. Um nationale Unabhängigkeit und Eigenkultur zu stiften, definierten die Anführer skythogermanischer (Schweden - in alten Landkarten "Skythia") Stämme ihre völkische Identität nach eigenem Gusto. 

Thüringer, Bayern, Friesen, Alemannen usw. wurden nach ihrer geografischen Herkunft, nicht nach ihrer Abstammung benannt. Insofern gilt, was Franziska Augstein zu diesen gut belegten Thesen des amerikanischen Mediävisten am 1.2.03 in der SZ rezensierte: "Völker gibt es nicht, sie machen sich." Irgendwie logisch, daß die östlichen "Kunstvölker" mit entsprechend slawisierend/madjarisierend zurechtgekrampfter Kunstsprache arge Feindschaften und Haßaktionen gegen das verbleibende Deutsch- bzw. Germanentum als typische Identitätsfolklore entwickelten.

Was Imre Kertész in der SZ am 15.3.03 zum Osteuropaproblem schreibt, markiert die daraus entstandene Tragik: "Wir müssen uns den Seelenzustand der Leere, der Existenzunsicherheit, der Angst, überflüssig zu sein, bewusstmachen, in dem statt Glauben an die Zukunft eher Frustrationen über die verfehlte geschichtliche Vergangenheit, Gefühle nationaler Verletztheit und Ressentiments die Oberhand gewinnen. ... In Ungarn - und anderswo - haben wir bereits gesehen und erlebt, dass die selbstbemitleidende Kultivierung geschichtlicher Traumata und Frustrationen in einer Nation die schlechtesten Kräfte freisetzt, die ausschließlich Katastrophen kennen und aus Katastrophen Nutzen ziehen. Warum vermögen wir nicht etwas Neues, etwas Hoffnungsvolleres beginnen?" Ein spannendes Buch gegen die frankensteinschen Nationalismen, diesmal nicht aus der altdeutschen Ecke.

Wilhelm Kammeier: Der zweite große Angriff, Zusammenfassung, Überarbeitung und Ergänzung der 1936 bis 1939 im Adolf-Klein-Verlag erschienenen Aufsätze-Reihe, herausgegeben und bearbeitet von Roland Bohlinger, Verlag für ganzheitliche Forschung, 3., verbesserte und ergänzte Auflage 2003, Herstellung und Auslieferung: Verlagsauslieferung Bohlinger, Freie Republik Uhlenhof, Postfach 1, 25884 Viöl, ISBN 3-936223-32-7

Nach dem Band 1 "Die Fälschung der deutschen Geschichte" nun noch eins drauf. Die geschriebene Geschichte aus Urkundenabschriften - betr. Ort, Datum und Unterschrift/Zeugen immer widersprechende Konstrukte - der ganze mittelalterlicher Geschichtsmythos kommt ohne Originale aus. Eine fliegende Reichskanzlei ohne Archiv und Urkundenverzeichnis, sommers wie winters dauernd herumzigeunernde deutsche Könige ohne feste Bleibe? Gleichzeitige Urkundensiegelung an mehreren auseinanderliegenden Orten, Reiterkönige, die von Essen nach Mailand in drei Tagen brausten - das ganze Reisekönigstum eine einzige wilde Jagdgesellschaft? Warum wohl?

Unsere Fachgelehrten "erklären" das mit lausigsten Abstrusitäten. Kammeier jedoch weist nach, daß eine vatikanisch gesteuerte Humanistenaktion dahinter steckt und die unpassende Geschichte schlichtweg gelehrt zusammenfälschte. Und zu wes Behufs? Um zu vernebeln, daß es vor Avignon kein Papsttum, hingegen eine geordnete Reichsverwaltung, aber beileibe kein mächtiges Rom mit katholisch ermächtigtem Kaisertum gab.

Erst die Scholastik an der Pariser Uni schuf nach Kammeier überhaupt ein uniertes Kirchendogma, mit dem zunächst die französischen Regionalkirchen und anderen Glaubenstraditionen (Begharden, Katharer, Waldenser u.a. Ketzereien), dann die deutschen und italienischen Landeskirchen unter das neue Dach der alleinseligmachenden Mutter Kirche - gesteckt wurden. Zum Wohle des französisch-königlichen Herrschaftsanspruchs über Europa. Mit Hilfe der dafür gerade in den süd- und westdeutschen Fürstbistümern empänglichen Kirchenbosse kam dann der 3/4-französische Luxemburger Heinrich VII. dran, um in Deutschland das "religiöse" Großreinemachen zu fördern. Und Ludwig der Bayer, dem Pariser Renegaten wie Wilhelm von Occam nach besten Kräften halfen, konnte das alle Glaubens- und Herrschaftskonkurrenz vernichtende Rad nur bremsen, nicht stoppen.

