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Konrad Fischer Konrad Fischer: Altbauten kostengünstig sanieren
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Beton, Betonbau, Stahlbeton, Betonsanierung, Betonschaden

Der Stahlbeton und der Zement 16

Inhaltsverzeichnis der Betonkapitel

1: Stahlbetonbau - Spitzenarchitektur? 2: Betonschäden durch schlechte Baustoffqualität 3: Baustoff und Baupfusch für eine Sklavenhaltergesellschaft? 4: Macht Betonieren krank und sichert Arbeitsplätze? 5: Betonbau - eine Sakralbauweise? 6: Betonsanierung + Zementberatung, zerstörungsarm untersuchen, Tiefgarage, Nitrat + Chlorid 7: Balkonien 8: Sichtbeton! 9: Betonbauschäden 10: Betonbrücken 11: Beton-Architekturphantasien 12: Materialdetails und Materialheimtücke 13: Stahlbeton und Krebsalarm 14: Stahlbeton-Merksätze 15: Einiges zum Zement 16: Zement - ein unreiner Baustoff

16 Zement - ein unreiner Baustoff

Zur Erinnerung:

Aus: "Praktische Anleitung zum Freskomalen nach der Manier der alten Meister in Tirol, von Heinrich Kluibenschädl, Historienmaler in Rietz, Tirol, Georg D.W. Callwey, München 1925

10. Schlußbemerkung

... Um nicht alles in den vorigen Absätzen erwähnte zu wiederholen, sei noch einiges in Kürze gesagt, um auf das sorgfältigste eingehalten zu werden: Man vermeide immer Zement oder Portland, sorge für reinen Sand und alten Kalk, benütze niemals gewöhnliches Brunnen- oder Quellwasser, weder für den Mörtel, noch für die Farben.

Diese letztere Ermahnung beizufügen, bestimmte mich folgendes: Vor kurzem besuchte ich den künstlerisch inhaltsreichen Friedhof in Innsbruck, in dem von verschiedenen Künstlern auch bedeutende Freskomalereien zu sehen sind. ... Diesen Friedhof kenne ich seit dem Jahre 1865, als dort noch sehr Weniges zu sehen war, da er erst kurz vorher angelegt wurde. Von dieser Zeit an sah man allmählich neue Bilder entstehen. Nun sind Jahre verflossen. Von jenen Meistern lebt keiner mehr, nur noch ihre Werke.

Es hat mich sehr betrübt, ihre Bilder im gegenwärtigen Zustande zu treffen. Die meisten Bilder sind entweder voller Flecken oder grau geworden. Traurig, schade darum! Welche Ursachen sind da am Verderben schuldig?

Nach den Mitteilungen eines bewährten Freskomaurers, der seinem Meister Fr. Plattner viele Jahre zu Diensten stand, ist erstlich die schlechte Mauer schuld, und der unvermeidliche Zement im Mörtel. Wenige Bilder sind gut erhalten und bei diesen ist auffallend, daß, wo der Maurer den Mauerverputz bis auf die Steine abhackte und mit gutem Kalkmörtel weiterbehandelte, alles in bestem Zustand ist. Wo dies nicht geschah, sieht man die häufigen gelben und runden Flecke, die sich immer weiter ausbreiten und das Bild gänzlich vernichten. Um auf solche Mauern haltbar malen zu können, rate ich sehr, das zu tun, was besagter Maurer getan, oder ein Einsatzfresko anzubringen.

Vom Meister Franz Plattner, der in diesem Friedhofe die meisten Bilder geschaffen, die, wie oben erwähnt, sehr gelitten haben (auch jene, die er in Tempera gemalt), ist zu sagen, daß seine Fresken in der Kirche in Zirl (unweit von Innsbruck) noch im schönsten und besten Zustande sind, da sich hier keine Zementlagen befanden.

Um die Haltbarkeit der Freskobilder sicherzustellen, ist demnach unbedingt nötig: Vermeidung des Zementes und fleißige Einhaltung dessen, was in den vorigen Absätzen gesagt ist.

... Nun Gott befohlen!"

Aber wer glaubt schon den alten Meistern wie einem Hinz Kluibenschädel? Deswegen mein ernstgemeinter Tipp für alle ahnungslosen Dösköppe:

Fragen Sie Ihren Lieferanten nach undeklarierten Zementanteilen in als Kalk-, Traßkalk- oder Hydraulkalkmörtel verkauften Mörteln und Putzen. Sie werden sich wundern. Lassen Sie sich die Chromatanteile, Sulfatanteile und Magnesiumanteile deklarieren. Glauben Sie nicht, daß mit chromatarmem Zement das Problem gelöst sei. Das unterstützt vielleicht die Vermarktung neuer Zementsorten mit neuen Zutaten, die das gefährliche Chromat zum Teil an sich binden und damit "neutralisieren". Wo ist aber der Nachweis, daß es damit keine Maurerkrätze mehr gäbe? - es gibt ja noch mehr Problembestandteile im Zement. Und was würde uns chromatfreier Zement schon groß nützen, wenn der sonstige Dreck da drin das Bauwerk nach besten Kräften schädigt? Schluß mit den Geschäften auf Grundlage unser aller Kasse und Gesundheit! Und aufgepaßt: Hydraulstoffe sind grundsätzlich riskant:

Mobile Schadsalze (wie Picromerit, Epsomit, Gips, Syngenit, Thenardit, Trona, Ettringit und Thaumasit) neigen wie die Hydraulmörtelbestandteile Magnesium und Sulfat zur Ausblühung und zerstören die Mörtelmatrix bzw. die Bindung und Untergrundhaftung mittels treibendem Kristallisationseffekt und Überhärte! Und das gilt eben für die klassischen Hydraulen Zement, Hydraulkalk, Romankalk/Romanzement, Graukalk, Wasserkalk, Natürlicher hydraulischer Kalk NHL, Muschelkalk und angeblicher Luftkalkmörtel mit latent hydraulischem Hüttensand und Traß gleichermaßen, denn diese sind schadalkalienreich und bieten damit die geradezu perfekte Voraussetzung für derart unerwünschte Reaktionen.

