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Konrad Fischer
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Naturstein Natursteinrestaurierung Fassadenrestaurierung Fassadensanierung Steinsanierung Schloßfassade Burgfassde Burgmauer Schloßmauer

Altbautaugliche Verfahren und Baustoffe
Kapitel 9. Natursteinrestaurierung, 10. Wandbildner im Vergleich und 10.a Fachwerkinstandsetzung

[9.2] Vierung, Rekonstruktion-Kopie oder Reparaturmörtel - Reparaturbaustoffe

Unterkapitel - 9. Natursteinrestaurierung: [1] [2] [3] [4] [5] [6]
Steinboden: [7]
Reinigungstechnik: [8]
10. Wandbildner im Vergleich: [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15]
10.a Fachwerk/Blockbau: [16 - Die schärfsten Tipps zur Fachwerkrestaurierung: Woran erkennst Du einen Fachwerk-Experten?] [17] [18] [19.1] [19.2]
Bodenaufbau/Holzboden: [20]


Fehöstellenergänzung, Vierungen, Restaurierungsmörtel und Abdichtung - Zement, Kalk und Kunstharz/Polymere

Im Unterschied zum Austausch schadhafter Fassadenteile aus Naturstein gegen Vierungen bzw. Vollkopie ebenfalls aus Naturstein bieten Fehlstellenergänzungen aus Ergänzungsmörtel wirtschaftliche Alternativen. Daß die gern von besonders ahnungslosen Bauherren und Handwerkern aus Kostengründen eingesetzten Betonkopien, also Kopien nach dem Original aus armiertem Stahlbeton, Schutzüberzüge typische Vertreter des modernen Sanierens sind, zeigte sich nicht nur an der Martin-Luther-Kirche in Gütersloh. Landauf, landab rotten diese reparaturunfähigen Ersatzkopien aus allerdümmstem Material - selbstzerstörerischer Stahlbeton mit korrosivem Betonstahlkern / Eisenarmierung - vor sich hin, werfen abgerostete Bruchstücke und ganze Teile ab und beschädigen obendrein den noch originalen Bestand nach Kräften. In traditioneller Manier der Handwerkskunst würden bestandsschonendere Lösungen aus kalkigen Ergänzungsmörteln demgegenüber vielerlei Vorteile bieten. Sie könnten auch Problembereiche wie Fehlstellen und Risse in Ziegel- und Natursteinmauerwerken überdecken, ohne gestaltungsbedingten Bestandsaustausch. Es kommt dabei freilich auf objektgerechte Rezeptur und Ausführungstechnik an, die vorteilhafterweise immer erst an belastungsexponierten Baubereichen ausgetestet werden sollte.

An den historischen Naturwerksteinbauten lernen wir, daß derlei Fehlstellenergänzung mit Reparaturmörtel (und Flicken, oft aus Ziegel) jahrhundertelang die übliche Instandhaltungsmethode war. Sie ist auch heute nicht verboten, nur auf synthetische Bindemittel wie Harz und hydraulische wie Trass und Zement darf man verzichten. Macht aber niemand, da die Verantwortlichen in Denkmalpflege, Planung und Handwerk von den bauphysikalischen Nachteilen der Polymere und Hydraulen weder kennen, verstehen, noch sich dafür interessieren und immer nur machen, was der so arg freundliche Produktvertreter souffliert. Gibt ja auch so schöne Incentivs dazu und wer läßt sich schon Rentierschlitten sechsspännig ausgerechnet zum Weihnachtsfest entgehen? Und so werden grundsätzlich extrem wasserrückhaltende und trocknungsblockierende Restauriermaterialien wie seit anno dunst eingesetzt, die dafür in irgendeinem marginalen Eigenschaftsspezifikum herausragende Werte nachweisen können. Daß beispielsweise die dafür oft herhaltenden Diffusionseigenschaften von sozusagen überhaupt keinem Belang sind, juckt wiederum niemanden der Verantwortlichen. Denn da hätte man erst wissen müssen, daß Feuchtetransporte 1000:1 flüssig und nicht dampfförmig stattfinden und es deswegen nur auf die Kapillaraktivität des Materials ankommt, um gut und schnell zu trocknen. Und die ist bei den "modernen" Werkstoffen kaum bis gar nicht vorhanden.

Das pseudodenkmalpflegerische Brüsten mit "Wir arbeiten nur mit Vierungen" kann vielleicht das Ego des Bauamtsleiters, der im Geld schwimmenden Dombauhütte mit ihrem Dombaumeister oder des hochwohllöblichen Natursteinfritzen befriedigen. Mangels Beurteilungsfähigkeit der Naturstein-Handelsqualitäten im Detail kann aber auch dollster Schrott zum Einbau kommen (was natürlich auch für die Beurteilung der Reparatur-/Ergänzungsmörtel gilt, siehe vor). Vor allem, wenn - gut gemeint aber schlecht gedacht - gegenüber dem Bestand dichtere Steine (vielleicht gar mit zementär bzw. kunstharz"vergütetem" Setz- bzw. Fugmörtel) eingebaut werden. Dann staut sich das eindringende Wasser über und hinter diesen Bereichen und frostet und rostet - jawohl - es gibt auch armierende Eisen in historischen Bauwerksfassadenstrukturen! - alles auf. Der Steinaustausch an der Nürnberger Lorenzkirche gibt ein trauriges Beispiel solcher Verschlimmbesserungen (vgl. Konrad Bedal (Hrsg.): Unter Dach und Fach, Bad Windsheim 2002, S. 101).- Fazit: Die Vierung ist immer die allerteuerste und maximal bestandsvernichtendste Lösung, und alles unter den gestrengen Augen und in Verantwortung der Denkmalpflege, des zuständigen Kirchbauamts und der Bauhütte bzw. Natursteinfritzen. Sehr beliebt bei allen finanzmittelveraasenden Baumeistern. Wer sich das heute noch leisten kann - Glückwunsch!

Reparaturbaustoffe

Weiter: [Natursteinrestaurierung 3: Reparaturmörtel / Restauriermörtel - Fluch oder Segen?]

Das meinen die Anderen:

Natursteinliteratur / Bücher über Naturstein-Restaurierung / Naturstein-Instandsetzung:
Fachwerkliteratur / Bücher über Fachwerkrestaurierung / Fachwerkinstandsetzung / Fachwerkreparatur / Fachwerkbau / Fachwerkhaus / Fachwerkgefüge (hier rezensiert):






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