Die bald darauf einsetzende Reformation von Hus bis Luther, die französische Machtpolitik gegenüber den Nachbarn in Italien und Deutschland, das Erfinden slawischer Sprachen und Völker, der englische Glaubensabfall, Bauernkrieg und der dreißigjährige Krieg, selbst die jakobinische Revolution erscheinen so in neuem und verständlichen Lichte. Auch das von Illig angeprangerte Konstrukt einer karolingisch/charlemagnischen Epoche ohne archäologische Beweise steht in diesem Zusammenhang als deutsch-französische Einigung unter dem vatikanischen Kompromiss auf italienischem Boden zwischen Anjou-Neapel und reichstreuer Lombardei/Langobardei. Spannend. Und wahr? Hinweis: Auch der Titel "Die Fälschung der Geschichte des Urchristentums" ist hinreichend radikal und lesenswert.

Eugen Gabowitsch: Das Altertum – eine Erfindung der Renaissance? Ein guter Überblick

H. Schröcke: Germanen - Slawen, Nordfriesische Verlagsanstalt 1996, ISBN 3-932296-00-1

Ein wissenschaftlicher Tabubrecher. Was Sie schon immer über die "Ostkolonisation" und die Entwicklung der "slawisch"-germanischen Beziehungen durch die Jahrhunderte wissen wollten. Chronistik, Archäologie, Anthropologie, Religionswissenschaft, Sprachwissenschaft und verschiedene Nebenwissenschaften im Dienste einer quellenfundierten Argumentation. Bricht mit den gängigen und auch heute noch vorherrschenden Tabus des 19. Jahrhunderts. (Auch aktualisiert und erweitert als "Indogermanen - Germanen - Slawen" im Handel). Und ganz im Einklang mit dem berühmten schwedisch-germanischem Universalgenie, Polyhistor, Germanisten, Völkerkundler und Schriftforscher / Runenforscher Hans Thomas Bauer / Bure bzw. Johannes Thomae Agrivillensis Bureus / Buräus / Buraeus, der in seiner Runtavla/Runentafel (1600) die germanischen Runenschriftler wie folgt aufzählte (Schreibweise gem. Originalvorlage):

"GOTORUM ..., QOS SUCCESSIVIS DISPERSIS FAMILIIS, DILATATIS SEDIBUS,
IN PATRIA,
SVEONAS, GOTHOS, DANOS, NÓRICOS,
EXTRA PATRIAM,
GOTHOS, GETAS, OSTRÓGOTHOS, VESTRÓGOTHOS, SCYTHAS, SAMOGÉTAS, MASAGÉTAS, TIRSAGÉTAS, GÉPIDAS, GÉTULOS, AMAZONAS, HÉRULOS, HULMIGÉROS, LONGOBARDOS, PARTHOS, NORMANOS, SVEVOS, SVICÉROS, PICTOS, GATHALÁNOS, DACOS, CIMÉRIOS, ALÁNOS, BURGUNDOS, ISLAND, GRONLAND, VINULOS, HUNOS, ANGLOS, SCOTOS, VANDALOS ..."

Ja, meine lieben hungarischen Hunnen und rumänischen Daken, gell, das habt ihr net gewußt oder wollt ihr auch gar nicht wissen? Und all die Neuslawen aus original germanischen Samogeten, Massageten, Geten, Skythen, Getulen, Hulmigeren (hulmig - germ. sumpfig), Parther (nach Herodot sind die Germanen ein persischer Stamm, Garmania eine persische Provinz!), Katalanen, Getuler, Vinuler, und was weiß ich noch für Pseudoslawen? Jugoslawen? Slawische Slowenen, Serben, Krabaten/Kroaten usw.? Lest Schröcke und erschröckt über den Unfug slawischer Herkunftssagen eurer Mönchsskriptorien und sonstiger romantischer Fälscherwerkstätten!

