Preisgekrönte Architektur:
Olympiazentrum München, zigfaches Stahlbeton-Fassadendetail nach 10 Jahren
Foto: K. Fischer
www.arminwitt.de/schreck.html - Zu Brückenbauschäden mit Katastrophenbeton
Betondecke mit Eisen - Pro&Kontra zu dieser Seite im Haustechnikdialog - Viel Spaß!"Kein Geld ist vorteilhafter angewandt als das,
um welches wir uns haben prellen lassen,
denn wir haben dafür unmittelbar Klugheit eingehandelt."
Arthur Schopenhauer
"Da werden Flure von Architekten als "Lehrstraßen" bezeichnet,
die aus Lehrer-und Schülersicht als "kalt", "monoton" oder "abweisend" erscheinen.
Eine Zeitung berichtete kürzlich:
"An ein Gefängnis oder einen Bunker fühlten sich entsetzte Eltern und Kinder erinnert,
als sie die Realschule zum ersten Mal von innen sahen."
Die Sichtbetonwände,
auch von Pädagogen als "Knastoptik" empfunden,
rechtfertigte die Architektin jedoch mit dem Hinweis auf eine "interessante Patina",
wenn der Beton alt werde.
Auch hätten ja berühmte Architekten
wie Le Corbusier
mit diesem strapazierfähigen Baustoff gearbeitet.
Ein preisgekrönter,
doch an eine Kaserne erinnernder
Schulbauentwurf der Stadt Berlin
wurde von befragten Schülern als Fabrikansicht
oder eine "Ausbildungsstätte für Klontruppen" bezeichnet.
Ein voluminöses Dach,
das auf befragte Jugendliche wie eine schwer lastende Landschaft übereinandergeschobener Eisblöcke
und so erdrückend im Hinblick auf den Unterbau wirkt,
wird vom Architekten als
"Verbindung von behütender Geste über dem Schulleben und der umgebenden Berglandschaft" deklariert.
Reihen von Giebelbauten,
die Lehrern monoton erscheinen,
gelten dem Architekturbüro als
"Ensemble voller räumlicher Überraschungen".
Eine schwarz gestaltete Pausenhalle,
die auf Schüler düster und abweisend wirkt,
ist aus der Sicht des Farbgestalters kinderfeundlich, denn
"Schwarz ist die geeignete Hintergrndfarbe für das bunte Spiel der Kinder" ...
Eine Schule, die für die Bedürfnisse von Schülern entworfen ist,
wirkt im günstigen Fall wie eine anregungsreiche und deshalb interessante,
freilassende und schließlich auch dialogbereite,
warmherzige Person."
Christian Rittelmeyer: Baukünstler und Bildungslücken,
in: DABkompakt 1/10, Beilage zum Deutschen Architektenblatt DAB 1, 2010
Unter dem Untertitel ""Felsen aus Beton und Glas": Eine Frankfurter Ausstellung würdigt den großen Architekten und Kirchenbauer [X.Y.]" resumiert ein Oliver Herwig in der SZ vom 2.9.2006 das Werk eines berühmten Avantgardisten der Betonitis: "Dass seine anspruchsvollen Arbeiten aus Sichtbeton, die bei ihrer Entstehung oft aufwendige Schalungsarbeiten erforderten, heute gelegentlich noch aufwendiger saniert werden müssen, gehört zu den tragischen Aspekten seines Werks."
Diese Seiten gehen auf die Tragödie der Wegwerfarchitektur aus Stahlbeton ein, mit der uns die staatlich geförderte Wegwerfgesellschaft nahezu ein Jahrhundert lang schon quälte. Und während die traditionell gebauten Konstruktionen noch Jahrhunderten als Steinbruch für neue Bauwerke dienten, man denke nur an die fast bis zum letzten Stein recycelten Tempel-, Burg- und Stadtmauern, an die geradezu unendliche Anzahl zweit- bis drittverwendeten Bauhölzer aus historischen Fachwerk- und Dachkonstruktionen, an die unzähligen umgedeckten Dachziegel aus Ton, kann aus dem schnöden Stahlbeton selbst nach aufwendigster Zerhäckselung und Abfalltrennung bestenfalls Straßenschotter und Rohstoff für die Stahlverschrottung "gewonnen" werden. Daß dabei die öffentliche Hand als Besitzer der selbstzerstörerischen Beton-"Bauwerke", wie auch die gewerblichen und privaten Liebhaber dieser "modern"-modernden Bauweise mit der damit verbundenen Sanierungs- und Schuldenfalle an den Rand ihrer Existenz geraten, soll hier nur nebenbei bemerkt werden.