Was - nebenbei bemerkt - auch den wenigsten Traßheinis bekannt ist:

Rheinischer Traß / Vulkantraß / Eifeltraß hat aufgrund seiner Genese die etwa doppelte Menge an ausblühfähigen und hygroskopisch wasserbindenden Schadstoffen / Schadsalzen (ca. 12 Masse-Prozent) als der durch Meteoreinschlag entstandene bayerische Suevit-Traß aus der beim Einschlag des Meteoriten im Nördlinger Becken (Ries) verglasten Erdkruste.

Obendrein sind alle Zementmörtel bzw. Hydraulmörtel allerbeste Trocknungsblocker, da ihre spezifische Mineralstruktur mit großer Oberfläche (im REM-Mikroskop bei entsprechender Auflösung watteartige Struktur) im Vergleich zu Kalkkristallen unwahrscheinlich hohe Wassermengen binden / zurückhalten können. Der Trocknungsfaktor "s" nach dem französischen Bauphysiker Roger Cadiergues liegt für Zementmörtelmit 2,5 entsprechend um den Faktro 10 über dem von Luftkalkmörtel mit 0,25. Im Klartext: Zementmörtelhalten eingedrungene Feuchte 10 mal länger als der demgegenüber superschnell austrocknende Luftkalkmörtel. Daß auch der Dehnfaktor "a", d.h. die Temperaturdehnung des Baustoffes bei Temperaturveränderungen beim Zementmörtel etwa doppelt so groß ist als beim Luftkalkmörtel und damit auch deutlich über den Dehnfaktoren von Ziegel- und Natursteinen, kommt zu den wahrlich beeeindruckenden, aber leider in aller Regel bei den Bauschaffenden und bei den Bauherren vollkommen unbekannten Nachteilen der hydraulischen Bindemittel noch hinzu. Weitere technisch-physikalische Details hier.


Aus meiner Bauberatung (Foto Bauherr): Versalzte Wand, falsch verputzt - das Ergebnis:
Zementputzversaute Mauerziegelschale wird durch Salzkristallisation, Feuchtestau und Frost abgesprengt.
Das freigelegte Fundamentmauerwerk im speicherfähigen Erdreich hält die Schadsalzbefrachtung aus.
Dort gibt es ja wg. Dauerfeuchte weniger Kristallisationsdruck, wg. Speicherfähigkeit weniger Frostangriff und keinen Feuchteblockerverputz.
Die Mörtelfugen im Fundament waren natürlich auch hinüber.


Ähnlicher Schadensfall aus Bauberatung (Foto Bauherr): Hier liegen nur teilweise Salzüberlastungen vor - ein Unding, wenn man an "aufsteigende Feuchte" glaubt - die ja eine von unten nach oben einheitliche Salzlösung und Salzbeladung und Schädigung des Mauerwerks hervorbringen sollte. Feuchteblockender Zementverputz schädigt dann an den salzüberlasteten Mauerpartien am meisten. Die morschbröseligen Mauerziegel lassen sich mit dem Finger herauspulen. Wie es hier weitergeht? Fragen Sie mal versuchsweise drei Mauertrockenleger. Da tropft das salzige Wasser aus Ihren Äuglein! (zum Handwerkerquiz)

Neue Schadensbeispiele aus Thüringen belegen, daß die denkmalzerstörenden Katastrophen der 80er Jahre in Niedersachsen (Teileinsturz St. Johannis in Lüneburg durch Treibmineralbildung nach statisch empfohlener Zement-Verpressung u. viele andere Fälle) im Stacheldraht hängengeblieben sind.

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Mobile Kalkkristalle (Kalksinter) aus Kalkzement-Trockenmörtel eines renommierten Herstellers blühen aus
(Bildautor: Peter Schneider 12.5.03)


Calcit-Ausblühung des First-Zementmörtels zerstört die Ziegelunterseite. Es handelt sich dabei um Ca(OH)2-/Kalkhydroxid-/Kalklaugen-Auswaschung, bei der unabgebundene Mörtelbestand durch Regen ausgewaschen werden, die so entstehende Kalklauge den Dachziegel durchdringt, an der Unterseite auskristallisiert. Mit diesem "normalen" Abbindeprozeß geht eine Volumenvergrößerung der beteiligten Kalkbestandteile einher, die am Kristallisationshorizont zu Abscherbelungen und Zerbröselung der Ziegeloberfläche führt. Zur Problemlösung.

Themenlink: Was tun bei Ausblühung?

ibau-Planungsinformationen 10.2.1998:

SZ 27.8.1999

Meldungen, die für sich selbst sprechen und allenaslang wieder und wieder mit dem nahezu identischen Inhalt durch die Presse geistern:

Obermain-Tagblatt Lichtenfels 12.4.03:

Das ist eben Tradition:

Neue Presse 12.7.1989:

Obermain-Tagblatt 4.11.1999 Das Ende vom garstigen Lied - Obermain-Tagblatt Lichtenfels 10.5.01: Sind diese Geschäftspraktiken nun dem Monopolkapitalismus oder der Planwirtschaft zuzuordnen, fragt sich ein alter Student des HISTOMAT? Wenn das Kartell wenigstens der Qualitätssicherung und -entwicklung dienen würde ...

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