J. Wittmann: Der Streit um die Herkunft der Slawen, Enthüllung einer Legende, 72 Seiten, geheftet, Grabert 1998, ISBN 2-87847-176-9

Die seit dem Ende des 18. Jhs. durch Beiträge Schlözers und Herders aufkommende Slawenlegende sitzt heute festzementiert in den Köpfen und leistet immer noch politisch beste Dienste. Was in Wirklichkeit davon zu halten ist, wer wann wie und was dazu beigetragen hat, behandelt der Autor in seinem gut lesbaren Büchlein. Danach wird das sogenannte Urslawentum in grellem neuem Licht erscheinen - weit entfernt von den schädel- und töpfedeutenden Mären des archäologisch auf eine "altslavische Zivilisation" gestoßenen Rassisten Gustaf Kossinna, und die fadensscheinigen Gewänder der Slawenmythologie ganz und gar in ihrer Kaisers-neue-Kleider-Qualität verdeutlicht. Auch wenn er Prokops und Jordanes Erwähnungen der Hunnen (Chuni-germ. die Kühnen, Attila-got. Väterchen) sowie die Hunos bei Bureus als gotisch/germanischer Herkunft nicht zu kennen scheint, kommt doch genügend provokanter, gut belegter Stoff zum Vorschein. Revisionismus pur!

J. Wittmann: Die DAGLINGER/"Piasten" und die germanische Kontinuität, Damböck 1990, ISBN 3-900589-08-9

Die vollständige Genealogie der seit dem 13. Jahrhundert "Piasten" genannten "polnischen" Nachfahren des normannischen Herzogs Dago aus dem norwegischen Teilkönigtum Ringerike. Überblick über die Auswirkungen der hier maßgebenden Legendenbildung und gröbster Lügen. Ein wichtiger Beitrag zur polnisch/deutschen Ahnenforschung. Pflichtlektüre für Slawisten, Germanisten und Geschichtswissenschaftler. Nebenbei - Schön, wie 2007 die polnischen Zwillinge Lech u. Jaroslaw Kaczynski (Quadratwurzel! Einberechnung der 3,378 Millionen deutschen Vertriebenen aus den Ostgebieten inkl. all der von Polen ermordeten oder im gruseligen Fluchtgeschehen sonstwie umgekommenen deutschen Opfer in die von Polen behaupteten 6,267 Mio. wiedergutmachungsanspruchbegründenden polnischen "Verluste", ebenso all die auswandernden Polen, die in der kommunistischen Nachkriegszeit ihre wunderbare Urheimat lieber verließen,um in der englischsprachigen Fremde ihr Heil zu finden - zwischen 640.000 bis 1,25 Mio., außerdem all die von den lieben Polen nach 1944 zwangsvertriebenen Ukrainer, Weißrussen, Russen, Litauer usw., auch etwas über 500.000 an der Zahl - und nicht zu vergessen all die lieben Polen - Bosze sei ihrer Seele gnädig, die von sowjetischen Genickschußkommandos bzw. sonstigen lebensbefreienden russischen Kriegsereignissen abserviert wurden - über 750.000! - und last aber bestimmt not least all die Polen, die als Ostarbeiter, Kriegsgefangene oder Angehörige der Anders-Armee es vorzogen, zwischen 1939 und 1946 außerhalb ihres geliebten Heimatlandes zu verbleiben - ebenfalls zwischen 640.000 bis 1,25 Mio. [alle Zahlen nach Kosiek, Rose: Der große Wendig, Richtigstellungen zur Zeitgeschichte, Tübingen 2007]), deren typisch polnisch-intelligenter Berater Marek Tchyrotski (demnach: von Polen neben all den Ländereien völkerrechtswidrig geraubte deutsche Kunstschätze wären europäische Kunstschätze und deswegen ganz zu zu Recht auf immer und ewig in Polen am besten aufgehoben), Wlodzimierz Kalicky (Deutsche fordern mit Rückgabe ihrer von Polen gestohlenen Kunstwerke und Archivalien und Literaturdokumente "Mantel" zurück, den sie als Einbrecher liegen ließen) und deren Außenministerin Anna Fotyga (ihr gestohlenes Kulturgut/Eigentum zurückfordernde Deutsche verwischen Unterschied zwischen Täter und Opfer) inzwischen der ganzen Welt Moral, Wahrheitsliebe und Intelligenz des Urpolentums in nicht mehr zu überbietender Reinkultur offenbaren. Besser kann man der Welt wohl kaum vor Augen führen, wie es um den urpolnischen Verstand bestellt ist. Alles entartetes Urgermanentum, um den Germanen wie gewöhnlich und heutzutage vorgeschrieben, die Schuld zu überlassen?? Mystfizierender Bolseslawchrobrysmus? Piastenmythos zum Erbrechen? Minderwertigkeitskomplex-beladenes Schuldbewußtsein? Identitätsverlorene Scheinidentität? Ts, ts, bestimmt nicht. Ist das nur die Kehrseite unserer eigenen Selbstvergessenheit, tak?

