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Konrad Fischer Konrad Fischer: Altbauten kostengünstig sanieren
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27.10.06: DER SPIEGEL: Energiepass: Zu Tode gedämmte Häuser
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"Zum Fegfeuer" Der etwas andere Klosterladen





Dämmschichtdicke, Vollziegelwand, Natursteinfassade, Bruchsteinfassade - Prof. Meiers kontroverse Beiträge zum Energiesparen 10

Das malträtierte Haus - zum Dämmschwindel und Energiepaß-Betrug
Contra EnEV
Wärme- und Feuchteschutz beim Altbau - Theorie und Wirklichkeit 1 2 3 4 5 6 7 8
Verbundsysteme für die Fassade-kritisch betrachtet 1 2
Wohnungsbaubestand und Wärmeschutz 1 2 3 4 5 6 7
Rechtliche Randbedingungen des Gebäudewärmeschutzes 1 2 3
Niedrigenergie- und Passivhäuser im Kreuzfeuer/Contra Passivhaus 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Widersprüche im Wärmeschutz - Die allgegenwärtige k/U-Wert Euphorie 1 2



Prof. Dr.-Ing. habil. Claus Meier
Architekt SRL
Neuendettelsauer Straße 39
90449 Nürnberg
Tel.: 0911/6897526 Fax: 0911/6897527

Verbundsysteme für die Fassade: kritisch betrachtet 1
(veröffentlicht in "Althaus modernisieren" 2/3-2000)

Energiesparen tut not – das weiß jedes Kind. Ob man dazu allerdings die Außenwände der Häuser mit Dämmung immer stärkerer Dämmschichtdicke vollpacken soll, darüber streiten sich die Gelehrten. Eine kritische Position bezieht Professor Dr.-Ing. Claus Meier, wissenschaftlicher Direktor und ehemaliger Leiter des Hochbauamts der Stadt Nürnberg.

Wenn, wie beim Gebäudewärmeschutz offensichtlich, gegensätzliche Aussagen vorliegen, dann müssen die Argumente entweder widerlegt oder akzeptiert werden. Naturgesetze und die Logik sind hierfür die richtigen Arbeitsmittel.

Grundsätzlich ist zum Thema Gebäudewärmeschutz folgendes vorauszuschicken: Bautechnische Lösungen müssen sich immer nach dem vorliegenden Klima richten.

Im mediterranen Raum zum Beispiel wird nachhaltig massiv mit speicherfähigen Materialien (Vollziegelwand, Ziegelfassade, Lehmbau-Lehmfassade, Natursteinfassade, Bruchsteinfassade) gebaut. Die Sonneneinstrahlung ist sehr intensiv; man muß sich davor schützen. Auch für die nächtlichen Abkühlungen ist der speicherfähige Massivbau mit guter Wärmespeicherfähigkeit, gebaut aus Vollholz-Blockbau, massivem Ziegel, Bruchstein, Naturstein, Voll-Massiv-Mauerwerk, hervorragend geeignet, da er die am Tage aufgenommene Energie dann in der Nacht wieder abgeben kann. Innen herrscht ein ausgeglichenes, angenehmes Raumklima.

Im hohen Norden dagegen mit sehr geringer (oder keiner) Sonneneinstrahlung entsprechen mehr die "Leicht"-Konstruktionen mit guter Dämmwirkung den Erfordernissen. Das Schnee-Iglu kann hier als ein Beispiel angeführt werden.

Wir in Mitteleuropa liegen dazwischen und brauchen beides. Die Speicherwirksamkeit und die Dämmfähigkeit einer Außenkonstruktion. Dies macht Sinn und hat sich demzufolge bauhistorisch über die Jahrhunderte auch so entwickelt.

Der Wärmeschutz eines Gebäudes in unseren Breiten besteht somit aus der Speicherung und der Dämmung. Dies wurde früher auch praktiziert. Die bauphysikalische Bewertung neuer Konstruktionen erforderte zwei Merkmale: die "gleichspeichernde Ziegeldicke" und die "gleichdämmende Ziegeldicke".

Heute dagegen wird die Speicherung einer Außenkonstruktion zugunsten der im Barackenbau und Fertigbau bevorzugten Leichtbauweise konsequent negiert.

Grundwissen: Die Speicherung wird günstiger bei schweren, massiven Baustoffen, die Dämmung wird günstiger bei leichten, porösen Baustoffen. Eine solide Mischung beider Eigenschaften schafft in unseren Breiten gesunde Wohnverhältnisse und spart sogar Energie.

Irrigerweise beschränken viele Entscheidungsträger bei ihren Vorgaben den heutigen Wärmeschutz eines Gebäudes nur auf den so genannten k-Wert, also auf die Dämmung der Außenwand. Die segensreiche Speicherung wird völlig vernachlässigt. Auch die Solarstrahlung, die wesentliche kostenlose Energieeinsparungen erzielt, wird beim k-Wert unberücksichtigt gelassen. Diese in unseren Breiten so wertvolle Eigenschaft einer Außenwand als Energie-Absorber bleibt also außen vor.

Es wird demnach eine konstante Wärmestromdichte, die bei jeder Temperaturberechnung die Grundlage bildet, angenommen beziehungsweise. vorausgesetzt. Die Realität einer massiven Außenwand zeigt jedoch überall in Größe und Richtung unterschiedliche Wärmestromdichten.

