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(Vorsicht: Manchmal starker Tobak zum geschwinderen Lernerfolg in unserer schnelllebigen Internetzeit. Wichtiger Hinweis für Nörgler: Nur als Witz gemeint! Satire darf ja heute fast alles (wenns nicht gerade um die Guten geht, gelle?), oder?)
Auch aus den folgenden Meldungen ist ablesbar, daß politisch einflußreiche Fürsprecher Finanzierungsprobleme aus dem Weg räumen (ein auf der Hand liegender Tipp für jeden Subventionsfall rund um alte und neue Nazikultstätten):
Obermain-Tagblatt 12.3.1999
""Es wird äußerst knapp"
NS-Dokumentationszentrum noch auf wackeligen Füßen
Nürnberg
Das Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten in Nürnberg soll wie geplant im November 2000 eröffnet werden, obwohl sich die Planung und die Finanzierungssicherheit verzögern.
"Es wird äußerst knapp", räumte der Kuratoriumssprecher [und gewesener CSU-Bundesbauminister] Oscar Schneider ein. [...] Bau [soll] rund 9,5 Millionen Mark kosten, davon haben Bund und Freistaat Bayern bisher je vier Millionen Mark zugesagt, die Stadt Nürnberg will die restlichen 1,5 Millionen Mark übernehmen.
Das Kuratorium rechnet für die Realisierung des prämierten Architektenentwurfs [des österreichischen (!) Architekten Günther Domenig, ein diagonal durch die Kongreßhallenruine führender begehbarer (Schand?-)"Pfahl"] allerdings mit Mehrkosten in unbekannter Höhe. "Für eine Überschreitung des Betrags besteht beim Bund Gesprächsbereitschaft", unterstrich der frühere SPD-Vorsitzende Hans-Jochen-Vogel. [...]"
Ist dieses Geschäftsgebaren noch zeitgemäß? Vor allem wenn man an Vogels vorbehaltlose Unterstützung der getürkten sog. "Wehrmachtausstellung" denkt.
Und dann - Süddeutsche Zeitung 17.12.1999:
"Dokumentationszentrum in Nürnberg gesichert
Nürnberg (ps) - [...] Die Bundesregierung wird zu den insgesamt 18 Millionen Mark sechs Millionen beisteuern [...] Von den restlichen zwölf Millionen Mark übernehmen die Hälfte die bayerische Staatsregierung und die Bayerische Landesstiftung.
Der Anteil der Stadt beträgt sechs Millionen Mark, wird jedoch durch Sponsoren verringert. Allein die Stadtsparkasse und ein Nürnberger Verlag übernehmen zusammen 750.000 Mark.
Der Museumsbau wurde von dem Grazer Architekten Günter Domenig entworfen. Das Zentrum, geplant vom Leiter der städtischen Museen, Franz Sonnenberger, soll 2001 eröffnet werden."
Was eh´ klar ist:
1. Jeden Bürger, abgesehen von notorischen Nörglern, Leugnern oder Ewiggestrigen freut solch sorgsamer Umgang mit seinen aus den Rippen herausgeschnittenen Steuertalern, die am Ende laut den öffentlichen Verlautbarungen dann um die 21,5 Millionen Mark an Gesamtkosten (wenn's wahr ist, denn hierbei geht es ja traditionellerweise zu wie beim Wahlkampf, Angeln und Jagen) gekostet haben soll.
2. Solche heiligcaustige Kultur ist wichtig und ohne Wenn und Aber subventionswürdig, denn fast hätte man die ewig deutsche, dem unseligen Christentum entsprungene Schande, verordnete Glaubensgrundlage unserer Republik und ihrer Rituale, schon vergessen. Und dazu darf es ja bekanntermaßen und gerechterweise niemals kommen, hieß es nicht seit weiland vae victis!?
3. Mit dem Geld hätte man niemals etwas Besseres für die sich endlich vom Christentum lösende deutsche Kultur im europäischen Kontext auf Weltniveau erreichen können, sonst hätten sich solch' bedeutende Persönlichkeiten und Institutionen sicher nie zu derart hehrem Tun zusammengerauft.
4. Ihre Bankzinsen werden die Nönbäiche Stadtsparkassenkunden ab nun noch tausendmal lieber zahlen. Und auch Nönbäiche Verlagserzeugnisse werden sich ab jetzt noch besser verhökern lassen. Nürnberger Tand ...
5. Und trotzdem ein bischen schade, daß dem früheren austriakischen Beglücker Deutschlands dessen Ausrottung nicht besser geglückt ist, oder? Aber jetzt wird nachgelegt, Heiliger Bomber Harris hilf! Wir drücken schon mal die Daumen
Bei Finanzierungsproblemen für das Baudenkmal sollte man sich also überlegen, ob man es durch geschickte "Um- bzw. Zusatzwidmung" heroisiert/heiligcaustisiert und dadurch unerschöpfliche Fördermittel und Bundeshilfe und sogar Wirtschaftssponsoring erhaschen kann. Ein weiteres Beispiel für derartige "Denkmalgattung":