Gunnar Heinsohn: Die Streichung der polnischen 'Karolinger' (ohne Behandlung der späteren Fälschungen)

Dr. Alois Bernt: Die Germanen und Slawen in Böhmen und Mähren, Spuren früher Geschichte im Herzland Europas, Grabert 1989, ISBN 3-87847-099-1

Sorgfältig recherchierte Geschichtsdokumente stehen den Behauptungen entgegen, der böhmische Kessel wäre im Mittelalter von landnehmend einsickernden Slawen besiedelt worden. Die Vorgänge rund um die nationalistische Slawisierung, in der Adel und die gegenreformatorische Kirche seit dem Mittelalter gemeinsam zur Zwangseinführung der z.T. im Vatikan ersonnenen slawischen Kunstsprachen beitragen, verdienen Beachtung. Mit dieser Kunstspracherei gelang es der Sancta Ecclesia Catholica mehr als vortrefflich, ganze Völkerschaften vom ansteckenden Protestantentum, dessen infektöser Krankheitsherd bekanntlich in Mitteldeutschland lag, geradezu gewaltsam zu retten. Und damit ist eigentlich schon alles erklärt. Wohlfeiles Beispiel für die frommen Sprachkneter? Die babylonische Sprachverwirrung. Und die ach so erfindungsreiche Methode? In der transskribierend umschreibenden Deutungspraxis des Kabbalismus (Gematria, Temura, Notarikon) technisch problemlos dank Reuchlin, Pico de la Mirandola etc. zeitgleich angelegt, wobei die Reformation dem braven Judentum nicht gerade hold gesonnen war ... . Vokaltausch, Konsonantenverdrehung, Buchstabenklau, Wortgemüse, Finnugrismus, verhunzende Wortneuschöpfungen, groteske und bizarre Falschschreibungen - von den kirchlichen und staatlichen Schriftgelahrten besonders gerne für extreme Ortsnamenneuschöpfung im Sinne der räuberischen Landnahme genutzt, Verhohnepipelung, Parodie und Persiflage - der zerstörerischen Phantasie der Sprachpanscher waren ja zu keiner Zeit irgendwelche Grenzen gesetzt - klaro, das machte auch einem italienischen Faschisten wie dem Sprachokkupanten und -verfälscher Ettore (= Hector) Tolomei geradezu unbändigen Spaß: Breslau - Wroclaw, Moskau - Moskwa, Glasgau - Glasgow, Klausenburg - Cluj, Marburg - Maribor, Mailand - Milano, Posen - Poznan, Bozen - Bolzano!

Und so wird beispielsweise auch der arme Petrus ohne jegliche Rücksicht auf die etymologische Wortbedeutung zum Peter, dann Petr, Pjotr oder Pitr entstellt, der Ladulås (schwedischer Königsname - Laden-/Scheunenschließer) zum Ladislaus/Wladislaw verdorben, Schönleib zum Boleslaw, Gottlieb zum Bogeslaw verballhornt, die Helga zur Olga verschandelt, ihr Waldemar zum Wladimir entstellt, der Demetrius zum Dmitri zerknappst und die schöne Magdalena zur noch schöneren Malgorzata verzerrt. Und bleiben scheen katholisch, oder auch sclavisch-orthodox, da auch Ostrom zu diesem simplen Abwehrsmittel der Sprach- und Identitätszerstörung mittels liturgisch eingeführter Sakralhunzsprache greift, die bis heute in unteren Bildungsschichten kaum einer richtig schreiben und deklinieren kann. Und rechtgläubig blieb der Sclave nur, bis anstelle des bösen Deutschen Martin Luthers der gute Karl Marx (=Markus) aus bestem Rabbinenblut daherkam und die Begriffe neu besetzte.