Auch die Solarstrahlung wird mit null angenommen. Dies aber kann nur in Klimakammern simuliert werden; in der Realität dagegen liegt immer eine Strahlung vor, selbst wenn es nur die diffuse Strahlung ist, die immerhin zirka 40 Prozent der direkten Strahlung ausmacht (ein Nordfenster liefert ja auch schon solare Wärmegewinne).

Trotz dieser entscheidenden Fehler wird von seiten der Administration und der einen, sehr industriefreundlichen Seite der Wissenschaft am nur für den Beharrungszustand geltenden k-Wert geradezu dogmatisch festgehalten.

Obgleich der k-Wert in der Realität immer falsche Ergebnisse liefert, immer nur eine rechnerische Fiktion bedeutet, wird er somit fälschlicherweise zum Symbol des Wärmeschutzes erhoben.

Selbst wenn eine Richtigkeit des k-Wertes, was ja nicht stimmt, angenommen werden soll, liefert der k-Wert aus mathematischen Gründen eine Effizienzgrenze, die weit über den jetzt angestrebten und empfohlenen k-Werten liegt.

Superdämmung: eine Fehlentwicklung?

Der k/U-Wert folgt einem fatalen Naturgesetz: Die Verdoppelung der Dämmung (z.B. des Wärmedämmverbundsystems WDVS) führt zu einer Halbierung des k/U-Wertes. Das bedeutet im Klartext:

5 cm Dämmstoff ergibt einen k/U-Wert von 0,8 W/m²K
10 cm Dämmstoff ergibt einen k/U-Wert von 0,4 W/m²K
20 cm Dämmstoff ergibt einen k/U-Wert von 0,2 W/m²K

Die Dämmstoffdicke muß also verdoppelt werden, um eine Halbierung des k/U-Wertes zu erreichen.

Das heißt: Der durch verschärfte Anforderungen in der WSchVO/EnEV zu erzielende Energiegewinn durch Superdämmungen liegt volkswirtschaftlich gesehen unter 1 Prozent. Anderslautende Meldungen können durch einfache Rechnung leicht widerlegt werden. Auch betriebswirtschaftlich kann die im Energieeinsparungsgesetzt geforderte Wirtschaftlichkeit keinesfalls nachgewiesen werden. Alle Beteuerungen, die Wirtschaftlichkeit sei eingehalten, beruhen auf Mogelpackungen - ein typischer Fall manipulierender Rhetorik.

Welch ein makabres Spiel beim ständigen "Verschärfen des Anforderungsniveaus": Dem Dämmstoffverkäufer werden überproportionale Umsatzsteigerungen garantiert, dem Bauherrn werden überproportionale Baukostenverteuerungen aufgezwungen. Der Umwelt nutzt dies alles nichts, denn die Energieeinsparung wird nominell immer kleiner und nähert sich dem Wert null.

Allein das Phänomen, daß man eine Verdoppelung der Dämmschichtdicke benötigt, um den Wärmedurchgangskoeffizienten (k/U-Wert) zu halbieren, ist auch der Grund, weshalb immer nur von prozentualen Einsparungen gesprochen wird. So ergeben sich erst die "gewaltigen" Energieeinsparungen.

Wie sieht nun der Katalog der Widersprüche aus? Immer wird bei den Wärmeschutz- (und nachfolgend Energieeinspar-)verordnungen als Grund für eine Verschärfung des Anforderungsniveaus die notwendige Energieeinsparung genannt.

Bei den jetzt geforderten Superdämmungen kann es wegen des oben angesprochenen Phänomens nicht um Energie und damit um weitere CO2 -Einsparungen gehen, sondern einzig und allein nur um den Einbau von viel Dämmstoff. Damit aber wird dann auch viel Sondermüll produziert.

Diejenigen, die heute den Dämmstoff einbauen, haben schon signalisiert, ihn später auch wieder zu entsorgen - für teueres Geld. Damit winkt das nächste Geschäft.

Die energetische Gleichmacherei aller Bauten durch einheitliche "Anforderungen" entspricht nicht der klimatischen Vielfalt in der Bundesrepublik. Hier ergeben sich große Diskrepanzen zwischen wärmeren und kälteren Regionen. Frühere Vorschriften enthielten noch drei Wärmedämmgebiete, heute wird überall "gleich viel gedämmt". Diese Vereinheitlichung des Dämmstoffeinbaues dient hauptsächlich Vermarktungsinteressen.

Handwerkliche Erfahrung und regionalspezifische Besonderheiten gehören damit ein für allemal der Vergangenheit an - Globalisierung des Marktes nennt man das.

Dieser Dämmstoffeinbauwahn wird auch von DIN forciert und getragen. Auf Normen ist jedoch kein Verlaß, denn DIN sagt selbst, durch das Anwenden entziehe sich niemand der eigenen Verantwortung und demzufolge handle jeder auf eigene Gefahr. Das Bundesverwaltungsgericht sagt, DIN-Normen seien keine Rechtsnormen, sondern private technische Regelungen mit Empfehlungscharakter. DIN ist also eine denkbar schlechte Basis für den Nachweis wissenschaftlicher Richtigkeit - und Redlichkeit.

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