Sie finden hier eine Zusammenstellung kritischer Artikel, Stellungnahmen und Kommentare zum angeblichen "Jahrhundertbaustoff"
Stahlbeton. Es geht um seine typischen Schäden von der Karbonatisierung - die kristalline Festigung des Kalkhydroxidanteils zu
Kalkkarbonat - über den grausamen und tödlichen Betonkrebs
- die Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) der Betonbestandteile, bei der Löschkalk und Quarz treibende Silikatgele / CSH-Phasen
(Calciumsilikathydrate) entwickeln, die den Beton krebsartig durchwuchern und zerstören - die Korrosion - also rosttreibende
Zerstörung der Armierung und Spannungsrißkorrosion bis zum Bauwerkseinsturz und seinem maurerkrätze- und salztreibenden
Bindemittel Zement. Außerdem finden Sie ebenso Kritisches zur Betonsanierung. Es geht aber auch um das "moderne" Bauen an sich, um
nur designende Planer, menschenverachtende Hochschullehrer und nur ausführende Baufirmen, die dem Kunden - oft mit Hilfe der
öffentlichen Baubeamten und der Parteipolitiker, diesen Ekelbaustoff draufschnallen, ohne das Geringste zu dessen gravierenden
Nachteilen zu verraten.
Die technischen, wirtschaftlichen und geistigen Folgen ihrer Perversionen wollen sie gewiß nicht verantworten, da kommt es auf einmal nicht mehr drauf an, wer was gemacht hat. Ohne Materialverstand, aber mit stolzgeschwellt materialistischer Gesinnung hoben sie dem anständigen Bauen das Massengrab aus und gehen auch im weltweiten Maßstab über all die Leichen ihrer Einsturzopfer frech weiter am Gängelband ihres teuflichen Lehrmeisters. Inzwischen toben die unterpriviligierten Jugendlichen der betonisierten Vorstädte ihre Entfremdungsdepression an Autos und Bauwerken aus - beides Produkte der Massenproduktion und immer in glückseliger Umarmung von Ghettoburgenbau und Betonpiste anzutreffen. Zur Einstimmung hier ein paar Bilder einer Stahlbetonruine und demnächst Betonleiche - eine staatlich erbaute Schule irgendwo in Westdeutschland aus den 60er Jahren. Schauen Sie sich um, sie finden diese herrlich-schauerlichen Details auch an fast jeder Schule in ihrem Dorf, ihrem Marktflecken oder überall in jeder deutschen Stadt - egal ob Nord,Ost, Süd oder West (Fotos aus meinem Gutachten):
Welches Menschenbild liegt der so arg auf- und abgeklärten Betonmoderne zugrunde? Der entwurzelte, heimatlose Durchschnittsstatist des glorifizierten Ameisenstaats, der in der Fremde die Käfighaltung genießen darf und nach der Charta von Athen selbst dort keine beheimatende Einheit zwischen Wohnen, Leben, Arbeiten, Freizeit geboten bekommen darf? Funktionale Trennung, Brutalarchitektur für die Benutzungsarchitektur der großbrüderlich regimierten Massen(un)menschen, Dekor, Schönheit und Gutes Bauen als Verbrechen am Zeitgeist. Gemüt und Gemütlichkeit verboten, Mensch als Massenprodukt ohne Eigenwert, Familie als Auslaufmodell, Architektur als Größenwahn der Geschmacksdiktatoren, Demokratie als Demokratur, Gott als Witzfigur.
Doch der so unglückselig von der Moderne Betroffene will trotz aller ihm entgegengebauter Verachtung kein
Massenprodukt sein, identifiziert sich keinesfalls mit den seelisch verwüstenden Bauformen. Da können die
medial manipulierenden Chefpropagandisten des ganz und garnicht wohlfeil gebauten Schwachsinns der "Aufklärung"
grad lobhudeln und lamentieren, was sie wollen. Der auch baulich verängstigte Betonbürger brennt Schulen und
Kindergärten nieder, die angeblich für ihn, in Wahrheit doch nur für korrumpiert gesteuerte
Scheusalarchitektur von Architektenscheusalen entstanden sind. Er ist nicht gemeint mit diesen Bauformen, macht sich
nicht gemein damit, macht kaputt, was ihn kaputt macht und durch die typischerweise an bewitterten Betonbauteilen bald
auftretenden Betonschäden sowieso schon fast kaputt ist. Die SZ titelt am 12.11.05 auf Seite 13:
"Formen des Zorns, Licht, Luft und Randale: Welche Verantwortung tragen Architekten und Stadtplaner für die
exzessive Gewalt in den französischen Vorstädten?"
und benennt als eines der wesentlichen Bildmotive in den Medienberichten von den Banlieu-Unruhen:
"das stockwerksweise sich in den rußigen Himmel perpetuierende, hässliche, aus Beton,
Satellitenschüsseln, Zorn und Drogen zusammengeschraubte Haus. ... (Gerhard Matzig)".
Das stimmt und offenbart Realität!
Sogar im Betonbau selbst ging die Entwicklung mit Anlauf in den Abgrund: Die historische Betontechnik mit weniger fein gemahlenem Zement und deswegen höherem Zementgehalt konnte noch dauerhaftere Bauwerke - auch aus Stahlbeton - errichten. Zugunsten des Billigpfuschs wurde die "Westwall"-Qualität z.B. der Organisation Todt abserviert.
Literaturtipp: Franz W. Seidler: "Die Organisation Todt, Bauen für Staat und Wehrmacht 1938-1945", Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-7637-5842-97 Balkonien 15 Zement 16 Zement und Hydraulsalze