Natürlich stellt Bernt wegen seiner regionalen Begrenzung die Methoden zur gewaltsamen Einschmelzung deutschen Volkstums in das erzgläubige Slawen- und Magyarentum von Rußland bis Südslawien nicht in ihrer Ganzheit dar. Am Beispiel des 1849 von Ungarn ermordeten siebenbürgischen Reformators Stephan Ludwig Roth und den unzähligen gemarterten und vertriebenen Auslandsdeutschen des Ostens im 20. Jahrhundert wäre da noch einiges an Geschichtstabus zu brechen. Die an ihrem absichtlich konstruierten Volksmythos erkrankten ehemaligen "Sclavi" der mittelalterlichen Quellen ("Slawen" erst seit dem 19. Jh.) leiden ja am Deutschenhaß bis in die Jetztzeit - und nur sie? Ein Weg zur Überwindung des Hasses durch Wissen bietet dieses Buch - Geschichte ohne Scheuklappen. Für die veröffentlichte deutsche Meinung wahrscheinlich 500 Jahre zu früh erschienen. Und fast ebenso peinlich wie des jüdischen Arthur Köstlers Entlarvung seiner Stammesgenossen, der aschkenasischen Neujuden (Ostjuden), als weißblond-turkvölkische Chasarenmischabkömmlinge der Krimregion im Unterschied zum original-israelstämmigen sephardischen Echtjudentum. Doch das ist nebbich eine andere G'schicht, bei der man auch über die taufgestützte Konversion des mosaischen Moische Pinkeles über den evangelischen Moritz Wasserstrahl zum erzkatholischen Maurice Lafontaine lachen darf - nix geht ja über den aecht jiddischen Witz ;-)

Lucian Boia: Geschichte und Mythos. Über die Gegenwart des Vergangenen in der rumänischen Geschichte (= Studia Transsylvanica, Bd. 30). Übers. aus dem Rumänischen von Annemarie u. Horst Weber, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien 2003, ISBN 3-412-18302-4

Ein Novum, wie hier mit den fiktionalen Geschichtsmythen Osteuropas resp. Rumäniens aufgeräumt wird. Boia, ein echter Durchblicker des 19. Jahrhunderts, zerlegt all die Lügen, Erfindungen und ridikulosen Übertreibungen, die die Fundamente der "Rumänischen Nation" bilden. Gnadenlos und bis in die feinsten personalen Verästelungen der einheimischen Fälschersippschaften für "Urkunden" und "Chroniken". Geradezu als historischer Gruselkrimi aufbereitet und bestens lesbar. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde demnach nach einigen früheren "Projekten" die Vergangenheit nach drei verschiedenen politikgeschichtlichen Szenarien, einem demokratischen, einem konservativen und einem liberalen, neu "arrangiert".

Warum? Um der entarteten Gegenwart eine ideelle Vergangenheit gegenüberzustellen, um politische Süppchen der Besitzenden oder der Nichtbesitzenden aufzukochen und das orthodox russifizierte Völkergemisch, teils auch turkifiziert und gräzisiert - meist in der Minderheit gegenüber Siebenbürger Sachsen, Juden und schon katholischerseits magyarisierten Gotenreste, im "urrumänischen" Siedlungsraum Dakiens nun zu europäisieren. Dazu war die hinzugetürkte rumänische Latinität ein willkommener Weg, der bis heute flott weiter beschritten wird. Danke, Lucian Boia, hier die zugekrampften Augen verblendeter Nationalisten mit scharfer Feder aufzustechen! Leider zu spät - was den anständigen Umgang mit den verfolgten, vertriebenen und geflohenen Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und was dergleichen östlicherseits unterdrückte deutsche und andere Stämme mehr waren - betrifft. Und für die anderen verslawten Ostländer offenbar noch viel zu früh.

Wenn der einstige Protege des Moldau-Fürsten Michael Sturdza (1844 immerhin Zigeunerbefeier aus der staatlichen, kirchlichen bzw. Bojaren-Sklaverei) und später dessen eifrigster Ankläger und Verräter bis zur Forderung nach dessen Amtsenthebung bei Metternich, der erste rumänische Ministerpräsident, 1840 Co-Direktor des zunächst als französische Komödienbude fungierenden, dann wie in allen "slavischen" Ländereien dem Patriotismusschwulst verfallenen Nationaltheaters in Iasi, Herausgeber von Kochbüchern mit der völkischen Zielsetzung, die Kulinarik des walachisch-moldavischen Völkergemisch zu verbessern und europäischen Gewohnheiten anzupassen, und ab 1863 Klostersäkularisierer, Erfinder des auf das Französische roumaine/Roumainie fußenden Begriffs "Rumänien" anstelle Walachei / Moldavien - Mihail Kogălniceanu (1817-1891) über seine Inspirationen durch Savigny, Humboldt, Ranke und deren Berliner bzw. Spreeathener Zeitgenossen immerhin zugeben mußte:

"Mein ganzes Leben lang, in der Jugend wie im reifen Alter, habe ich immer wieder bekannt, dass ich der deutschen Kultur, der Universität von Berlin, der deutschen Gesellschaft, den großen Männern und Patrioten, die den Aufschwung und die Einheit Deutschlands geschaffen haben, in hohem Maße alles verdanke, was ich in meinem Leben geworden bin, und dass sich die Fackel meines rumänischen Patriotismus an der Stelle des deutschen Patriotismus entzündete." (Zitert nach Maren Huberty, Michéle Mattusch (Herausgeber): Rumänien und Europa: Transversale. Kolloquium der Humboldt-Universität zu Berlin in Zusammenarbeit mit dem Rumänischen Kulturinstitut Titu Maiorescu. Frank & Timme, Berlin 2009)

muß man einerseits die deutschen Feuerköpfe in sehr bedenklichem Lichte sehen und sich andererseits wundern, wie sehr sich dann doch die frankophil-germanophoben Elemente im neurumänischen Nationalismus so breit machen konnten ...

Sorin Mitu: Die ethnische Identität der Siebenbürger Rumänen. Eine Entstehungsgeschichte. (=Studia Transylvanica Band 29). Übers. aus dem Rum. von Edit Szegedi. Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien 2003, ISBN 3.412-16402-X.

Der Klausenburger Professor Sorin Mitu spricht Klartext und räumt auf mit nationalistischen Mythen, Märchen und groben Fälschungen, die recht eigentlich die slawische Identität auch des "lateinischen" Rumäniens prägten und einen geradezu widerwärtigen Deutschenhaß mit übelsten Folgen hervorbrachten. Gegen den herablassenden Dünkel des standesrechtlich herausgehobenen deutschen Umfelds gegenüber den nach Freiheit strebenden Walachen, ein buntes Gemisch aus Turkvölkern, Griechen, Armeniern, Juden, Goten und sonstigem ostgermanischem Allerlei konstruierten deren städtisch, im kirchlichen Bereich und herrschaftlich aufgestiegenen Intellektuellen eine überhöhende Abkunft der "reinrassigen Rumänen" von "Römern", gar als "europäische Urchristen" moralisch aufgeladen bis zum Geht-nicht-mehr. Es ist hoch anständig, daß nun aus den eigenen Reihen diese Maskerade gelüftet wird. Sehr lesenswert. In Ungarn, Polen und der Tschechei ist noch erheblicher Bedarf für solche Aufklärer.

Johann Steiner und Doina Magheţi: Die Gräber schweigen. Berichte von der blutigsten Grenze Europas. Gilde & Köster, Troisdorf 2008 (Band 1) und 2010 (Band 2)

Die vielen hunderte von Buchseiten des aus dem Banat stammenden Johann Steiner (jetzt Troisdorf), der unter Überlebenden in Deutschland und in Serbien recherchierte und seiner Kollegin Doina Magheţi aus Temeschburg (Temeschwar/Timisoara/Temesvár ... ), die das Aufklärungsgeschäft unter den immer noch verängstigen Opferangehörigen in Rumänien betrieb, werden niemals reichen, all die Grausamkeiten der Fluchtgeschichten deutscher Flüchtlinge aus Siebenbürgen, dem Banat, der Bukowina und auch der DDR zu beschreiben, die diese an der "Westgrenze" des rumänischen Terrorstaates kommunistisch-nationalistischer Prägung zu Ungarn und Jugoslawien erleiden mußten - und oft genug mit dem Tod oder langjährigen Aufenthalten in den an perversem Einfallsreichtum kaum übertreffbarer Foltergefängnissen der neudakischen "Kulturnation" bezahlten. Totgeschlagen, mit dem Donauschnellbot überfahren, in der schön-blutigen Donau und ihren Donauwellen ertränkt und namenlos in Rumänien oder Jugoslawien/Serbien verscharrt. Oder auch nur, um von den serbischen Deutschfeinden entweder in eigenen Folterkammern oder "Arbeitslagern" erst recht fertiggemacht oder über der Donaugrenze wieder an Rumäniens Brutaljustiz zurückgeliefert zu werden. Spannende Geschichten und beeindruckende Schicksale von einer Grenze, die auch von DDR-Mauer und Todesstreifen an Opferzahlen nicht übertroffen wurde!, Miterleben des Leids der Unglücklichen und der Freude der Glücklichen, denen die Flucht aus der Hölle des Menschendrecks tatsächlich gelang, haben die beiden Forscher in zwei bewegenden Bänden moderner Geschichte und Geschichten zusammengetragen - auf der Grundlage authentischer Schilderungen der Opfer, Freiheitsliebender und Zeugen des uns heute fast unvorstellbaren Terrors. Und obwohl die frechen Nachfolgeregimes der sozialistisch-kommunistischen Brüdervölker mit altbewährter Nomenklatura nicht nur alles daran setzen, deutschen Opfern ihrer selbstgerecht gepflegten Deutschenverachtung jegliche Entschädigung durch konsequente Rechtsbeugung und gewohnten Rechtsmißbrauch zu verweigern, sondern auch ihre deutsch selektierten Leichen im Keller unter dicken, fetten Leichentüchern zu verbergen - allzuoft sogar mit Hilfe auch der bundesdeutschen Regierung Marke DDR 2.0 - haben es die Autoren verstanden, eine beeindruckende Masse glaubwürdige und entsetzliche Quellen aufzutreiben und in ihrer Dokumentation des kommunistisch-chauvinistischen Horrors gegen Deutsche (wen denn sonst, denn wir haben es ja mehr als verdient, gelle?) rund um spannende Fluchtgeschichten sachgerecht zu verarbeiten. Dabei wurde (im Band 2) auch die allzuoft vergebliche Flucht aus dem serbischen ins rumänische Banat, mit der die Jugo-Deutschen den auch in der Nachkriegszeit aktiven Vernichtungslagern des Menschenfreunds Tito (an dessen Grab auch ausreichend deutsche Erfüllungspolitiker ihre scheinheiligen Tränen vergossen!) entfliehen wollten, nicht ausgespart. Ein absolutes Lesemuß für alle, die genug haben von all den ach so wohlmeinden und lukrativen Geschichtsfälschungen politisch korrekter Leichenfettabsahner auf unsere Rechnung.

W. Fuld: Das Lexikon der Fälschungen. Fälschungen, Lügen und Verschwörungen aus Kunst, Historie, Wissenschaft und Literatur, Eichborn Lexikon 1999, ISBN 3-8218-1444-6.

Die finnische Sprache als Nachfolgekonstrukt des Nationalepos "Kalevala" - 1835 gefälscht vom "finnischen" Arzt Elias Lönnrot (mit eben schwedischem Namen). Der "albanische" Nationalheros Skanderbeg, Patron des "Albanertums", mangels Quellen aus dem Bauch des Italieners Giammaria Biemmi (1708-1778) erschaffen. Die von Unbeirrbaren weiter als echt verteidigte "Königinhofer Handschrift" aus den Federn der böhmischen Nationalisten Hanka und Linda, 1819 als "Beweis tschechisch-slawischer Kultur" unter dem gerngläubigen "Volk" verbreitet. Die Gebrüder Grimm als Verunechter der deutschen Quellen. Schweineknochen im 'heroischen' Abfall der Masada-Festung, nach wie vor der Albtraum der dortigen Buddelfreaks. Es bleibt ja fast keines all der widerlichen Märchen übrig, an das wir so gerne, da politisch korrekt, geglaubt haben - oder weiter glauben bzw. glauben müssen. Und die, die übrig bleiben? Ein ex-nihilo-Beweis? Fuld: "Die Welt will betrogen werden ...". Ein Bravo dem aufklärerischen Eichborn-Verlag, der schon mit dem Ökohorror so trefflich aufräumte (Dirk Maxeiner, Das Lexikon der Öko-Irrtümer).

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